Attentat – ja oder nein?
Flugzeugabsturz von Prigoschin: Tod von Wagner-Chef löst Spekulationen aus – was wir wissen
VonVictoria Krumbeckschließen
Jewgeni Prigoschin, Chef der Wagner-Gruppe, könnte bei einem Flugzeugabsturz ums Leben gekommen sein. Spekulationen über einen Mord nehmen zu. Was ist dran?
Moskau – Ein Flugzeugabsturz ereignete sich nordwestlich von Moskau am Mittwoch (23. August). Jewgeni Prigoschin, der Leiter der Wagner-Gruppe, befand sich auf der Passagierliste des verunglückten Flugzeugs. Bei dem Unglück kamen sieben Passagiere und drei Crewmitglieder ums Leben. Telegram-Kanäle, die der Wagner-Gruppe nahestehen, berichteten über Prigoschins Tod, doch offizielle Bestätigungen stehen noch aus. Die Spekulationen um den Flugzeugabsturz nehmen zu – einschließlich Theorien, wie das Flugzeug abstürzen konnte. Einige Militärblogger vermuten, dass Prigoschin ermordet wurde. Was wir wissen und was nicht.
Spekulationen um Flugzeugabsturz von Prigoschin – Was wir wissen
Erste Berichte über den Absturz einer Embraer Legacy 600 Maschine im Gebiet Twer nahe dem Ort Kuschenkino, mehr als 200 Kilometer von Moskau entfernt, wurden am Abend deutscher Zeit veröffentlicht. Das Flugzeug war auf dem Weg von Moskau nach Sankt Petersburg. Die russische Nachrichtenagentur Tass berichtete unter Bezugnahme auf die russische Luftfahrtbehörde Rosawiazija, dass Prigoschin auf der Passagierliste stand. Dmitri Utkin, der Kommandeur der Wagner-Gruppe, stand ebenfalls auf der Liste. Alle zehn Insassen des Flugzeugs sind laut dem russischen Katastrophenschutzministerium in Moskau ums Leben gekommen.
Auf mehreren Telegram-Kanälen, die angeblich mit der Wagner-Gruppe in Verbindung stehen, wurden Videos von brennenden Trümmern auf einem Feld und einem vom Himmel stürzenden Flugzeug geteilt. Die Authentizität des Videos konnte bisher nicht bestätigt werden. Der Telegram-Kanal Grey Zone, den Prigoschin zur Verbreitung seiner Videos nutzte, meldete am Mittwochabend den Tod des Chefs der Wagner-Privatarmee.
Prigoschin durch Flugzeugabsturz womöglich tot - War es ein Unfall?
Die Ursache des Flugzeugabsturzes bleibt unklar. Offizielle Angaben fehlen und die Untersuchungen der Behörden haben gerade erst begonnen. Grey Zone und einige Militärblogger verbreiteten die Theorie, dass der Absturz kein Unfall war. Nach dem gescheiterten Putschversuch äußerten mehrere Experten die Vermutung, dass es sich um einen Mordversuch an Prigoschin handeln könnte. Grey Zone behauptete, dass das Flugzeug von der russischen Flugabwehr abgeschossen wurde. Diese Behauptung konnte jedoch nicht überprüft werden.
„Prigoschin starb als Ergebnis der Handlungen von Verrätern Russlands“, stand in einem Post. „Der Mord an Prigoschin wird katastrophale Folgen haben“, schrieb der Militärjournalist Roman Saponkow auf Telegram. „Die Leute, die den Befehl gegeben haben, verstehen nichts von der Stimmung in der Armee und ihrer Moral“, hieß es weiter. Der kremlnahe russische Fernsehsender Tsargrad äußerte ebenfalls den Verdacht eines Mordkomplotts gegen Prigoschin. Er machte jedoch den ukrainischen Militärgeheimdienst für den Flugzeugabsturz verantwortlich.
Ob Prigoschin tatsächlich tot ist, bleibt ungewiss. Am Montag (21. August) tauchte er in einem Video auf, das von Wagner-nahen Gruppen in Online-Netzwerken verbreitet wurde. Darin berichtete er, sich in Afrika aufzuhalten. Vor einer Wüstenkulisse erklärte Prigoschin, er arbeite daran, „Russland auf allen Kontinenten noch größer und Afrika noch freier zu machen“.
Flugzeugabsturz zwei Monate nach gescheitertem Putschversuch von Prigoschin
Laut dem Spiegel befanden sich am Mittwochabend zwei Privatjets des Söldner-Chefs in der Nähe von Moskau in der Luft. Prigoschin soll aus Furcht vor Angriffen Sicherheitsmaßnahmen ergriffen und falsche Spuren bei seinen Reisen gelegt haben. Eine der Maschinen stürzte über Twer ab, die andere soll nach Sankt Petersburg und dann wieder zurück nach Moskau geflogen sein. Der Absturz ereignete sich genau zwei Monate nach dem gescheiterten Putschversuch von Prigoschin.
Wagner-Gruppe marschiert in Richtung Moskau: Bilder zum Putschversuch in Russland




Am 23. Juni besetzten Wagner-Söldner militärische Einrichtungen im Süden Russlands und marschierten in Richtung Moskau. Nur einen Tag später beendete Prigoschin den Aufstand. Der belarussische Präsident Alexander Lukaschenko vermittelte zwischen dem russischen Präsidenten Wladimir Putin und Prigoschin. Lukaschenko gewährte Prigoschin daraufhin Asyl. Die Wagner-Söldner hatten die Wahl, ebenfalls nach Belarus zu gehen, sich der regulären russischen Armee anzuschließen oder nach Hause zurückzukehren. Die Wagner-Gruppe spielte bis dahin eine bedeutende Rolle in der russischen Offensive im Ukraine-Krieg.
Dieser Artikel wurde mithilfe maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von unserer Mitarbeiterin Victoria Krumbeck sorgfältig überprüft.
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