Ukraine-Krieg aktuell

Russische Angriffe in Region Saporischschja - Ukraine meldet Gewinne im Süden

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Im Ukraine-Krieg gehen die Kämpfe besonders in der Region Bachmut weiter. Kiew meldet Angriffe in der Region Saporischschja. Der News-Ticker zum Ukraine-Krieg.

  • Russische Verluste: Ukraine verzeichnet militärische Erfoge im Süden
  • Ukrainischer Geheimdienstchef: Vier Kraftwerksblöcke des AKW Saporischschja vermint
  • Gegenoffensive kommt voran: Die Ukraine macht „taktische Fortschritte“
  • Dieser News-Ticker zur Lage im Ukraine-Krieg wird laufend aktualisiert. Die Informationen stammen teilweise von den Kriegsparteien aus der Ukraine und Russland. Sie lassen sich nicht immer unabhängig prüfen.

Update vom 26. Juni, 12.45 Uhr:  Nach dem bewaffneten Aufstand des russischen Söldnerchefs Jewgeni Prigoschin und seiner Wagner-Armee ist das Strafverfahren gegen ihn nach Angaben Moskauer Medien bisher nicht eingestellt worden. Ermittler des Inlandsgeheimdienstes FSB untersuchten den Fall weiter, berichtete die Zeitung „Kommersant“ am Montag unter Berufung auf die Fahnder. „Die Ermittlungen laufen weiter“, meldete auch die russische Nachrichtenagentur Interfax unter Berufung auf eine eigene nicht näher benannte Quelle.

Ukraine-Krieg: Kiew meldet Gewinne im Süden des Landes

Update vom 26. Juni, 12.10 Uhr: Die ukrainische Armee hat eigenen Angaben zufolge seit dem Beginn ihrer Gegenoffensive vor etwa drei Wochen insgesamt 130 Quadratkilometer im Süden des Landes befreit. Alleine in der vergangenen Woche seien 17 zusätzliche Quadratkilometer der von Russland besetzten Region Saporischschja zurückerobert worden, teilte die ukrainische Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Montag auf Telegram mit. Das bislang befreite südukrainische Gebiet entspricht damit in etwa der Größe der nordrhein-westfälischen Großstadt Krefeld.

Auch aus dem Osten meldete die Ukraine kleinere Erfolge. Laut Maljar rückte die Armee im Laufe der Vorwoche an mehreren Stoßrichtungen um je ein bis zwei Kilometer vor - trotz erbitterter Gegenwehr der Russen. Die ukrainische Armee habe zudem an mehreren Stellen der Front - darunter bei Bachmut, Lyman und Awdijiwka - russische Gegenangriffe zurückgeschlagen. Die Kämpfe dort sollen derzeit besonders intensiv sein. In den vergangenen sieben Tagen habe es in diesen Gebieten über 250 Gefechte gegeben, sagte Maljar. Die Angaben lassen sich oft nicht direkt unabhängig überprüfen.

Ukraine-Krieg: Schoigu mit öffentlichem Auftritt

Update vom 26. Juni, 10.00 Uhr: Bei seinem ersten öffentlichen Auftritt seit dem gescheiterten Aufstand der Söldnergruppe Wagner hat Russlands Verteidigungsminister Sergej Schoigu den Einsatz der russischen Truppen gegen die Ukraine gelobt. Er hob die „große Effizienz bei der Erkennung und Zerstörung“ ukrainischer Waffensysteme und Soldaten hervor, erklärte das russische Verteidigungsministerium am Montag (26.Juni)

Die im Staatssender Rossia 24 ausgestrahlten Aufnahmen zeigten Schoigu beim Besuch eines Kommandopostens der russischen Streitkräfte in der Ukraine. Dort traf er sich Angaben aus Moskau zufolge mit einem Befehlshaber einer der Einheiten. Auf den Aufnahmen war zu sehen, wie Schoigu einen Bericht über die militärische Lage verfolgt, Karten studiert und mit einem Hubschrauber die russischen Stellungen inspiziert.

