Überblick zur EU-Wahl

Ergebnisse der Europawahl 2024: Erste offizielle Prognose für ganze EU

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  • Felix Busjaeger
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    Jens Kiffmeier
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    Stephanie Munk

Wie stimmten Deutschland und die übrigen EU-Länder bei der Europawahl 2024 ab? Alle Prognosen und Ergebnisse der EU-Wahl im Live-Ticker.

Update vom 10. Juni, 5.15 Uhr: Die Union hat die Europawahl in Deutschland mit großem Abstand gewonnen. Zweitstärkste Kraft wurde die AfD. Wie die Bundeswahlleiterin nach Auszählung aller 400 Kreise auf ihrer Homepage mitteilte, legten CDU und CSU zusammen auf 30,0 Prozent zu. Die AfD verbesserte sich auf 15,9 Prozent. Von den Ampel-Parteien fiel die SPD auf 13,9 Prozent und damit ihr schlechtestes Ergebnis bei einer bundesweiten Wahl zurück, die Grünen stürzten noch stärker ab auf 11,9 Prozent, die FDP erlitt mit 5,2 Prozent leichte Einbußen. Das neu gegründete linke Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kam auf 6,2 Prozent.

  • CDU 23,7
  • CSU 6,3
  • Grüne 11,9
  • SPD 13,9
  • AfD 15,9
  • Linke 2,7
  • FDP 5,2
  • BSW 6,1

Update vom 9. Juni, 23.35 Uhr: Laut dem Zwischenergebnis der Bundeswahlleiterin ist die AfD bei den Europa-Wahlen mit 14,2 Prozent nur noch drittstärkste Partei in Deutschland. CDU und CSU kämen nach der Auszählung von 289 von 400 Kreisen gemeinsam auf 32,6 Prozent der Stimmen, die SPD auf 14,6 Prozent und die Grünen auf 12,1 Prozent, wie die Bundeswahlleiterin am Sonntag mitteilt. Die FDP erhielt demnach 5,3 Prozent der Stimmen, die Linke 2,2 Prozent.

Hochrechnungen zur Europawahl 2024: Meloni-Partei gewinnt in Italien

Update vom 9. Juni, 23.05 Uhr: In Italien hat die rechte Ministerpräsidentin Giorgia Meloni mit ihrer Partei Fratelli d‘Italia (Brüder Italiens) die Europawahl gewonnen. Die größte Regierungspartei kommt nach einer Prognose des Fernsehsenders Rai am Sonntag auf 26 bis 30 Prozent und liegt klar vor allen anderen politischen Kräften. 

Update vom 9. Juni, 22.50 Uhr: Bei der Parlamentswahl in Belgien haben sich Zugewinne für rechtsgerichtete flämische Parteien abgezeichnet. Stärkste Kraft in der Abgeordnetenkammer in Brüssel dürfte laut Hochrechnungen vom Sonntag mit gut 18 Prozent die Neo-flämische Allianz (N-VA) des Antwerpener Bürgermeisters Bart De Wever werden. Die rechtsextreme flämische Partei Vlaams Belang kam mit gut 15 Prozent auf den zweiten Platz.

De Wever könnte damit nach Einschätzung von Experten Anspruch auf die Bildung der neuen föderalen Regierung erheben. Der bisherige Regierungschef, der flämische Liberale Alexander De Croo, kündigte nach Angaben der Nachrichtenagentur Belga seinen Rückzug an. „Wir haben verloren“, kommentierte er das Ergebnis seiner Partei Open VLD, die nur noch auf knapp sechs Prozent kam. De Croo führte bisher eine Sieben-Parteien-Koalition an. „Ich werde als Premierminister zurücktreten, aber die Liberalen sind stark, wir werden zurückkommen“, sagte er laut der Zeitung HLN.

Hochrechnungen zur Europawahl 2024: Von der Leyen lobt gutes Abschneiden der EVP

Update vom 9. Juni, 22.40 Uhr: Ursula von der Leyen hat das gute Abschneiden ihrer Parteienfamilie EVP bei der Europawahl gefeiert. „Heute ist ein guter Tag für die EVP. Wir haben die Europawahlen gewonnen, meine Freunde“, sagte sie am Sonntagabend in Brüssel. „Die EVP ist die stärkste politische Fraktion im Europäischen Parlament.“ Die Parteienfamilie habe viele führende Köpfe. Es könne also keine Mehrheit ohne die EVP gebildet werden.

Von der Leyen betonte, dass sie gemeinsam mit anderen Parteien „ein Bollwerk gegen die Extreme von links und von rechts“ bilden wolle. „Wir werden sie stoppen“, sagte die 65-Jährige. Die EVP mit den deutschen Parteien CDU und CSU wird nach einer Prognose des Europäischen Parlaments 186 und damit ein Viertel der 720 Sitze im Europäischen Parlament besetzen können.

Hochrechnungen zur Europawahl 2024: Macron löst Parlament auf und kündigt Neuwahlen an

Update vom 9. Juni, 21.10 Uhr: Nach dem klaren Sieg der französischen Rechtspopulisten bei der Europawahl hat Staatschef Emmanuel Macron die Nationalversammlung aufgelöst und vorgezogene Neuwahlen angekündigt. Die französische Volksvertretung soll bereits am 30. Juni neu gewählt werden, wie Macron am Sonntagabend mitteilte. Bei der Europawahl hatte der rechtspopulistische RN (Rassemblement National) Hochrechnungen zufolge etwa 32 Prozent der Stimmen errungen, die Liste Renaissance des Regierungslagers hingegen nur etwa 15 Prozent.

