Elon Musk vor einer schwarzen Wand.
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Milliardär Elon Musk verbreitet auf seinem eigenen Kurznachrichtendienst „X“ (vormals Twitter) immer wieder Verschwörungserzählungen.

CEO des Kurznachrichtendiensts

Krieg in Israel: Musk empfiehlt auf „X“ Fake-News-Accounts

  • Fabian Müller
    VonFabian Müller
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Elon Musk, der CEO von X, dem ehemaligen Twitter, steht in der Kritik, weil er in einem Post empfohlen hat, mehreren Accounts zu folgen, die falsche Behauptungen zum Krieg in Israel verbreiten.

San Francisco/Tel Aviv – Elon Musk und dessen soziales Netzwerk X ist im Zusammenhang mit dem Krieg in Israel in die Kritik geraten. Auf X, dem ehemaligen Twitter, wurde nach den terroristischen Attentaten der Hamas zahlreiche Beiträge veröffentlicht, die entweder die Unwahrheit verbreiteten oder in denen Israelis antisemitisch beschimpft wurden.

X-Eigentümer Musk empfahl am Sonntag, zwei Accounts des sozialen Netzwerks zu folgen. Er schrieb: „Um den Krieg in Echtzeit zu verfolgen, sind @WarMonitors und @sentdefender gut. Es lohnt sich auch, direkten Quellen vor Ort zu folgen.“ Der Account War Monitors postete im Juni: „Go worship a jew lil bro“, zu Deutsch: „Geh und bete einen Juden an, kleiner Bruder“. Zudem spricht der Account vom „zionistischen Regime“ und glorifiziert Hamas-Militanten als „Kämpfer“.

Musk in der Kritik: Falschbehauptungen zum Krieg in Israel florieren auf X

Einen Monat zuvor teilten beide Accounts die falsche Behauptung, im Pentagon habe es eine Explosion gegeben. Emerson T. Brooking, ein Forscher für digitale Forensik der Denkfabrik Atlantic Council, sagte gegenüber der britischen Zeitung Guardian, dass der Account Sentdefender regelmäßig „falsche und nicht überprüfbare Dinge“ postet.

Bilder zeigen, wie der Krieg in Israel das Land verändert

Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Am 7. Oktober 2023 feuern militante Palästinenser aus dem Gazastreifen Raketen auf Israel ab. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas, die von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, hatte den Beginn einer „Militäroperation“ gegen Israel verkündet. © Hatem Moussa/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen ist Rauch aus einem Wohnhaus zu sehen.  © Ilia Yefimovich/ dpa
Israelischer Soldat mit Hund im Israel Krieg
Ein israelischer Soldat geht mit seinem Hund zwischen Autos in Deckung.  © Ohad Zwigenberg/ dpa
Israelische Polizisten evakuieren Frau und Kind im Israel Krieg
Israelische Polizisten evakuieren eine Frau und ein Kind von einem Ort, der von einer aus dem Gazastreifen abgefeuerten Rakete getroffen wurde. © Tsafrir Abayov/ dpa
Militante Palästinenser fahren im Israel Krieg mit einem Pickup, auf dem womöglich eine entführte deutsch-israelische Frau zu sehen ist.
Militante Palästinenser fahren mit einem Pickup, auf dem möglicherweise eine deutsch-israelische Frau zu sehen ist, in den Gazastreifen zurück. Die islamistische Hamas hatte mitgeteilt, ihre Mitglieder hätten einige Israelis in den Gazastreifen entführt. © Ali Mahmud/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Angehörige der Feuerwehr versuchen, nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen das Feuer auf Autos zu löschen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Menschen suchen in Trümmern nach Überlebenden nach massive Raketenangriffen aus Gazastreifen auf Israel.
Menschen suchen zwischen den Trümmern eines bei einem israelischen Luftangriff zerstörten Hauses nach Überlebenden.  © Omar Ashtawy/ dpa
Verlassene Stätte des Festivals Supernova nach dem Angriff der Hamas
Bei dem Rave-Musikfestivals Supernova im israelischen Kibbuz Re’im sterben rund 270 Besucher:innen. So sieht die verlassene Stätte nach dem Angriff aus.  © JACK GUEZ / AFP
Feiernde Palästinenser nach Angriff der Hamas auf Israel
Palästinenserinnen und Palästinenser feiern in Nablus nach der großen Militäroperation, die die Al-Qassam-Brigaden, der militärische Flügel der Hamas, gegen Israel gestartet haben.  © Ayman Nobani/ dpa
Hamas-Großangriff auf Israel - Gaza-Stadt
Das israelische Militär entgegnete mit dem Beschuss von Zielen der Hamas im Gazastreifen. Nach einem Angriff steigen bei einem Hochhaus in Gaza Rauch und Flammen auf. © Bashar Taleb/ dpa
Mann weint in Gaza bei Israel Krieg
Ein Mann umarmt einen Familienangehörigen im palästinensischen Gebiet und weint.  © Saher Alghorra/ dpa
Israelischer Soldat im Israel Krieg steht neben Frau
Am 8. Oktober beziehen israelische Soldaten Stellung in der Nähe einer Polizeistation, die am Tag zuvor von Hamas-Kämpfern überrannt wurde. Israelische Einsatzkräfte haben dort nach einem Medienbericht bei Gefechten in der an den Gazastreifen grenzenden Stadt Sderot mehrere mutmaßliche Hamas-Angehörige getötet. © Ilan Assayag/ dpa
Nach Hamas Großangriff - Sa'ad
Israelische Streitkräfte patrouillieren in Gebieten entlang der Grenze zwischen Israel und Gaza, während die Kämpfe zwischen israelischen Truppen und islamistischen Hamas-Kämpfern weitergehen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Palästinensisches Kind in einer Schule, die im Israel Krieg als Schutz dient
Ein palästinensisches Kind steht auf dem Balkon einer Schule, die von den Vereinten Nationen betrieben wird und während des Konfliktes als Schutzort dient.  © Mohammed Talatene/ dpa

