Nach Landtagswahlen im Osten

K-Frage in der Union: Söder sticht CDU-Chef Merz in neuer Umfrage aus

  • Fabian Müller
    VonFabian Müller
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Bayerns Ministerpräsident Markus Söder genießt unter den Deutschen deutlich mehr Rückhalt als CDU-Chef Friedrich Merz, was eine potenzielle Kanzlerkandidatur angeht.

Berlin – Rund ein Jahr vor der Bundestagswahl trauen die Wahlberechtigten in Deutschland am ehesten dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder, ein guter Kanzlerkandidat für die Union zu sein. 41 Prozent der beim „ARD-Deutschlandtrend“ Befragten stimmen dem zu, das sind drei Prozentpunkte mehr als im August. 48 Prozent glauben, Söder ist kein guter Kanzlerkandidat für die Union.

Dem Ministerpräsidenten von Nordrhein-Westfalen, Hendrik Wüst, traut jeder dritte Deutsche (33 Prozent) zu, ein guter Kanzlerkandidat für die Union zu sein und damit drei Prozentpunkte weniger als noch im August. 35 Prozent tun das nicht, 32 Prozent trauen sich kein Urteil zu. Auf Rang drei folgt der Vorsitzende der CDU, Friedrich Merz. Ihn halten 23 Prozent der Befragten für einen guten Kanzlerkandidaten für die Union, fast zwei Drittel, 63 Prozent, halten ihn für keinen guten Kanzlerkandidaten.

Die K-Frage: Laut Deutschlandtrend bekommt Söder mehr Zuspruch als Merz. (Archivbild)

K-Frage in der Union: Söder deutlich vor CDU-Chef Merz

Werden nur die Stimmen der Unions-Anhänger gezählt, liegt Söder ebenfalls deutlich vorne. 57 Prozent halten ihn für einen guten Kanzlerkandidaten, 37 Prozent nicht. Friedrich Merz halten 48 Prozent der Unions-Anhänger für einen guten Kandidaten, 43 Prozent nicht. Und Hendrik Wüst halten 43 Prozent für einen guten Kandidaten, 32 Prozent nicht.

Jeder zweite Deutsche glaubt aktuell, dass eine von der Union geführte Bundesregierung ähnlich gut beziehungsweise schlecht arbeiten würde wie die aktuelle Koalition aus SPD, Grünen und FDP. 25 Prozent trauen einer neuen Regierung unter Unions-Führung zu, die anstehenden Aufgaben und Probleme in Deutschland besser zu lösen, 17 Prozent glauben, die Regierung würde schlechter arbeiten.

