News zum Krieg in Nahost

Keine Kapitulation vor „Hamas-Monster“ – Netanjahu weist Geisel-Forderungen zurück

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Israel findet offenbar ein Geisel-Verlies im Gaza-Tunnel. Netanjahu poltert gegen die Hamas. News-Ticker zum Krieg in Nahost.

  • Termin in Brüssel: EU-Außenminister treffen Amtskollegen aus Israel und von Palästinenserbehörde
  • 20 Geiseln in stickiger Luft: Israel will unterirdisches Verlies gefunden haben
  • Luftangriff in Syrien: Iranische Militärs in Damaskus bei Angriff getötet
  • Die hier verarbeiteten Informationen zum Krieg in Israel und dem Kampf gegen die Hamas im Gazastreifen stammen von lokalen und internationalen Medien sowie von Nachrichtenagenturen. Unabhängig überprüfen lassen sich viele Angaben nicht.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist beendet. Über die aktuelle Entwicklung im Nahost-Krieg informieren wir in unserem neuen Newsticker.

Update vom 21. Januar, 19.30 Uhr: Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat die Freilassung israelischer Geiseln zu den Bedingungen der islamistischen Hamas kategorisch ausgeschlossen. Er arbeite „rund um die Uhr“ an der Befreiung der mehr als 130 Geiseln in der Gewalt der Hamas, sagte er in einer Video-Botschaft, die am Sonntag veröffentlicht wurde. „Aber damit es klar ist: Ich weise die Kapitulationsbedingungen der Hamas-Monster aufs Entschiedenste zurück“, fügte er hinzu.

Die Hamas würde für die Freilassung der Geiseln ein Ende des Krieges, den Rückzug der israelischen Streitkräfte aus dem Gazastreifen und den Fortbestand ihrer Regierungsmacht im Küstenstreifen verlangen. Außerdem würde sie die Freilassung jener „Mörder und Vergewaltiger“ fordern, die Israel im Gefolge des brutalen Überfalls der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Südisrael am 7. Oktober gefangen genommen hatte. „Ich bin nicht bereit, einen derart tödlichen Schlag gegen die Sicherheit Israels zu akzeptieren“, sagte er.

Benjamin Netanjahu hat die Darstellung von US-Präsident Joe Biden zurückgewiesen, eine Zweistaatenlösung nach dem Gaza-Krieg sei mit ihm machbar.

Israel-Krieg: EU-Außenminister treffen Amtskollegen aus Israel und von Palästinenserbehörde

Update vom 21. Januar, 19.01 Uhr: Die Außenminister der Europäischen Union führen am Montag in Brüssel Gespräche mit ihren Kollegen aus Israel, von der Palästinensischen Autonomiebehörde und aus einer Reihe arabischer Staaten über den Gazakrieg und Aussichten auf eine künftige Friedensregelung. Der israelische Außenminister Israel Katz und der palästinensische Chefdiplomat Riad al-Maliki werden bei ihrem Besuch in Brüssel getrennt voneinander auf die EU-Minister treffen. Auch die Außenminister Ägyptens, Jordaniens und Saudi-Arabiens werden in Brüssel zu Gesprächen mit den Außenministern der EU-Staaten erwartet.

Update vom 21. Januar, 15.35 Uhr: UN-Generalsekretär Antonio Guterres kritisierte abermals das Vorgehen Israels im Gazastreifen und die ablehnende Haltung gegenüber einer Zwei-Staaten-Lösung. Der Politiker erklärte in der ugandischen Hauptstadt Kampala: „Israels Militäreinsätze haben massenhafte Zerstörung verbreitet und Zivilisten in einem Ausmaß getötet, wie ich es in meiner Zeit als Generalsekretär noch nie erlebt habe“

Die Verweigerung einer Zwei-Staaten-Lösung sei für den Generalsekretär der Vereinten Nationen nicht hinnehmbar. Den Palästinensern das Recht auf Staatlichkeit zu verweigern, würde „einen Konflikt auf unbestimmte Zeit verlängern, der zu einer großen Bedrohung für den Weltfrieden und die Sicherheit geworden ist“. Darüber berichtet unter anderem die tagesschau.