Ukraine-Krieg: Russland greift Region Saporischschja an

Update vom 26. Juni, 8.45 Uhr: Russische Truppen haben in der zentralukrainischen Region Saporischschja eine Reihe von Angriffen mit unterschiedlichen Waffensystemen geführt. Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs vom Montagmorgen wurden unter anderem mindestens sechs modifizierte Flugabwehrraketen vom Typ S-300 eingesetzt. Daneben seien seit Sonntag 33 Luftangriffe und 45 Angriffe aus Mehrfachraketenwerfern registriert worden. „Infolge der russischen Terroranschläge wurden Zivilisten verletzt und Wohnhäuser, Geschäfts- und Verwaltungsgebäude sowie Privatfahrzeuge beschädigt“, heißt es im neuesten Lagebericht. Die Angaben konnten nicht unabhängig überprüft werden.

Russische Truppen versuchten dem Generalstab zufolge in der Region südlich von Saporischschja den Vorstoß ukrainischer Einheiten zu stoppen und verlorene Stellungen zurückzuerobern. Dabei seien mindestens 30 Siedlungen von russischer Artillerie beschossen worden.

Ukrainische Soldaten feuern mit einem Mörser auf russische Stellungen an der Frontlinie in der Region Saporischschja.

Ukrainische Armee mit Problemen wegen russischer Luftüberlegenheit

Update vom 25. Juni, 22.55 Uhr: Die ukrainische Armee am Boden hat bei ihrer Gegenoffensive nach wie vor mit dem Nachteil zu kämpfen, dass die Luftüberlegenheit bei den russischen Truppen liegt. Russische Telegram-Kanäle verbreiten Videos, die zeigen sollen, wie wiederholt ukrainische Schützenpanzer und Militär-Fahrzeuge westlicher Bauart von Ka-52-Kampfhubschraubern abgeschossen wurden. Experten hatten in den vergangenen Wochen wiederholt gewarnt, dass sich die Gegenoffensive nur erfolgreich durchführen ließe, wenn sich die Einheiten Kiews auch gegen Angriffe aus der Luft verteidigen können.

Ukraine-Krieg reicht jetzt bis nach Moskau: Fotos zeigen den Schaden durch Drohnen-Angriffe

