Ukraine-Krieg
„Nass von Kopf bis Fuß“: Witterung macht Russen in der Ukraine zu schaffen
VonSonja Thomaserschließen
Die russischen Soldaten, die im Ukraine-Krieg kämpfen, leiden schon vor Wintereinbruch unter den Wetterbedingungen an der Front.
London – Dass der Winter in der Ukraine ungemütlich werden kann, sollte eigentlich insbesondere in Russland bekannt sein. Aber die russischen Invasionstruppen im Ukraine-Krieg leiden nach Einschätzung britischer Geheimdienstexperten jedoch sogar schon vor Wintereinbruch unter den schlechten Witterungsbedingungen.
Das geht aus dem täglichen Geheimdienstbericht des Verteidigungsministeriums in London vom Sonntag (05. November) hervor, der auf X (ehemals Twitter) veröffentlicht wurde.
Latest Defence Intelligence update on the situation in Ukraine – 05 November 2023.
— Ministry of Defence 🇬🇧 (@DefenceHQ) November 5, 2023
Find out more about Defence Intelligence's use of language: https://t.co/SbsJsjhWiX
🇺🇦 #StandWithUkraine 🇺🇦 pic.twitter.com/OCCmVlSn3q
Winter im Ukraine-Krieg: „Nicht einmal eine Tasse Tee“
Kürzlich von der Front zurückgekehrte Soldaten hätten bei einer Konferenz in Moskau geklagt, sie seien wochenlang „von Kopf bis Fuß“ nass gewesen, hieß es demnach. Aus Furcht, durch ein Feuer die Aufmerksamkeit ukrainischer Streitkräfte auf sich zu ziehen, hätten sie sich nicht einmal eine Tasse Tee kochen können, habe sich einer der Männer beklagt. Das Essen sei eintönig und der Schlamm allgegenwärtig.
Zwar sei es für jede Armee eine Herausforderung, in Verteidigungspositionen ein angemessenes Maß an persönlichem Komfort und eine solide Verwaltung aufrechtzuerhalten, so der britische Geheimdienst. Aber offen zugängliche Quellen legten nahe, dass die russischen Streitkräfte ein sehr niedriges Niveau bei der grundlegenden Feldverwaltung hätten, hieß es in der Mitteilung weiter. „Das ist wahrscheinlich zum Teil durch das Fehlen motivierter Nachwuchsoffiziere und variierende logistische Unterstützung begründet“, so die Briten.
Ukraine-Krieg: Bereits 2022 mangelhafte Unterstützung für russische Soldaten an der Front
Dabei ist es nicht der erste Winter im Ukraine-Krieg. Schon 2022 gab es Berichte über mangelhafte Ausrüstung und Ausbildung russischer Soldaten. Vor allem die geschätzten 300.000 extra für den Ukraine-Krieg rekrutierten Reservisten würden leiden, sagte Militärhistoriker Anthony Beevor Ende Dezember 2022 dem US-Magazin Foreign Affairs. (sot mit dpa)