Israel-Krieg: Situation in Chan wird immer kritischer

Update vom 21. Januar, 11.29 Uhr: Die Lage in Chan Juni spitzt sich offenbar zu: Ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtete von Beschuss, Luftangriffen und Panzereinsätzen in der größten Stadt im Süden des Gazastreifens. Die israelische Armee gab an, dort einen Tunnel mit „Beweisen für die Anwesenheit von Geiseln“ entdeckt zu haben. Demnach befanden sich darunter auch die Zeichnungen einer fünfjährigen Gefangenen. Die Hamas wiederum erklärte, sie würde sich im Norden des Küstenstreifens schwere Gefechte mit der israelischen Armee liefern.

News zum Krieg in Israel und Gaza: Armee erhöht Druck auf Hamas in Chan Junis

Update vom 21. Januar, 8.59 Uhr: Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben bei Kämpfen im nördlichen Gazastreifen etwa 15 bewaffnete Palästinenser getötet. Zudem hätten in Chan Junis Scharfschützen mit Luftunterstützung „mehrere Terroristen eliminiert“. Das teilte das israelische Militär laut Reuters heute mit. In der Stadt hatte Israel in den vergangenen Wochen den militärischen Druck auf die militant-islamistische Hamas erhöht.

Ein israelischer Soldat im Einsatz an der Grenze zum Gazastreifen

Tunnel im Gazastreifen gefunden: Israels Militär hebt Hamas-Versteck aus

Update vom 20. Januar, 22.36 Uhr: Das israelische Militär hat nach eigenen Angaben im Gazastreifen einen Tunnel gefunden, der in Teilen als Verlies für aus Israel verschleppte Menschen gedient hat. „Nach dem, was wir wissen, sind darin 20 Geiseln in stickiger Luft mit wenig Sauerstoff und furchtbarer Luftfeuchtigkeit, die das Atmen erschwert, festgehalten worden“, sagte Armeesprecher Daniel Hagari am Samstagabend auf einer Pressekonferenz.

Der Tunnel sei unter dem Haus eines Hamas-Terroristen in Chan Junis entdeckt worden. Zu der Verlies-Stelle seien israelische Soldaten gelangt, nachdem sie einen unterirdischen Gang in einer Tiefe von 20 Metern etwa einen Kilometer lang entlanggegangen waren. Die Geiseln hätten sich dort zu unterschiedlichen Zeiten befunden, einige von ihnen seien inzwischen durch einen Austausch gegen palästinensische Häftlinge freigekommen.

Iran droht nach mutmaßlichen Luftschlag aus Israel mit Vergeltung

Update vom 20. Januar, 19.31 Uhr: Irans Präsident Ebrahim Raisi hat nach dem mutmaßlich israelischen Luftschlag in Syrien dem Erzfeind Israel mit Vergeltung gedroht. Die Islamische Republik werde das „Verbrechen des zionistischen Regimes“ nicht unbeantwortet lassen, zitierte der staatliche Rundfunk am Samstag Raisi. Zu der Attacke äußerte sich das israelische Militär zunächst nicht.

Bei dem Angriff am Samstag in der syrischen Hauptstadt Damaskus wurden fünf Mitglieder der iranischen Revolutionsgarde (IRGC) getötet, darunter vier Militärberater und ein Soldat, wie die Eliteeinheit mitteilte. Zwei der Berater waren hochrangige Geheimdienstoffiziere. Laut der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London kamen außerdem drei Syrer, ein Libanese und ein Iraker ums Leben.

Zwei Hamas-Mitglieder bei israelischem Luftangriff offenbar getötet

Update vom 20. Januar, 13.45 Uhr: Bei einem israelischen Luftangriff auf den Südlibanon sind Sicherheitskreisen zufolge zwei Hamas-Mitglieder getötet worden. Sie seien in einem Auto unterwegs gewesen, als sie von dem Angriffe getroffen worden seien, verlautete aus den Sicherheitskreisen im Libanon.

Iranische Militärs in Damaskus bei Angriff getötet

Update vom 20. Januar, 11.30 Uhr: Die Spannungen in Nahost reißen nicht ab. Bei einem Luftangriff in Damaskus sind Sicherheitskreisen zufolge vier Mitglieder der iranischen Revolutionsgarden getötet worden. Das meldete der staatliche Rundfunk. Das Staatsfernsehen machte Israel für die Attacke verantwortlich. Israel äußerte sich zunächst nicht dazu. 