Mehrere Wohngebäude werden geringfügig beschädigt, zwei Menschen leicht verletzt.
Am frühen Dienstagmorgen meldete die russische Hauptstadt verschiedene Drohnenangriffe. © IMAGO/Vitaly Smolnikov/Tass
Russlands Verteidigungsministerium machte die Ukraine dafür verantwortlich und spricht von „Terror“. Die Führung in Kiew weist die Beschuldigungen zurück.
Russlands Verteidigungsministerium machte die Ukraine dafür verantwortlich und spricht von „Terror“. Die Führung in Kiew weist die Beschuldigungen zurück. © IMAGO/Vitaly Smolnikov/Tass
Mitarbeiter des Rettungsdienstes nach einem gemeldeten Drohnenangriff in Moskau, Russland, vor einem Wohnblock.
Mitarbeiter des Rettungsdienstes nach einem gemeldeten Drohnenangriff in Moskau, Russland, vor einem Wohnblock. © IMAGO/Aleksey Nikolskyi/SNA
„Heute Morgen hat das Kiewer Regime einen Terrorakt mit unbemannten Flugkörpern auf Objekte der Stadt Moskau verübt“, hieß es vom russischen Militär.
„Heute Morgen hat das Kiewer Regime einen Terrorakt mit unbemannten Flugkörpern auf Objekte der Stadt Moskau verübt“, hieß es vom russischen Militär.  © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Verteidigungsminister Sergej Schoigu lobte die eigene Flugabwehr. Insgesamt seien acht Drohnen zerstört worden.
Verteidigungsminister Sergej Schoigu lobte die eigene Flugabwehr. Insgesamt seien acht Drohnen zerstört worden. © Tass/IMAGO/Vitaly Smolnikov
Nach den Drohnen-Angriffen sperrten Sicherheitskräfte die Gegend ab.
Nach den Drohnen-Angriffen sperrten Sicherheitskräfte die Gegend ab. © IMAGO/Denis Bocharov
In sozialen Netzwerken hingegen vermuten viele, dass in Wirklichkeit viel mehr der kleinen Apparate - die optisch etwas wie Mini-Flugzeuge aussehen - auf Moskau zuflogen.
In sozialen Netzwerken hingegen vermuten viele, dass in Wirklichkeit viel mehr der kleinen Apparate - die optisch etwas wie Mini-Flugzeuge aussehen - auf Moskau zuflogen. © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Seit Wochen schon häufen sich Attacken auch in Russland - meist jedoch in der unmittelbaren Grenzregion zur Ukraine und nicht auf zivile Objekte.
Seit Wochen schon häufen sich Attacken auch in Russland - meist jedoch in der unmittelbaren Grenzregion zur Ukraine und nicht auf zivile Objekte.  © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Es war aber nicht das erste Mal seit Beginn des Kriegs vor mehr als 15 Monaten, dass Drohnen bis in die Hauptstadt flogen.
Es war aber nicht das erste Mal seit Beginn des Kriegs vor mehr als 15 Monaten, dass Drohnen bis in die Hauptstadt flogen. © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Erst Anfang Mai wurden zwei Flugkörper unmittelbar über dem Kreml abgefangen. Das brachte spektakuläre Bilder.
Erst Anfang Mai wurden zwei Flugkörper unmittelbar über dem Kreml abgefangen. Das brachte spektakuläre Bilder. © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Damals wurde aus Sicht der Moskauer aber nicht das Dach des eigenen Gebäudes getroffen, sondern der Amtssitz von Präsident Wladimir Putin - und der war zum besagten Zeitpunkt nicht zuhause.
Damals wurde aus Sicht der Moskauer aber nicht das Dach des eigenen Gebäudes getroffen, sondern der Amtssitz von Präsident Wladimir Putin - und der war zum besagten Zeitpunkt nicht zuhause. © IMAGO/Alexander Zemlianichenko Jr/Xinhua
Nun aber ist die Verunsicherung in der Riesenmetropole mit mehr als 13 Millionen Einwohnern groß. Die sozialen Netzwerke quellen über.
Nun aber ist die Verunsicherung in der Riesenmetropole mit mehr als 13 Millionen Einwohnern groß. Die sozialen Netzwerke quellen über. © IMAGO/Vitaly Smolnikov/Tass

Russische Tanklaster brennen: Ukrainische Artillerie trifft offenbar den Nachschub

Update vom 25. Juni, 21.45 Uhr: Angeblich ist es den ukrainischen Streitkräften gelungen, am südlichen Frontabschnitt in der Region Saporischschja mit einem Artillerieschlag gleich mehrere russische Tanklaster auszuschalten. Der Journalist Tim White teilte bei Twitter ein Video, das zeigen soll, wie die LKWs bei gewaltigen Explosionen zerstört werden. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig verifizieren. Zuletzt hatten sich Berichte gemehrt, wonach die Ukrainer bei ihrer Gegenoffensive verstärkt den Nachschub und Reserven der russischen Armee attackieren.

Ukrainischer Geheimdienstchef: Vier Kraftwerksblöcke des AKW Saporischschja vermint

Update vom 25. Juni, 20.30 Uhr: Vier von sechs Kraftwerksblöcken des AKW Saporischschja seien mit Sprengstoff vermint und könnten von den Besatzern in die Luft gesprengt werden, teilte der ukrainische Geheimdienstchef Kyrylo Budanow laut dem unabhängigen osteuropäischen Nachrichtenkanal NEXTA mit.

„Die Lage war noch nie so ernst wie jetzt“, wird Budanow zitiert. Er warnte dem Bericht zufolge erneut vor einer gefährlichen Eskalation. Die Stadt Enerhodar, bei der das AKW südlich des Kachowkaer Stausees liegt, gilt als mögliches Ziel der ukrainischen Gegenoffensive im Süden des Landes.

Ukrainer rücken bei Bachmut weiter vor: Angebliche mehrere russische Panzer abgeschossen

Update vom 25. Juni, 19.55 Uhr: Offenbar schließt sich der Kreis um die in Bachmut verbliebenen russischen Truppen. In einem Tweet erklärte der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow, dass die Streitkräfte seines Landes am Freitag (23. Juni) innerhalb nur eines Tages drei russische Kampfpanzer beim Dorf Kurdjumiwka südlich der Donbass-Stadt zerstört hätten.

