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„Die Donald-Trump-Show ist vorbei“: Früherer Präsident wird nervös
VonChristian Stör
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Donald Trump steht in New York vor Gericht. Immer wieder fällt er mit verbalen Attacken aus der Rolle. Doch er zeigt sich zusehends auch genervt.
New York – Letitia James redete nicht lange um den heißen Brei herum. Donald Trump könne sich seine Kommentare sparen, sie lasse sich nicht von ihm mobben, sagte die New Yorker Generalstaatsanwältin laut Newsweek nach dem dritten Verhandlungstag im Zivilprozess gegen den ehemaligen Präsidenten. Trumps beleidigende Äußerungen seien „nichts weiter als ein politischer Stunt“. Sie werde nicht tatenlos zusehen und zulassen, dass irgendjemand das Gesetz breche, sagte James weiter. Und stellte unmissverständlich klar: „Die Donald-Trump-Show ist vorbei.“
Der frühere US-Präsident hatte zum Auftakt des Zivilprozesses gegen ihn wegen Betrugsvorwürfen die Generalstaatsanwältin des Bundesstaates New York scharf attackiert. James sei „rassistisch“ und eine „Horror-Show“, sagte Trump am Montag (2. Oktober) vor dem Gerichtssaal in New York zur versammelten Presse. Das Verfahren wegen des Vorwurfs, er habe den Wert seiner Immobilien aufgeblasen, sei „Betrug“ und „Schwindel“, so der 77-Jährige. „Das ist eine Fortsetzung der größten Hexenjagd aller Zeiten.“
Die Anwälte Alina Habba und Christopher Kise sehen zu, wie der ehemalige US-Präsident Donald Trump am dritten Tag seines zivilen Betrugsprozesses in New York am 4. Oktober 2023 mit den Medien spricht.
Auch danach fiel Trump immer wieder mit verbalen Entgleisungen auf. Am Dienstag erließ Richter Arthur Engoron deshalb eine Verfügung für alle Prozessbeteiligten, persönliche Angriffe auf Gerichtspersonal zu unterlassen. Trump hatte zuvor eine Mitarbeiterin Engorons in einem Beitrag auf der Onlineplattform Truth Social Parteilichkeit vorgeworfen. Nach der Veröffentlichung des Beitrages auf Truth Social am Dienstag ordnete der Richter die sofortige Löschung an. Die Nachricht verschwand daraufhin schnell.
Trump zeigt sich von dem Zivilprozess zunehmend genervt
Ohnehin scheint der bisherige Verlauf des Zivilprozesses Trump zuzusetzen. So war der Republikaner am dritten Verhandlungstag sichtlich verärgert und beschwerte sich bei seinen Rechtsbeiständen. Trump habe deutlich ungeduldiger gewirkt als in den Tagen zuvor, schrieb zum Beispiel die New York Times.
Jose Pagliery von The Daily Beast berichtete unterdessen, dass Trump an einer Stelle „zu murren begann und wütend die Arme verschränkte, während er den Richter anstarrte“. Der hatte gerade erklärt, dass in dem Prozess auf typische Formalitäten verzichtet werden könne, da es sich um ein Gerichtsverfahren ohne Jury handele, bei dem der Richter das Urteil fällt. Unter lautem Stöhnen habe sich Trump an seine Verteidigerin Alina Habba gewandt, so Pagliery. „Dann warf er die Arme hoch und schüttelte den Kopf. Anschließend stieß der ehemalige Präsident einen genervten Seufzer aus und sackte nach vorne.“
Die Trump-Dynastie: Alle Mitglieder und ihre Rollen in der „First Family“
Zivilprozess gegen Donald Trump wegen Finanzbetrugs
Generalstaatsanwältin James wirft Trump vor, über Jahre die Vermögenswerte seines Immobilienimperiums aufgeblasen zu haben, um an bessere Konditionen für Kredite und Versicherungen zu kommen. Schon am 26. September errang James einen wichtigen juristischen Sieg: Richter Engoron urteilte bereits vor Prozessbeginn, dass Trump die Vermögenswerte zu hoch angab und damit „Betrug“ beging.
In dem Zivilprozess geht es deswegen vor allem um die Frage, wie hoch die Strafe gegen Trump und dessen Söhne Donald Trump Jr. und Eric Trump ausfallen wird. James fordert eine Geldstrafe in Höhe von 250 Millionen Dollar. Sie will außerdem, dass der frühere Präsident und seine beiden ältesten Söhne in dem Bundesstaat keine Unternehmen mehr leiten dürfen. Eine Gefängnisstrafe droht Trump in dem Zivilverfahren nicht, Trump könnte aber die Kontrolle über wichtige Teile seines Immobilienimperiums verlieren. (cs)