Update vom 20. Januar, 10.20 Uhr: Die Politik von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu sorgt in Israel für immer mehr Unruhe. Offenbar rumort es nun auch im Kriegskabinett. So hat Ex-Generalstabschef Gadi Eisenkot, dessen Sohn im Gaza-Krieg gefallen ist, Netanjahu laut einem Bericht der Washington Post vorgeworfen, „Illusionen zu verkaufen“, dass die noch mehr als 100 in Gaza festgehaltenen Geiseln durch militärischen Druck befreit werden könnten. „Wir müssen wohl feststellen, dass es unmöglich ist, die Geiseln in naher Zukunft lebend zurückzubringen, ohne ein Abkommen zu schließen“, sagte Eisenkot demnach jüngst in einer israelischen Fernsehsendung.

Vor dem Gaza-Krieg: Die Geschichte des Israel-Palästina-Konflikts in Bildern 

Vor 60. Gründungstag von Israel
Die Generalversammlung der Vereinten Nationen entschied 1947 über die Teilung Palästinas in zwei Staaten, einen jüdischen und einen arabischen. Im Teilungsplan wurde auch festgelegt, dass die Briten ihr Mandat für Palästina bis August 1948 niederlegen. Großbritannien hatte nach dem Ersten Weltkrieg das Gebiet besetzt und war 1922 offiziell mit dem Mandat über Palästina beauftragt worden. Am 14. Mai 1948 wurde auf Grundlage des UN-Beschlusses der jüdische Staat gegründet. © dpa
Proklamation des Staates Israel
Nach der Unterzeichnung der Proklamationsurkunde am 14. Mai 1948 im Stadtmuseum von Tel Aviv hält eine nicht identifizierte Person das Schriftstück mit den Unterschriften in die Höhe. Links ist David Ben Gurion zu sehen, der erste Ministerpräsident Israels. © dpa
Israelischer Unabhängigkeitskrieg
Ein historisches Datum für den Staat Israel. Doch die arabischen Staaten Libanon, Syrien, Jordanien, Ägypten und Irak erkannten die Gründung nicht an und überschritten nur einen Tag später mit ihren Armeen die Grenzen. So begann der Palästina-Krieg, der im Januar 1949 mit dem Sieg Israels endete. Das Foto zeigt israelische Mitglieder der paramilitärischen Organisation Haganah im August 1948.  © AFP
Operation Yoav
Die israelische Armee konnte während des Krieges 40 Prozent des Gebiets erobern, das eigentlich laut dem ursprünglichen UN-Plan zur Teilung für die arabische Bevölkerung vorgesehen war. So wurde auch der westliche Teil von Jerusalem von Israel besetzt.  © Imago
Waffenstillstand Israel Palästina 1949
Die Vereinten Nationen vermittelten zwischen Israel und Ägypten, und so kam es zwischen den beiden Ländern am 24. Februar 1949 zu einem Waffenstillstandsvertrag. Andere arabische Kriegsgegner folgten mit Waffenstillständen bis Juli 1949. Laut Schätzungen starben bei dem Krieg, den die arabischen Länder gestartet hatten, mehr als 6000 Israelis und 6000 Araber.  © ACME Newspictures/afp
Arafat. Geschichte des Krieges in Israel
Jassir Arafat gründete 1959 die Fatah, eine Partei in den palästinensischen Autonomiegebieten. Laut ihrer Verfassung war ihr Ziel, auch mit terroristischen Mitteln die Israelis aus Palästina zu vertreiben und Jerusalem als Hauptstadt zu installieren. Ebenfalls als Ziel rief die Fatah die „Ausrottung der ökonomischen, politischen, militärischen und kulturellen Existenz des Zionismus“ aus.  © PPO/afp
Arafat
1993 erkannte die Fatah mit ihrem Vorsitzenden Jassir Arafat das Existenzrecht Israels im Osloer-Friedensprozess an, und wollte den Terror als Waffe nicht mehr nutzen. Allerdings gab es immer wieder Bombenattentate in Israel. 2011 suchte Arafat den Schulterschluss mit der Hamas. Gemeinsam planten sie, eine Übergangsregierung zu bilden, was bis heute nicht umgesetzt wurde. Innerhalb der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO) ist die Fatah die stärkste Fraktion. © Aleksander Nordahl/Imago
1974 Arafat vor UN
Im Oktober 1974 erkannte die Vollversammlung der Vereinten Nationen die PLO als Befreiungsbewegung an. Daraufhin wurde Arafat als Vertreter eingeladen. Am 13. November 1974 eröffnete Arafat die Debatte in der Vollversammlung. Er beendete die Rede mit dem Satz: „Ich bin mit einem Olivenzweig in der einen und dem Gewehr des Revolutionärs in der anderen Hand hierhergekommen. Lasst nicht zu, dass der grüne Zweig aus meiner Hand fällt!“ © dpa