Resnikow veröffentlichte dazu ein Video, das den Einschlag von Kamikaze-Drohnen in die Panzer dokumentieren soll. Seit Wochen rückt die ukrainische Armee südlich und nördlich der völlig zerstörten Stadt vor. Die Stoßrichtung der ukrainischen Offensivaktionen vermittelt den Eindruck, dass die restlichen Russen in Bachmut eingeschlossen werden sollen. Dabei tut sich vor allem die 3. Angriffsbrigade der Ukraine hervor, die russische Schützengräben im Kampf Mann gegen Mann stürmt - und das per Videos in den sozialen Netzwerken belegt.

Schwächte Wagner-Aufstand russische Truppen? Soldaten angeblich nach Moskau verlegt

Update vom 25. Juni, 18.55 Uhr: Wie das ukrainische Medienprojekt The Kyiv Independent berichtet, hatte Russland Luftlandetruppen aus der Ukraine verlegt, um Moskau während der Meuterei der Privatarmee Wagner zu schützen. Es habe sich um zwei separate Luftlandeeinheiten gehandelt. Die Informationen lassen sich nicht unabhängig überprüfen.

Die Söldner von Jewgeni Prigoschin hatten von Freitag auf Samstag zeitweise die südwestrussische Stadt Rostow am Don unter ihrer Kontrolle und planten angeblichen einen Marsch auf Moskau, um das dortige Militär-Oberkommando zu entmachten. Der Aufstand ist mittlerweile beendet. In den russischen Streitkräften sind die Luftlandetruppen eine eigene Teilstreitkraft, die in vier Divisionen unterteilt ist. Die Divisionen gliedern sich wiederum in Regimenter. Ein Regiment hat etwa 2000 bis 3000 Soldaten.

Update vom 25. Juni, 18.25 Uhr: Der ukrainischen Armee gelang kürzlich an der südlichen Front zwischen Orichiw und Tokmak ein Vorstoß. Warum die Städte Enerhodar und Melitopol nun wahrscheinliche Ziele der Gegenoffensive sind.

Nach Äußerungen aus den USA: Sergej Lawrow wettert gegen Joe Biden

Update vom 25. Juni, 16.54 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat die Äußerungen von US-Präsident Joe Biden und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zur angeblich von Russland ausgehenden nuklearen Bedrohung als „turbulente Bewusstseinsströme“ bezeichnet.

„Es fällt mir schwer, die jüngsten Äußerungen des US-Präsidenten zu kommentieren, und das gilt auch für andere Beobachter, die sich fragen, wie sie das alles interpretieren sollen. Ich würde verbalen Eskapaden, die im Moment keine Grundlage haben, nicht allzu viel Bedeutung beimessen“, sagte Lawrow in einem Interview für die Fernsehsendung „Moskau.Kreml.Putin“.

Nach Raketenangriff auf Kiew: Zahl der Todesopfer steigt

Update vom 25. Juni, 14.00 Uhr: Die Zahl der Todesopfer nach einem russischen Raketenangriff auf Kiew ist nach ukrainischen Angaben auf fünf gestiegen. In einem schwer beschädigten Hochhaus seien zwei weitere Leichen gefunden worden, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko am Sonntag mit. Die Suche nach weiteren Opfern dauerte an. Am Samstag waren bereits drei Tote geborgen worden. Elf Bewohner erlitten Verletzungen.

Den Angaben zufolge schlugen die Trümmer einer abgefangenen russischen Rakete in dem Haus ein. Der Angriff in der Nacht zum Samstag war eine der folgenschwersten russischen Attacken auf Kiew in jüngster Zeit. Nach Angaben der ukrainischen Seite hatten die russischen Streitkräfte nachts mit mehr als 50 Marschflugkörpern und drei Kampfdrohnen angegriffen. Davon seien 41 Marschflugkörper sowie alle drei Drohnen abgefangen worden.

