Russische Geländegewinne
Neue Karte aus dem Ukraine-Krieg zeigt: Russland stößt weiter vor
- VonTadhg Nagelschließen
Das ukrainische Militär versucht weiterhin, Russland zu stoppen. Trotzdem verzeichnen Putins Truppen weitere Geländegewinne, wie eine Karte zeigt.
Kiew – Die russischen Streitkräfte machen im Ukraine-Krieg weiter Fortschritte, sowohl in der Region Donezk, als auch um Bachmut herum. In der Nähe der monatelang umkämpften Stadt Awdijiwka gehen die Kampfhandlungen ebenfalls weiter.
Aktualisierte Karten des Kampfgeschehens, die vom US-Thinktank Institute for the Study of War (ISW) veröffentlicht wurden, zeigen leichte russische Fortschritte östlich von Tschassiw Jar in Donezk. Auch nordwestlich, westlich und südwestlich von Bachmut konnte die russische Invasionsarmee demnach leichte Geländegewinne verzeichnen. Laut der Denkfabrik behauptete ein russischer Militärblogger, die 11. Luftlandebrigade der Separatisten (VDV) habe Iwaniwske vollständig eingenommen. Hierfür fand das ISW jedoch keine weiteren Beweise.
Vorstöße auch entlang der Linie Kupjansk-Kreminna – Russland verstärkt seine Angriffe auf Oblast Sumy
Der Thinktank stellte auch fest, dass die ukrainischen und russischen Streitkräfte am Montag (25. März) entlang der Linie Kupjansk-Kreminna geringfügige Vorstöße gemacht hatten. Bei den Stellungskämpfen weiter südlich in der Oblast Saporischschja seien hingegen keine bestätigten Frontveränderungen zu verzeichnen gewesen. Westlich und südwestlich der Stadt Donezk gehen die Gefechte laut der Veröffentlichung von Montag ebenfalls weiter. In diesem Gebiet habe es aber auch keine bestätigten Veränderungen der Frontlinie gegeben.
In der Oblast Sumy hat Russland seine Angriffe in den letzten Wochen verstärkt, wobei die Stadt Welyka Pyssariwka an der russisch-ukrainischen Grenze ein Hauptziel war. Am Montag griffen russische Streitkräfte Grenzgebiete und Siedlungen in der Oblast an, feuerten 36 Mal und verursachten mindestens 181 Explosionen. Das teilte die ukrainische Militärverwaltung des Gebiets laut dem US-Portal Newsweek mit.
In Awdijiwka wurde der „Vormarsch des Feindes“ gestoppt – Russland greift weiter südlich an
Auch um die Stadt Awdijiwka gehen die Kampfhandlungen laut dem ISW weiter; russische Geländegewinne seien aber auch hier nicht zu verzeichnen gewesen. Anfang des Monats hatte das ukrainische Militär gemeldet, einen Vorstoß außerhalb der im Februar durch Russland eroberten Stadt verhindert zu haben. Es sei gelungen, „die Lage zu stabilisieren“ und den „Vormarsch des Feindes“ zu stoppen, so der Sprecher der ukrainischen Armee damals. Trotz der russischen Angriffe sei die ukrainische Verteidigung „stabil“, wie ein ukrainischer Beamte zu dem Zeitpunkt gegenüber dem NachrichtenportalYahoo! news sagte. „Der Feind unternimmt enorme Anstrengungen, kommt aber überhaupt nicht voran“, so der Beamte weiter.
Russland konzentrierte seine Anstrengungen daraufhin weiter nach Süden, in die Nähe des Dorfes Nowomychajliwka. Der ukrainischen Beamten prognostizierte gegenüber dem Portal, dass das Dorf zu einem der „heißesten Gebiete an der Kriegsfront“ werden würde – eine Befürchtung, die sich bewahrheitet hat. Knapp einen Monat später dauern die Gefechte um das Dorf noch immer an. Der ukrainische Generalstab meldete unlängst, dass es alleine am Dienstag (26. März) 21 versuchte Vorstöße durch Russland gegeben habe. Von den insgesamt 51 gemeldeten Bodengefechten an dem Tag fanden also knapp die Hälfte um Nowomychajliwka statt. (tpn)
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