Kampfflugzeug im Sechs-Tage Krieg
Vom 5. Juni bis 10. Juni 1967 fand der Sechstagekrieg zwischen Israel auf der einen und Ägypten, Jordanien und Syrien auf der anderen Seite statt. Auslöser war die ägyptische Blockade der Seestraße von Tiran für die Israelis, die so abgeschnitten waren. Außerdem hatte der ägyptische Präsident den Abzug der Blauhelme erzwungen, die die nördliche Grenze Israels sicherten. Als Drohung schickte Ägypten dann 1000 Panzer und 100.000 Soldaten an die Grenzen zu Israel. Als Reaktion auf die Bedrohung flogen die Israelis einen Präventiv-Schlag. Auf dem Foto sieht man ein ägyptisches Kampfflugzeug. Während des Krieges konnte Israel die Kontrolle über den Gazastreifen, die Sinai-Halbinsel, die Golanhöhen, das Westjordanland und Ostjerusalem erlangen. Weil Israel seine Angreifer besiegen konnte, machte der Staat am 19. Juni 1967, neun Tage nach seinem Sieg, Ägypten und Syrien ein Friedensangebot. Darin enthalten die Aufforderung, Israel als Staat anzuerkennen. © AP/dpa
Arabisch-israelischer Krieg
Am 6. Oktober 1973, dem höchsten jüdischen Feiertag Jom Kippur, startete eine arabische Militärkoalition unter Führung Ägyptens und Syriens einen Überraschungsangriff, gleichzeitig auf die Sinai-Halbinsel und die Golanhöhen. Nach anfänglichem Erfolg der arabischen Kriegsparteien gelang es Israel, sich zu behaupten. Erst mit dem Friedensvertrag sechs Jahre später am 26. März 1979, normalisierten sich die Beziehungen zwischen Ägypten und Israel. Ägypten war der erste arabische Staat, der das Existenzrecht Israels anerkannte. © afp
Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten, Jimmy Carter schüttelt dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat die Hand.
Das Friedensabkommen vom 26. März. 1979 war ein wichtiger Meilenstein. US-Präsident Jimmy Carter gratulierte damals dem ägyptischen Präsidenten Anwar al-Sadat und dem israelischen Premierminister Menachem Begin vor dem Weißen Haus. Nach den Camp-David-Verhandlungen unterzeichneten sie den Friedensvertrag zwischen den beiden Ländern dort. © Consolidated News Pictures/afp
Beschuss im Libanonkrieg
1982 begann mit dem Libanonkrieg der erste große israelisch-arabische Konflikt, der von Israel gestartet wurde. Die Kriegsparteien waren die israelische Armee und verbündete Milizen auf der einen, die PLO und Syrien auf der anderen Seite. Israel besetzte im Rahmen des Krieges zwischen 1982 und 1985 den Süden Libanons. Später richtete Israel daraufhin dort eine „Sicherheitszone“ ein, die aber Angriffe der Hisbollah aus dem Libanon auf nordisraelische Städte nicht verhindern konnte. Am 25. Mai 2000 zog die israelische Armee aus dem Südlibanon ab.  © Dominique Faget/afp
Soldaten und Kinder bei der Intifada 1987
Am 8. Dezember 1987 brach im Westjordanland und im Gazastreifen ein gewaltsamer Aufstand der Palästinenser gegen die israelische Besatzung aus. Diesen Aufstand nennt man Intifada. Auf dem Foto ist zu sehen, wie israelische Soldaten Kinder anweisen, das Gebiet zu verlassen, als Hunderte von Demonstranten Steine und Flaschen schleudern.  © Esaias Baitel/afp
Hamas-Kundgebung im Gaza-Streifen
Die PLO (Palästinensische Befreiungsorganisation), die ihre Zentrale in Tunis hatte, wollte einen eigenen palästinensischen Staat ausrufen, hatte aber keine Kontrolle über die entsprechenden Gebiete. Im Zuge dessen kam es zu einem Gewaltausbruch, der erst 1991 abnahm. 1993 wurde schließlich mit dem Osloer Abkommen die erste Intifada beendet. © Ali Ali/dpa
Der PLO-Führer Yasser Arafat und der israelischen Premierminister Yitzahk Rabin schütteln sich 1993 die Hände.
Nach Jahrzehnten von Gewalt und Konflikten unterschrieben am 13. September 1993 Israels Außenminister Shimon Peres und Mahmoud Abbas, Verhandlungsführer der Palästinensischen Befreiungsorganisation (PLO), unter Aufsicht der russischen und amerikanischen Außenminister die „Osloer Verträge“. Das Foto des Händedrucks zwischen Palästinenservertreter Jassir Arafat und dem israelischen Ministerpräsident Yitzhak Rabin und US-Präsident Bill Clinton wurde weltberühmt. © J. David Ake/afp
Yasir Arafat, Shimon Peres und Yitzhak Rabin erhalten den Friedensnobelpreis