Hochrechnungen zur Europawahl 2024: Mitte-Rechts-Bündnis EVP gewinnt 181 Sitze

Update vom 9. Juni, 21 Uhr: Das Mitte-Rechts-Bündnis EVP mit der deutschen Spitzenkandidatin Ursula von der Leyen hat nach einer ersten offiziellen Prognose des Europäischen Parlaments die Europawahl deutlich gewonnen. Rechtsaußen-Parteien wie die AfD erzielten im Vergleich zur letzten Wahl vor fünf Jahren deutliche Gewinne. Insgesamt bleibt das klar pro-europäische Lager aber weiter das mit Abstand größte. Selbst wenn sich alle rechten Parteien zusammenschließen würden, kämen sie voraussichtlich auf weniger als 200 Sitze und wären damit von einer Mehrheit weit entfernt. Diese liegt bei 361 Sitzen.

Die EVP mit den deutschen Parteien CDU und CSU wird nach der Prognose 181 und damit ein Viertel der 720 Sitze im Europäischen Parlament besetzen können. Zweitstärkstes Lager bleiben die Sozialdemokraten, die wie die EVP konstant bleiben und den Daten zufolge auf 135 Sitze kommen. Danach folgen die Liberalen, die auf 82 Sitze abrutschen, sowie die zwei bisherigen rechtspopulistischen Parteienbündnisse EKR und ID, die hinzugewinnen und auf 71 beziehungsweise 62 Sitze kommen.

Ein großer Verlierer der ersten Europawahl nach der verheerenden Corona-Pandemie und dem Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine sind laut der Prognose die Grünen. Sie kommen demnach nur noch auf 53 Sitze. 

Update vom 9. Juni, 20.40 Uhr: Das Mitte-Rechts-Bündnis EVP mit der deutschen Spitzenkandidatin Ursula von der Leyen hat nach einer ersten offiziellen Prognose des Europäischen Parlaments die Europawahl deutlich gewonnen. Die CDU-Politikerin kann demnach trotz starker Zugewinne von Rechtsaußen-Parteien auf eine zweite Amtszeit als Präsidentin der EU-Kommission hoffen.

Erste Ergebnisse der Europawahl 2024: Hochrechnungen aus Frankreich zeigen Sieg für Le Pen

Update vom 9. Juni, 20.15 Uhr: Die rechtsnationale Partei Rassemblement National um Marine Le Pen hat ersten Hochrechnungen zufolge die Europawahl in Frankreich klar gewonnen. Die Liste von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Verbündeten landete wie erwartet weit abgeschlagen dahinter, wie die Sender France 2 und TF1 am Sonntag nach Schließung der Wahllokale berichteten. Das europaskeptische RN kam demnach auf 31,5 bis 32,4 Prozent der Stimmen, Macrons proeuropäisches Lager auf nur etwa 15,2 Prozent. Die Sozialisten landeten den Hochrechnungen zufolge mit 14 bis 14,3 Prozent knapp hinter Macrons Mitte-Block auf Platz drei.

Für Macron ist das Ergebnis eine herbe Niederlage. Bereits bei der letzten Europawahl 2019 lagen die Rechtsnationalen vor seinem Lager. Während die Rechten damals aber nur einen knappen Vorsprung hatten, haben sie diesen nun erheblich ausgebaut und wohl etwa doppelt so viele Stimmen eingeholt wie Macrons Mitte-Kräfte. Der haushohe Gewinn der Rechtsnationalen dürfte das Regierungslager, das in der Nationalversammlung keine absolute Mehrheit mehr hat, weiter unter Druck setzen.

Erste Ergebnisse der Europawahl 2024: Hochrechnungen zeigen Tendenz

Update vom 9. Juni, 18.45 Uhr: Die ersten Ergebnisse der Europawahl 2024 werden in den kommenden Stunden erwartet. Doch die ersten Hochrechnungen geben eine erste Tendenz: CDU und CSU haben die EU-Wahl in Deutschland mit großem Abstand gewonnen. Die AfD folgt als zweitstärkste Kraft. Dahinter rangieren SPD und Grüne mit deutlichen Verlusten. 

Die ersten Hochrechnungen der Europawahl im Überblick: Die Union erreicht zwischen 29,6 und 30,0 Prozent. Die AfD kam auf 16,1 bis 16,4 Prozent. Die SPD holte 14,0 Prozent, die Grünen erzielten 12,0 bis 12,4 Prozent, und die FDP liegt bei 4,9 bis 5,0 Prozent. Das neu gegründete linke Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) kam aus dem Stand heraus auf 5,7 bis 5,9 Prozent und übertrifft damit sogar die FDP.

Europawahl 2024 in Deutschland beendet: Erste Ergebnisse am Abend

Update vom 9. Juni, 18.30 Uhr: Das Wahlergebnis der Grünen bei der Europawahl 2024 sorgt bei der Vorsitzenden Ricarda Lang für Enttäuschung. „Das ist nicht der Anspruch, mit dem wir in diese Wahl gegangen sind, und wir werden das gemeinsam aufarbeiten“, sagte die Co-Parteichefin am Sonntagabend. Nach den Prognosen von ARD und ZDF erzielten die Grünen 12 bis 12,5 Prozent. Bei der Wahl vor fünf Jahren hatten sie mit 20,5 Prozent ihr bislang bestes Ergebnis bei einer Europawahl erreicht.

