Joe Biden sitzt im Oval Office und zeigt auf den Tisch
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Entschlossene Ansprache: US-Präsident Joe Biden will ein neues Hilfspaket schnüren, das auch Israel und der Ukraine zu Gute kommt.

„Amerikas nationale Sicherheit“

Biden dringt auf Hilfspaket für Israel und Ukraine – und holt zu Seitenhieb gegen Putin aus

  • Marcus Giebel
    VonMarcus Giebel
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Israel und der Ukraine winken aus den USA weitere Hilfspakete. Joe Biden wirbt für ein neue Zahlungen. Es gibt aber eine große Hürde.

Washington – Die Position der USA im Israel-Krieg ist ebenso eindeutig und unverbrüchlich wie die im Ukraine-Krieg. Das unterstrich Präsident Joe Biden noch einmal bei einer seiner seltenen Ansprachen aus dem Oval Office im Weißen Haus. Am Donnerstagabend (Ortszeit) wandte sich der Demokrat an die US-Bürger und kündigte an, ein weiteres umfassendes Hilfspaket beim US-Kongress zu beantragen, um unter anderem Israel und die Ukraine zu unterstützen.

Biden kündigt Hilfspaket an: Es geht wohl um 100 Millionen US-Dollar

Dabei erklärte er, die USA könnten und würden nicht zulassen, dass „Terroristen“ wie die radikalislamische Palästinenserorganisation Hamas und „Tyrannen“ wie Kreml-Chef Wladimir Putin gewinnen würden. Es gehe in beiden Konflikten auch um „Amerikas nationale Sicherheit“. Über den finanziellen Rahmen des Hilfspakets kann bislang nur spekuliert werden. In US-Medien war vor Bidens Rede von 100 Millionen US-Dollar – also knapp 94,5 Millionen Euro – die Rede. Darin sollten demnach auch Mittel für das von China bedrohte Taiwan und die US-Grenzsicherung enthalten sein.

Details sollen an diesem Freitag folgen. Das Parlament müsste das Paket jedoch erst freigeben. Allerdings steht das Repräsentantenhaus derzeit ohne Vorsitzenden da, seit Sprecher Kevin McCarthy vor mehr als zwei Wochen von radikalen Republikanern gestürzt wurde.

Biden über Israel: „Stärker als je zuvor“

Biden versprach „beispiellose Hilfe für Israel“ und betonte: „Wir werden dafür sorgen, dass andere feindliche Akteure in der Region wissen, dass Israel stärker ist als je zuvor, und verhindern, dass sich der Konflikt ausweitet.“ Vor einer weiteren Eskalation hatte am Donnerstag auch Deutschlands Verteidigungsminister Boris Pistorius gewarnt, als er im Südlibanon Bundeswehrsoldaten besuchte, die im Rahmen der Unifil-Mission vor Ort stationiert sind.

Laut Biden soll das neue Paket auch sicherstellen, dass sich die Ukraine weiter gegen die russischen Invasoren verteidigen kann. Vor allem unter den Republikanern waren die Unterstützungen für Kiew zuletzt immer kritischer beäugt worden. Auch deshalb ist keineswegs gesichert, dass ein solches Hilfspaket durch das Parlament kommen würde.