Nach der Unterzeichnung der Osloer Verträge bekamen Jassir Arafat, Schimon Peres und Yitzhak Rabin den Friedensnobelpreis für 1994. Hier die Preisträger zusammen mit ihrer Medaille und ihrem Diplom im Osloer Rathaus. Die Friedensverträge wurden damals als wichtiger Startpunkt für Frieden in der Region gesehen. © Aleksander Nordahl/Imago
Bill Clinton, König Hussein und Rabin bei der Friedenssitzung
1994 folgten Friedensverhandlungen zwischen Jordanien und Israel 1994 im Weißen Haus. Auf dem Foto ist zu sehen, wie der jordanische König Hussein und der israelische Premierminister Yitzahk Rabin bei der Friedenssitzung sich die Hände schütteln. © Imago/ ZUMA Press
Sarg von Yitzhak Rabin, Geschichte des Kriegs in Israel
Mit der Hoffnung auf Frieden in der Region wurde der Hass von israelischen Extremisten größer. Diese wollten Abkommen mit den arabischen Staaten und der PLO nicht akzeptieren. So wurde Yitzhak Rabin zur Zielscheibe und wurde 1995 im Anschluss an eine große Friedenskundgebung in Tel Aviv von einem rechtsextremen Juden ermordet. Das Foto zeigt den Sarg des Premierministers in Jerusalem bei seiner Beerdigung.  © Jim Hollander/dpa
Junge schießt mit Katapult bei der zweiten Intifada, Geschichte des Krieges in Israel
Obwohl es in den 1990er Jahren mit den Osloer Verträgen große Hoffnung auf Frieden gab, hatte sich die Situation nach der Ermordung von Yitzhak Rabin massiv aufgeheizt. 2000 kam es zur zweiten Intifada, dem gewaltvollen Aufstand der Palästinenser mit Straßenschlachten. Die zweite Intifada dauerte bis 2005. © Imago/UPI Photo
Israelische Soldaten 2006, Geschichte des Krieges in Israel
2006 kam es wieder zwischen Israel und dem Libanon zum Krieg. Die Auseinandersetzung wird auch 33-Tage-Krieg oder zweiter Libanon-Krieg genannt, weil sie nach gut einem Monat am 14. August 2006 mit einem Waffenstillstand endete. Das Foto zeigt einen israelischen Soldaten im Libanon-Krieg im Jahr 2006. Eine israelische Artillerieeinheit hatte soeben an der libanesisch-israelischen Grenze in den Libanon gefeuert. Fast 10.000 israelische Soldaten kämpften in der Nähe von etwa einem Dutzend Dörfern im Südlibanon gegen Hisbollah-Kämpfer.  © Menahem Kahana/afp
Israelisches Militär feuert auf Ziele im Libanon
Auslöser des Libanon-Kriegs waren anhaltende Konflikte zwischen der Terrororganisation Hisbollah und der israelischen Armee. Um die Angriffe zu stoppen, bombardierte die israelische Luftwaffe die Miliz aus der Luft und verhängte eine Seeblockade. Die Hisbollah antwortete mit Raketenbeschuss auf den Norden Israels. Später schickte Israel auch Bodentruppen in den Süden von Libanon.  © Atef Safadi/dpa
Angriff im Süden von Beirut
Die libanesische Regierung verurteilte die Angriffe der Hisbollah und forderte internationale Friedenstruppen, um den Konflikt zu beenden. Am 14. August 2006 stimmten schließlich nach einer UN-Resolution die Konfliktparteien einem Waffenstillstand zu. Sowohl die Hisbollah als auch Israel sahen sich als Sieger.  © Wael Hamzeh/dpa
Krieg in Israel
2014 startete die israelische Armee (IDF) mit der Operation Protective Edge am 8. Juli eine Militäroperation, weil die Hamas aus dem Gazastreifen immer wieder Israel beschoss. Ab dem 26. Juli 2014 folgte eine unbefristete Waffenruhe, die kanpp neun jahre währte.  © Abir Sultan/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Am 7. Oktober 2023 startete die Hamas einen Überraschungsangriff auf Israel mit Raketenbeschuss und Bodeninfiltrationen aus dem Gazastreifen, was zu schweren Verlusten und der Entführung zahlreicher Geiseln führte. Hier ist eine Gesamtansicht der zerstörten Polizeistation in Sderot nach den Angriffen der Hamas-Terroristen zu sehen.  © Ilia Yefimovich/dpa
Jahrestag der Angriffe auf Israel am 7. Oktober
Bei dem Überfall der Hamas und anderer extremistischer Gruppierungen auf Israel wurden rund 1200 Menschen getötet und mehr als 250 Israelis als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Seitdem wurden laut der von der Hamas kontrollierten Gesundheitsbehörde im Gazastreifen Zehntausende Menschen getötet, darunter auch viele Frauen und Minderjährige. © Ilia Yefimovich/dpa