Erste Prognose zur Europawahl 2024: Wahllokale in Deutschland geschlossen

Update vom 9. Juni, 18.05 Uhr: Die erste Prognose bei der Europawahl 2024 ist da. Nach der Schließung der Wahllokale in Deutschland wird die CDU mit 23,5 Prozent stärkste Kraft. Die CSU kommt auf 6 Prozent. Das zweitstärkste Ergebnis holt die AfD mit 16,5 Prozent. Die SPD kommt auf 14 Prozent, Grüne auf 12 Prozent, FDP auf 5,0 Prozent und das Bündnis von Sahra Wagenknecht auf 5,5 Prozent. Die Linke liegt nur bei 2,8 Prozent. Die ersten Ergebnisse der EU-Wahl werden in den kommenden Stunden folgen.

Europawahl 2024 beendet: Erste Ergebnisse folgen – Prognose liegt vor

Update vom 9. Juni, 18 Uhr: Die Wahllokale bei der Europawahl 2024 sind geschlossen. In wenigen Minuten sollen die ersten Prognosen zur EU-Wahl folgen.

Update vom 9. Juni, 16.33 Uhr: Erste Ergebnisse der Europawahl 2024 soll es zwar erst nach 23 Uhr geben, allerdings werden bereits gegen 20.30 Uhr erste Prognosen zur Sitzverteilung im Europaparlament erwartet. Noch bis 18 Uhr sind Wahlberechtigte in Deutschland aufgerufen, bei der EU-Wahl ihre Stimme abzugeben. Die Bundeswahlleiterin, Politiker und Parteien riefen die Menschen am Sonntag noch einmal dazu auf, ihr Wahlrecht wahrzunehmen. „Nie war eine Europawahl so wichtig“, hieß es in einem Post der Bundes-CDU auf der Plattform X.

Ergebnisse der Europawahl 2024 am Abend: Zwischenstand bei Wahlbeteiligung höher

Update vom 9. Juni, 16 Uhr: Bundeswahlleiterin Ruth Brand hat mitgeteilt, dass die Wahlbeteiligung bei der Europawahl 2024 bisher bei 32,3 Prozent liegt (Stand: 14 Uhr). Dieser erste Zwischenstand basiert auf Daten aus ausgewählten Wahllokalen, wobei die Briefwahl noch nicht berücksichtigt wurde.

Das finale Ergebnis zur Wahlbeteiligung wird am Abend erwartet. Zum Vergleich: Bei der Europawahl vor fünf Jahren lag die Beteiligung um 14 Uhr bei 29,4 Prozent und erreichte insgesamt 61,4 Prozent.

Europawahl 2024 aktuell: Europäer wählen live bis zum 9. Juni

In den kommenden Tagen wählen die Europäer bei der Europawahl 2024 live die Politik der kommenden fünf Jahre. Alle News zu Hochrechnungen und Prognosen der Europawahl 2024 finden Sie hier. Erste Ergebnisse der Europawahl werden ab 18.15 Uhr am Sonntag erwartet. In Deutschland wird insbesondere das Abschneiden der AfD bei der Europawahl beobachtet.

„Elefantenrunde“ im Fernsehen: Sechs Parteichefs diskutieren Ergebnis der Europawahl 2024

Update vom 9. Juni, 15.26 Uhr: Unabhängig vom Ergebnis der heutigen Europawahl 2024 erwartet politisch Interessierte ein aufregender Fernsehabend. In der sogenannten „Elefantenrunde“ zur Europawahl werden zum ersten Mal die Parteivorsitzenden von sechs deutschen Parteien gemeinsam in einer Sendung auftreten:.

Mit dabei sind Friedrich Merz von der CDU, Lars Klingbeil von der SPD, Omid Nouripour von den Grünen, Christian Lindner von der FDP, Alice Weidel von der AfD und Sahra Wagenknecht vom BSW. Sie werden eine erste Einschätzung der Prognosen und Hochrechnungen vornehmen. Der Talk der Parteichefs zur Europawahl 2024 wird um 20.15 Uhr im Sender ntv ausgestrahlt.

Alle Infos zur Europawahl im Live-Ticker: Wie fallen die Ergebnisse der einzelnen Kandidaten aus?

Vor ersten Ergebnissen zur Europawahl 2024: Wahl-O-Mat mit Nutzerrekord

Update vom 9. Juni, 14.33 Uhr: Wenige Stunden, bevor es erste Prognosen und Ergebnisse zur EU-Wahl gibt, meldet die Bundeszentrale für politische Bildung einen Nutzungsrekord beim Wahl-O-Mat zur Europawahl. Bereits vier Tage vor der Europawahl heute am 9. Juni seien über 10 Millionen Nutzungen registriert worden. Bei der EU-Wahl 2019 nutzten insgesamt 9,8 Millionen Menschen die Entscheidungshilfe für ihre Stimmabgabe.

Vor Europawahl 2024: Hochwasser führt Verwüstung von Wahllokalen in Bayern und Österreich

Update vom 9. Juni, 13.37 Uhr: In Österreich haben schwere Unwetter einige Wahllokale für die Europawahl 2024 unzugänglich gemacht oder gar zerstört, so Behörden. Dies betrifft insbesondere Wahllokale in der Steiermark. Die Bürgermeister vor Ort haben jedoch schnell gehandelt und die Wahllokale verlegt. Daher ist nicht davon auszugehen, dass die Unwetter das Ergebnis der Europawahl beeinflussen werden. Auch in Bayern mussten wegen des Hochwassers der vergangenen Wochen einige Wahllokale verlegt werden.

