„Europa ist aufgewacht“

Nach dem Trump-Eklat: Ukraine-Gipfel sucht Lösungen ohne die USA

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Europas Staatschefs beraten in London über die Ukraine. Nach dem Trump-Eklat stellt sich die Frage: Wie geht es weiter mit Frieden und Unterstützung?

Update, 21.58 Uhr: Nach der Blockade-Ankündigung von Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban zu möglichen Ukraine-Hilfen hält EU-Ratspräsident António Costa an langfristigen Sicherheitsgarantien für Kiew fest. „Die EU sollte sich auch darauf vorbereiten, sich an Diskussionen zu beteiligen, um einen gerechten und dauerhaften Frieden zu erreichen“, schreibt Costa in einem Brief an Orban, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. „Darüber hinaus werden wir zur Gewährleistung starker Sicherheitsgarantien für die Ukraine beitragen müssen, damit der Frieden Bestand hat.“ Er gehe davon aus, dass sich die 27 EU-Staaten entsprechend abstimmen könnten.

Ungarns Ministerpräsident hatte am Samstag angekündigt, neue Unterstützungsbemühungen für die Ukraine blockieren zu wollen. In einem Brief an Costa schrieb Orban, er könne einer gemeinsamen Erklärung der EU-Staats- und Regierungschefs bei einem Sondergipfel am Donnerstag nicht zustimmen. Es gebe „strategische Unterschiede in unserem Ansatz gegenüber der Ukraine, die nicht durch Entwürfe oder Kommunikation überbrückt werden können“. Die EU solle dem Beispiel der USA folgen und direkte Gespräche mit Russland über einen Waffenstillstand und eine Einigung in der Ukraine führen.

Update, 19.04 Uhr: Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) hat mit seinen Amtskollegen aus vier großen Nato-Staaten in Europa die weitere politische und militärische Hilfe für die Ukraine bekräftigt. Das ist das Ergebnis eines kurzfristig einberufenen virtuellen Treffen der Fünfergruppe („Group of Five“), der auch Frankreich, Großbritannien, Italien und Polen angehören. „Alle sind sich einig, dass diese sich auf die fortgesetzte und breite Unterstützung der Group of Five verlassen kann“, teilte das deutsche Verteidigungsministerium nach dem Treffen mit.

Das nächste Treffen der Fünfergruppe im Format der Verteidigungsminister in Präsenz ist für den 12. März in Paris geplant. Die Treffen im Fünfer-Format wurden nach dem Wahlsieg Trumps eingerichtet. Ziel ist eine Stärkung der europäischen Sicherheit und Verteidigungsbereitschaft.