Menschen in Israel demonstrieren gegen Netanjahu

Update vom 20. Januar, 6.00 Uhr: In Israel haben erneut Hunderte Menschen gegen die Regierung von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu protestiert. Rund 300 Personen versammelten sich laut israelischen Medien am späten Freitagabend vor einem Haus von Netanjahu in der Stadt Caesarea. Sie warfen Netanjahu vor, nicht genug zu tun, um die Hamas-Geiseln nach Hause zu holen. „Wir haben Sie 105 Tage lang angefleht, und jetzt fordern wir Sie auf, die Hinrichtungen der Geiseln zu stoppen“, zitierte die Zeitung The Times of Israel aus einer an Netanjahu gerichteten Erklärung der Angehörigen. Der Vater einer Geisel habe angekündigt, in einen Hungerstreik zu treten. „Wir haben die 100 Tage (seit Kriegsbeginn) überschritten, das war unsere rote Linie. Von hier an werden unsere Maßnahmen zunehmend härter werden“, wurde der Mann zitiert.

Die heftigen Kämpfe zwischen den israelischen Streitkräften und der Hamas in Gaza gehen weiter.

EU-Außenbeauftragter Borrell will Palästinenserstaat notfalls „von außen aufzwingen“

Update vom 19. Januar, 21.21 Uhr: Immer häufiger wird als mögliches Friedensszenario für den Krieg in Israel eine Zweistaatenlösung vorgeschlagen. Während der israelische Regierungschef Benjamin Netanjahu eine solche Lösung kategorisch ablehnt, hat der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell bei einer Veranstaltung in Spanien nun gefordert, Israel diese Lösung notfalls „von außen“ aufzuzwingen. Borrell sehe darin laut einem Bericht der Deutschen Presse-Agentur (dpa) die einzige Lösung, die es verhindert, dass sich die „die Spirale des Hasses Generation um Generation“ weiterdrehe.

Zudem warf Borrell Israel vor, den Aufbau der islamistischen Hamas finanziert zu haben, um die gemäßigtere Autonomiebehörde von Palästinenserpräsident Mahmud Abbas im Westjordanland zu schwächen und dadurch einen Palästinenserstaat zu verhindern. Israels Regierungschef hat diesen auch von einigen seiner Kritiker bereits erhobenen Vorwurf wiederholt zurückgewiesen.

