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Bundestagswahl: Klingbeil übernimmt SPD-Fraktion - Laschet lobt Merz

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Alle Ergebnisse zur Bundestagswahl: Wie haben Union, SPD, Grüne, AfD, FDP und Linke abgeschnitten? Alle Zahlen aktuell und live im Ticker.

Update vom 26. Februar, 11.30 Uhr: SPD-Parteichef Lars Klingbeil ist auch zum neuen Fraktionsvorsitzenden im Bundestag gewählt worden. Der 47-Jährige erhielt am Mittwoch bei der Sitzung der neuen Fraktion 85,6 Prozent der gültigen Stimmen. 95 SPD-Abgeordnete votierten dabei für Klingbeil, 13 gegen ihn, drei enthielten sich. Klingbeil löst damit den bisherigen Fraktionschef Rolf Mützenich ab, der nicht mehr für den Vorsitz kandidierte, aber weiterhin Teil der Fraktion ist.

Die Fraktion der SPD ist nach den herben Verlusten für die Sozialdemokraten bei der Bundestagswahl von zuvor 207 auf nun 120 Mitglieder geschrumpft. Trotz des schwachen Abschneidens bei der Wahl wurde Klingbeil durch den Partei- und Fraktionsvorstand für den Posten des Fraktionschefs nominiert. Ziel sei, dass Partei- und Fraktionsvorsitz künftig „in einer Hand liegen“, sagte Klingbeil.

In der neuen Doppelfunktion dürfte Klingbeil die zentrale Figur der anstehenden Koalitionsgespräche mit der Union werden. Klingbeil, der am Tag der Bundestagswahl 47 Jahre alt wurde, zählt innerhalb seiner Partei zum konservativen Seeheimer Kreis - anders als der bisherige SPD-Fraktionschef und Parteilinke Mützenich.

Bundestagswahl 2025: Ricarda Lang kritisiert „Sauerei“ von Merz

Update, 22.53 Uhr: Armin Laschet (CDU) glaubt, dass Friedrich Merz ein „sehr europäischer Kanzler“ wird. Er habe bereits gute Verbindungen zu anderen Staatsoberhäuptern wie dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron aufgebaut, sagte er im Spiegel-Spitzengespräch. Angesprochen auf die Rede von Merz vor der Bundestagswahl, in der er unter anderem von „Linken Spinnern“ sprach, sagte Laschet, Merz werde „weniger ein Kanzler der Innenpolitik“.

Update, 20.55 Uhr: Grünen-Politikerin Ricarda Lang hat das Vorgehen von Friedrich Merz im Wahlkampf in Bezug auf die Schuldenbremse als „Sauerei“ bezeichnet. Im Spiegel-Spitzengespräch sagte die ehemalige Grünen-Vorsitzende, dass sie im vergangenen Jahr auf der Münchner Sicherheitskonferenz von mehreren Unionspolitikern „unter der Hand“ erfahren habe, dass CDU/CSU in der Regierung die Schuldenbremse ändern würden. Der CDU-Chef habe dies im Wahlkampf allerdings vehement abgelehnt. Dass Merz sich nun „einen Tag nach der Wahl“ doch für eine mögliche Änderung ausspreche, koste Vertrauen.

Update, 19.33 Uhr: Marco Buschmann, der frühere Justizminister und Generalsekretär der FDP, fühlt sich nach seinem politischen Rückzug im Einklang mit sich selbst. Der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) sagte er: „Nach einem solchen Ergebnis kann man als Generalsekretär nicht so weitermachen, als ob nichts gewesen wäre.“ Ehrenamtlich möchte er sich weiterhin in der FDP einbringen.