Ukraine-Krieg: Die Ursprünge des Konflikts mit Russland

Menschen in Kiews feiern die Unabhängigkeit der Ukraine von der Sowjetunion
Alles begann mit dem Fall des Eisernen Vorhangs 1989. Die Öffnung der Grenzen zunächst in Ungarn leitete das Ende der Sowjetunion ein. Der riesige Vielvölkerstaat zerfiel in seine Einzelteile. Am 25. August 1991 erreichte der Prozess die Ukraine. In Kiew feierten die Menschen das Ergebnis eines Referendums, in dem sich die Bevölkerung mit der klaren Mehrheit von 90 Prozent für die Unabhängigkeit von Moskau ausgesprochen hatte. Im Dezember desselben Jahres erklärte sich die Ukraine zum unabhängigen Staat. Seitdem schwelt der Konflikt mit Russland. © Anatoly Sapronenkov/afp
Budapester Memorandum
Doch Anfang der 1990er Jahre sah es nicht danach aus, als ob sich die neuen Staaten Russland und Ukraine rund 30 Jahre später auf dem Schlachtfeld wiederfinden würden. Ganz im Gegenteil. Im Jahr 1994 unterzeichneten Russland, das Vereinigte Königreich und die USA in Ungarn das „Budapester Memorandum“ – eine Vereinbarung, in der sie den neu gegründeten Staaten Kasachstan, Belarus und der Ukraine Sicherheitsgarantien gaben.  © Aleksander V. Chernykh/Imago
Ukrainedemo, München
Als Gegenleistung traten die drei Staaten dem Atomwaffensperrvertrag bei und beseitigten alle Nuklearwaffen von ihrem Territorium. Es sah danach aus, als ob der Ostblock tatsächlich einen Übergang zu einer friedlichen Koexistenz vieler Staaten schaffen würde. Nach Beginn des Ukraine-Kriegs erinnern auch heute noch viele Menschen an das Budapester Memorandum von 1994. Ein Beispiel: Die Demonstration im Februar 2025 in München.  © Imago
Orangene Revolution in der Ukraine
Bereits 2004 wurde deutlich, dass der Wandel nicht ohne Konflikte vonstattengehen würde. In der Ukraine lösten Vorwürfe des Wahlbetrugs gegen den Russland-treuen Präsidenten Wiktor Janukowytsch Proteste  © Mladen Antonov/afp
Ukraine proteste
Die Menschen der Ukraine erreichten vorübergehend ihr Ziel. Der Wahlsieg Janukowytschs wurde von einem Gericht für ungültig erklärt, bei der Wiederholung der Stichwahl setzte sich Wiktor Juschtschenko durch und wurde neuer Präsident der Ukraine. Die Revolution blieb friedlich und die Abspaltung von Russland schien endgültig gelungen. © Joe Klamar/AFP
Wiktor Juschtschenko ,Präsident der Ukraine
Als der Moskau kritisch gegenüberstehende Wiktor Juschtschenko im Januar 2005 Präsident der Ukraine wurde, hatte er bereits einen Giftanschlag mit einer Dioxinvariante überlebt, die nur in wenigen Ländern produziert wird – darunter Russland. Juschtschenko überlebte dank einer Behandlung in einem Wiener Krankenhaus.  © Mladen Antonov/afp
Tymoschenko Putin
In den folgenden Jahren nach der Amtsübernahme hatte Juschtschenko vor allem mit Konflikten innerhalb des politischen Bündnisses zu kämpfen, das zuvor die demokratische Wahl in dem Land erzwungen hatte. Seine Partei „Unsere Ukraine“ zerstritt sich mit dem von Julija Tymoschenko geführten Parteienblock. Als Ministerpräsidentin der Ukraine hatte sie auch viel mit Wladimir Putin zu tun, so auch im April 2009 in Moskau. © Imago
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowitsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance.
Das Bündnis zerbrach und Wiktor Janukowytsch nutzte bei der Präsidentschaftswahl 2010 seine Chance. Er gewann die Wahl mit knappem Vorsprung vor Julija Tymoschenko. Amtsinhaber Wiktor Juschtschenko erhielt gerade mal fünf Prozent der abgegebenen Stimmen.  © Yaroslav Debely/afp
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, Ukraine, 2014
Präsident Wiktor Janukowytsch wollte die Ukraine wieder näher an Russland führen – auch aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, den Russlands Präsident Wladimir Putin auf das Nachbarland ausüben ließ. Um die Ukraine wieder in den Einflussbereich Moskaus zu führen, setzte Janukowytsch im November 2013 das ein Jahr zuvor verhandelte Assoziierungsabkommen mit der Europäischen Union aus.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Maidan-Proteste Ukraine
Es folgten monatelange Massenproteste in vielen Teilen des Landes, deren Zentrum der Maidan-Platz in Kiew war. Organisiert wurden die Proteste von einem breiten Oppositionsbündnis, an dem neben Julija Tymoschenko auch die Partei des ehemaligen Boxweltmeisters und späteren Bürgermeisters von Kiew, Vitali Klitschko, beteiligt waren. © Sandro Maddalena/AFP
Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew, der Hauptstadt der Ukraine