Europawahl 2024 in Deutschland ohne größere Zwischenfälle – Prognosen am Abend

Update vom 9. Juni, 12.26 Uhr: In Deutschland ist die Europawahl 2024 ohne größere Zwischenfälle angelaufen. Der Beginn sei reibungslos verlaufen, sagte Bundeswahlleiterin Ruth Brand. „Bisher haben wir keine Nachrichten von den Landeswahlleitungen, dass es relevante Störungen gibt. Also aus unserer Sicht läuft sie bisher normal und gut“, sagte sie. Die Wahllokale haben noch bis 18.00 Uhr geöffnet, wenig später soll es erste Ergebnisse, Prognosen und Hochrechnungen geben.

Prognose zur Europawahl 2024: EVP wird laut Umfragen wohl erneut größte Fraktion

Update vom 9. Juni, 11.23 Uhr: Als Ergebnis der Europawahl ist zu erwarten, dass die Europäische Volkspartei (EVP) erneut größte Fraktion wird. Der EVP gehören aus Deutschland die CDU und CSU an. Laut einer Politico-Umfrage könnte die EVP 173 der 720 Sitze im Europaparlament erringen. Die Sozialdemokraten (S&D) könnten 143 Abgeordnete stellen, die Liberalen 75.

Die Rechtsaußen-Fraktion Europäische Konservative und Reformer (EKR) um Giorgia Meloni käme Prognosen zufolge auf 76 Sitze. Die kleinere Rechtsaußen-Fraktion Identität und Demokratie (ID) um Frankreichs Rechtspopulistin Marine Le Pen käme auf 67 Abgeordnete. Der ID gehörte bis zu ihrem Ausschluss im Mai 2024 auch die AfD an.

Ergebnisse der Europawahl 2024: Wie hoch fällt Wahlbeteiligung diesmal aus?

Update vom 9. Juni, 10.33 Uhr: Neben dem Ergebnis der Europawahl 2024 wird am heutigen Wahlabend auch spannend werden, wie hoch die Wahlbeteiligung in Deutschland und in anderen EU-Ländern sein wird. In Deutschland haben bei der EU-Wahl vor fünf Jahren deutlich mehr Menschen abgestimmt als im europaweiten Durchschnitt. 61 Prozent gingen damals in die Wahllokale, EU-weit waren es rund 50 Prozent. Am höchsten war die Wahlbeteiligung 2019 in Luxemburg und Belgien, wo sie jeweils bei über 80 Prozent lag.

Zehntausende protestieren vor Start der Europawahl 2024 gegen Rechtsextremismus

Update vom 9. Juni, 9.24 Uhr: Vor der Europawahl haben in Deutschland am gestrigen Samstag Zehntausende Menschen gegen Rechtsextremismus und für Demokratie demonstriert. Demonstrationen fanden zum Beispiel in Berlin, Leipzig und Dresden statt. Ein Bündnis aus Gewerkschaften, Religionsgemeinschaften und Verbänden hatte dazu aufgerufen.

Für die EU-Wahl wird ein europaweiter Rechtsruck vorhergesagt. In Deutschland ist ein Erstarken der AfD im EU-Parlament zu erwarten. Die Ergebnisse der Europawahl 2024 werden heute nach Schließung der Wahllokale zeigen, wie die Rechtspopulisten europaweit abgeschnitten haben.

Wahllokale zur Europawahl 2024 haben geöffnet – Prognose ab 20 Uhr

Update vom 9. Juni, 8.00 Uhr: Die Wahllokale haben geöffnet. Etwa 65 Millionen Bürger in Deutschland können bei der Europawahl 2024 anstimmen. Bis 18 Uhr kann gewählt werden. Die erste Prognose für die Sitzverteilung im neuen Europaparlament wird am Sonntag voraussichtlich zwischen 20:15 und 20:30 Uhr veröffentlicht. Erste vorläufige Ergebnisse der EU-Wahl werden nach 23:00 Uhr erwartet.

Erste Prognosen und Ergebnisse der Europawahl 2024 am Abend erwartet

Erstmeldung vom 4. Juni, 16.40 Uhr: Brüssel – Die Europawahl 2024, eines der bedeutsamsten politischen Ereignisse des Jahres, findet in Deutschland am Sonntag, 9. Juni, statt. Die Wahllokale sind bis 18.00 Uhr geöffnet und dann steigt die Spannung: Wie werden die einzelnen „Spitzenkandidaten“ abschneiden? Welche politischen Gruppierungen können punkten und welche werden verlieren?

Wie sehen die ersten Prognosen für das Bündnis Sahra Wagenknecht aus, das zum ersten Mal an einer Wahl teilnimmt? Und wird es den befürchteten Rechtsruck innerhalb der EU geben, einschließlich eines Aufschwungs der europakritischen AfD in Deutschland, den AfD-Umfragen zur Europawahl vorhersagen?

Ergebnisse der Europawahl 2024: Wann die ersten Prognosen vorliegen

Am 9. Juni sind die wahlberechtigten Bürger in Deutschland dazu aufgerufen, ihre Stimmen für die Europawahl 2024 in den Wahllokalen abzugeben. Sie haben jedoch auch die Möglichkeit, im Vorfeld per Briefwahl abzustimmen. Der Wahl-O-Mat zur Europawahl 2024 bietet dabei eine Entscheidungshilfe.