Diese bekannten Politiker sitzen jetzt nicht mehr im Bundestag

Christian Lindner
Die FDP ist an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert und scheidet damit aus dem Bundestag aus. Noch 2017 hatte Parteichef Christian Lindner sie mit neuem Image und einem zweistelligen Ergebnis nach vier Jahren außerparlamentarischer Opposition wieder ins Parlament geführt – doch die Rechnung ging dieses Mal nach Ampel-Bruch und Unzufriedenheit der Wählerinnen und Wähler mit der Partei nicht auf.  © imago
Johannes Vogel, Fraktionsgeschäftsführer der FDP
Dem Wahlergebnis fiel damit auch Johannes Vogel zum Opfer. Er war zuletzt Fraktionsgeschäftsführer der FDP im Bundestag sowie stellvertretender Bundesvorsitzender. Durch das Scheitern an der Fünf-Prozent-Hürde zieht auch er nicht wieder in den Bundestag ein.  © Rabea Gruber/dpa
FDP-Politikerin und frühere JuLi-Chefin Ria Schröder
Ria Schröder gilt als eine der personellen Hoffnungen der Freien Demokraten. Die Juristin war Vorsitzende der Jugendbewegung Junge Liberale und ist Mitglied des FDP-Bundesvorstands.  © Hannes P. Albert/dpa
Früherer FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai
Bijan Djir-Sarai saß ebenfalls für die FDP im Bundestag und war bis November 2024 ihr Generalsekretär. Nach dem Ampel-Bruch trat er von der Position zurück.  © Sebastian Gollnow/dpa
Linda Teuteberg, FDP-Spitzenkandidatin in Brandenburg
Linda Teuteberg hatte viel vor mit der FDP, als sie 2019 Generalsekretärin wurde. Von diesem Amt entfernte Christian Lindner sie jedoch zugunsten Volker Wissings schon vor dem Ende ihrer Amtszeit wegen Streitigkeiten. Auch sie ist durch das schlechte Abschneiden der FDP bei der Bundestagswahl 2025 nicht mehr im Bundestag vertreten. © Bernd von Jutrczenka/dpa
Wolfgang Kubicki (FDP)
Auch den stellvertretenden Bundesvorsitzenden und FDP-Urgestein Wolfgang Kubicki werden wir in dieser Legislaturperiode wegen des Scheiterns an der Fünf-Prozent-Hürde nicht im Deutschen Bundestag sehen.  © Michael Kappeler/dpa
Christian Dürr, Fraktionschef der FDP im Bundestag
Christian Dürr ist Mitglied im Bundesvorstand der FDP und war zuletzt Fraktionsvorsitzender der Liberalen im Bundestag. Auch er scheidet mit seiner Partei wegen ihres schlechten Wahlergebnisses aus dem Bundestag aus.  © imago
Marco Buschmann, FDP
Marco Buschmann war in der Ampel-Koalition als Bundesjustizminister tätig. Mit dem Bruch der Ampel gab er das Amt jedoch an Volker Wissing ab, der nach dem Zerwürfnis der Koalition aus der Partei austrat.  © Michael Kappeler/dpa
Volker Wissing, ehemals FDP und mittlerweile parteilos
Volker Wissing, in der Ampel-Koalition Verkehrsminister und später zusätzlich Justizminister, ließ zwar nach dem Scheitern der Ampel seine Partei hinter sich. In den neuen Bundestag zieht der jetzt parteilose Rechtsanwalt aber trotzdem nicht ein. Er möchte sich aus der Politik zurückziehen und in seiner Kanzlei arbeiten. © Hannes P Albert/dpa
Jens Teutrine, früherer Chef der Jungen Liberalen
Jens Teutrine war wie Ria Schröder auch Chef der Jungen Liberalen, bevor er in den Bundestag einzog. Mit dem Ausscheiden der FDP aus dem Bundestag endet auch sein Mandat. © Serhat Kocak/dpa
Bettina Stark-Watzinger, ehemalige FDP-Bundesbildungsministerin
Ein weiteres prominentes Gesicht der Ampel-Koalition verlässt den Bundestag: Bettina Stark-Watzinger, die während der letzten Legislaturperiode Bundesbildungsministerin war.  © Christine Schultze/dpa
Sahra Wagenknecht, BSW-Gründerin und frühere Linken-Chefin
Politisch eklatant unterschiedlich, eint sie doch dasselbe Schicksal: Wie die FDP scheiterte auch das BSW an der Fünf-Prozent-Hürde – und zwar äußerst knapp. Einst Linken-Chefin, gründete Sahra Wagenknecht Anfang 2024 das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW). Trotz des aus dem Stand starken Abschneidens bei den Landtagswahlen in Thüringen, Sachsen und Brandenburg zieht das Bündnis nach der Bundestagswahl knapp nicht ins Parlament ein.  © Frank Ossenbrink/imago
Amira Mohamed Ali, frühere Linken-Politikerin, zum BSW gewechselt
Amira Mohamed Ali war einst Abgeordnete der Linken, gründete jedoch zusammen mit Sahra Wagenknecht das BSW. Sie ist Parteivorsitzende – und nicht mehr im Bundestag. © Christoph Hardt/imago
Sevim Dagdelen, frühere Linken-Politikerin, zum BSW gewechselt
Auch Sevim Dagdelen entschied sich zum Parteiaustritt aus der Linken und zum Eintritt ins BSW, das bei der Bundestagswahl an der Fünf-Prozent-Hürde scheiterte und somit nicht im Bundestag vertreten ist.  © imago
Grünen-Politiker Cem Özdemir
Die Grünen verlieren nach der Bundestagswahl 2025 sogar ein Ministergesicht: Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir wird nicht mehr im Parlament vertreten sein. Jedoch entschied er das bereits selbst lange vor der Wahl. Er will der Bundespolitik den Rücken kehren und strebt in seiner Heimat Baden-Württemberg das Amt des Ministerpräsidenten an. © Hannes P Albert/dpa
Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar
Grünen-Politiker Stefan Gelbhaar dürfte über die Grenzen Berlins hinaus nicht besonders bekannt gewesen sein – bis Ende 2024 Vorwürfe der Belästigung gegen ihn laut wurden. Eigentlich wollte er in seinem Wahlkreis Berlin-Pankow wieder zur Bundestagswahl antreten, jedoch entschied sich der Kreisverband bei einer erneuten Abstimmung stattdessen für Julia Schneider, die nun in den Bundestag einzieht. Die Vorwürfe hatten sich im Übrigen als falsch erwiesen.  © imago
Grünen-Politikerin Tessa Ganserer
Tessa Ganserer ist eine der bekanntesten Trans*-Politikerinnen Deutschlands. Im Bundestag setzte sich die Grüne vor allem für die Rechte queerer Menschen ein. Dass sie in der 21. Wahlperiode nicht mehr im Parlament sitzt, war ihre eigene Entscheidung. Sie trat nicht mehr als Kandidatin an. Wegen des „menschenverachtenden Hasses“, der ihrer Person entgegengebracht worden sei, wolle sie ihrem Leben noch einmal eine andere Richtung geben. © Dwi Anoraganingrum/imago
Grünen-Politikerin Renate Künast
Auch die prominente Grünen-Politikerin Renate Künast wird nicht mehr im neuen Bundestag vertreten sein – ebenfalls aus freien Stücken. Sie wollte nicht mehr antreten, „um Platz für Jüngere zu machen“, hatte Künast im Sommer 2024 erklärt. Vorher war sie bereits Landwirtschaftsministerin, Grünen-Fraktionschefin und Parteivorsitzende gewesen.  © Christoph Soeder/dpa
SPD-Politikerin Michelle Müntefering
Auch bei der SPD verlassen bekannte Gesichter den Bundestag. Michelle Müntefering (SPD), Ehefrau von Franz Müntefering, sitzt ebenfalls nicht mehr im Parlament. Das war jedoch schon vor der Bundestagswahl klar: Die SPD hatte nicht mehr sie, sondern Hendrik Bollmann für ihren Wahlkreis Herne - Bochum II nominiert. © M. Popow/imago
SPD-Politiker und ehemaliger Regierender Bürgermeister von Berlin, Michael Müller
Michael Müller (SPD) war einst Regierender Bürgermeister von Berlin und zog 2021 in den Bundestag ein. Damals hatte er in seinem Wahlkreis Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf die meisten Stimmen bekommen, diesmal landete er hinter Lukas Krieger (CDU) und Lisa Paus (Grüne) nur auf dem dritten Platz und verpasste damit sein Ticket ins Parlament.  © Bernd von Jutrczenka/dpa
Der frühere SPD-Generalsekretär Kevin Kühnert
SPD-Promi Kevin Kühnert hatte eine steile politische Karriere hingelegt. Er war Vorsitzender der SPD-Jugendorganisation Jusos, stellvertretender Bundesvorsitzender der SPD und seit 2021 Generalsekretär. Von dem Amt trat er 2024 zurück und kündigte an, sich aus gesundheitlichen Gründen aus der Politik zurückzuziehen und nicht mehr für den Bundestag kandidieren zu wollen.  © Michael Kappeler/dpa
SPD-Politiker Michael Roth
Der hessische SPD-Politiker Michael Roth entschied sich ebenfalls weit vor der Wahl, nicht mehr für den Bundestag anzutreten. In seinem Fall spielte auch sein Einsatz für die Ukraine eine Rolle, der nicht allen in der Partei gefallen habe, und er habe sich mit der Zeit von den Sozialdemokraten und dem Politikbetrieb entfremdet. © imago
CDU-Politiker Helge Braun
Trotz ihres Wahlsiegs verliert auch die Union ein bekanntes Gesicht: Helge Braun war unter Angela Merkel Kanzleramtschef. Ende 2024 kündigte der Arzt aus Gießen an, sich aus der Politik zurückziehen zu wollen.  © Kay Nietfeld/dpa
CSU-Politiker Peter Ramsauer
Auch aus der Schwesterpartei CSU verschwindet eine bekannte Persönlichkeit: Der frühere Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer scheidet aus dem Bundestag aus – auf eigenen Wunsch war er nicht mehr angetreten. © Michael Kappeler/dpa
Susanne Hennig-Wellsow, Die Linke
Auch die Linke verbüßt trotz überraschend starkem Wahlergebnis Abgänge: unter anderem Susanne Hennig-Wellsow. Die frühere Bundesparteivorsitzende ist nicht mehr zur Bundestagswahl angetreten. Sie wollte sich beruflich etwas Neuem widmen. © Frederic Kern/imago

