Stärkerer Fokus
Ausweitung der Bodenoffensive: USA erwarten neue Phase im Israel-Krieg
VonVictoria Krumbeckschließen
Im Kampf gegen die Terrorgruppe Hamas soll Israel nach Einschätzung der USA demnächst seine Bodenoffensive ausweiten. Einen Waffenstillstand lehnen die USA ab.
Washington/Gaza – Rund eine Woche ist es her, dass Israel mit seiner Bodenoffensive gegen die Hamas-Terroristen in Gaza begonnen hat. Seitdem rücken israelische Truppen immer weiter vor. So sollen sie bereits Gaza-Stadt umzingelt haben, wie die israelische Armee berichtete. Der Einsatz soll laut Angaben der US-Regierung in den nächsten Tagen ausgeweitet werden. Sie erwarte eine neue Phase in Israels Feldzug gegen die Hamas im Gazastreifen.
Neue Phase im Israel-Krieg: US-Regierung erwartet Ausweitung der Bodenoffensive
Da weiterhin humanitäre Hilfe in den Gazastreifen fließe, rechnet die Biden-Regierung mit Blick auf die israelische Luftangriff-Kampagne mit „einem Rückgang gegenüber dem, was wir gesehen haben“, sowie „eine stärkere taktische Konzentration auf die Bodenkampagne“. Das berichtete der US-Sender CNN in der Nacht zum Samstag (4. November) unter Berufung auf einen ranghohen Regierungsbeamten in Washington. Ziel sei es, das riesige Netzwerk der unterirdischen Tunnelkomplexe zu räumen, von dem aus die Hamas operiert.
Zudem betonte der Regierungsbeamte in dem Gespräch mit CNN, dass die US-Regierung weiterhin einen Waffenstillstand ablehne. „Eine Terroristengruppe nimmt 200 Geiseln und tötet 1.400 Menschen und versteckt sich unter Tunneln, einschließlich der Anführer – Waffenstillstand ist nicht wirklich das richtige Wort …“, sagte der Beamte. Angesichts des Ausmaßes der Angriffe sei ein Waffenstillstand nicht angemessen. Seit dem Überfall der Hamas am 7. Oktober hat Israel eigenen Angaben zufolge mehr als 12.000 Ziele im Gazastreifen angegriffen.
Luftangriffe auf Dschabalia – Israelischer Geheimdienst wertet gefundene Informationen aus
Nach massiven Luftangriffen im Flüchtlingslager Dschabalia, die nach israelischer Darstellung einem Drahtzieher des Massakers vom 7. Oktober galten, will die israelische Infanterie nach Militärangaben vom Freitag (3. November) Einsatzpläne, Kartenmaterial und Kommunikationsausrüstung der Hamas gefunden haben. Auch persönliche Daten von Hamas-Kommandeuren und Terroristen konnte das israelische Militär sicherstellen.
Die gefundenen Informationen sollen vom israelischen Nachrichtendienst ausgewertet und der Armee für künftige Kämpfe zur Verfügung gestellt werden. Bei dem Einsatz in Dschabalia seien 50 Terroristen getötet worden. Nach palästinensischen Schilderungen waren unter den Opfern viele Zivilisten. Israels Armee kann nach eigenen Angaben immer noch nicht sagen, wie viele Zivilisten bei dem Angriff getötet wurden. Die unabhängige Überprüfung beider Schilderungen ist kaum möglich. (vk mit dpa)
Rubriklistenbild: © Israelische Verteidigungsstreitkräfte/dpa
