Ukraine-Truppen in Russland

Kursk-Offensive der Ukraine: Wladimir Putin schickt angeblich keine Armee

  • Patrick Mayer
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Die ukrainischen Soldaten setzen sich in der russischen Region Kursk fest. Wladimir Putin zögert in Moskau offenbar weiter, wie er reagieren soll.

Korenewo – Die regionale Kursk-Offensive der Ukraine in Russland stellt das Moskau-Regime von Wladimir Putin im Ukraine-Krieg weiter vor gehörige Probleme und Herausforderungen.

Kursk-Offensive im Ukraine-Krieg: Wladimir Putin zögert offenbar noch immer

Nicht mal die russische Lancet kann die ukrainischen Panzer-Truppen in der russischen Grenzregion im Ukraine-Krieg nachhaltig zurückdrängen. Stattdessen stehen die durch Kiew entsandten Verbände nun offenbar auch vor der Kleinstadt Korenewo (vormals etwas mehr als 6000 Einwohnerinnen und Einwohner). Und das nur, weil Putin seine Soldaten und die Menschen vor Ort schlicht im Stich lässt?

Moskau-Autokrat: der russische Machthaber Wladimir Putin.

Das Institute for the Study of War (ISW) schreibt in seiner täglichen Analyse zum Ukraine-Krieg am Donnerstag (29. August) von einer „mangelnden Bereitschaft des russischen Präsidenten Wladimir Putin, dem Einmarsch ernsthafter entgegenzutreten, sei es durch eine Mobilisierung aufgrund der Gefahr gesellschaftlicher Unzufriedenheit oder durch groß angelegte Truppenumverteilungen aufgrund möglicher Störungen der laufenden russischen Offensive in der Ostukraine“.

Kursk-Offensive im Ukraine-Krieg: Nur einzelne russische Panzer zur Verteidigung?

Die russischen Behörden vor Ort würden im Ukraine-Krieg stattdessen neue freiwillige Einheiten zur Territorialverteidigung bilden. Besagte russische Offensive im ukrainischen Donbass läuft parallel zum ukrainischen Vorstoß in der russischen Oblast Kursk. Ziel von Putins Invasionstruppen ist die strategisch wichtige Kleinstadt Pokrowsk (früher 65.000 Einwohnerinnen und Einwohner), die, rücken die Russen weiter im aktuellen Tempo vor, schon bald direkt angegriffen werden dürfte.

Was auffällt: Während der russische Nachschub an Panzern und Panzerhaubitzen in den Osten der Ukraine weiter rollt, stellen sich durch Militärblogger verbreiteten Videos zufolge in der Grenzregion Kursk nur einzelne Panzer Putins sowie mutmaßlich unzureichend ausgerüstete Infanterie-Einheiten den ukrainischen Angreifern in den Weg.

Putin schickt im Ukraine-Krieg wohl keine Truppen zur Abwehr der Kursk-Offensive

Große geschlossene Verbände sind aus dem überlieferten Bildmaterial dagegen bei der Abwehr der Kursk-Offensive im Ukraine-Krieg nicht auszumachen. Wie der Militärblog „War Translated“ in einem Beitrag auf dem Kurznachrichtendienst X schrieb, soll es zu weiteren ukrainischen Gebietsgewinnen in der Region Kursk gekommen sein. Konkret: In einem Posting von Freitag (30. August) hieß es, dass die eingesetzten ukrainischen Soldaten innerhalb von 24 Stunden knapp einen Quadratkilometer vorstoßen konnten.

Sie hätten dabei zwei weitere russische Ortschaften eingenommen. Zur selben Zeit berichtete der Generalstab in Kiew von erbitterten Kämpfen vor Pokrowsk, das rund 50 Kilometer südlich der Großstadt Kramatorsk liegt, wo sich das Oberkommando der Ukrainer für den Osten des geschundenen Landes befindet.

Russland rückt auf Pokrowsk vor – Kiew meldet im Ukraine-Krieg Vorstoß in Kursk

Zuletzt konnte Putins Armee in der umkämpften Ortschaft Karliwka die russische Flagge hissen. Und: Der Front-Karte des ukrainischen Militärblogs „DeepState“ zufolge, sind die russischen Truppen im Ukraine-Krieg keine zehn Kilometer mehr von der Stadtgrenze von Pokrowsk entfernt. Kiew ließ zuletzt mehrere Ortschaften rund um Pokrowsk evakuieren, wohl in der Erwartung, dass die Russen dort nicht aufzuhalten sind.

Andererseits machten Videos die Runde, wie die ukrainischen Truppen in Kursk sogar russische T-90-Panzer erbeuten. Die Ukrainer wollen ferner mehrere hunderte russische Soldaten in der Grenzregion gefangen genommen haben. Wie so oft in diesem Krieg lassen sich die jeweiligen Informationen nicht unabhängig verifizieren. (pm)

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