Update, 18.13 Uhr: CDU und CSU haben sich im Bundestag als Fraktion konstituiert. Auf der Onlineplattform X gab die Union dies bekannt. „Wie in jeder Wahlperiode wurde die traditionsreiche Fraktionsgemeinschaft zwischen den Schwesterparteien CDU & CSU, die seit 1949 besteht, erneuert“, heißt es in der Mitteilung. „Ein starkes Zeichen für Geschlossenheit & Zusammenarbeit.“

Nach der Bundestagswahl: Linke konstituieren sich zu Fraktion

Update, 17.58 Uhr: Die Linke hat sich nach ihrem Wahlerfolg bei der Bundestagswahl wieder als Fraktion konstituiert. Die bisherigen Vorsitzenden der Bundestagsgruppe, Heidi Reichinnek und Sören Pellmann, wurden kommissarisch im Amt bestätigt, wie beide anschließend in Berlin mitteilten. „Damit haben wir die Arbeitsfähigkeit für die nächsten Wochen hergestellt, um in Ruhe als Fraktion gemeinsam die Organisationsstruktur diskutieren zu können und den Vorstand zu wählen“, erklärten Reichinnek und Pellmann.

Update, 17.33 Uhr: Im Bundestag hat die Unionsfraktion eine Anfrage mit dem Titel „Politische Neutralität staatlich geförderter Organisationen“ eingereicht. Diese Anfrage thematisiert die finanzielle Unterstützung von Nichtregierungsorganisationen, die kürzlich zu Protesten gegen rechte Bewegungen aufgerufen haben. In der Anfrage werden zahlreiche Fragen zu verschiedenen Organisationen gestellt, darunter BUND, Greenpeace und Omas gegen Rechts. Die Linksfraktion bezeichnet dies als einen „Frontalangriff“ auf die Demokratie.

Im Rahmen der Bundestagswahl 2025 wurden in Deutschland viele Millionen Stimmen ausgezählt (Symbolfoto)

Nach der Bundestagswahl: Merz als Vorsitzender der Unionsfraktion wiedergewählt

Update, 16.25 Uhr: CDU-Chef und Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz ist mit großer Mehrheit als Vorsitzender der Unionsfraktion im Bundestag bestätigt worden. Der 69-Jährige erhielt bei der konstituierenden Sitzung der neuen Fraktion nach Angaben aus Fraktionskreisen 98 Prozent der Stimmen. Es wurden 205 Stimmen abgegeben, 201 Abgeordnete stimmten für Merz, es gab 4 Nein-Stimmen.

Update, 14.30 Uhr: Die Linke drängt die Union, ihren Unvereinbarkeitsbeschluss gegen eine Zusammenarbeit beider Seiten aufzuheben. Zudem müsse CDU-Chef Friedrich Merz sich für die gemeinsame Abstimmung der Union mit der AfD entschuldigen, sagte Linken-Gruppenchef Sören Pellmann. „Dann können wir gerne ins Gespräch kommen.“

Co-Gruppenchefin Heidi Reichinnek sagte, die Linke könne in der Opposition jetzt das „Zünglein an der Waage“ sein und eine zentrale Rolle spielen für ein soziales Land. „Und das werden wir nutzen, genau in dem Sinn, in dem wir das den Menschen versprochen haben“, sagte Reichinnek. 

Die Linke sei zu Gesprächen mit den demokratischen Fraktionen im Bundestag bereit. „Wir werden eine Reform oder eine Streichung der Schuldenbremse dann mittragen, wenn sie Investitionen in die Zukunft unseres Landes ermöglicht“, sagte sie. „Dreckige Deals“ für eine Aufrüstung lehne man ab. Gesprächssignale der Union gebe es bisher nicht.