Die Forderung der Menschen war eindeutig: Rücktritt der Regierung Janukowiysch und vorgezogene Neuwahlen um das Präsidentenamt. „Heute ist die ganze Ukraine gegen die Regierung aufgestanden, und wir werden bis zum Ende stehen“, so Vitali Klitschko damals. Die Protestbewegung errichtete mitten auf dem Maidan-Platz in Kiew ihr Lager. Janukowytsch schickte die Polizei, unterstützt von der gefürchteten Berkut-Spezialeinheit. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, die über mehrere Monate andauerten. © Sergey Dolzhenko/dpa
Der Platz Euromaidan in Kiew, Hauptstadt der Ukraine, ist nach den Protesten verwüstet.
Die monatelangen Straßenkämpfe rund um den Maidan-Platz in Kiew forderten mehr als 100 Todesopfer. Etwa 300 weitere Personen wurden teils schwer verletzt. Berichte über den Einsatz von Scharfschützen machten die Runde, die sowohl auf die Protestierenden als auch auf die Polizei gefeuert haben sollen. Wer sie schickte, ist bis heute nicht geklärt. Petro Poroschenko, Präsident der Ukraine von 2014 bis 2019, vertrat die These, Russland habe die Scharfschützen entsendet, um die Lage im Nachbarland weiter zu destabilisieren. Spricht man heute in der Ukraine über die Opfer des Maidan-Protests, nennt man sie ehrfürchtig „die Himmlischen Hundert“. © Sergey Dolzhenko/dpa
Demonstranten posieren in der Villa von Viktor Janukowitsch, ehemaliger Präsident der Ukraine
Nach rund drei Monaten erbittert geführter Kämpfe gelang dem Widerstand das kaum für möglich Gehaltene: Die Amtsenthebung Wiktor Janukowytschs. Der verhasste Präsident hatte zu diesem Zeitpunkt die UKraine bereits verlassen und war nach Russland geflohen. Die Menschen nutzten die Gelegenheit, um in der prunkvollen Residenz des Präsidenten für Erinnerungsfotos zu posieren. Am 26. Februar 2014 einigte sich der „Maidan-Rat“ auf eigene Kandidaten für ein Regierungskabinett. Präsidentschaftswahlen wurden für den 25. Mai anberaumt. Die Ukraine habe es geschafft, eine Diktatur zu stürzen, beschrieb zu diesem Zeitpunkt aus der Haft entlassene Julija Tymoschenko die historischen Ereignisse.  © Sergey Dolzhenko/dpa
Ein Mann stellt sich in Sewastopol, eine Stadt im Süden der Krim-Halbinsel, den Truppen Russlands entgegen.
Doch der mutmaßliche Frieden hielt nicht lange. Vor allem im Osten der Ukraine blieb der Jubel über die Absetzung Janukowytschs aus. Gouverneure und Regionalabgeordnete im Donbass stellten die Autorität des Nationalparlaments in Kiew infrage. Wladimir Putin nannte den Umsturz „gut vorbereitet aus dem Ausland“. Am 1. März schickte Russlands Präsident dann seine Truppen in den Nachbarstaat. Wie Putin behauptete, um die russischstämmige Bevölkerung wie die auf der Krim stationierten eigenen Truppen zu schützen. In Sewastopol, ganz im Süden der Halbinsel gelegen, stellte sich ein unbewaffneter Mann den russischen Truppen entgegen. Aufhalten konnte er sie nicht. © Viktor Drachev/afp
Bürgerkrieg in Donezk, eine Stadt im Donbas, dem Osten der Ukraine
Am 18. März 2014 annektierte Russland die Halbinsel Krim. Kurz darauf brach im Donbass der Bürgerkrieg aus. Mit Russland verbündete und von Moskau ausgerüstete Separatisten kämpften gegen die Armee und Nationalgarde Kiews. Schauplatz der Schlachten waren vor allem die Großstädte im Osten der Ukraine wie Donezk (im Bild), Mariupol und Luhansk. © Chernyshev Aleksey/apf
Prorussische Separatisten kämpfen im Donbas gegen Einheiten der Ukraine
Der Bürgerkrieg erfasste nach und nach immer mehr Gebiete im Osten der Ukraine. Keine der Parteien konnte einen nachhaltigen Sieg erringen. Prorussische Separatisten errichteten Schützengräben, zum Beispiel nahe der Stadt Slawjansk. Bis November 2015 fielen den Kämpfen laut Zahlen der Vereinten Nationen 9100 Menschen zum Opfer, mehr als 20.000 wurden verletzt. Von 2016 an kamen internationalen Schätzungen zufolge jährlich bis zu 600 weitere Todesopfer dazu. © Michael Bunel/Imago
Trümmer von Flug 17 Malaysian Airlines nach dem Abschuss nahe Donezk im Osten der Ukraine
Aufmerksam auf den Bürgerkrieg im Osten der Ukraine wurde die internationale Staatengemeinschaft vor allem am 17. Juli 2014, als ein ziviles Passagierflugzeug über einem Dorf nahe Donezk abstürzte. Alle 298 Insassen kamen ums Leben. Die Maschine der Fluggesellschaft Malaysian Airlines war von einer Boden-Luft-Rakete getroffen worden. Abgefeuert hatte die Rakete laut internationalen Untersuchungen die 53. Flugabwehrbrigade der Russischen Föderation. In den Tagen zuvor waren bereits zwei Flugzeuge der ukrainischen Luftwaffe in der Region abgeschossen worden. © ITAR-TASS/Imago
Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident Francois Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk
Die Ukraine wollte den Osten des eigenen Landes ebenso wenig aufgeben wie Russland seine Ansprüche darauf. Im September 2014 kamen deshalb auf internationalen Druck Russlands Präsident Putin (l.), Frankreichs Präsident François Hollande, Bundeskanzlerin Angela Merkel und Petro Poroschenko in Minsk zusammen. In der belarussischen Hauptstadt unterzeichneten sie das „Minsker Abkommen“, das einen sofortigen Waffenstillstand und eine schrittweise Demilitarisierung des Donbass vorsah. Die OSZE sollte die Umsetzung überwachen, zudem sollten humanitäre Korridore errichtet werden. Der Waffenstillstand hielt jedoch nicht lange und schon im Januar 2015 wurden aus zahlreichen Gebieten wieder Kämpfe gemeldet. © Mykola Lazarenko/afp
Wolodymyr Selenskyj feiert seinen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Ukraine 2019
Während die Ukraine im Osten zu zerfallen drohte, ereignete sich in Kiew ein historischer Machtwechsel. Wolodymyr Selenskyj gewann 2019 die Präsidentschaftswahl und löste Petro Poroschenko an der Spitze des Staates ab.  © Genya Savilov/afp
Wolodymyr Selenskyj
Selenskyj hatte sich bis dahin als Schauspieler und Komiker einen Namen gemacht. In der Comedy-Serie „Diener des Volkes“ spielte Selenskyj von 2015 bis 2017 bereits einen Lehrer, der zunächst Youtube-Star und schließlich Präsident der Ukraine wird. Zwei Jahre später wurde die Geschichte real. Selenskyj wurde am 20. Mai 2019 ins Amt eingeführt. Kurz darauf löste der bis dato parteilose Präsident das Parlament auf und kündigte Neuwahlen an. Seine neu gegründete Partei, die er nach seiner Fernsehserie benannte, erzielte die absolute Mehrheit.  © Sergii Kharchenko/Imago
Russische Separatisten in der Ost-Ukraine
Selenskyj wollte nach seinem Wahlsieg die zahlreichen innenpolitischen Probleme der Ukraine angehen: vor allem die Bekämpfung der Korruption und die Entmachtung der Oligarchen. Doch den neuen, russland-kritischen Präsidenten der Ukraine holten die außenpolitischen Konflikte mit dem Nachbarn ein. © Alexander Ryumin/Imago
Ukraine Militär
Im Herbst 2021 begann Russland, seine Truppen in den von Separatisten kontrollierte Regionen in der Ost-Ukraine zu verstärken. Auch an der Grenze im Norden zog Putin immer mehr Militär zusammen. Selenskyj warnte im November 2021 vor einem Staatsstreich, den Moskau in der Ukraine plane. Auch die Nato schätzte die Lage an der Grenze als höchst kritisch ein. In der Ukraine wurden die Militärübungen forciert. © Sergei Supinsky/AFP
Putin
Noch drei Tage bis zum Krieg: Am 21. Februar 2022 unterzeichnet der russische Präsident Wladimir Putin verschiedene Dekrete zur Anerkennung der Unabhängigkeit der Volksrepubliken Donezk und Lugansk. © Alexey Nikolsky/AFP
Explosion in Kiew nach Beginn des Ukraine-Kriegs mit Russland
Am 24. Februar 2022 wurde der Ukraine-Konflikt endgültig zum Krieg. Russische Truppen überfielen das Land entlang der gesamten Grenze. Putins Plan sah eine kurze „militärische Spezialoperation“, wie die Invasion in Russland genannt wurde, vor. Die ukrainischen Streitkräfte sollten mit einem Blitzkrieg in die Knie gezwungen werden. Moskau konzentrierte die Attacken auf Kiew. Innerhalb weniger Tage sollte die Hauptstadt eingenommen und die Regierung Selenskyjs gestürzt werden. Doch der Plan scheiterte und nach Wochen intensiver Kämpfe und hoher Verluste in den eigenen Reihen musste sich die russische Armee aus dem Norden des Landes zurückziehen. Putin konzentrierte die eigene Streitmacht nun auf den Osten der Ukraine. © Ukrainian President‘s Office/Imago
Wolodymyr Selenskyj, Präsident der Ukraine, bei einer Fernsehansprache aus Kiew
Seit Februar 2022 tobt nun der Ukraine-Krieg. Gesicht des Widerstands gegen Russland wurde Präsident Wolodymyr Selenskyj, der sich zu Beginn des Konflikts weigerte, das Angebot der USA anzunehmen und das Land zu verlassen. „Ich brauche Munition, keine Mitfahrgelegenheit“, sagte Selenskyj. Die sollte er bekommen. Zahlreiche westliche Staaten lieferten Ausrüstung, Waffen und Kriegsgerät in die Ukraine. Hunderttausende Soldaten aus beiden Ländern sollen bereits gefallen sein, ebenso mehr als 10.000 Zivilpersonen. Ein Ende des Kriegs ist nach wie vor nicht in Sicht. © Ukraine Presidency/afp