Bayerns Ministerpräsidenten seit 1945

Bundeskanzler Konrad Adenauer (mit Zylinder, CDU), Bundesratspräsident Karl Arnold (l, CDU) und Fritz Schäffer (r, CSU) bei der feierlichen Eröffnungssitzung des Deutschen Bundestages am 07.09.1949 in Bonn.
28. Mai 1945 – 28. September 1945: Fritz Schäffer (r, CSU) mit Konrad Adenauer (mit Zylinder, CDU), Bundesratspräsident Karl Arnold (l, CDU) bei der feierlichen Eröffnungssitzung des Deutschen Bundestages am 07.09.1949 in Bonn. © dpa
28. September 1945 – 21. Dezember 1946: Wilhelm Hoegner (SPD), ernannt durch die USA.
28. September 1945 – 21. Dezember 1946 (erste Amtszeit): Wilhelm Hoegner (SPD), ernannt durch die USA. © IMAGO/Rolf Poss
21. Dezember 1946 –
 14. Dezember 1954: Hans Ehard (CSU) mit Ehefrau Sieglinde.
21. Dezember 1946 – 14. Dezember 1954: Hans Ehard (CSU) mit Ehefrau Sieglinde. © IMAGO
14. Dezember 1954 – 16. Oktober 1957 (zweite Amtszeit): Wilhelm Hoenger (SPD) trat nach Verlust der Mehrheit im Landtag zurück.
14. Dezember 1954 – 16. Oktober 1957 (zweite Amtszeit): Wilhelm Hoenger (SPD) trat nach Verlust der Mehrheit im Landtag zurück. © IMAGO
16. Oktober 1957 – 26. Januar 1960: Hanns Seidel (CSU) überreicht General Lauris Norstad den Bayerischen Lowen.
16. Oktober 1957 – 26. Januar 1960: Hanns Seidel (CSU) überreicht General Lauris Norstad den Bayerischen Lowen. © IMAGO
26. Januar 1960 – 11. Dezember 1962 (zweite Amtszeit): Hans Erhard (CSU).
26. Januar 1960 – 11. Dezember 1962 (zweite Amtszeit): Hans Erhard (CSU). © IMAGO
11. Dezember 1962 – 7. November 1978: Ministerpräsident Alfons Goppel und Parteivorsitzender Franz Josef Strauß (beide CSU).
11. Dezember 1962 – 7. November 1978: Ministerpräsident Alfons Goppel, der aus Altersgründen zurücktrat, und Parteivorsitzender Franz Josef Strauß (beide CSU). © IMAGO
7. November 1978 – 3. Oktober 1988: Franz Josef Strauß (CSU) mit Münchens ehemaligem Oberbürgermeister Erich Kiesl.
7. November 1978 – 3. Oktober 1988: Franz Josef Strauß (CSU) mit Münchens ehemaligem Oberbürgermeister Erich Kiesl. © Heinz Gebhardt/IMAGO
3. Oktober 1988 – 19. Oktober 1988: Max Streibl (CSU) führte das Amt erst kommissarisch und trat dann in seiner offiziellen Amtszeit (19. Oktober 1988 – 28. Mai 1993) wegen der „Amigo-Affäre“ zurück.
3. Oktober 1988 – 19. Oktober 1988: Max Streibl (CSU) führte das Amt erst kommissarisch und trat dann in seiner offiziellen Amtszeit (19. Oktober 1988 – 28. Mai 1993) wegen der „Amigo-Affäre“ zurück. © IMAGO
28. Mai 1993 – 9. Oktober 2007: Edmund Stoiber (CSU) trat nach einem innerparteilichen Machtkampf zurück.
28. Mai 1993 – 9. Oktober 2007: Edmund Stoiber (CSU) trat nach einem innerparteilichen Machtkampf zurück. © IMAGO/Astrid Schmidhuber
9. Oktober 2007 – 27. Oktober 2008: Günther Beckstein (CSU) schied aus dem Amt, als die CSU bei der Landtagswahl 2008 einen deutlichen Stimmenverlust hinnehmen musste.
9. Oktober 2007 – 27. Oktober 2008: Günther Beckstein (CSU) schied aus dem Amt, als die CSU bei der Landtagswahl 2008 einen deutlichen Stimmenverlust hinnehmen musste. © IMAGO
27. Oktober 2008 – 13. März 2018: Horst Seehofer (CSU) gab das Amt ab, als die Ernennung zum Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat anstand.
27. Oktober 2008 – 13. März 2018: Horst Seehofer (CSU) gab das Amt ab, als die Ernennung zum Bundesminister des Innern, für Bau und Heimat anstand. © Sammy Minkoff/IMAGO
13. März 2018 – 16. März 2018: Ilse Aigner (CSU) übernahm das Amt der Ministerpräsidentin kommissarisch.
13. März 2018 – 16. März 2018: Ilse Aigner (CSU) übernahm das Amt der Ministerpräsidentin kommissarisch. © Charles Yunck/IMAGO
Seit 16. März 2018: Markus Söder (CSU) ist Ministerpräsident von Bayern und CSU Vorsitzender.
Seit 16. März 2018: Markus Söder (CSU) ist Ministerpräsident von Bayern und CSU Vorsitzender. © IMAGO

Wäre am kommenden Sonntag Bundestagswahl, würde die Union auf 33 Prozent kommen, die AfD käme auf 17 Prozent. Die SPD erhielte 15 Prozent, die Grünen kämen auf 11 Prozent, das BSW auf 8 Prozent, Linke und FDP würden mit 3 und 4 Prozent aus dem Bundestag fliegen. Für diese Umfrage von Infratest dimap wurden 1309 Wahlberechtigte für den ARD-Deutschlandtrend befragt. (fmü/dpa)

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