Russische Verluste im Ukraine-Krieg: Moskau verliert mehr als 700 Soldaten

Update vom 25. Juni, 11.40 Uhr: Während Russland sich der Revolte der Wagner-Söldner und deren Anführer Jewgeni Prigoschin ausgesetzt sah, konnte die Ukraine der russischen Armee laut eigenen Angaben schwere Verluste hinzufügen. Etwa 720 Soldaten seien getötet worden, berichtete der Generalstab der ukrainischen Streitkräfte. Weiter habe man sechs Panzer und fünf Mehrfachraketensysteme zerstören können.

Ukraine-Krieg: Gegenoffensive kommt laut London weiter voran

Update vom 25. Juni, 10.00 Uhr: Die ukrainischen Streitkräfte haben nach Informationen britischer Geheimdienste bei ihrer Offensive „schrittweise, aber stetige taktische Fortschritte“ gemacht. Die Einheiten hätten sich in den vergangenen Tagen neu formiert und größere Offensivoperationen auf drei Hauptachsen im Osten und Süden des Landes geführt, teilte das britische Verteidigungsministerium in London am Sonntag mit. Dafür nutzten sie Erfahrungen aus den ersten beiden Wochen der Gegenoffensive, um ihre Taktik für die Angriffe auf die gut vorbereiteten russischen Verteidigungsanlagen zu verfeinern.

Russische Kräfte hätten ihrerseits „erhebliche Anstrengungen“ für einen Angriff nahe der Stadt Kreminna im ostukrainischen Gebiet Luhansk unternommen. „Dies spiegelt wahrscheinlich die andauernden Anweisungen der russischen Führung wider, wann immer möglich in die Offensive zu gehen“, kommentierte das britische Ministerium. „Russland hat einige kleine Fortschritte gemacht, aber die ukrainischen Streitkräfte haben einen Durchbruch verhindert.“

Update vom 25. Juni, 08.00 Uhr: In der Region Sumy ist es in der vergangenen Nacht zu teils schweren Angriffen gekommen. Wie die Militärverwaltung der ukrainischen Oblast auf Telegram mitteilte, habe die russische Armee ukrainische Stellungen sowie Ortschaft mit Mörsern und Mehrfachraketenwerfern angegriffen. Dabei seien unter anderem Privathäuser sowie ein Teil der Infrastruktur beschädigt oder zerstört – betroffen sei ein Elektrizitätswerk.

Ukraine-Krieg: Kadyrow bezeichnet Prigoschin nach Wagner-Aufstand als Verräter

Update vom 25. Juni, 5.30 Uhr: Der Tschetschenen-Anführer Ramsan Kadyrow hat den Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, nach dessen Aufstand öffentlich verurteilt und als Verräter bezeichnet. „Ich dachte, dass man einigen Leuten vertrauen könnte“, schrieb er auf Telegram. „Dass sie ihr Mutterland als echte Patrioten aufrichtig bis auf die Knochen lieben.“ Zwar habe es eine gewaltfreie Lösung gegeben, doch es könne noch immer zu Blutvergießen kommen. Kadyrow schickte seine Truppen umgehend nach Rostow, wo sich auch die Wagner-Kämpfer befanden. Diese haben die Stadt mittlerweile wieder verlassen.

Ukraine-Krieg: Vorstöße in Cherson und Donezk

Update vom 25. Juni, 0.40 Uhr: Russische Militärblogger berichten, dass die Ukraine eine neue Offensive in der Region Cherson, nahe der Antonowsky-Brücke, gestartet habe. Die ukrainischen Streitkräfte sollen nach mehreren Artillerieschlägen begonnen haben, schweres militärisches Gerät über den Fluss Dnipro zu transportieren, unter anderem Panzer.

Update vom 24. Juni, 22.10 Uhr: Das russische Präsidialamt hat eine Vereinbarung mit Söldnerchef Jewgeni Prigoschin bestätigt. Es sei ein Abkommen getroffen worden, um weitere Verluste zu vermeiden, teilte Kreml-Sprecher Dimitri Peskow mit. Prigoschin werde nach Belarus ziehen. Die Klage gegen ihn werde fallengelassen. Sein gegenwärtiger Aufenthaltsort sei unbekannt.

