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Israel verlegt Streitkräfte in Pufferzone zu Syrien – Medien berichten über Panzer und Schüsse
VonJens Kiffmeier
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Nail Akkoyun
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News-Ticker zur Lage in Nahost: Amnesty International wirft Israel einen Völkermord vor. Israel fängt eine Rakete aus dem Jemen ab.
Update vom 8. Dezember, 8.28 Uhr: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben Streitkräfte in der von den Vereinten Nationen überwachten Pufferzone zu Syrien in Stellung gebracht. Wegen der Entwicklungen in Syrien müsse sich Israel verteidigen können, erklärte das Militär. Israel werde aber nicht in die Ereignisse in Syrien eingreifen.
Die israelische Armee verlegte Streitkräfte in die Pufferzone auf den besetzten Golanhöhen. Der Schritt sei „in Übereinstimmung mit der Lageeinschätzung nach den jüngsten Ereignissen in Syrien“ erfolgt, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Ziel sei es, „die Sicherheit der Ortschaften auf den Golanhöhen und der Bürger Israels zu gewährleisten“, hieß es weiter.
Israelische Medien hatten zuvor berichtet, es seien Panzer in die Pufferzone zu Syrien vorgedrungen. Die Deutsche Presse-Agentur erfuhr von Anwohnern im Ort Kunaitra, israelische Truppen seien wenige Meter in syrisches Gebiet vorgedrungen und hätten einige Schüsse abgegeben.
News aus Nahost: Israel fängt Rakete aus dem Jemen ab
Update vom 7. Dezember, 10.11 Uhr: Israels Luftwaffe hat nach Militärangaben eine aus dem Jemen abgefeuerte Rakete abgefangen. Das Geschoss habe noch außerhalb des israelischen Luftraums zerstört werden können. Luftalarm sei deshalb nicht ausgelöst worden.
In der Vergangenheit hatte die mit dem Iran verbündete Huthi-Miliz im Jemen wiederholt Raketen und Drohnen Richtung Israel abgefeuert, um nach eigener Darstellung die Hamas im Gazastreifen gegen die israelische Armee zu unterstützen. Zunächst gab es vonseiten der Huthi-Miliz keine Angaben zu einem neuen Angriff auf Israel.
Israel im Krieg: Amnesty International spricht von Völkermord an Palästinensern
Update vom 5. Dezember, 9.30 Uhr: Amnesty International hat Israel Völkermord an den Palästinensern im Gazastreifen vorgeworfen. Die israelische Armee habe im Zuge ihrer Militäroffensive Kriegsverbrechen begangen und absichtlich Leid und Zerstörung über die dort lebenden Menschen gebracht, teilte die Menschenrechtsorganisation mit. Sie legte einen fast 300 Seiten langen Bericht zu den Vorwürfen vor.
Israel hat solche Vorwürfe stets zurückgewiesen und auf sein Recht auf Selbstverteidigung verwiesen. Die israelische Regierung habe jedoch zahllose Mahnungen über die katastrophale humanitäre Lage ignoriert und sich über Maßnahmen des Internationalen Gerichtshofs (IGH) hinweggesetzt, kritisierte Julia Duchrow, Generalsekretärin von Amnesty International in Deutschland. Der IGH hatte Israel aufgefordert, die humanitäre Versorgung im Gazastreifen sicherzustellen.
Transparenzhinweis
Die hier verarbeiteten Informationen stammen von internationalen Medien und Nachrichtenagenturen, aber auch von den Kriegsparteien im Nahost-Konflikt. Die Angaben zum Krieg in Israel und Gaza lassen sich nicht unabhängig überprüfen.
Israel-Gaza-Krieg: Frankreich und Saudi-Arabien wollen Nahost-Gipfel abhalten
Update vom 4. Dezember, 7.52 Uhr: Die Suche nach einem Frieden im Gaza-Krieg geht weiter: Frankreich und Saudi-Arabien wollen einen Gipfel zur Zwei-Staaten-Lösung im Nahost-Konflikt abhalten. Dies kündigte Frankreichs Präsident Emmanuel Macron bei einer Reise in Saudi-Arabien an. „Wir haben beschlossen, im kommenden Juni (…) eine Konferenz für die zwei Staaten – einen israelischen und der andere palästinensisch – zu leiten“, sagte Macron laut übereinstimmenden Medienberichten. Der französische Staatschef hoffe, so auch Antworten für die Sicherheit Israels zu finden und das Land zu überzeugen, dass eine Zwei-Staaten-Lösung auch für Israel eine passende Lösung sei.
Trotz Waffenruhe: Israels Luftwaffe fliegt Angriff auf Hisbollah-Stellung
Update vom 3. Dezember, 19.11 Uhr: Die israelische Luftwaffe hat nach eigenen Angaben nahe der syrischen Hauptstadt Damaskus einen mutmaßlichen Repräsentanten der libanesischen Hisbollah gezielt getötet. Es handele sich um einen Vertreter der Miliz innerhalb der syrischen Armee, hieß es in einer Mitteilung des israelischen Militärs. Er habe der proiranischen Hisbollah beim Waffenschmuggel geholfen.