Andere EU-Länder wählen bereits vor Deutschland, beginnend mit den Niederlanden. Die Europawahl 2024 findet insgesamt zwischen dem 6. und 9. Juni statt. EU-weit sind 400 Millionen Bürger dazu aufgerufen, die Vertreter des EU-Parlaments in Brüssel zu wählen.

In Deutschland schließen die Wahllokale am Sonntag, 9. Juni, um 18 Uhr. Anschließend startet die Stimmenauszählung. Kurz nach 18.00 Uhr werden in Deutschland erste Prognosen und Hochrechnungen erwartet, die auf Nachwahlbefragungen der Wahlforschungsinstitute basieren.

Prognosen zur Europawahl 2024 im Live-Ticker: Erste EU-weite Hochrechnung am späten Abend

Ab 20.15 Uhr wird das EU-Parlament einen EU-weiten Überblick zur ersten Gesamtprognose geben. Diese Prognose, eine Schätzung, die auf nationalen Umfragen und Hochrechnungen basiert, wird ständig aktualisiert, bis die Stimmen in allen EU-Mitgliedstaaten ausgezählt sind. Ab 23.15 Uhr wird es eine erste EU-weite Hochrechnung geben, die auf den vorläufigen Ergebnissen aller Staaten basiert.

Wandel in Europa: Die Geschichte der EU in Bildern

Karte der Europäische Union
Die Europäische Union ist eine wirtschaftliche und politische Vereinigung von 27 europäischen Ländern. Insgesamt leben etwa 450 Millionen Menschen im Gebiet der EU. Ursprünglich als Wirtschaftsverbund gegründet, hat sie sich zu einer Organisation entwickelt, die eine Vielzahl von Feldern abdeckt. Gemessen am Bruttoinlandsprodukt ist der europäische Binnenmarkt der größte gemeinsame Markt weltweit. Er ermöglicht die freie Bewegung der meisten Waren, Dienstleistungen, Kapital und Menschen. © PantherMedia (Montage)
Römischen Verträge EU
Der Grundstein für die heutige EU wurde am 25. März 1957 gelegt. Die Bundesrepublik Deutschland, Frankreich, Italien, Belgien, die Niederlande und Luxemburg unterzeichneten damals die Römischen Verträge. Für Deutschland setzten Kanzler Konrad Adenauer (links) und Walter Hallstein, der Staatssekretär im Auswärtigen Amt, ihre Unterschriften unter das Dokument. Damit waren die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und die Europäische Atomgemeinschaft (Euratom) besiegelt. © dpa
Margaret Thatcher und François Mitterrand
Am 1. Januar 1973 traten Dänemark, die Republik Irland und das Vereinigte Königreich der EG bei. Einfach war das Verhältnis zwischen Großbritannien und Europa nie. Auch Premierministerin Margaret Thatcher (links) war keine Freundin Europas. Mit der Forderung „We want our money back“ setzte die Eiserne Lady 1984 beim Gipfel in Fontainebleau einen Rabatt bei den Zahlungen Großbritanniens in die Gemeinschaftskasse durch. Verhandlungspartner wie der französische Präsident François Mitterrand (rechts) waren machtlos. © Daniel Janin, Gabriel Duval/afp
Militärjunta in Griechenland
Zum 1. Januar 1981 trat Griechenland der Europäischen Gemeinschaft bei. Die Aufnahme des Landes war heftig umstritten. Europa befürchtete, sich einen unangenehmen Partner ins Nest zu holen. So sorgte zum einen das konfliktreiche Verhältnis Griechenlands zur Türkei für Unbehagen. Noch schwerer wog die Diktatur der rechtsextremen Militärjunta, die erst im Juli 1974 zu Ende gegangen war. Ein interner Machtwechsel am 25. November 1973, als Panzer im Athener Zentrum auffuhren (im Bild), konnte den Wandel nicht mehr aufhalten. © Imago
Von wegen grenzenlos - Ärger in Schengen über Grenzkontrollen
1985 unterzeichneten Deutschland, Frankreich und die Benelux-Staaten das „Schengener Abkommen“ über den schrittweisen Abbau der Personenkontrollen an ihren gemeinsamen Grenzen. Die weitgehende Reisefreiheit erleichterte das Leben und Arbeiten in anderen europäischen Ländern erheblich. Alle Bürgerinnen und Bürger der EU haben das Recht und die Freiheit, selbst zu entscheiden, in welchem EU-Land sie arbeiten, studieren oder ihren Ruhestand verbringen möchten.  © Harald Tittel/dpa
Franco und Juan Ćarlos
1986 nahm die EG zwei neue Mitglieder auf: Portugal und Spanien. Damit konnten beide Staaten ihre Isolation auf dem Kontinent beenden. Vor allem für Spanien war der Beitritt in die EG ein markanter Wendepunkt, um die Folgen der jahrzehntelangen Diktatur unter Francisco Franco (rechts) zu überwinden. Juan Carlos (links), der zwei Tage nach Francos Tod am 20. November 1975 zum König proklamiert worden war, spielte eine entscheidende Rolle bei der Überwindung der Diktatur. Bei der Aufnahme des Bildes im Jahr 1971 hatte er noch im Schatten Francos gestanden. © afp
Silvester 1989 am Brandenburger Tor
Eine Erweiterung im eigentlichen Sinne war es nicht. Doch als am 3. Oktober 1990 die Länder der DDR der Bundesrepublik Deutschland beitraten, wurde die EG automatisch um ein gutes Stück größer. Mit der Wiedervereinigung erstreckte sich das gesamte Gemeinschaftsrecht nun auch auf das Beitrittsgebiet. Mit einer Bevölkerungszahl von mehr als 80 Millionen Menschen ist Deutschland seitdem der bevölkerungsreichste Mitgliedsstaat. © Wolfgang Kumm/dpa
Genscher und Waigel unterzeichnen Maastrichter Vertrag