Ukraine-Friedensplan: Starmer spricht von „Unterstützung“ aus Europa

Update, 17.24 Uhr: Die Beratungen über einen europäischen Friedensplan für eine Waffenruhe in der Ukraine dauern der britischen Regierung zufolge an. „Eine Reihe von Ländern und Verbündeten hat ihre Unterstützung zugesagt“, sagte Premierminister Keir Starmer am Montag im Parlament. Details der bisherigen Gespräche nannte er nicht. Welche Staaten außer Großbritannien und Frankreich an den Beratungen teilnehmen, ist noch unklar. 

Auf dem Ukraine-Gipfel am Sonntag hatten westliche Staats- und Regierungschefs in London beschlossen, dass eine Staatengruppe angeführt von Großbritannien und Frankreich mit der Ukraine an einem Friedensplan arbeiten solle, der dann mit den USA erörtert und bestenfalls umgesetzt werden solle. Das sei die „klare Strategie“, sagte Starmer. 

Ukraine-Gipfel am Donnerstag: Bundesregierung lässt Friedenstruppen-Frage offen

Update, 16.01 Uhr: Bereits am Donnerstag folgt auf den Ukraine-Gipfel vom Sonntag ein weiteres Treffen. Bei diesem EU-Sondergipfel in Brüssel, zu dem auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eingeladen ist, stehen unter anderem der drastische Kurswechsel der USA in der Ukraine-Politik und ein Plan zur Wiederaufrüstung Europas auf der Agenda. Deutschland wird bei diesem Treffen durch den scheidenden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) repräsentiert.

Die Bundesregierung lässt im Vorfeld weiterhin offen, ob Friedenstruppen in die Ukraine entsandt werden könnten. Regierungssprecher Steffen Hebestreit hob am Montag hervor, dass eine solche Entsendung „hohe Anforderungen“ stellen würde. Vor einem solchen Einsatz müsse gründlich geprüft werden: „Ist das der richtige Weg, und hat man die Mittel und die Wege, um dort an dieser Stelle diesen Schritt zu gehen?“, erklärte Hebestreit laut AFP-Bericht in Berlin.

Ukraine-News: Selenskyj meldet zahlreiche russische Drohnen- und Raketen-Angriffe

Update, 15.25 Uhr: Der Ukraine-Gipfel ist beendet, doch der Ukraine-Krieg geht weiter. In der Nacht zum Montag griff Russland die Ukraine erneut mit zahlreichen Drohnen und Raketen an. Wolodymyr Selenskyj schrieb auf X: „Wenn ihr Gespräche wollt, solltet ihr keine Menschen mit ballistischen Raketen angreifen. Um Russland dazu zu bringen, die Angriffe einzustellen, muss die Welt geeinter und stärker sein.“ Nach dem Vorfall im Weißen Haus beschuldigten sowohl Russland als auch die US-Regierung Selenskyj, kein Interesse an Frieden zu haben.

Ukraine-Gipfel in London: Starmer (l.) begrüßt Selenskyj zuvor in der Downing Street

Starmer-Sprecher skizziert den Vier-Punkte-Plan vom Ukraine-Gipfel

Update, 14.25 Uhr: Die europäischen Partner arbeiten nach dem Ukraine-Gipfel „intensiv“ an einem Unterstützungsplan für die Ukraine, wie ein Sprecher des britischen Premierministers Keir Starmer am Montagnachmittag mitteilte. Der Premierminister stellte auf dem Treffen einen Vier-Stufen-Plan vor. „Auf dem gestrigen Gipfeltreffen wurden einige wichtige Schritte nach vorn vereinbart, und der Premierminister skizzierte dort einen Vier-Stufen-Plan, der sowohl die Aufrechterhaltung der Militärhilfe für die Ukraine als auch die Verstärkung des wirtschaftlichen Drucks auf Russland vorsieht.“

Ein dauerhafter Frieden müsse „die Souveränität und Sicherheit der Ukraine gewährleisten“, fügte der Sprecher hinzu. Auf die Frage nach der britischen Haltung zu dem vom französischen Präsidenten vorgeschlagenen einmonatigen Waffenstillstand erklärte der Sprecher, dass dies eine mögliche Option sei. Weitere Details wollte der Sprecher des Premierministers jedoch nicht geben.

Update, 13.09 Uhr: Steht Deutschland in der jüngsten Debatte über die Ukraine nur am Rande? SPD-Ko-Chef Lars Klingbeil hat diesen Eindruck jetzt zurückgewiesen. Aufgabe sei, Europa stark zu machen, und dabei werde Deutschland „natürlich eine starke Rolle spielen“, sagte er laut Reuters. Seine Partei werde auch in den Sondierungen darauf achten. Kanzler Olaf Scholz (SPD) hat für heute die Parteivorsitzenden von SPD und CDU sowie den CSU-Landesgruppenchef zu Gesprächen ins Kanzleramt eingeladen, hieß es weiter. Es gehe dabei um das weitere Vorgehen bei der Unterstützung der Ukraine. Am Donnerstag (6. März) soll es einen EU-Sondergipfel geben.

Update, 10.22 Uhr: Frankreichs Außenminister Jean-Noel Barrot hat den Vorschlag einer einmonatigen Waffenruhe erörtert. Sie würde Kämpfe der Luftwaffe, der Marine und Angriffe auf Energieanlagen betreffen – Bodenkämpfe allerdings nicht. Durch eine solche Maßnahme könnten die Ukraine und ihre Verbündeten eruieren, ob Russlands Präsident Wladimir Putin zu Verhandlungen über eine längerfristige Friedensvereinbarung bereit sei, sagt Barrot dem französischen Radiosender RTL, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet.