Update vom 19. Januar, 19.20 Uhr: Nicht nur die militärischen Angriffe auf den Gazastreifen erweisen sich für die Zivilbevölkerung als fatal. Auch die Situation in den medizinischen Einrichtungen sorgt Medienberichten zufolge für viele Tote. So berichtet etwa der britische Guardian von Behandlungen und Operationen, die nach drei Monaten Krieg ohne geeignete Medikamente oder Betäubung stattfinden müssten. Auch Krebspatientinnen und -Patienten - darunter Kinder - müssten auf notwendige Behandlungen verzichten.

Aus Interviews mit Gesundheitspersonal im Gazastreifen gehe laut Guardian hervor, dass die Zustände in den Krankenhäusern sich noch immer zunehmend verschlechtern und Fachleute neben Zehntausenden Verletzten und Toten aus dem Krieg mit einer hohen Zahl indirekter Kriegsopfer rechnen.

Krieg in Israel: Hamas-Vertreter sollen zum zweiten Mal Russland besucht haben

Update vom 19. Januar, 16.51 Uhr: Eine Delegation von Hamas-Vertretern hat sich in Moskau mit dem russischen Diplomaten Michail Bogdanow getroffen. Sollte diese Information stimmen, würde es sich um die zweite Reise der Gruppe nach Russland seit Beginn des Krieges handeln. „Es war wichtig für sie, zu zeigen, dass sie hier willkommen sind, dass sie nicht isoliert sind und dass sie Moskau tatsächlich als ihren Freund und Partner sehen“, zitierte Al Jazeera Korrespondentin Yulia Shapovalova aus Moskau.

Zehntausende Menschen sind derweil am Freitag im Jemen erneut auf die Straße gegangen, um Solidarität mit dem palästinensischen Volk sowie gegen die Angriffe der USA, Großbritannien und anderer zu demonstrieren. Auf Bildern des Huthi-nahen Fernsehsenders Al-Marisah war zu sehen, wie sich Zehntausende im Regen allein in der Hauptstadt Sanaa versammelten. Dem TV-Kanal zufolge lief die Veranstaltung unter dem Motto „Amerika (USA) ist die Mutter des Terrorismus.“ Einige der Demonstranten riefen: „Amerika ist der größte Teufel.“

Update vom 19. Januar, 15.55 Uhr: Die jemenitischen Huthis haben erklärt, sie beabsichtigten nicht, ihre Angriffe auf Schiffe im Roten Meer weiter zu verstärken. „Wir wollen nicht, dass sich die Eskalation ausweitet. Das ist nicht unsere Forderung“, zitierte skynews Sprecher Mohammed Abdulsalam. Die Huthis wollten laut Abdulsalam „nur Druck auf Israel“ ausüben.

Seit dem Krieg in Israel nimmt die Sorge vor einer Ausweitung des Konflikts zu. Großbritannien und die USA hatten Luftangriffe auf die Huthi-Stellungen verübt. Der britische Politiker, Grant V. Shapps (Conservative Party) besuchte am Donnerstag (18. Januar) die Besatzung des Zerstörers „Hms diamond“ und bedankte sich für den Einsatz im Roten Meer. Die Besatzung würde „die Freiheit der Schifffahrt verteidigen, unschuldige Menschenleben retten und dafür sorgt, dass die Handelsschifffahrt vor den illegalen Angriffen der Huthi geschützt wird“, heißt es in einem Post auf X.

Update vom 19. Januar, 14.24 Uhr: Die aktuellen Pläne für den EU-Militäreinsatz zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer sehen kein Mandat für die Beteiligung an US-Angriffen gegen Huthi-Stellungen im Jemen vor. Wie mehrere Diplomaten am Freitag in Brüssel bestätigten, soll die Mission vorerst rein defensiv ausgerichtet werden. Europäische Kriegsschiffe würden demnach im Rahmen des EU-Einsatzes lediglich zum Schutz von Frachtschiffen in der Region eingesetzt werden. Der Waffengebrauch wäre nur zur Abwehr von Angriffen auf Handelsschiffe oder zur Selbstverteidigung möglich.

Deutschland will sich nach Angaben aus Regierungskreisen mit der Fregatte „Hessen“ an der Militäroperation beteiligen – vorausgesetzt, dass der Bundestag nach dem Abschluss der EU-Planungen ein entsprechendes Mandat erteilt. Der EU-Militäreinsatz soll nach den derzeitigen Planungen spätestens bei einem Außenministertreffen im Februar beschlossen und dann sofort gestartet werden.