Update vom 24. Juni, 19.50 Uhr: Während in Russland ein Machtkampf zwischen Jewgeni Prigoschin und Wladimir Putin entfacht ist, kündigt die ukrainische Armee an, im östlichen Donezker Gebiet Geländegewinne erzielt zu haben. „Die Ostgruppierung der Truppen hat heute eine Offensive an mehreren Abschnitten zugleich begonnen“, schrieb Vize-Verteidigungsministerin Hanna Maljar am Samstag bei Telegram.

Den Angaben nach seien russischen Einheiten um die Stadt Bachmut zurückgedrängt worden. An anderen Frontabschnitten im Luhansker und Donezker Gebiet seien Angriffe von russischer Seite abgewehrt worden. Darüber hinaus soll in der Südukraine gehe die vor knapp drei Wochen gestartete ukrainische Offensive weiterlaufen, wie Focus berichtet. Es gebe harte Kämpfe mit hohen Verlusten auf russischer Seite, führt Maljar weiter aus.

Ukraine-Krieg: „Die nächsten 48 Stunden werden über den neuen Status von Russland entscheiden“

Update vom 24. Juni, 13.35 Uhr: Angesichts des bewaffneten Aufstands des Chefs der Söldnerarmee Wagner, Jewgeni Prigoschin, hält der ukrainische Präsidentenberater Mychajlo Podoljak das Schicksal von Kremlchef Wladimir Putin für offen. „Die nächsten 48 Stunden werden über den neuen Status von Russland entscheiden“, schrieb Podoljak am Samstag beim Kurznachrichtendienst Twitter. Möglich seien ein „ausgewachsener Bürgerkrieg“, ein „ausgehandelter Machtübergang“ oder auch eine „vorübergehende Atempause vor der nächsten Phase des Sturzes des Putin-Regimes“.

Podoljak ist ein enger Vertrauter von Präsident Wolodymyr Selenskyj. Weiter schrieb er: „Alle potenziellen Akteure entscheiden jetzt, auf welcher Seite sie stehen.“ In Russland herrsche gerade ein „ohrenbetäubendes Schweigen der ‚Elite‘“.

Ukraine-Krieg: Tote und Verletzte nach russischem Raketenangriff auf Kiew

Update vom 24. Juni, 13.00 Uhr: Bei einem russischen Raketenangriff auf die ukrainische Hauptstadt Kiew sind in der Nacht zum Samstag drei Menschen getötet und elf weitere verletzt worden. Das teilte die dortige Staatsanwaltschaft mit. Infolge des Angriffs seien ein Wohn-Hochhaus im Solomjanskyj-Viertel getroffen und drei Stockwerke beschädigt worden. Durch die Druckwelle seien auch Dutzende geparkte Autos beschädigt worden. Die Rettungsarbeiten dauerten an.

Der Angriff mit zahlreichen Opfern war eine der folgenschwersten russischen Attacken auf Kiew in jüngster Zeit. Die Staatsanwaltschaft nahm Ermittlungen wegen Kriegsverbrechen auf. 

Ukraine-Krieg: Luftalarm im ganzen Land

Update vom 24. Juni, 06.20 Uhr: In der Ukraine ist in der Nacht zum Samstag im ganzen Land Luftalarm ausgelöst worden. Aus mehreren Städten gab es in der Folge Berichte über Explosionen. Im ostukrainischen Charkiw habe es mindestens drei Einschläge gegeben, unter anderem in eine Gasleitung, woraufhin ein Feuer ausgebrochen sei, schrieb Bürgermeister Ihor Terechow auf Telegram. Aus der Hauptstadt Kiew hieß es, Raketenteile seien auf einen Parkplatz in einem zentralen Bezirk gestürzt. Die 16. Etage eines Wohngebäudes neben dem Parkplatz habe zudem Feuer gefangen, schrieb Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram. Mindestens zwei Menschen seien verletzt worden.

Korrespondenten vom nationalen Rundfunk Suspilne Media berichteten zudem, dass Explosionen auch in den Städten Dnipro und Krementschuk zu hören gewesen seien. Zuletzt hatten sich die Raketen- und Drohnenangriffe vor allem auf die Hauptstadt Kiew gemehrt.

