Kritik nach gescheiterten Satellitenstart

Kim Jong-Uns Regime räumt Satelliten-Flop ein - „Schwerwiegendster Fehler“

  • VonEileen Kelpe
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Nach dem gescheiterten Satellitenstart vor knapp drei Wochen in Nordkorea hat die Regierungspartei die Verantwortlichen auf Schärfste kritisiert.

Pjöngjang – Als Ende Mai der erste nordkoreanische Satellit ins All geschossen werden sollte, scheiterte der Versuch schon direkt nach dem Start: Die Trägerrakete samt Fracht stürzte ins Meer. Diesen Fehlschlag wertete Nordkoreas Regierung unter Kim Jong-un nun als „schwerwiegendsten Fehler“ laut staatlicher Nachrichtenagentur KCNA und weiteren Staatsmedien. Bei einem Treffen des Zentralkomitees der Arbeiterpartei, der Regierungspartei, kritisierten sie, dass die Verantwortlichen die Vorbereitungen für das Vorhaben in verantwortungsloser Weise vorangetrieben hätten. Eine Untersuchung des „schwerwiegenden“ Versagens sei angeordnet.

Das vom südkoreanischen Verteidigungsministerium zur Verfügung gestellte Foto zeigt das geborgene Objekt.

Nach Satelliten-Flop: Nordkorea kündigt weitere Starts von Spionagesatelliten an

Das Zentralkomitee betonte hingegen sein Versprechen, bald erfolgreich einen Spionagesatelliten ins All zu schicken. Dieser sei als Gegengewicht zu der wachsenden US-Militärpräsenz in der Region erforderlich. Schon seit Beginn des Jahres hat Nordkorea immer wieder Raketen getestet, darunter auch Interkontinentalraketen, die als Träger für Atomwaffen dienen. Den Versuch, einen Spionagesatelliten ins All zu schießen, verurteilten die USA, Südkorea und Japan als Verletzung von UN-Resolutionen, die dem über Atomraketen verfügenden Nordkorea Tests ballistischer Raketen untersagen.

Geborgenes Wrackteil: Südkorea hofft auf Einblicke in nordkoreanisches Satellitenprogramm

Schon im vergangenen Jahr hat der nordkoreanische Diktator Kim Jong-un sein Land laut Nachrichtenagentur AFP als „unumkehrbare Atommacht“ bezeichnet und kündigte an, die Waffenproduktion zu verstärken, darunter auch Atomwaffen. Trotz der aktuellen Niederlage bleibt die Lage zugespitzt. Südkorea hat in diesem Zuge auch seine militärische Zusammenarbeit mit den USA verstärkt.

Vergangene Woche konnte Südkorea zudem Wrackteile der abgestürzten Trägerrakete bergen, die etwa 200 Kilometer westlich der südkoreanischen Insel Eocheong ins Gelbe Meer gestürzt waren. Das Land erhofft sich dadurch Einblicke in die nordkoreanischen Raketen- und Satellitenprogramme zu bekommen. (eike/dpa/AFP)

Rubriklistenbild: © Uncredited/South Korea Defense Ministry/AP/dpa

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