FDP-Desaster bei Bundestagswahl: Landeschefs wollen nicht wieder kandidieren

Update, 13.20 Uhr: Nach der FDP-Wahlpleite und dem verpassten Bundestagseinzug haben die bayerischen Landesvorsitzenden Martin Hagen und Katja Hessel ihren Rückzug angekündigt. Der für November geplante Landesparteitag wird nach einem Vorstandsbeschluss auf Ende Juni vorgezogen, dort wollen die beiden nicht wieder kandidieren. Das sagten sie der Deutschen Presse-Agentur. Die beiden treten also nicht sofort zurück, sondern bleiben bis dahin im Amt.

„Wir brauchen eine Erneuerung auf allen Ebenen“, sagte Hagen. Das gehe natürlich über das Personelle hinaus. Mit dem Vorziehen des Landesparteitags wolle man der Partei aber eine geordnete personelle Erneuerung ermöglichen. Man wolle dem neuen Vorstand damit auch ermöglichen, rechtzeitig die Weichen für die bayerischen Kommunalwahlen Anfang März 2026 zu stellen.

Hessel sagte ebenfalls, die FDP brauche neue Gesichter und einen Neuanfang. Sie betonte aber, wie Hagen auch, den Nachfolgern weiter mit Rat und Tat zur Seite zu stehen. „Wir ziehen uns nicht aus der Partei zurück“, betonte Hagen. Formal treten Hagen und Hessel nicht zurück. Durch das – laut Satzung mögliche – Vorziehen des Landesparteitags von November auf Juni endet ihre Amtszeit regulär, lediglich ein halbes Jahr früher als ursprünglich geplant.

Nach Bundestagswahl 2025: AfD nimmt umstrittene Abgeordneten auf

Update, 12.15 Uhr: Die AfD-Bundestagsfraktion hat die parteiintern umstrittenen Abgeordneten Matthias Helferich und Maximilian Krah in ihre Reihen aufgenommen. Die neu gewählte Fraktion verzichtete bei ihrer konstituierenden Sitzung am Dienstag in Berlin darauf, die beiden Abgeordneten trotz anhaltender interner Vorbehalte auszuschließen, wie am Rande der Sitzung im Bundestag verlautete.

Der bislang fraktionslose Helferich wertete seine Fraktionsaufnahme als Bestätigung dafür, nun für die AfD im Bundestag eine „patriotisch-parlamentarische Arbeit“ leisten zu können. Er wolle als Mitglied des Kulturausschusses „mit rechter Kulturpolitik den linken Kulturkampf beantworten“, sagte Helferich.

Auf die Frage eines Journalisten, ob er damit einen „Kulturkampf von rechts“ führen wolle, antwortete Helferich: „Ja genau“. Zu seinen kulturpolitischen Vorstellungen sagte er: „Rechte Kultur ist für mich das Volkstheater, das ist schöne Architektur, die anspricht, die nicht verhässlicht, es ist letztlich ein positiver Bezug zu Nation und Volk.“

Fraktionen kommen nach Bundestagswahl 2025 zusammen: Weidel und Chrupalla weiter AfD-Leitung

Update, 10.10 Uhr: Alice Weidel und Tino Chrupalla sollen die stark angewachsene AfD-Fraktion im Bundestag weiterhin anführen. Die neu gewählten Abgeordneten bestätigten bei der konstituierenden Sitzung der AfD-Fraktion in Berlin das Führungsduo mit großer Mehrheit im Amt. Weidel und Chrupalla bekamen 135 von 144 abgegebenen Stimmen. Es gab 7 Nein-Stimmen und 2 Enthaltungen.

Update, 10 Uhr: Die Abgeordneten kommen heute zu ersten Sitzungen zusammen. Geplant sind sowohl gemeinsame Versammlungen der alten und neuen Mandatsträger als auch konstituierende Sitzungen der Fraktionen. CDU und CSU wählen den Fraktionsvorstand neu und erneuern die Fraktionsgemeinschaft beider Parteien. Die AfD kommt ebenfalls zur konstituierenden Sitzung zusammen und wählt ihre Fraktionsspitze. Die beiden bisherigen Fraktionschefs Alice Weidel und Tino Chrupalla treten erneut an.

Auch die Linke trifft sich zur konstituierenden Sitzung und will sich dabei mit der Vorbereitung der anstehenden Wahlperiode beschäftigen. Bei SPD und Grünen sind lediglich gemeinsame Sitzungen der alten und neuen Abgeordneten ohne Personalentscheidungen geplant.

Nach Bundestagswahl 2025: SPD-Linke stellen sich hinter Klingbeil

Update, 7.41 Uhr: Die SPD-Linken im Bundestag unterstützen nach der Bundestagswahl die Kandidatur von Parteichef Lars Klingbeil für den Fraktionsvorsitz. Dass das SPD-Präsidium Klingbeil vorschlage, finde er in der Sache „erstmal nicht falsch“, sagte der Sprecher der Parlamentarischen Linken in der SPD, Tim Klüssendorf, im ARD-Morgenmagazin. Zu kritisieren sei aber, dass dies schon am Sonntagabend erfolgt sei, bevor überhaupt alle Stimmen zur Bundestagswahl ausgezählt gewesen seien. 

Update, 23.33 Uhr: Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil will als möglicher Bundesfraktionsvorsitzender „junge Gesichter“ in der Fraktion sichtbar machen. Im ZDF sagte er zudem, dass er die anstehenden Verhandlungen mit der Union führen werde. Er gehe davon aus, dass CDU-Chef Friedrich Merz auf die Sozialdemokraten zukommen werde. „Der Ball liegt jetzt bei Friedrich Merz“, so Klingbeil. Mit Blick auf die Gespräche wolle er zunächst keine „roten Linien“ definieren, sondern die Verhandlungen abwarten.

Klingbeil bemerkte auch, dass Merz mit seiner gemeinsamen Abstimmung mit der AfD „die Gräben zur SPD tiefer gemacht hat“. Die SPD verlange mit Blick auf eine mögliche Koalition, dass Merz „seinen Kurs und auch seinen Ton deutlich ändert“.

