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Musk und Trump: Risse in der „Bromance“ von Mar-a-Lago?
VonChristoph Gschoßmann
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Elon Musk und Donald Trump haben den Anspruch, die USA in die Zukunft zu führen. Doch ihre Männerfreundschaft zeigt erste Anzeichen von Zerfall.
Update vom 27. Dezember, 7.28 Uhr: In der Männerfreundschaft von Donald Trump und Elon Musk treten erste Brüche zutage – das zeigt auch ein neuer Beitrag von Musk auf der Plattform X vom 26. Dezember. Der Tech-Milliardär, den Trump in seiner neuen Regierung einsetzen will, forderte überraschend mehr Einwanderer in den USA und verärgerte damit Trump-Anhänger.
Musk reagierte auf einen Beitrag des US-amerikanischen Unternehmers Mario Nawfal. Dieser hatte geschrieben: „Die USA brauchen mehr als 160.000 Ingenieure bis 2032“. Musk kommentierte: „Wir brauchen mehr als die doppelte Zahl – und zwar sofort!“ Er schrieb weiter: „Wenn du die Meisterschaft gewinnen willst, musst du Top-Talente anwerben, wo auch immer sie sind.“
Widerspruch vonseiten von Trump-Anhängern folgte prompt: „Es gibt über 330 Millionen Menschen in Amerika. Sicherlich gibt es genug Talente. (...) Warum sollten echte Amerikaner diese Chance verlieren, weil Ausländer kommen?“, schreib ein X-Nutzer. Musk konterte auch hier: „Du hast keine Ahnung davon. Natürlich wäre es einfacher, Amerikaner einzustellen. Aber es gibt einen gravierenden Mangel an hochbegabten und motivierten Ingenieuren.“
Zerbricht die „Bromance“ in Mar-a-Lago? Risse zwischen Musk und Trump
Erstmeldung, Washington – Wie viel Einfluss hat „Präsident Musk“? Die Vorwürfe von Kritikern, Tech-Milliardär Elon Musk werde zu großen politischen Einfluss auf die kommende Amtszeit von Donald Trump haben, sorgte jüngst sogar für eine Antwort von Trump selbst. „Nein, er übernimmt nicht die Präsidentschaft“, sagte der Republikaner bei der rechtskonservativen Konferenz „AmericaFest“ im Bundesstaat Arizona. „Aber Elon hat einen tollen Job gemacht. Ist es nicht schön, kluge Leute zu haben, auf die wir uns verlassen können?“
Republikanischer Ex-Gouverneur glaubt an Streit zwischen Trump und Musk
Musk ist laut „Forbes“ der reichste Mann der Welt. Ihm gehört auch die Plattform X, auf der er für Trump wirbt. Er hat den Wahlkampf des Republikaners auch massiv finanziell unterstützt. Seit dessen Wahlsieg steht er eng an der Seite des 78-Jährigen. Trump hat den Geschäftsmann damit beauftragt, gemeinsam mit dem Unternehmer Vivek Ramaswamy in einem neu geschaffenen Gremium namens DOGE („Department of Government Efficiency“) Vorschläge zur Kürzung der Regierungsausgaben zu erarbeiten.
Elon Musk: Erst US-Schattenpräsident – und jetzt Trump-Gegenspieler?
Nun jedoch scheinen sich Risse in der Männerfreundschaft zwischen Musk und Trump aufzutun. Zumindest spekuliert darauf der ehemalige Gouverneur von New Jersey, Chris Christie. Früher unterstützte der Republikaner selbst Trump, nun stellt er sich öffentlich gegen ihn und glaubt, dass Trumps Schuldzuweisungstaktik der Grund für den Streit zwischen ihm und Musk sein werde.
Republikaner: Trump wird Musk zum Schuldigen machen
Gegenüber ABC sagte er: „Es endet, wenn Trump glaubt, dass etwas schiefgelaufen ist und er jemanden braucht, dem er die Schuld geben kann, und Musk wird zum Schuldigen.“ Und: „Leute, die mit Trump ganz im Zentrum sitzen, haben eine begrenzte Haltbarkeitsdauer“, erklärte der ehemalige Gouverneur.
Trump steht unter Druck, das zeigte auch die Ansprache in Arizona. Das Medium Daily Kos etwa kommentierte: „Wenn man eine Wahl gewinnt und damit zum mächtigsten Menschen der Welt wird, sollten man den Leuten nicht sagen müssen, dass Sie das Sagen haben.“ Musk antwortete auf den Hohn der Kritiker, darunter viele Demokraten. Es werde diesen „Marionetten“ nicht gelingen, einen Keil zwischen ihn und Trump zu treiben.
Musk zeigt, wie sein Einfluss auf die US-Politik aussehen kann
Musks Nähe zur Macht sei laut Christie offenkundig. „Manchmal ist es für die Leute schwer zu verstehen, wie berauschend das für manche Menschen sein kann“, so Christie weiter. Erst kürzlich zeigte Musk, wie sein Einfluss in Trumps zweiter Amtszeit aussehen könnte.
In der vergangenen Woche war Musk unter anderem wegen seiner Rolle bei den Haushaltsverhandlungen in die Kritik geraten. Der US-Kongress hatte erst in letzter Minute einen Regierungsstillstand abgewendet, nachdem Trump – wohl unter dem Einfluss von Musk – eine bereits ausgehandelte Einigung torpediert hatte. (cgsc mit dpa)