Umfragen in Bund und Sachsen
Doppelschock für Ampel: Umfragen sehen Absturz für SPD und Grüne - AfD legt zu
VonRobert Wagnerschließen
Die AfD strotzt vor Kraft. In Sachsen liefert sie sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit der CDU. Die Ampel-Parteien hingegen geben kein gutes Bild ab.
Hamburg – Die AfD gewinnt in einer weiteren Umfrage an Zustimmung. Laut der neuesten Erhebung des internationalen Marktforschungsinstituts Ipsos würden sich 21 Prozent der Befragten für die in weiten Teilen rechtsextreme Partei entscheiden, wenn am nächsten Sonntag Bundestagswahlen wären. Das ist ein Prozentpunkt mehr als bei der letzten Sonntagsfrage von Ipsos.
Sonntagsfrage: AfD und CDU gewinnen an Zustimmung, Ampel-Parteien verlieren in der Wählergunst
Den Spitzenplatz belegt auch in dieser Umfrage weiterhin die CDU, die auf 29 Prozent kommt und damit ebenfalls einen Prozentpunkt gewinnt. Die SPD, die am Freitag in ihren dreitägigen Parteitag startet, hingegen verliert an Zustimmung und erreicht nur noch 16 Prozent (-1). Das ist der niedrigste Wert bei einer Ipsos-Umfrage seit Juni 2021. Auch die Grünen verlieren und landen bei 13 Prozent (-2). Die zwei größten Parteien der Ampel-Koalition gehören damit zu den Verlierern dieser Umfrage.
Sonntagsfrage Ipsos zur Bundestagswahl • CDU/CSU 29 % | AfD 21 % | SPD 16 % | GRÜNE 13 % | FDP 6 % | DIE LINKE 5 % | Sonstige 10 %
— Wahlrecht.de (@Wahlrecht_de) December 7, 2023
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Die FDP, dritte und kleinste Ampel-Partei, bleibt unverändert bei sechs Prozent und würde demnach knapp in den Bundestag einziehen. Noch knapper wäre es für die Linke, deren Fraktion im Bundestag aktuell abgewickelt wird. Sie kommt unverändert auf nur fünf Prozent Zustimmung. Sonstige Parteien kommen auf insgesamt zehn Prozent. Für die Umfrage wurden 2000 repräsentativ ausgewählte wahlberechtigte Personen in ganz Deutschland vom 1. bis zum 3. Dezember online befragt.
Mit 21 Prozent in der aktuellen Ipsos-Umfrage erreicht die AfD Zustimmungswerte, auf die sie sich in deutschlandweiten Umfragen mittlerweile eingependelt hat. Seit einigen Monaten feiern die Rechtspopulisten der AfD ein Umfragehoch, das sie regelmäßig Werte von 20 bis 22 Prozent erreichen lässt. Noch deutlich größer sind die Erfolge der Partei allerdings in Ostdeutschland.
Sachsen: AfD und CDU liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen – SPD muss um Wiedereinzug bangen
Einer neuen Umfrage zufolge, die das Institut Civey im Auftrag der Sächsischen Zeitung erhoben hat, liefert sich die AfD mit der CDU, der Partei des sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer, ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Beide Parteien liegen bei jeweils 33 Prozent. Die AfD hat dabei im Vergleich zur letzten Civey-Umfrage drei Prozentpunkte gewonnen, die CDU einen verloren.
SPD, Grüne und Linke erreichen hingegen jeweils nur sieben Prozent und haben jeweils zwei (Grüne und SPD) beziehungsweise drei (Linke) Prozentpunkte verloren. Die FDP würde mit nur zwei Prozent Zustimmung (+1) gar nicht in den Landtag einziehen, genauso wie die Freien Wähler mit drei Prozent (-1).
Die in Dresden regierende Koalition aus CDU, Grünen und SPD hätte zwar laut diesen Zahlen noch eine Mehrheit – allerdings besteht die Gefahr, dass SPD und Grüne noch weiter abstürzen. Der Tagesspiegel spricht sogar von einem möglichen Scheitern der Sachsen-SPD an der Fünf-Prozent-Hürde, was „ein Novum in der deutschen Parteiengeschichte“ wäre.
AfD erreicht in Sachsen-Umfrage mehr Zustimmung als die Ampel-Parteien zusammen
SPD, Grüne und FDP, die drei Parteien, die die Bundesregierung stellen, kommen in dieser Sonntagsfrage zusammen also auf gerade einmal 16 Prozent – nicht einmal die Hälfe dessen, was die AfD oder die CDU alleine erreichen. Damit unterstützt nicht einmal jeder sechste Wahlberechtigte in Sachsen die Bundesregierung.
Zwar ist der Abstand von AfD zur regierenden Koalition in Sachsen nicht ganz so groß wie in Thüringen, wo die dort als gesichert rechtsextremistisch eingestufte AfD im November einen Umfragerekord erreicht hatte, der in ganz Deutschland für Entsetzen sorgte. Doch auch in Sachsen befinden sich die Rechtspopulisten weiter im Aufwärtstrend.
In beiden Bundesländern wird im September 2024 ein neuer Landtag gewählt. Spitzenkandidat der AfD Sachsen ist Jörg Urban, der zum Parteilager des Rechtsextremisten Björn Höcke gezählt wird.
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