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Musk wettert gegen USAID: Behörde entwickelt „Biowaffe“ Corona?
VonNils Thomas Hinsberger
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Elon Musk ist immer wieder für seine radikalen Statements bekannt. In seinem Bestreben, die US-Behörde USAID zu schließen, bringt er schwere Anklagen vor.
Washington, D.C. – Elon Musk will als Mitarbeiter der Regierung von Donald Trump die Entwicklungsbehörde USAID abschaffen. Um dies zu begründen, scheinen der Tech-Milliardär und der US-Präsident sich immer neue Vorwürfe gegen die US-Behörde für globale Entwicklungshilfe einfallen zu lassen. Trump behauptete zuletzt, dass USAID Kondome im Wert von 100 Millionen US-Dollar an die Hamas schicken würde. Musk geht nun einen Schritt weiter und bringt die Behörde mit der Entwicklung des Covid-19-Virus in Verbindung.
„Biowaffe“ – Trump-Vertrauter Elon Musk mit schweren Vorwürfen gegen USAID
In einem Beitrag auf der von Musk gekauften Online-Plattform X, schrieb der enge Vertraute von US-Präsident Trump: „Habt ihr gewusst, dass USAID mit EUREN Steuergeldern Biowaffenforschung, einschließlich COVID-19, finanziert hat, die Millionen von Menschen getötet hat?“ Dazu teilte er einen Beitrag eines X-Nutzers, der nahelegt, dass die US-Behörde 53 Millionen US-Dollar in die Nichtregierungsorganisation EcoHealth Alliance investiert habe, die an Experimenten mit Coronviren in einem Labor in Wuhan beteiligt gewesen war.
Musk äußert diese Vorwürfe im Zuge neuer Beschuldigungen seitens der CIA und deren von Trump eingesetzten Chef John Ratcliffe, dass das Covid-19-Virus womöglich in einem Labor im chinesischen Wuhan gezüchtet worden sei. „Die CIA schätzt mit geringem Vertrauen ein, dass ein forschungsbedingter Ursprung der Covid-19-Pandemie auf der Grundlage der verfügbaren Berichte wahrscheinlicher ist als ein natürlicher Ursprung“, zitiert die Tagesschau aus einem entsprechenden Bericht. Vor der Amtsübernahme von Ratcliffe ging der US-Auslandsgeheimdienst klar von einem eindeutig natürlichen Ursprung aus. Diese Einschätzung werde auch unter der neuen CIA-Führung als „plausibel“ angesehen.
Elon Musk: Erst US-Schattenpräsident – und jetzt Trump-Gegenspieler?
Die Behauptung führte auch zu einer erneuten Auseinandersetzung mit China, dessen Außenministeriumssprecherin Mao Ning einen Ursprung der Corona-Pandemie in einem Labor als „äußerst unwahrscheinlich“ abtut, berichtete die Tagesschau weiter. „Dies wurde von der internationalen Gemeinschaft und der wissenschaftlichen Gemeinschaft weitgehend anerkannt“, so die Sprecherin weiter. In diesem Zusammenhang sprach sie auch von einer „Verleumdung“ der USA gegen China.
Musk-Theorie zu USAID: Alles Taktik, um US-Behörde unter Trump zu schließen?
Von einer „Biowaffe“, wie es Musk in seinem Beitrag behauptet, ist jedoch nirgends die Rede. Womöglich nutzt der Tech-Milliardär die Behauptung als Grund, um gegen die von ihm und Trump ins Visier genommene US-Behörde USAID zu schießen. Diese will er als Einsparmaßnahme seiner Abteilung zur Effizienzsteigerung der US-Regierung (Doge) schließen.
Im Zuge dieser Bemühungen wurden drastische Einschnitte bei der Behörde unternommen. Wie die Associated Press (AP News) berichtete, seien die Arbeit und Ausgaben eingestellt worden. Die Führung und das Personal seien dabei zwangsbeurlaubt oder entlassen worden. Auch die Webseite der USAID wurde abgeschaltet.
Die demokratischen Abgeordneten im Kongress kündigten bereits Widerstand gegen das Vorgehen von Trump und Musk im US-Kongress an und bezeichneten das Vorgehen als „illegal und verfassungswidrig“, berichtete die BBC. Senator Chris Murphy sah darin sogar den Versuch von Musk, sich und seine Unternehmen wie Tesla oder SpaceX zu bereichern. „Elon Musk verdient Milliarden von Dollar durch seine Geschäfte mit China und China jubelt dieser Aktion heute zu“, zitiert ihn die BBC. Der Stopp der internationalen Investitionen von USAID öffnet laut Bloomberg die Möglichkeit für China, seinen Einfluss in Entwicklungsländern ohne US-Konkurrenz auszuweiten.
Elon Musk unterstellt USAID Corona-Biowaffe zu schaffen – Tesla-Chef gilt als Corona-Skeptiker
Musk fiel bereits vor seinen Äußerungen gegen USAID mit Behauptungen zur Corona-Pandemie auf. So nannte er die Beschränkungen im Zuge der Pandemie „faschistisch“. In einem Beitrag auf X schrieb er im Jahr 2020 zudem: „Die Coronavirus-Panik ist bescheuert“. Seiner Meinung nach übersteige die „Gefahr der Panik noch immer die Gefahr von Corona.“
Eine Erklärung dazu, wie dies mit der jüngsten Behauptung zusammen passe, dass die Corona-Pandemie eine Biowaffe darstelle, die für den Tod von Millionen von Menschen verantwortlich sei, bleibt der reichste Mann der Welt schuldig. Sicher ist aber, dass Musk unter den damaligen Corona-Maßnahmen wirtschaftliche Schäden an seinen Unternehmen hinnehmen musste – womöglich ein Grund, weshalb er gegen diese vorging. Damit liegt zumindest nahe, dass Musk auch bei seinen Äußerungen zu USAID auch marktwirtschaftliche Interessen verfolgt. (nhi)