Iran will inmitten des Kriegs in Israel Militärschiffe entsenden

Update vom 19. Januar, 12.14 Uhr: Der Iran kündigte an, dass er inmitten des Krieges in Israel neue Militärschiffe in „internationale und ozeanische Gewässer“ entsendet, ohne jedoch bestimmte Stationen oder ein Ziel zu nennen. Bei den Schiffen soll es sich unter anderem um das Landungsschiff Tomb und das Unterstützungsschiff Bushehr handeln. Die staatlich kontrollierten Nachrichtenseite Tasnim beruft sich auf Aussagen der iranischen Armee. Ziel der „Kampfausbildungsmarinegruppe“ sei, dass die Streitkräfte in „naher Zukunft Missionen der Marine“ ausführen können.

Israels Armee bombardiert offenbar Hamas-Stellungen

Update vom 19. Januar, 10.57 Uhr: Ungeachtet der politischen Debatte um einen Waffenstillstand hat Israel im Krieg gegen die Hamas seine Offensive fortgesetzt. So bombardierte die israelische Armee in Gaza wieder mehrere Stellungen der Terrormiliz in der Nähe des Shifa-Krankenhauses. Nach Angaben palästinensischer Medien sollen dabei mindestens zwölf Menschen getötet und eine unbestimmte Anzahl verletzt worden sein. Berichten zufolge traf der Luftangriff ein Wohngebäude. Unabhängig überprüfen ließ sich das nicht.

Ausweitung des Kriegs in Israel? Huthi-Rebellen greifen US-Frachter an

Update vom 19. Januar, 6.30 Uhr: Die Huthi-Rebellen haben sich zu einem Angriff auf den US-Tanker „Chemical Ranger“ im Golf von Aden bekannt. Nach Angaben eines Sprechers der Miliz wurde das Ziel mit Marineflugkörpern getroffen. In einer Erklärung teilten die Huthi mit, dass eine Vergeltung für die britischen und amerikanischen Angriffe unvermeidlich sei und jede neue Aggression nicht ungestraft bleibe. Den USA zufolge ist der US-Frachter nicht beschädigt worden. Zwei ballistische Anti-Schiffsraketen seien auf das Tankschiff abgefeuert wurden. Diese hätten allerdings nur ins Wasser eingeschlagen.

Zweistaatenlösung nach Ende des Gaza-Kriegs zwischen Israel und der Hamas? Netanjahu sagt „nein“

Erstmeldung vom 19. Januar: Tel Aviv/Gaza – Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu hat im offenen Widerspruch zu den USA einen palästinensischen Staat nach Ende des Gaza-Krieges abgelehnt. „Aus jedem Gebiet, aus dem wir uns zurückziehen, bekommen wir Terror, schrecklichen Terror“, sagte Netanjahu. Dies sei im Südlibanon, im Gazastreifen sowie in Teilen des Westjordanlandes geschehen. Mit Blick auf eine Zweistaatenlösung sagte Netanjahu: „Israels Ministerpräsident muss imstande sein, auch ‚nein‘ zu sagen, wenn es nötig ist, selbst zu unseren besten Freunden.“

US-Außenminister Antony Blinken hatte beim Weltwirtschaftsforum in Davos diese Woche deutlich gemacht, dass eine dauerhafte Lösung für die Region die Vision eines palästinensischen Staates beinhalten müsse. Andernfalls werde Israel keine echte Sicherheit bekommen. Viele arabische und muslimische Länder hätten ihre Haltung zu Israel zuletzt geändert und nun Interesse an stabilen Beziehungen. Israel müsse entscheiden, in welche Richtung es sich entwickeln wolle.

Krieg zwischen Israel und Hamas: Raketen aus Syrien auf die Golanhöhen abgefeuert

Unterdessen wurden nach israelischen Militärangaben am Donnerstagabend drei Raketen aus Syrien auf die Golanhöhen abgefeuert. Die Geschosse aus dem Nachbarland seien sowohl auf offenem Gelände in der Nähe einer Gemeinde in dem Gebiet als auch auf einer Landstraße eingeschlagen, teilte Israels Armee auf Nachfrage mit. Nach Angaben der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte in London feuerten Milizen, die mit der Hisbollah im Libanon zusammenarbeiten, die Geschosse Richtung des von Israel besetzten Teils der Golanhöhen. (red mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Ohad Zwigenberg/AP Pool/dpa

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