Bilder zeigen, wie der Krieg in Israel das Land verändert

Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Am 7. Oktober 2023 feuern militante Palästinenser aus dem Gazastreifen Raketen auf Israel ab. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas, die von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, hatte den Beginn einer „Militäroperation“ gegen Israel verkündet. © Hatem Moussa/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen ist Rauch aus einem Wohnhaus zu sehen.  © Ilia Yefimovich/ dpa
Israelischer Soldat mit Hund im Israel Krieg
Ein israelischer Soldat geht mit seinem Hund zwischen Autos in Deckung.  © Ohad Zwigenberg/ dpa
Israelische Polizisten evakuieren Frau und Kind im Israel Krieg
Israelische Polizisten evakuieren eine Frau und ein Kind von einem Ort, der von einer aus dem Gazastreifen abgefeuerten Rakete getroffen wurde. © Tsafrir Abayov/ dpa
Militante Palästinenser fahren im Israel Krieg mit einem Pickup, auf dem womöglich eine entführte deutsch-israelische Frau zu sehen ist.
Militante Palästinenser fahren mit einem Pickup, auf dem möglicherweise eine deutsch-israelische Frau zu sehen ist, in den Gazastreifen zurück. Die islamistische Hamas hatte mitgeteilt, ihre Mitglieder hätten einige Israelis in den Gazastreifen entführt. © Ali Mahmud/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Angehörige der Feuerwehr versuchen, nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen das Feuer auf Autos zu löschen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Menschen suchen in Trümmern nach Überlebenden nach massive Raketenangriffen aus Gazastreifen auf Israel.
Menschen suchen zwischen den Trümmern eines bei einem israelischen Luftangriff zerstörten Hauses nach Überlebenden.  © Omar Ashtawy/ dpa
Verlassene Stätte des Festivals Supernova nach dem Angriff der Hamas
Bei dem Rave-Musikfestivals Supernova im israelischen Kibbuz Re’im sterben rund 270 Besucher:innen. So sieht die verlassene Stätte nach dem Angriff aus.  © JACK GUEZ / AFP
Feiernde Palästinenser nach Angriff der Hamas auf Israel
Palästinenserinnen und Palästinenser feiern in Nablus nach der großen Militäroperation, die die Al-Qassam-Brigaden, der militärische Flügel der Hamas, gegen Israel gestartet haben.  © Ayman Nobani/ dpa
Hamas-Großangriff auf Israel - Gaza-Stadt
Das israelische Militär entgegnete mit dem Beschuss von Zielen der Hamas im Gazastreifen. Nach einem Angriff steigen bei einem Hochhaus in Gaza Rauch und Flammen auf. © Bashar Taleb/ dpa
Mann weint in Gaza bei Israel Krieg
Ein Mann umarmt einen Familienangehörigen im palästinensischen Gebiet und weint.  © Saher Alghorra/ dpa
Israelischer Soldat im Israel Krieg steht neben Frau
Am 8. Oktober beziehen israelische Soldaten Stellung in der Nähe einer Polizeistation, die am Tag zuvor von Hamas-Kämpfern überrannt wurde. Israelische Einsatzkräfte haben dort nach einem Medienbericht bei Gefechten in der an den Gazastreifen grenzenden Stadt Sderot mehrere mutmaßliche Hamas-Angehörige getötet. © Ilan Assayag/ dpa
Nach Hamas Großangriff - Sa'ad
Israelische Streitkräfte patrouillieren in Gebieten entlang der Grenze zwischen Israel und Gaza, während die Kämpfe zwischen israelischen Truppen und islamistischen Hamas-Kämpfern weitergehen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Palästinensisches Kind in einer Schule, die im Israel Krieg als Schutz dient
Ein palästinensisches Kind steht auf dem Balkon einer Schule, die von den Vereinten Nationen betrieben wird und während des Konfliktes als Schutzort dient.  © Mohammed Talatene/ dpa

Biden über Hamas und Putin: „Wollen benachbarte Demokratien vollständig vernichten“

Das weiß auch der US-Präsident, der von „Spaltungen“ sprach, aber an „unsere Verantwortung als große Nation“ appellierte. Biden zufolge wären die Militärhilfen für Israel und die Ukraine „schlaue Investitionen“ und würden für die Sicherheit der USA „über Generationen“ eine „Dividende“ erbringen.

Auch wenn beide Länder geografisch weit entfernt seien, sei die Unterstützung wichtig. „Die Hamas und Putin stellen unterschiedliche Bedrohungen dar, aber sie haben eines gemeinsam: Sie wollen beide benachbarten Demokratien vollständig vernichten“, warnte Biden. Wie die Geschichte gezeigt habe, würden Terroristen und Diktatoren, denen nicht Einhalt geboten wird, nur noch mehr Chaos, Tod und Zerstörung verursachen.

US-Hilfen für Israel und Ukraine: So viele Gelder fließen aus den USA

Für die Ukraine haben die USA nach Angaben des Pentagon bereits militärische Ausrüstung im Umfang von rund 44 Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt. Umgerechnet sind das 41,6 Milliarden Euro. Israel wird aus Washington ohnehin jedes Jahr mit einer Milliarden-Summe unterstützt, da sich die USA als Schutzmacht des 1948 gegründeten Landes verstehen. Alles in allem sollen so – nicht inflationsbereinigt – 158 Millionen US-Dollar (also 149,4 Millionen Euro) für bilaterale Hilfe und die Raketenabwehr nach Jerusalem geflossen sein. Die geht aus einem Bericht des Congressional Research Service hervor, der unparteiisch für die Mitglieder und Ausschüsse des Kongresses arbeitet. (mg)