Update, 22.30 Uhr: Der frühere Bundesjustizminister Marco Buschmann wird sich nach der FDP-Schlappe bei der Bundestagswahl aus der Politik zurückziehen. „16 Jahre Politik als Beruf liegen hinter mir. Viel habe ich erlebt: Euro-Krise, APO, Wiedereinzug ins Parlament, Jamaika-Aus, Flüchtlingskrise, Corona, Regierungsbildung, Justizminister, Ukraine-Krieg, Gefangenenaustausch und FDP-Generalsekretär“, schrieb Buschmann auf X. „Jetzt ist es Zeit für was Neues.“

Update, 22.00 Uhr: CSU-Chef Markus Söder rechnet trotz inhaltlicher Differenzen mit der SPD mit einem Ja der Sozialdemokraten zu einer Koalition mit der Union. In einem ARD-„Brennpunkt“ sagte er, „dass die SPD immer eine Partei war, die war staatstragend, voller Verantwortung“. „Trotzdem wird es einiges zu diskutieren geben und da wird auch mancher dicke Brocken zu diskutieren sein.“ Söder machte eine Koalition mit der SPD auch davon abhängig, dass die Wahlrechtsreform der Ampel wieder gekippt wird. „Das war ein unfaires Verfahren“, sagte er. „Das war so ein letzter Racheakt der Ampel am Süden. Das werden wir wieder ändern.“

Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil betonte erneut, es sei noch überhaupt nicht ausgemacht, ob es eine Regierung mit den Sozialdemokraten geben werde. „Der Ball liegt bei Friedrich Merz. Der hat jetzt die Verantwortung, Gespräche zu führen.“ Inhaltlich habe es im Wahlkampf große Differenzen gegeben. Der CDU-Vorsitzende müsse jetzt sagen, wie er sich eine künftige Regierung vorstelle, sagte Klingbeil.

Meloni bietet Merz nach Bundestagswahl Zusammenarbeit an

Update, 20.50 Uhr: Italiens rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hat dem CDU-Vorsitzenden Friedrich Merz zum Sieg bei der Bundestagswahl gratuliert. In dem Telefonat bot sie dem wahrscheinlich künftigen Bundeskanzler eine sofortige enge Zusammenarbeit an, „beginnend bei der Bekämpfung der irregulären Einwanderung“, wie ihr Büro mitteilte. Als Ziele nannte die Vorsitzende der Rechtspartei Fratelli d‘Italia (Brüder Italiens) mehr Sicherheit, eine bessere Wettbewerbsfähigkeit Europas und die Bewältigung gemeinsamer Herausforderungen. Die deutsch-italienischen Beziehungen nannte sie ausgezeichnet.

Update, 20.26 Uhr: Polens Ministerpräsident Donald Tusk hat Unions-Kanzlerkandidat Friedrich Merz nach der Bundestagswahl zum Sieg der Union gratuliert. Auf X schrieb Tusk über das Ergebnis der Bundestagswahl: „Es ist heutzutage keine leichte Aufgabe, die Populisten bei den Wahlen zu schlagen.“ Tusk wisse, wovon er spricht. „Meine aufrichtigsten Glückwünsche, mein lieber Friedrich Merz.“

Nach der Bundestagswahl: Nouripour bei Grünen als Bundestags-Vize im Gespräch

Update, 20.08 Uhr: Ex-Grünen-Chef Omid Nouripour ist nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur als einer von mehreren Anwärtern für den Posten des Bundestags-Vizepräsidenten im Gespräch. Derzeit hat ihn die Thüringer Abgeordnete und frühere Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt inne. Als mögliche Kandidatin gilt auch Britta Haßelmann für den Fall, dass Noch-Außenministerin Annalena Baerbock sie ablöst als Co-Fraktionschefin neben Katharina Dröge. Jede Fraktion hat das Recht, eine Kandidatin oder einen Kandidaten für das Amt des Vizepräsidenten vorzuschlagen. Allerdings muss der vorgeschlagene Kandidat von der Mehrheit der Bundestagsabgeordneten gewählt werden.

Koalition nach Bundestagswahl: Frei schließt Kompromisse mit SPD bei Merz‘ Migrationsplan nicht aus

Update, 19.49 Uhr: Der Parlamentarische Geschäftsführer der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Thorsten Frei, hat mit Blick auf das Wahlergebnis der Union bei der Bundestagswahl eingestanden, die Union hätte sich „mehr gewünscht“. Das sei „keine Frage.“ Dennoch sei das ein gutes Ergebnis. Ob eine Koalition mit der SPD klappen kann, hänge nun von beiden Parteien ab.

Zu den von Friedrich Merz angekündigten Grenzschließungen sagte Frei im „ZDF spezial“ am Montagabend, er sei zuversichtlich, dass eine Verständigung über Migrationspolitik mit der SPD möglich sei. Die Frage, ob Merz‘ Tag-Eins Ansage noch steht, beantwortet er dabei nicht – Kompromisse schloss Frei jedoch nicht aus. Merz hatte sich vor der Bundestagswahl bei seinen Migrations-Ankündigungen kompromisslos gezeigt. Für den ersten Tag seiner Amtszeit hatte er angekündigt, die deutschen Außengrenzen schließen zu wollen.

Ergebnis der Bundestagswahl: Klingbeil erklärt, SPD wolle nicht zwingend regieren

Update, 18.53 Uhr: SPD-Chef Lars Klingbeil hat am Montagabend erneut betont, die SPD müsse nicht regieren. Bei einer Veranstaltung des konservativen „Seeheimer Kreises“ der SPD sagte Klingbeil laut Reuters-Bericht: „Wir wollen weder zwingend in eine Regierung noch wollen wir das verweigern.“ Die SPD Gespräche führen, sollte die Union das wollen, erklärte der Co-Parteichef weiter.