Ukraine-Gipfel in London: Hofreiter kritisiert Ergebnisse als unzureichend

Update, 6.51 Uhr: Der Grünen-Europapolitiker Anton Hofreiter hat die Ergebnisse des Ukraine-Gipfels bewertet: Es sei gut, dass Großbritannien und Frankreich einen Plan für eine Waffenruhe ausarbeiten wollen, aber das werde nicht reichen, sagte er den Funke-Zeitungen. Er forderte ein großes Hilfspaket für die Ukraine, zu dessen Finanzierung auch die eingefrorenen russischen Mittel – mehr als 200 Milliarden Euro – beschlagnahmt werden sollten. Zudem forderte er „belastbare“ europäische Sicherheitsgarantien. Von der nächsten Bundesregierung mit Kanzler Friedrich Merz (CDU) forderte Hofreiter massive Investitionen in eine moderne Verteidigung. Dafür seien „wohl oder übel“ etwa 3,5 Prozent der deutschen Wirtschaftsleistung nötig, sagte er mit Blick auf eine entsprechende Forderung von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne).

Update vom 3. März, 6.00 Uhr: Die Ukraine ist nach Angaben ihres Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bereit zur Unterzeichnung eines Rohstoffabkommens mit den USA. Das sagte Selenskyj gestern mehreren britischen Medien nach dem EU-Krisengipfel zur Ukraine in London. Die Unterzeichnung des Abkommens, das einen Schritt zur Beendigung des Ukraine-Kriegs sein sollte, war am Freitag geplatzt, als es im Weißen Haus zu einem Eklat kam. 

Merz dankt Macron und Starmer für Friedensbemühungen

Update, 22.11 Uhr: CDU-Chef Friedrich Merz hat sich beim britischen Premier Keir Starmer und dem französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron für deren Friedensbemühungen im Ukraine-Krieg bedankt. „Vielen Dank für Ihre Führung, um einen dauerhaften und gerechten Frieden in der Ukraine zu erreichen“, schrieb Merz auf X. Ihre Bemühungen seien ein Schlüssel, um Brücken über den Atlantik zu bauen. „Wir müssen geeint bleiben in unserem Ziel, Russlands Angriffskrieg zu beenden“, schrieb Merz, der nach der von der Union gewonnenen Bundestagswahl wahrscheinlich nächster deutscher Regierungschef wird. 

Großbritannien und Frankreich wollen einen Plan für eine Waffenruhe in der Ukraine ausarbeiten. Das hatte der britische Premierminister Keir Starmer in einem BBC-Interview angekündigt.

Waffenruhe im Ukraine-Krieg: Macron äußert sich nach Ukraine-Gipfel

Update, 22.02 Uhr: Wie nun bekannt wurde, haben der französische Präsident Emmanuel Macron und der britische Premierminister Keir Starmer eine einmonatige Waffenruhe für die Ukraine vorgeschlagen. Macron sagte demnach der Zeitung Le Figaro, die Waffenruhe sollte „in der Luft, auf den Meeren und bei der Energieinfrastruktur“ gelten. Starmer hatte zuvor angekündigt, Großbritannien, Frankreich sowie eine Reihe anderer Länder wollten mit der Ukraine an einem Waffenruhe-Plan arbeiten.

Auch Wolodymyr Selenskyj hat sich nach den Gesprächen beim Ukraine-Gipfel zu Wort gemeldet und das Treffen als „starke Unterstützung für die Ukraine und unser Volk“ gewürdigt. Er sagte, die europäischen Staats- und Regierungschefs arbeiteten gemeinsam daran, „eine verlässliche Grundlage für die Zusammenarbeit mit Amerika im Interesse eines echten Friedens und garantierter Sicherheit“ zu schaffen. Zudem bedankte er sich bei „all unseren Freunden und Partnern“ für ihre Unterstützung.

Wilde Reaktion aus Russland nach Ukraine-Gipfel: „russophober Anti-Trump-Zirkel“ und „Nazi-Nobodys“

Update, 20.33 Uhr: Aus Russland gab es die gewohnten Reaktionen nach dem Ukraine-Gipfel in London. Der frühere russische Präsident Dmitri Medwedew schoss gegen die versammelten europäischen Staats- und Regierungschefs. „Der russophobe Anti-Trump-Zirkel hat sich in London versammelt, um den Nazi-Nobodys in Kiew die Treue zu schwören“, schrieb Medwedew, der heute Vize-Vorsitzender des Nationalen Sicherheitsrats Russlands ist, auf der Plattform X. „Es ist ein beschämender Anblick, schlimmer als der verbale Durchfall eines Clowns im Oval Office.“ Abschließend behauptete Medwedew, die Teilnehmer des London-Treffens wollten „den Krieg bis zum letzten Ukrainer fortsetzen“.