Anfang der Neunziger war die Zeit reif für einen Wandel. Die Römischen Verträge hatten ausgedient. Am 7. Februar 1992 unterzeichneten die Staats- und Regierungschefs der EU ein neues Vertragswerk. Für Deutschland unterzeichneten Außenminister Hans-Dietrich Genscher (links) und Finanzminister Theo Waigel (rechts) das Dokument. Der Vertrag von Maastricht zur Gründung der Europäischen Union trat am 1. November 1993 in Kraft. Mit dem EU-Vertrag entwickelte sich die europäische Gemeinschaft zu einer politischen Union. © dpa
Volksabstimmung zum EU-Beitritt in Norwegen 1994
1995 nahm die EU drei neue Länder auf. In Österreich, Schweden und Finnland hatten zuvor die Menschen in Volksentscheiden dem Beitritt zugestimmt. Auch Norwegen ließ das Volk in einem Referendum darüber abstimmen. Doch hier sah das Ergebnis anders aus. 52,2 Prozent der Wahlberechtigten in Norwegen votierten in einer Volksabstimmung gegen einen Beitritt.  © Berit Roald/Imago
Tschechien feiert EU-Beitritt
Neun Jahre später kam es zur ersten Osterweiterung. Am 1. Mai 2004 traten Estland, Lettland, Litauen, Polen, Tschechien, Slowakei, Ungarn, Slowenien, Malta und die Republik Zypern der EU bei. Die neuen EU-Länder feierten den Beitritt, in Prag (hier im Bild) und anderen Hauptstädten freuten sich die Menschen über eine Zukunft unter dem Dach der EU. Die Europäische Union setzte sich somit aus 25 Mitgliedstaaten zusammen. © Michal Svacek/afp
Rumänien - EU
Der zweite Teil der Osterweiterung ließ nicht lange auf sich warten. Am 25. April 2005 unterzeichneten Rumänien und Bulgarien den Beitrittsvertrag zur EU. Beide Länder wurden zum 1. Januar 2007 in die Europäische Union aufgenommen. Für die Menschen in Bukarest (hier im Bild) gab es also mehr als nur einen Grund, die Nacht zum Tage zu machen. Die Fläche der EU wuchs mit dieser Erweiterung auf etwas mehr als 4,3 Millionen Quadratkilometer.  © Robert Ghement/dpa
Kroatien wird EU-Mitglied
Schon im Juni 2004 war Kroatien der Status eines offiziellen Beitrittskandidaten verliehen worden. Doch die Verhandlungen verzögerten sich mehrmals, erst sieben Jahre später konnten sie erfolgreich abgeschlossen werden. Kurz danach stimmten 66,3 Prozent der Wahlberechtigten bei einem Referendum für den Beitritt in die EU. Am 1. Juli 2013 war schließlich der Zeitpunkt gekommen, um vor dem Europäischen Parlament in Straßburg die Flagge Kroatiens zu hissen. Die EU bestand damit aus 28 Mitgliedsstaaten. © Frederick Florin/afp
EU Parlament Straßburg
Jeder europäische Staat hat laut Artikel 49 des EU-Vertrags das Recht, einen Antrag auf Mitgliedschaft zu stellen. Wichtig dabei: „Europäisch“ wird politisch-kulturell verstanden und schließt die Mitglieder des Europarats mit ein. Das betrifft zum Beispiel die Republik Zypern. Eine wichtige Rolle spielt im Beitrittsverfahren das EU-Parlament in Straßburg (im Bild). Verschiedene Delegationen verfolgen die Fortschritte in den Beitrittsländern und weisen auf mögliche Probleme hin. Zudem müssen die Abgeordneten dem EU-Beitritt eines Landes im Parlament zustimmen. Derzeit gibt es neun Beitrittskandidaten und einen Bewerberstaat. © PantherMedia
Edi Rama Albanian EU
Albanien reichte 2009 den formellen EU-Mitgliedschaftsantrag ein – vier Jahre, bevor Edi Rama (im Bild) das Amt des Ministerpräsidenten übernahm. Es dauerte aber noch eine lange Zeit, bis die Verhandlungen beginnen konnten. Grund war ein Einspruch der Niederlande, die sich zusätzlich zu den EU-Kriterien auch die Sicherstellung der Funktion des Verfassungsgerichts und die Umsetzung eines Mediengesetzes wünschte. Im Juli 2022 konnte die Blockade beendet werden und die EU startete die Beitrittsverhandlungen. © John Thys/afp
Bosnien und Herzegowina EU
Auch Bosnien und Herzegowina drängt in die EU. Gut erkennen konnte man das zum Beispiel am Europatag 2021, als die Vijećnica in der Hauptstadt Sarajevo mit den Farben der Flaggen der Europäischen Union und Bosnien und Herzegowinas beleuchtet war. EU-Botschafter Johann Sattler nutzte sofort die Gelegenheit, um das alte Rathaus zu fotografieren. Vor den geplanten Beitrittsverhandlungen muss das Balkanland noch einige Reformen umsetzen. Dabei geht es unter anderem um Rechtsstaatlichkeit und den Kampf gegen Korruption und organisiertes Verbrechen.  © Elvis Barukcic/afp
Georgien EU
Zum Kreis der EU-Beitrittskandidaten gehört auch das an Russland grenzende Georgien. Das Land, in dem rund 3,7 Millionen Menschen leben, hatte kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs die Aufnahme in die EU beantragt. Auf schnelle Fortschritte im Beitrittsprozess kann Georgien allerdings nicht hoffen. Dabei spielt auch ein ungelöster Territorialkonflikt mit Russland eine Rolle. Nach einem Krieg 2008 erkannte Moskau die abtrünnigen georgischen Gebiete Südossetien (im Bild) und Abchasien als unabhängige Staaten an und stationierte Tausende Soldaten in der Region. © Dimitry Kostyukov/afp
Moldau EU