Klingbeil betonte jedoch, die entscheidende Frage sei, ob es gelinge, gemeinsam die großen Herausforderungen zu bewältigen. Dazu zählen, so der SPD-Chef, die Sicherung von Arbeitsplätzen, die Gewährleistung von Sicherheit, der Abbau von Bürokratie und die Stärkung Europas. Auch Verteidigungsminister Boris Pistorius solle dabei eine wichtige Rolle spielen: „Wir machen das zusammen, lieber Boris.“

Nach der Bundestagswahl: Debatte um Schuldenbremse – Merz schließt Reform nicht aus

Update, 18.30 Uhr: Mit Blick auf das Ergebnis der Bundestagswahl hat eine Debatte um die Schuldenbremse begonnen. Für eine Reform der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse oder die mögliche Einrichtung eines Sondervermögens für Ukraine-Hilfen braucht es eine Zwei-Drittel-Mehrheit. Im neuen Bundestag haben AfD und Linke knapp mehr als ein Drittel der Sitze. Sie verfügen damit über eine sogenannte Sperrminorität. 

Die Grünen sprachen sich dafür aus, dass noch der alte Bundestag eine Reform der Schuldenbremse beschließt. Dabei geht es insbesondere um die Finanzierung der Ukraine-Unterstützung. CDU-Chef Friedrich Merz schloss eine rasche Reform der Schuldenbremse oder die Einrichtung eines Sondervermögens für die Ukraine-Hilfen nicht aus. Der aktuelle Bundestag sei noch bis einschließlich 24. März im Amt, sagte der Unions-Kanzlerkandidat nach Beratungen der CDU-Spitzengremien in Berlin auf eine entsprechende Journalistenfrage. „Das heißt also, wir haben jetzt noch vier Wochen Zeit, darüber nachzudenken.“ Dies wolle er aber zurzeit nicht öffentlich tun.

Ergebnisse der Bundestagswahl: Berlin muss einige Wahlbezirke neu auszählen

Update, 17.59 Uhr: Nach der Bundestagswahl werden in dem Berliner Bezirk Tempelhof-Schöneberg drei Wahlbezirke nachgezählt. Unter Berufung auf die Landeswahlleitung berichtet der Tagesspiegel, dass das Ergebnis der Bundestagswahl in diesen Bezirken besonders eng gewesen sei. Nur 61 Stimmen sollen für den Grünen-Direktkandidaten Moritz Heuberger laut vorläufigem Ergebnis über den Sieg entschieden haben. Auf Platz zwei lag dort der Direktkandidaten der CDU, Jan-Marco Luczak.

Der stellvertretende Landeswahlleiter Roland Brumberg erklärte laut Bericht der Zeitung auf einer Pressekonferenz am Montag: „Allein das knappe Ergebnis rechtfertigt die Nachzählung allerdings nicht.“ Die Wahlleitung habe jedoch darum gebeten noch einmal nachzuzählen. Einen Grund nannte Brumberg nicht. „Aus Sicht von Politikern ist es nachvollziehbar, dass sie bei engen Ergebnissen Nachzählungen wünschen. Aber aus rechtlicher Sicht ist es abzulehnen“, erklärte Landeswahlleiter Stephan Bröchler. Am Dienstag soll die Neuauszählung um 12 Uhr öffentlich im Rathaus Schöneberg stattfinden.

Ergebnis der Bundestagswahl: Potenzielle FDP-Nachfolger von Lindner winken nach Wahl-Pleite ab

Update, 16.26 Uhr: Nach FDP-Chef Christian Lindner haben am Tag nach der Wahl weitere Spitzenpolitiker der FDP persönliche Konsequenzen aus dem schlechten Bundestagswahl-Ergebnis gezogen. Der designierte Generalsekretär Marco Buschmann erklärte, dass es „Zeit sein muss für neue frische Köpfe“. Er werde sich von dem Posten zurückziehen. Auch FDP-Vizechef Johannes Vogel erklärte, er wolle nicht neuer Bundesvorsitzender der Liberalen als Nachfolger von Christian Lindner werden. Er habe kein Mandat und werde jetzt erst einmal wieder ehrenamtlich Politik machen. 

Im ARD-„Morgenmagazin“ winkte auch der stellvertretende FDP-Fraktionschef Konstantin Kuhle ab. Er werde jetzt in seinen erlernten Beruf als Rechtsanwalt zurückkehren, sagte der 36-Jährige. Die frühere Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger kündigte an, sie werde nicht mehr als stellvertretende Bundesvorsitzende kandidieren und sich vom FDP-Landesvorsitz in Hessen zurückziehen.

Frauenanteil im Parlament sinkt mit Ergebnis der Bundestagswahl unter ein Drittel

Update, 15.52 Uhr: Das vorläufige Ergebnis der Bundestagswahl lässt darauf schließen, dass der neu gewählte Bundestag wahrscheinlich einen geringeren Frauenanteil aufweisen wird als der vorherige. Nach der Neuverteilung der Sitze gehören dem neuen Bundestag 204 weibliche Abgeordnete an, was einem Anteil von 32,4 Prozent entspricht, wie die Auswertungen der Bundeswahlleiterin zeigen. Auch in der letzten Legislaturperiode waren Frauen mit etwa 35 Prozent im Bundestag deutlich unterrepräsentiert.

Besonders deutlich ist der Geschlechterunterschied bei AfD und Union. Bei der AfD sind rund 12 Prozent der Abgeordneten weiblich, darunter auch AfD-Chefin Alice Weidel. In der Union sind 23 Prozent der Abgeordneten Frauen. Bei Linke und Grünen sind mit jeweils rund 56 und 61 Prozent mehr Frauen als Männer vertreten. Bei der SPD fällt das Geschlechterverhältnis mit rund 42 zu 58 Prozent leicht zugunsten der Männer aus.

Ergebnis der Bundestagswahl 2025: Merz will Koalition mit SPD – Regierungsauftrag „klar“ bei der Union

Update, 14.32 Uhr: Am Montag nach der Bundestagswahl bekundete Friedrich Merz seinen Wunsch, mit der SPD eine Koalition zu bilden. Mit SPD-Chef Lars Klingbeil und Bundeskanzler Olaf Scholz wolle der CDU-Chef Gespräche führen. Merz betonte, er sehe den Regierungsauftrag „klar“ bei der Union.

