Weiterer Fund nahe Universität

Israels Armee spürt Hamas-Lager nahe Freizeitpark in Gaza-Stadt auf

  • Christoph Gschoßmann
    VonChristoph Gschoßmann
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Israel rückt weiter in den Gaza-Streifen vor. Die Armee entdeckt dabei ein Lager nahe eines Freizeitparks und zerstört einen Tunnel-Eingang.

Gaza-Stadt - Die Armee Israels rückt im Krieg gegen die Hamas im Gazastreifen weiter vor. Während der laufenden Bodenoffensive der Streitkräfte in der Küstenenklave wurden von der Terrororganisation genutzte Tunnel und Waffenlager in der Nähe eines Vergnügungsparks und einer Universität im Gazastreifen gefunden. Dies gab Militärsprecher Daniel Hagari am Dienstag (7. November) bekannt. Israels Einheiten seien „derzeit in den Tiefen“ der Stadt und übten „großen Druck“ auf die dort herrschende Terrororganisation aus. „Wir verzeichnen Erfolge, aber es liegt noch ein weiter Weg vor uns.“

Nahe einer Universität: Israel findet Chemikalen, RPGs und Sprengstoff

Demnach fand eine Fallschirmjägerbrigade eine Tunnelöffnung in der Nähe eines Vergnügungsparks. Dabei soll es sich um einen Logistiktunnel handeln. Wie Major Roi, ein Kommandeur in Sayeret Tzanhanim, erklärte, hätten Süezialeinheiten aus Israel die Röhre jetzt gesprengt. „Die Öffnung wurde zerstört und wir beabsichtigen, dies an jedem Ort zu tun, an den wir gelangen“, fügte Roi hinzu. Die Fallschirmjägerbrigade und die 7. Brigade entdeckten außerdem eine Tunnelöffnung und ein Waffenlager in der Nähe einer Universität. Dort förderten sie unter anderem Chemikalien, Raketenwerfer und Sprengstoff zutage.

Ein weit verzweigtes System unter Gaza: Eine Spezialeinheit soll die Eingänge der Hamas-Tunnel im Israel-Krieg aufspüren.

Der Kommandeur des 202. Bataillons, Oberstleutnant Almog, nannte den Fund sehr „bedeutend“. Die Röhre unter der Uni führe anscheinend zu einem ganzen Tunnelsystem. Man werde die Infrastruktur zerstören, hieß es. Viele Waffen seien in Moscheen, Kindergärten und Wohngebieten versteckt gewesen. Der jüngste Fund sei „ein weiterer Beweis dafür, dass die Hamas-Terrororganisation Einrichtungen und die Zivilbevölkerung zynisch als menschlichen Schutzschild für die Bedürfnisse der Terrororganisation nutzt“, so Konteradmiral Hagari.

Israel hat mehr als 100 Zugänge zu Tunneln zerstört

Seit Beginn des Militäreinsatzes griffen die israelischen Streitkräfte nach eigenen Angaben 14.000 Ziele im Gazastreifen an. Unter anderem seien in dem vergangenen Monat mehr als 100 Zugänge zu Tunneln zerstört und zahlreiche Hamas-Kommandeure getötet worden, sagte Militärsprecher Hagari. Zudem hätten israelische Einheiten mittlerweile über 4000 Waffen zerstört.