Ukraine-Krieg: Russland ermittelt gegen Prigoschin wegen Meuterei

Update vom 23. Juni, 22.30 Uhr: Prigoschin rief die russischen Soldaten zur Meuterei gegen die russische Militärführung auf. „Wir sind 25.000“, sagte Prigoschin in seiner Sprachbotschaft weiter und rief „alle, die sich uns anschließen wollen“, dazu auf, „dem Chaos ein Ende zu bereiten“. Es handele sich nicht um einen Putsch, sondern um einen „Marsch für die Gerechtigkeit“. Der russische Geheimdienst FSB eröffnete der staatlichen Nachrichtenagentur Tass zufolge ein Strafverfahren gegen Prigoschin. Diesem werde bewaffnete Meuterei vorgeworfen, meldete Tass.

Update vom 23. Juni, 21.46 Uhr: Der Söldner-Chef wirft Verteidigungsminister Sergej Schoigu (68) vor, einen Angriff mit Raketen und Helikoptern auf seine Truppen befohlen zu haben. „Er benutzte Schützen und Piloten in Helikoptern, um uns im Dunkeln zu zerstören“, heißt es in der Telegram-Nachricht. Schoigu sei dafür extra nach Rostow am Don an der Grenze zur Ostukraine gereist. Die Führungsriege der Söldner-Gruppe habe einen Entschluss gefasst: „Das Böse, das durch die Militärführung gebracht wurde, muss gestoppt werden“, schrieb Prigoschin auf seinem Telegram-Kanal.

Ukraine-Krieg: Schoigu will Reservearmee zusammenstellen

Update vom 23. Juni, 19.19 Uhr: Russland wird bis Ende des Monats eine Reservearmee zur Verstärkung seiner Streitkräfte aufstellen. Dies kündigte der russische Verteidigungsminister in einer Sitzung des russischen Sicherheitsrates an, wie die Nachrichtenagentur Ria Novosti berichtet. „Mit Stand von heute Morgen sind 114.000 Menschen vertraglich rekrutiert worden, und es gibt auch mehr als 50.000 Freiwillige“, sagte Schoigu demnach.

Ukraine-Krieg: Gegenoffensive der Ukraine stockt

Update vom 23. Juni, 17.11 Uhr: Im Rahmen ihrer Gegenoffensive steckt die ukrainische Armee nach eigenen Angaben weiter in der Abtastphase und hat die Hauptkräfte noch nicht eingesetzt. „Jeder will augenblicklich und sofort einen großen Sieg“, sagte der Kommandeur der ukrainischen Landstreitkräfte, Olexander Syrskyj, nun dem britischen Guardian am Freitag.

Der zum Sieg führende Prozess brauche jedoch eine gewisse Zeit, da auf beiden Seiten viele Kräfte und viel Material konzentriert seien. Zudem hätten die Russen viele Hindernisse errichtet. Laut des Generaloberst sind die russischen Truppen in der Überzahl. Zuvor hatte Präsident Wolodymyr Selenskyj über Probleme bei der ukrainischen Gegenoffensive gesprochen.

Erfolg der Gegenoffensive im Ukraine-Krieg: Prigoschin widerspricht Putin

Update vom 23. Juni, 16.37 Uhr: Jewgeni Prigoschin, Chef der Wagner-Gruppe, hat erneut die ukrainische Gegenoffensive bewertet. „Auf dem Schlachtfeld (...) zieht sich die russische Armee an den Fronten von Saporischschja und Cherson zurück“, teilte er nun laut der Nachrichtenagentur AFP auf Online-Netzwerken mit.

Damit widersprach Prigoschin offen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin, der immer wieder vom Scheitern der Gegenoffensive gesprochen hat. Der Söldner-Chef Prigoschin fügte auch harte Vorwürfe gegen die russische Militärführung an: „Wir waschen uns in Blut. Niemand bringt Verstärkung. Was sie uns erzählen, ist eine bittere Täuschung.“

Update vom 23. Juni, 14.47 Uhr: Bei einer Explosion in Mariupol sind heute vier russische Offiziere getötet worden. Das berichtet die ukrainische Seite. „Guten Morgen! Gerade haben wir Russen in der Nähe des Hafens begrüßt. Vier Offiziere wurden getötet“, hieß es laut Ukrainska Pravda auf Telegram. Unabhängig verifizieren ließen sich die Angaben zunächst nicht.