Starmer mit Vier-Punkte-Plan: Ukraine weiterhin militärische Unterstützen und Druck auf Putin erhöhen

Update, 19.12 Uhr: Starmer stellte einen Vier-Punkte-Plan vor, um einen Frieden in der Ukraine zu erzielen. Europa müsse die Ukraine weiterhin militärisch unterstützen und den ökonomischen Druck auf Russland erhöhen. Als zweites betonte er, dass ein Frieden in der Ukraine die Souveränität und Sicherheit des Landes schützen müsse. Bei Verhandlungen müsse die Ukraine mit am Tisch sitzen.

Als Drittes nannte Starmer, müssten die europäischen Staats- und Regierungschefs darauf abzielen, einen künftigen russischen Angriff abzuschrecken. Als letzten Punkte betonte er, es müsse eine „Koalition der Willigen“ geben, die die Ukraine verteidigen und den Frieden im Land gewährleisten.

Alexander Stubb über den Eklat im Weißen Haus: Nur Putin als Gewinner

Update, 16.50 Uhr: Kurz vor Beginn des Ukraine-Gipfels führte der finnische Premierminister Alexander Stubb ein kurzes Interview mit der BBC. Über den Vorfall zwei Tage zuvor äußerte sich der Regierungschef mit den Worten: „Ich glaube am Ende des Tages gab es bei dieser Auseinandersetzung nur einen Gewinner, und das war Wladimir Putin.“

Stubb fügte hinzu: „Die Gespräche, die ich in den letzten 72 Stunden geführt habe, drehten sich im Wesentlichen darum, dass wir weitermachen sollten. Lasst uns wieder auf den richtigen Weg kommen. Lasst uns sehen, was die Diplomatie bewirken kann.“

Update, 11.44 Uhr: Keir Starmer hat im BBC-Interview erläutert, was für ihn die Bedingungen für dauerhaften Frieden in der Ukraine wären. Zum einen eine militärisch „starke“ Ukraine, die dadurch in Verhandlungen mit Russland eine gute Position hätte. Zum anderen europäische Sicherheitsgarantien für Kiew. Und drittens einen „Backstop“ der USA, was sich mit „Unterstützung“, „Auffangmechanismus“ oder „Notanker“ übersetzen lässt.

Staatschefs wollen Waffenruhe-Plan vorlegen – Rätsel um Rolle Deutschlands

Update vom 2. März, 10.19 Uhr: Auf Einladung des britischen Premiers Keir Starmer beraten ab heute rund ein Dutzend europäische Staats- und Regierungschefs über die „Sicherung eines gerechten und dauerhaften Friedens“ in der Ukraine. Jetzt gibt es erste News zum Ukraine-Gipfel in London: Starmer teilte mit, dass Großbritannien und Frankreich sowie „möglicherweise ein oder zwei andere Länder“ gemeinsam mit der Ukraine an einem Waffenruhe-Plan arbeiten, meldet die Nachrichtenagentur AFP.

Der Waffenruhe-Plan solle im Anschluss den USA vorgestellt werden, sagte Starmer heute dem Sender BBC. Die Ankündigung erfolgte kurz vor Beginn des Gipfels. Ob und inwiefern Deutschland bei den Plänen eine Rolle spielt, war zunächst unklar.

Nach Trump-Eklat mit Selenskyj: EU-Staatschefs suchen bei Ukraine-Gipfel Antworten

Erstmeldung: London – Der US-Präsident Donald Trump sorgte mit einem Eklat bei einem Treffen mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj für Verunsicherung. In diesem Kontext richtet sich am Sonntag (2. März) die Aufmerksamkeit auf den Ukraine-Gipfel in London. Dieser soll ein Zeichen für die fortgesetzte Unterstützung der Ukraine setzen, die im Notfall auch ohne die USA auskommen muss.

Auf Einladung des britischen Premierministers Keir Starmer werden zahlreiche europäische Staats- und Regierungschefs erwartet. Neben dem deutschen Bundeskanzler Olaf Scholz sind laut britischer Regierung auch Vertreter aus Frankreich, Italien, Polen und der Türkei eingeladen. Der kanadische Premierminister Justin Trudeau, der nach seinem Rücktritt die Amtsgeschäfte noch bis mindestens Ende März weiterführt, reist ebenfalls nach London. Starmers Büro erklärte, das Ziel des Gipfels sei es, „jetzt die Position der Ukraine zu stärken“. Auch Nato-Generalsekretär Mark Rutte, EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident António Costa sollen teilnehmen.