Bilder zeigen, wie der Krieg in Israel das Land verändert

Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Am 7. Oktober 2023 feuern militante Palästinenser aus dem Gazastreifen Raketen auf Israel ab. Die im Gazastreifen herrschende islamistische Hamas, die von Israel, der EU und den USA als Terrororganisation eingestuft wird, hatte den Beginn einer „Militäroperation“ gegen Israel verkündet. © Hatem Moussa/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen ist Rauch aus einem Wohnhaus zu sehen.  © Ilia Yefimovich/ dpa
Israelischer Soldat mit Hund im Israel Krieg
Ein israelischer Soldat geht mit seinem Hund zwischen Autos in Deckung.  © Ohad Zwigenberg/ dpa
Israelische Polizisten evakuieren Frau und Kind im Israel Krieg
Israelische Polizisten evakuieren eine Frau und ein Kind von einem Ort, der von einer aus dem Gazastreifen abgefeuerten Rakete getroffen wurde. © Tsafrir Abayov/ dpa
Militante Palästinenser fahren im Israel Krieg mit einem Pickup, auf dem womöglich eine entführte deutsch-israelische Frau zu sehen ist.
Militante Palästinenser fahren mit einem Pickup, auf dem möglicherweise eine deutsch-israelische Frau zu sehen ist, in den Gazastreifen zurück. Die islamistische Hamas hatte mitgeteilt, ihre Mitglieder hätten einige Israelis in den Gazastreifen entführt. © Ali Mahmud/ dpa
Massive Raketenangriffe aus Gazastreifen auf Israel
Angehörige der Feuerwehr versuchen, nach einem Raketenangriff aus dem Gazastreifen das Feuer auf Autos zu löschen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Menschen suchen in Trümmern nach Überlebenden nach massive Raketenangriffen aus Gazastreifen auf Israel.
Menschen suchen zwischen den Trümmern eines bei einem israelischen Luftangriff zerstörten Hauses nach Überlebenden.  © Omar Ashtawy/ dpa
Verlassene Stätte des Festivals Supernova nach dem Angriff der Hamas
Bei dem Rave-Musikfestivals Supernova im israelischen Kibbuz Re’im sterben rund 270 Besucher:innen. So sieht die verlassene Stätte nach dem Angriff aus.  © JACK GUEZ / AFP
Feiernde Palästinenser nach Angriff der Hamas auf Israel
Palästinenserinnen und Palästinenser feiern in Nablus nach der großen Militäroperation, die die Al-Qassam-Brigaden, der militärische Flügel der Hamas, gegen Israel gestartet haben.  © Ayman Nobani/ dpa
Hamas-Großangriff auf Israel - Gaza-Stadt
Das israelische Militär entgegnete mit dem Beschuss von Zielen der Hamas im Gazastreifen. Nach einem Angriff steigen bei einem Hochhaus in Gaza Rauch und Flammen auf. © Bashar Taleb/ dpa
Mann weint in Gaza bei Israel Krieg
Ein Mann umarmt einen Familienangehörigen im palästinensischen Gebiet und weint.  © Saher Alghorra/ dpa
Israelischer Soldat im Israel Krieg steht neben Frau
Am 8. Oktober beziehen israelische Soldaten Stellung in der Nähe einer Polizeistation, die am Tag zuvor von Hamas-Kämpfern überrannt wurde. Israelische Einsatzkräfte haben dort nach einem Medienbericht bei Gefechten in der an den Gazastreifen grenzenden Stadt Sderot mehrere mutmaßliche Hamas-Angehörige getötet. © Ilan Assayag/ dpa
Nach Hamas Großangriff - Sa'ad
Israelische Streitkräfte patrouillieren in Gebieten entlang der Grenze zwischen Israel und Gaza, während die Kämpfe zwischen israelischen Truppen und islamistischen Hamas-Kämpfern weitergehen. © Ilia Yefimovich/ dpa
Palästinensisches Kind in einer Schule, die im Israel Krieg als Schutz dient
Ein palästinensisches Kind steht auf dem Balkon einer Schule, die von den Vereinten Nationen betrieben wird und während des Konfliktes als Schutzort dient.  © Mohammed Talatene/ dpa

Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu hatte zuvor in einer Fernsehansprache gesagt: „Die Hamas stellt fest, dass wir an Orte gelangen, von denen sie dachte, dass wir sie nie erreichen würden“. Am 7. Oktober hatten Terroristen der Hamas und anderer Gruppen bei Massakern und Angriffen im israelischen Grenzgebiet mehr als 1400 Menschen getötet und zahlreiche Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Die israelischen Streitkräfte flogen daraufhin Luftangriffe und rückten mit Bodentruppen in den dicht besiedelten Küstenstreifen ein. Die Zahl der im Gazastreifen getöteten Palästinenser ist nach Angaben des Hamas-kontrollierten Gesundheitsministeriums auf mehr als 10.300 gestiegen. Die Zahlen lassen sich derzeit nicht unabhängig überprüfen. (cgsc mit dpa)

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