Seit Juni 2022 gehört auch Moldau offiziell zu den EU-Beitrittskandidaten. Das Land, das an Rumänien und die Ukraine grenzt, reichte kurz nach Beginn des Ukraine-Kriegs das Beitrittsgesuch ein. Am 21. Mai 2023 demonstrierten 80.000 Menschen in der Hauptstadt Chișinău für einen Beitritt Moldaus in die Europäische Union. Die damalige Innenministerin Ana Revenco (Mitte) mischte sich damals ebenfalls unters Volk. © Elena Covalenco/afp
Montenegro EU
Das am kleine Balkanland Montenegro will beim EU-Beitritt zügig vorankommen. Direkt nach seiner Wahl zum Ministerpräsidenten Ende Oktober 2023 verkündete Milojko Spajic (im Bild), dass er den Beitritt Montenegros zur EU vorantreiben und die Justiz im Kampf gegen Korruption und organisiertes Verbrechen stärken wolle. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (rechts) hörte es damals sicher gerne. Montenegro verhandelt seit 2012 über einen Beitritt, hatte sich aber vor der Wahl nicht mehr ausgiebig um Reformen bemüht.  © Savo Prelevic/afp
Scholz Westbalkan-Gipfel Nordmazedonien EU
Nordmazedonien kämpft schon seit langer Zeit für den Beitritt in die EU. Leicht ist das nicht. So hat das kleine Land in Südosteuropa aufgrund eines Streits mit Griechenland sogar schon eine Namensänderung hinter sich. Seit 2019 firmiert der Binnenstaat amtlich unter dem Namen Republik Nordmazedonien. Auch Bulgarien blockierte lange den Beginn von Verhandlungen. Bei einem Gipfeltreffen im Oktober 2023 drängte Kanzler Olaf Scholz dann aber auf eine möglichst schnelle Aufnahme der Balkanstaaten in die EU. Nordmazedoniens Ministerpräsident Dimitar Kovacevski (rechts) war sichtlich erfreut. © Michael Kappeler/dpa
Serbien EU
Auch Serbien strebt in die EU. Wann es zu einem Beitritt kommt, scheint derzeit aber völlig offen. Seit dem russischen Einmarsch in die Ukraine hat sich die serbische Regierung geweigert, Sanktionen gegen Russland zu verhängen. Damit ist Serbien der einzige Staat in Europa, der keine Sanktionen verhängt hat. Offen bleibt, welche Auswirkungen das auf die seit 2014 laufenden Verhandlungen über einen EU-Beitritt Serbiens hat. Die politische Führung in Belgrad, die seit 2012 von Präsident Aleksandar Vučić (im Bild) dominiert wird, zeigt zudem wenig Willen zu Reformen. Demokratie und Medienpluralismus höhlt sie zunehmend aus. © Andrej Isakovic/afp
Türkei EU
Die Türkei ist bereits seit 1999 Beitrittskandidat. Die Verhandlungen selbst haben im Oktober 2005 begonnen. Inzwischen hat die EU-Kommission vorgeschlagen, die Beziehungen wieder auszubauen, sofern sich die Regierung in Ankara unter Präsident Recep Tayyip Erdoğan (im Bild) in einigen Punkten bewegt. Zuvor waren Projekte wie die geplante Modernisierung der Zollunion und eine Visaliberalisierung wegen Rückschritten bei Rechtsstaatlichkeit, Grundrechten und Meinungsfreiheit in der Türkei auf Eis gelegt worden. Ein EU-Beitritt scheint aktuell weiter entfernt denn je. © Adem Altan/afp
Ukraine EU
Im Dezember 2023 wurde der Beginn von Verhandlungen mit der Ukraine grundsätzlich beschlossen. Allerdings muss die Ukraine sämtliche Reformauflagen erfüllen. So waren nach dem letzten Kommissionsbericht manche Reformen zur Korruptionsbekämpfung, zum Minderheitenschutz und zum Einfluss von Oligarchen im Land nicht vollständig umgesetzt. Ohnehin gilt es als ausgeschlossen, dass die Ukraine vor dem Ende des Ukraine-Kriegs EU-Mitglied wird. Denn dann könnte Kiew laut EU-Vertrag militärischen Beistand einfordern – und die EU wäre offiziell Kriegspartei. © Roman Pilipey/afp
Kosovo EU
Kosovo hat einen Mitgliedsantrag eingereicht, jedoch noch nicht den offiziellen Status eines Beitrittskandidaten erhalten. Das Land hat 2008 seine Unabhängigkeit von Serbien erklärt. Die Freude darüber war damals bei den Menschen riesengroß. Das Bild macht auch deutlich, dass vor allem Menschen albanischer Herkunft im Kosovo beheimatet sind. Die Flagge Albaniens (links) ist ebenso zu sehen wie die des neuen Landes (hinten). Mehr als 100 Länder, darunter auch Deutschland, erkennen den neuen Staat an. Russland, China, Serbien und einige EU-Staaten tun dies aber nicht. Ohne die Anerkennung durch alle EU-Länder ist eine Aufnahme von Beitrittsverhandlungen aber nicht möglich.  © Dimitar Dilkoff/afp
Banksy-Kunstwerk zu EU und Brexit
Seit dem 31. Januar 2020 besteht die EU nur noch aus 27 Staaten. Nach 47 Jahren verließ das Vereinigte Königreich als erstes Mitgliedsland die Europäische Union. Im Juni 2016 hatte eine knappe Mehrheit in einem Referendum für den Abschied aus der EU gestimmt. Der britische Street-Art-Künstler Banksy kommentierte den Brexit auf seine Art. In der Hafenstadt Dover malte er eine riesige EU-Flagge an eine Hauswand – zusammen mit einem Handwerker, der einen der Sterne entfernt. © Glyn Kirk/afp
Friedensnobelpreis für EU.
2012 wurde die Europäische Union mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Herman Van Rompuy, José Manuel Barroso und Martin Schulz (von links nach rechts) nahmen den Preis bei der Verleihung im Osloer Rathaus am 10. Dezember 2012 in Empfang. © Cornelius Poppe/afp