Verluste für Russland im Ukraine-Krieg: Durchbruch in Gegenoffensive?

Update vom 23. Juni, 12.55 Uhr: Der Ukraine könnte im Ukraine-Krieg ein erster großer Durchbruch während ihrer Gegenoffensive gelungen sein. Russische Telegram-Kanäle melden jedenfalls, dass der Ukraine bei Robotyne im Süden des Landes „durch unsere Schützengräben“ gedrungen seien. Von „heftigen Gefechten“ ist die Rede. Die Ukraine habe auch US-amerikanische Bradley-Panzer eingesetzt. Angeblich brennen „mehrere“ ukrainische Fahrzeuge. Unabhängig verifizieren lassen sich die Angaben nicht.

Kampfhubschrauber im Ukraine-Krieg: Ukraine schießt „Alligator“ ab

Update vom 23. Juni, 11.00 Uhr: Nach Angaben des Generalstabs hat die Ukraine am heutigen Morgen zum zweiten Mal binnen kurzer Zeit einen russischen Ka-52-Kampfhubschrauber abgeschossen. Unabhängig verifizieren lassen sich die Angaben nicht. Der „Alligator“ (Nato-Code: Holum-B) kostet dem ukrainischen Geheimdienst zufolge rund 16 Millionen US-Dollar (umgerechnet etwa 16,2 Millionen Euro).

Ukraine-Krieg: Selenskyj fordert internationalen Druck in der Atomfrage

Erstmeldung vom 23. Juni: Kiew - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat mitten im Ukraine-Krieg seine Terrorvorwürfe gegen Moskau erneuert und den Abzug russischer Truppen aus dem Atomkraftwerk Saporischschja gefordert. „Die vollständige Räumung des Kernkraftwerks Saporischschja ist erforderlich“, sagte er in seiner allabendlichen Videobotschaft.

Die Welt müsse den Druck auf Moskau erhöhen, um eine atomare Katastrophe zu verhindern. Radioaktivität kenne keine Neutralität, sagte er in Richtung jener Länder, die im Konflikt bisher keine Position bezogen. Selenskyj wiederholte den Vorwurf, dass Moskau im Atomkraftwerk Saporischschja einen Anschlag plane, den es dann zynisch „unter dieser oder jener Katastrophe zu verbergen hofft“. Er habe Vertreter der großen westlichen Industrienationen (G7) und der Industrie- und Schwellenländer (G20) sowie internationaler Organisationen über die Gefahr unterrichtet.

Konkrete Beweise für seine Anschuldigungen gegen Moskau nannte Selenskyj nicht. Stattdessen verwies er auf die Zerstörung des Kachowka-Damms. Nach dessen Beschädigung ist der Kachowka-Stausee ausgelaufen, große Teile des südukrainischen Gebiets Cherson sind überflutet. Kiew und der Westen machen Moskau dafür verantwortlich. Russland streitet ab, den Damm gesprengt zu haben.

Ukraine-Krieg: Gegenoffensive läuft nur schleppend

Während Selenskyj in seiner Videobotschaft das Geschehen an der Front weitgehend ausblendete, meldete das ukrainische Militär bei ihrer Gegenoffensive weitere Erfolge. Eigenen Angaben nach haben die Streitkräfte im Süden des Landes Geländegewinne erzielt. „Im Süden gehen die Angriffe unserer Streitkräfte weiter, wir kommen schrittweise voran, haben teilweise Erfolg, drängen den Gegner zurück und begradigen die Front“, schrieb die Vizeverteidigungsministerin in Kiew, Hanna Maljar, auf ihrem Telegram-Kanal. Demnach laufen die Angriffe in Richtung Melitopol und Berdjansk.

Die von Maljar genannten Großstädte sind allerdings noch weit von der Front entfernt im russisch besetzten Hinterland der Südukraine. Trotz der proklamierten Fortschritte hat das ukrainische Militär offenbar keine weiteren Ortschaften eingenommen. In Maljars Bericht gibt es jedenfalls keine entsprechenden Angaben. Dabei hatte die Beamtin stets als eine der ersten die jeweilige Einnahme der bisher acht zurückeroberten Siedlungen gemeldet. (mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Efrem Lukatsky/dpa