In der Zwischenzeit löschte Musk seinen Post und widersprach einem Beitrag des Accounts War Monitors, in dem Hamas-Kämpfer als „Märtyrer“ bezeichnet wurden. Musk schrieb an den Account gerichtet: „Es ist zwar fair, über beide Seiten zu berichten, aber bitte verwenden Sie möglichst präzise Worte, sonst muss ich meine Empfehlung, Ihrem Konto zu folgen, zurückziehen.“

Krieg in Israel: Elon Musk empfiehlt X-Accounts, die Fake News zu den Hamas-Angriffen verbreiten

Auf Twitter und auch TikTok werden rund um den Krieg zwischen der Hamas und Israel falsche Informationen verbreitet. Nach Angaben eines israelischen KI-Unternehmens postet jeder fünfte Account, der sich zu diesem Konflikt äußert, gezielt Missinformation. Insgesamt soll es sich dabei um etwa 30.000 Konten handeln, die meisten davon automatisierte Bots.

Ein Journalist des Fact-Checking-Teams der britischen BBC schrieb auf X, dass es seit den Angriffen der Hamas auf Israel eine „Flut“ falscher Beiträge in dem sozialen Medium gegeben habe. Unter den Urhebern sei auch ein Konto gewesen, das sich fälschlicherweise als BBC-Reporter ausgab.

Video: Werbeeinnahmen der Plattform „X“ brechen ein

Viele der Posts würden von verifizierten Accounts stammen, also Konten, deren Besitzer für ein blaues Häkchen, dem Zeichen der Verifikation, bezahlen. Dem BBC-Journalisten Shayan Sardarizadeh zufolge sei X der Flut an Missinformation nicht gewachsen. Er schrieb auf X: „Ich überprüfe seit Jahren Fakten auf Twitter, und bei großen Ereignissen gibt es immer eine Menge Fehlinformationen.“ Doch die Flut an Falschmeldungen, die in den vergangenen zwei Tagen vor allem von verifizierten Accounts gepostet worden sei, „ist etwas anderes“. Weder Faktenchecker noch X selbst könnten da mithalten.

Ein X-Account, der dem der israelischen Zeitung Jerusalem Post nachempfunden wurde, veröffentlichte in dem sozialen Netzwerk die falsche Behauptung, Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sei ins Krankenhaus gebracht worden. In einem weiteren Post verbreitete der Account ein Video aus dem Syrienkrieg und behauptete, es seien Aufnahmen aus dem Gazastreifen. Mittlerweile wurde der Account gesperrt. (fmü)