Syrische Regierungskreise sowie die Syrische Beobachtungsstelle mit Sitz in London bestätigten den tödlichen Angriff. Demnach wurde mindestens ein weiterer Mensch verletzt. Der Angriff habe sich im Ort Akraba außerhalb von Damaskus ereignet. Nach Zählungen der Beobachtungsstelle, die das Kriegsgeschehen in Syrien mit einem Netz aus Informanten verfolgt, hat Israel allein in diesem Jahr etwa 160 Mal in Syrien angegriffen.
Die Waffenruhe bröckelt: Netanjahu droht der Hisbollah „mit aller Kraft“
Erstmeldung: Tel Aviv/Beirut – Knapp eine Woche nach Beginn der Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah-Miliz im Libanon hat Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu die Hisbollah einer „schwerwiegenden Verletzung“ der Waffenruhe beschuldigt. Er kündigte eine Antwort „mit aller Kraft“ an. Am Montagabend hatte das israelische Militär dutzende Ziele der pro-iranischen Miliz angegriffen – nach eigenen Angaben als Reaktion auf Beschuss durch die Hisbollah.
Auch der israelische Verteidigungsminister Israel Katz drohte mit schweren Konsequenzen, sollte die Waffenruhe mit der pro-iranischen Hisbollah scheitern. Israel werde im Falle einer erneuten Eskalation des Konflikts „mit noch größerer Kraft vorgehen und noch tiefer“ in den Libanon eindringen, sagte Katz am Dienstag bei einem Truppenbesuch. Es werde „keine Immunität für den libanesischen Staat mehr geben“, Israel werde nicht mehr zwischen dem Libanon „und der Hisbollah unterscheiden“, sagte Katz weiter.
Die israelische Luftwaffe hat trotz der Waffenruhe mit der Hisbollah wieder Ziele im Libanon angegriffen. Damit sei auf Verletzungen der Waffenruhe durch Terroristen reagiert worden, teilte die israelische Armee mit.
Die Luftwaffe habe „Hisbollah-Terroristen, dutzende Abschussrampen und terroristische Infrastruktur im gesamten Libanon getroffen“, erklärte die Armee am Montagabend. Das libanesische Gesundheitsministerium meldete mindestens neun Todesopfer durch israelische Angriffe auf zwei Dörfer im Südlibanon. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums wurden fünf Menschen in dem Dorf Haris getötet sowie zwei weitere verletzt. Im Dorf Tallus starben demnach vier Menschen durch israelischen Beschuss, ein weiterer erlitt Verletzungen.
Die Hisbollah hatte am Montag erstmals seit Inkrafttreten der Waffenruhe vergangene Woche eine israelische Stellung angegriffen. Die Miliz bekannte sich zu einem Angriff auf eine israelische Stellung auf den Scheba-Farmen, die von Israel als Har Dov bezeichnet werden und die in einem zwischen Israel und dem Libanon umstrittenen Gebiet am nördlichen Rand der Golanhöhen liegen. In dem etwa 30 Quadratkilometer großen Gebiet an der Grenze von Israel, Libanon und Syrien waren im Jahr 2006 zwei israelische Soldaten entführt worden, dies löste damals den zweiten Libanon-Krieg aus.
Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern
Israel will trotz Waffenruhe weiter gegen Libanon vorgehen
Die Waffenruhe ist seit Mittwoch in Kraft. Sie war nach mehr als einem Jahr zunehmend heftiger Kämpfe unter internationaler Vermittlung zustandegekommen. Israel hatte jedoch angekündigt, weiter gegen Bedrohungen aus dem Libanon vorzugehen, „falls die Hisbollah gegen das Abkommen verstößt und versucht, sich wieder zu bewaffnen“. Die israelische Armee führte seitdem vereinzelte Angriffe auf Hisbollah-Stellungen aus, von denen aus ihrer Sicht Verstöße gegen die Waffenruhe ausgingen.
Die von den USA und Frankreich vermittelte Waffenruhe-Vereinbarung sieht vor, dass die israelische Armee den Südlibanon innerhalb von 60 Tagen schrittweise verlässt. Die Hisbollah soll sich ihrerseits aus dem Grenzgebiet bis hinter den etwa 30 Kilometer nördlich der Grenze gelegenen Fluss Litani zurückziehen und ihre militärischen Stützpunkte auflösen. Lediglich die libanesische Armee und UN-Blauhelme der Friedensmission Unifil sollen vor Ort verbleiben.
Die Hisbollah hatte ihre Zustimmung zu der Vereinbarung nicht mehr wie zuvor an eine Waffenruhe im Gazastreifen geknüpft. Nach dem Großangriff der dort herrschenden Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 hatte die Hisbollah mit regelmäßigen Raketenangriffen vom Libanon aus eine zweite Front gegen Israel eröffnet. Als Reaktion beschoss Israel immer wieder Hisbollah-Ziele im Nachbarland. Seit Mitte September hatte die israelische Armee ihre Angriffe dann deutlich verstärkt, zudem startete sie Ende September Bodeneinsätze im Südlibanon.
Unsere interaktiven Karten zum Israel-Gaza-Krieg zeigen Orte des Konflikts und dessen Verlauf. (red mit Agenturen)