Klingbeil sagte nach Sitzungen des SPD-Präsidiums und -Vorstands, dass man nach Gesprächen mit der Union die Mitglieder der SPD entscheiden lassen müsse, ob die Partei mit der Union ein Regierungsbündnis eingeht. Die SPD hatte bereits 2013 und 2018 die Mitglieder über die sogenannten großen Koalitionen mit der Union abstimmen lassen. Beide Male gab es eine Mehrheit.

Söder optimistisch über Koalition mit SPD: „positiv und ermutigend“

Update, 13.20 Uhr: Die Union und CDU-Chef Friedrich Merz haben die Bundestagswahl gewonnen. Alleine regieren können sie aber nicht. Ihr Wunsch-Koalitionspartner ist die SPD. Der bayerische Ministerpräsident Markus Söder zeigte sich über mögliche Koalitionsverhandlungen mit der SPD zuversichtlich. Die ersten Signale der Sozialdemokraten interpretierte der CSU-Chef als „positiv und ermutigend“.

SPD-Chef Lars Klingbeil erklärte nach der Wahlschlappe, die SPD müsse sich wieder an Helmut Schmidt orientieren. Die Äußerungen Klingbeils seien „keine schlechten Signale“, sagte Söder. Weiter sei nun eine „Rückkehr zu einem alten Deutschland“ notwendig, erklärte der Ministerpräsident weiter.

Weidel verpasst Anruf von Elon Musk nach Bundestagswahl – Merz erhält Glückwünsche

Update, 12.03 Uhr: Nach dem Wahlerfolg der AfD bei der Bundestagswahl erhielt Parteichefin Alice Weidel einen nächtlichen Anruf von Elon Musk, den sie jedoch verpasste. Am Morgen bemerkte sie auf ihrem Telefon „entgangene Anrufe in der Nacht aus den USA“. „Unter anderem von Elon Musk, der persönlich gratuliert hat“, erklärte Weidel am Montag in Berlin.

Auch der ungarische Ministerpräsident Viktor Orbán sprach Weidel seine Glückwünsche zum Wahlerfolg aus. Friedrich Merz, der eigentliche Gewinner der Bundestagswahl, erhielt hingegen keine Glückwünsche von Orbán. Auf der Plattform X äußerte der Ministerpräsident: „Das Volk von Deutschland hat in riesiger Zahl für den Wandel gestimmt.“

Update, 10.59 Uhr: Die FDP ist neben der SPD der große Verlierer des Bundestagswahlabends. Christian Lindner hat seinen Rücktritt als Vorsitzender bekannt gegeben. Als mögliche Nachfolger haben sich bereits Marie-Agnes Strack-Zimmermann und Wolfgang Kubicki positioniert. Doch auch eine Auflösung und Neugründung der Partei steht momentan im Raum.

AfD triumphiert bei Wahlergebnissen und wettert gegen Friedrich Merz

Update, 8.21 Uhr: Die Bundestagswahl 2025 brachte der AfD Rekord-Wahlergebnisse ein, insbesondere in Ostdeutschland dominiert die Partei fast überall. AfD-Co-Vorsitzender Tino Chrupalla äußerte im ARD-Morgenmagazin seine Absicht, bald im Osten eine Regierung zu bilden. „Da sind wir gestern einen Schritt näher gekommen“, fügte er hinzu.

Chrupalla richtete auch eine Warnung an Friedrich Merz von der CDU: „Wer Brandmauern errichtet, wird dahinter selbst gegrillt, das wird Herr Merz jetzt schon noch erleben.“ Am Sonntagabend verkündete Alice Weidel (AfD) in der Elefantenrunde: „In den nächsten Jahren werden wir die Union überholen.“ Der „Mühlstein Friedrich Merz“, der eine Zusammenarbeit mit der AfD kategorisch ablehnt, sei „schrecklich für unser Land“.

Wahlergebnisse zur Bundestagswahl live: Zahlen für Kandidaten der Parteien in ihren Wahlkreisen

Update, 7.30 Uhr: Immer mehr Wahlergebnisse liegen mittlerweile vor, auch aus den einzelnen Wahlkreisen der Bundestagswahl. Hier weitere wichtige Ergebnisse zu promenten Sptztenpolitikern:

  • Thorsten Frei, Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU/CSU im Bundestag, hat seinen Wahlkreis Schwarzwald-Baar bei der Bundestagswahl mit 42,3 Prozent verteidigt. Er zieht auch nach dem neuen Wahlrecht in den Bundestag ein. Frei steht auf dem ersten Platz der CDU-Landesliste.
  • CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann hat laut Wahlergebnis in seinem Wahlkreis in Paderborn mit Abstand die meisten Stimmen (45,5 Prozent). Damit zieht er über das Direktmandat ins Parlament ein.
  •  AfD-Chef Tino Chrupalla hat mit großem Vorsprung die meisten Erststimmen in seinem Wahlkreis im sächsischen Görlitz geholt (48,9 Prozent).
  • Der Linken-Bundestagsabgeordnete Gregor Gysi hat im Berliner Wahlkreis Treptow-Köpenick Platz eins erfolgreich verteidigt – und zieht direkt in den Bundestag ein (41,8 Prozent). Damit setzte er sich mit großem Abstand gegen den AfD-Kandidaten Michael Walter Gleichmann (20,5 Prozent) auf Platz zwei durch.

23 Wahlkreissieger ziehen laut Wahlergebnissen nicht in den Bundestag ein

Update, 7.10 Uhr: Die Wahlergebnisse der Bundestagswahl zeigen auch die Auswirkungen der Wahlrechtsreform, die die Ampel-Koalition beschlossen hatte: 23 Kandidatinnen und Kandidaten, die bei der Bundestagswahl in ihrem Wahlkreis die relative Mehrheit der Erststimmen erhalten haben, ziehen trotzdem nicht in den Bundestag ein. Das teilte Bundeswahlleiterin Ruth Brand am Montagmorgen mit. Betroffen sind 15 Kandidierende der CDU, vier der AfD, drei der CSU und eine Kandidatin der SPD.