Heftige Auseinandersetzung im Weißen Haus: Beziehung zwischen Trump und Selenskyj bröckelt

Selenskyj und Trump gerieten im Weißen Haus in einen heftigen Streit, bei dem Trump, unterstützt von seinem Vizepräsidenten J.D. Vance, der Ukraine schwere Vorwürfe machte. Die geplante Unterzeichnung eines Rohstoffabkommens zwischen den USA und der Ukraine scheiterte. Viele europäische Länder solidarisierten sich nach dem Vorfall erneut mit der Ukraine und forderten entschlossene Unterstützung.

Am Samstag präsentierte Außenministerin Annalena Baerbock der Presse einen Sechs-Punkte-Plan, um die Verteidigungsfähigkeit der Ukraine und Europas zu stärken. Einige Staats- und Regierungschefs forderten die Ukraine jedoch auf, die Verhandlungen mit den USA wieder aufzunehmen und die Beziehungen zu normalisieren.

Selenskyj bereits in Großbritannien: Treffen mit Starmer und König Charles vorm Ukraine-Gipfel

Der ukrainische Präsident Selenskyj wird beim Ukraine-Gipfel in London anwesend sein. Nach dem Vorfall im Weißen Haus reiste er direkt nach Großbritannien und traf sich am Samstag mit Premierminister Keir Starmer. Laut dem britischen Schatzamt, das von Reuters zitiert wurde, unterzeichneten beide Regierungschefs einen Vertrag über ein Darlehen in Höhe von 2,26 Milliarden Pfund für die Ukraine. Bereits in der kommenden Woche soll ein Teil des Geldes an die Ukraine ausgezahlt werden.

Selenskyj schrieb später auf Telegram, dass er mit Starmer auch über verlässliche Sicherheitsgarantien gesprochen habe. Am Sonntag wird Selenskyj zudem vom britischen König Charles III. auf dessen Anwesen Sandringham in Ostengland empfangen, wie die Zeitung The Sun berichtete. Der ukrainische Präsident deutete an, dass er die Hoffnung auf ein besseres Verhältnis mit den USA nicht aufgeben werde.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron rief nach dem Vorfall im Weißen Haus zur Ruhe auf. „Jenseits der angespannten Nerven müssen sich alle beruhigen“, forderte er. Selenskyj habe ihm in einem Telefonat mitgeteilt, dass er bereit sei, den Dialog mit Trump wieder aufzunehmen. Allerdings könnte dies am US-Präsidenten scheitern, da Trump nach dem Eklat angab, vorerst keine Gespräche mit Selenskyj führen zu wollen.

Die Situation bleibt spannend, insbesondere, ob Europa neue Wege beschreiten wird. Macron zeigte sich gegenüber dem portugiesischen Sender RTP offen für Gespräche über eine mögliche europäische nukleare Abschreckung. Der voraussichtliche neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hatte zuletzt für solche Gespräche mit London und Paris plädiert. Sollte der Druck der CDU erfolgreich sein, könnte Merz sogar am Ukraine-Gipfel teilnehmen.

Scholz hatte mit ihm telefoniert, nachdem Trump seine Kehrtwende in der Ukraine-Politik deutlich gemacht hatte. Das Kanzleramt revidierte die Aussage, dass es vor dem Gipfel keine Abstimmungen mit Merz geben müsse. Ursprünglich war geplant, den CDU-Chef außenpolitisch nicht einzubeziehen. Scholz wird am späten Nachmittag in London vor die Presse treten.

Große Fragen beim Ukraine-Gipfel – vorerst ohne Beteiligung der USA

Die italienische Regierungschefin Giorgia Meloni sieht in dem Streit zwischen Trump und Selenskyj eine Möglichkeit zur Schlichtung. Sie plädierte am Freitagabend für einen sofortigen Ukraine-Gipfel zwischen den USA und Europa. Die USA sind jedoch nicht zum Gipfel in London eingeladen. Die Türkei brachte sich erneut als möglicher Vermittler im Ukraine-Konflikt ins Spiel. Laut Berichten aus türkischen Diplomatenkreisen, die Reuters vorliegen, telefonierte Außenminister Hakan Fidan am Samstag mit seinem russischen Amtskollegen Sergej Lawrow. Fidan wolle sich beim Ukraine-Gipfel zu seinen Friedensbemühungen äußern.

Der britische Premierminister Keir Starmer hat sich zum Ziel gesetzt, als „Brückenbauer“ zu agieren. Er telefonierte sowohl mit Selenskyj als auch mit Trump, um zu vermitteln. Neben der Unterstützung der Ukraine und der Reaktion auf die Kehrtwende der USA muss der Ukraine-Gipfel auch die grundlegende Frage der aktuellen globalen Ordnung klären: Wie steht es um die transatlantische Allianz und was kann getan werden, um weitere Brüche zu vermeiden? (lismah/AFP)

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