Update, 6.17 Uhr: Der wahrscheinlich künftige Kanzler Friedrich Merz holt in seinem Wahlkreis 146 im Hochsauerland wie erwartet mit Abstand die meisten Erststimmen: Sein Wahlergebnis beträgt hier 47,7 Prozent. Auch für den bisherigen Kanzler Olaf Scholz geht es gut aus: Er errang bei der Bundestagswahl einen knappen Sieg im Wahlkreis.

Grünen-Kanzlerkandidat Robert Habeck dagegen kann laut Wahlergebnis seinen Wahlkreis Nr. 1 in Flensburg-Schleswig nicht verteidigen. FDP-Spitzenkandidat Christian Lindner unterlag bei der Bundestagswahl ebenfalls in seinem Wahlkreis 99 (Rheinisch-Bergischer Kreis). Erststimmensiegerin ist hier Caroline Bosbach, die Tochter des langjährigen CDU-Bundespolitikers Wolfgang Bosbach. 

Wahlergebnisse bei der Bundestagswahl: Überraschungen in einigen Wahlkreisen

Update, 5.55 Uhr: Immer mehr Wahlergebnisse aus den einzelnen Wahlkreisen laufen ein. Damit wird auch klar, wie prominente Politiker in Deutschland in ihren Wahlkreisen abgeschnitten haben. Hier einige Ergebnisse:

  • SPD-Chef Lars Klingbeil hat in seinem Wahlkreis Rotenburg I – Heidekreis das mit Abstand beste Ergebnis der Kandidaten erhalten (42,1 Prozent der Erststimmen). Er zieht erneut in den Bundestag ein und wir voraussichtlich neuer Fraktionsvorsitzender der SPD, nachdem Rolf Mützenich seinen Rückzug angekündigt hat.
  • Die bisherige SPD-Innenministerin Nancy Faser unterliegt in ihrem Wahlkreis Main-Taunus mit 17,8 Prozent der Erststimmen gegen Norbert Altenkamp (CDU).
  • Olaf Scholz‘ bisheriger SPD-Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt verpasst den Einzug in den Bundestag laut Wahlergebnis bei der Bundestagswahl 2025. Er verlor seinen Wahlkreis in Hamburg gegen Grünen-Kandidat Till Steffen und zieht auch nicht über die Landesliste ins Parlament ein.
  • Grünen-Chefin Franziska Brantner hat bei der Bundestagswahl ihr Direktmandat in Heidelberg nicht gegen die CDU verteidigen können. Sie kam auf 27,7 Prozent, wie aus dem vorläufigen Wahlergebnis für den Wahlkreis hervorging. Brantner zieht aber über die Landesliste in den Bundestag ein, wo sie auf Platz eins steht.
  • Jens Spahn hat in seinem Wahlkreis im Münsterland mit Abstand die meisten Stimmen errungen (41,8 Prozent der Erststimmen). Er zieht per Direktmandat ins Parlament ein.

Update, 5.35 Uhr: Wahlsieger Friedrich Merz (CDU) kann nach Bekanntwerden der Wahlergebnisse der Bundestagswahl aufatmen: Dadurch, dass das BSW und die FDP an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern, reicht es für die Union rechnerisch für eine Koalition mit der SPD ohne Beteiligung der Grünen. Es war jedoch denkbar knapp: Das BSW von Sahra Wagenknecht kam laut Ergebnissen der Bundeswahlleiterin auf 4,972 Prozent der Stimmen, für einen Einzug in den Bundestag fehlten nur rund 13.000 Stimmen.

Wahlergebnisse live: Union gewinnt Bundestagswahl deutlich

Update, 01.52 Uhr: Die Wahlkreise zur Bundestagswahl sind ausgezählt. Laut Bundeswahlleiterin hat die Union wie erwartet die Neuwahl klar gewonnen. Die AfD bleibt nach wie vor auf Platz zwei. FDP und BSW haben den Einzug in den Bundestag verpasst.

ParteiErgebnis in Prozent
CDU/CSU28,5
AfD20,8
SPD16,4
Grüne11,6
Linke8,8
BSW4,9
FDP4,3
SSW (Südschleswigscher Wählerverband)0,2
Sonstige9,4

(Quelle: Bundeswahlleiterin)

Die Ergebnisse der Bundestagswahl im Überblick in der Live-Karte

Update, 8.51 Uhr: Die Ergebnisse der Bundestagswahl bereiten wir für Sie auch grafisch auf. Den Ausgang der Neuwahlen heute finden Sie dann auch in unserer Live-Karte zur Bundestagswahl: Die Ergebnisse im Überblick.

Zusammenfassung: Rund 60 Millionen Wahlberechtigte in Deutschland waren am Wahlsonntag aufgerufen, ihre Stimme bei der Bundestagswahl 2025 abzugeben.

Das vorläufige Endergebnis zeigt, dass die CDU/CSU mit 28,5 Prozent der Stimmen als stärkste Kraft hervorging. Die AfD erreichte 20,8 Prozent. Im Bundestag sind zudem die SPD mit 16,4 Prozent, die Grünen mit 11,6 Prozent und die Linke mit 8,8 Prozent vertreten. Für BSW und FDP verlief die Wahlnacht spannend, jedoch verfehlten sie knapp die Fünf-Prozent-Hürde.

Die Resultate der Bundestagswahl 2025 sind nicht nur für den Wahlsieger von Bedeutung, sondern auch für mögliche Koalitionsbildungen. Friedrich Merz, der Kanzlerkandidat der CDU, gilt als wahrscheinlicher Gewinner und strebt eine Koalition der Union mit einer weiteren Partei an, wobei er vermutlich die SPD bevorzugen könnte. Das vorläufige Endergebnis der Bundestagswahl lässt dies als möglich erscheinen.

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