Das vorläufige amtliche Ergebnis der Europawahl 2024 wird voraussichtlich am frühen Montagmorgen (10. Juni) bekannt gegeben. Dann wird feststehen, welche der insgesamt 1413 Kandidaten aus Deutschland einen Sitz im EU-Parlament erhalten werden. Insgesamt werden 96 Abgeordnete aus Deutschland ins EU-Parlament in Brüssel einziehen.

In Deutschland treten insgesamt 34 Parteien an. Ihre jeweiligen „Spitzenkandidaten“ wurden im Vorfeld von den Parteien festgelegt und können auf dem Stimmzettel zur Europawahl nicht direkt gewählt werden. Die CDU hat sich dafür entschieden, eigene Landeslisten aufzustellen. Es gibt also 16 Landeslisten der Union mit jeweils eigenen „Spitzenkandidaten“.

Die aktuelle EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen wurde von der CDU als ihre nationale Spitzenkandidatin deklariert – sie soll auf den Wahlplakaten als Zugpferd dienen. Hier ein Überblick über die wichtigsten Kandidaten der Europawahl 2024 in Deutschland.

  • CDU: Ursula von der Leyen
  • CSU: Manfred Weber
  • SPD: Katarina Barley
  • Grüne: Terry Reintke
  • AfD: Maximilian Krah
  • BSW: Fabio de Masi
  • FDP: Agnes Strack-Zimmermann
  • Die Linke: Carola Rackete und Martin Schirdewan
  • Freie Wähler: Christine Singer

Umfragen vor der Europawahl 2024: CDU/CSU erwarten gutes Ergebnis am Wahlabend

Laut Prognosen wird die Europawahl 2024 ein Triumph für die CDU/CSU: Aktuelle Umfragen zur Europawahl sagen ein Ergebnis von knapp 30 Prozent voraus. Nicht so eindeutig ist, wer es auf den zweiten Platz bei der Europawahl 2024 in Deutschland schafft: Umfragen prognostizieren in etwa gleiche Ergebnisse für AfD, SPD und Grüne, nämlich je rund 15 Prozent.

Das Bündnis Sahra Wagenknecht kann laut Prognosen mit sechs bis sieben Prozent rechnen und wird voraussichtlich sowohl die FDP als auch die Linke hinter sich lassen.

Hier ist der aktuelle Wahltrend zur Europawahl 2024 in Deutschland im Überblick, verschiedene Umfragen sind dabei zusammengefasst:

Partei Umfrageergebnis in Prozent
CDU/CSU29,8
AfD15,2
SPD14,4
Grüne14,3
BSW6,3
FDP3,9
Die Linke3,3

Ergebnisse der Europawahl 2024 im Live-Ticker: Gibt es überraschende Prognosen in Deutschland?

Ob es Überraschungen und Ereignisse es bei der Europawahl geben wird, wird der Wahlabend zeigen. Von großer Bedeutung ist das Ergebnis so oder so: Das Europäische Parlament ist die einzige transnationale Institution der Welt, die direkt gewählt wird. Die Abgeordneten debattieren und verabschieden EU-Gesetze, die jeder Bürger im Alltag spürt.

Die Wahl findet alle fünf Jahre statt, zuletzt also 2019. Nach der Wahl bilden sie Abgeordneten länderübergreifende Fraktionen.

Trotz seiner langen Geschichte und der klaren Zuständigkeiten: Viele Menschen in der EU wissen dennoch nicht, welche Aufgaben genau in der Zuständigkeit des EU-Parlaments liegen. Testen Sie Ihr Wissen zur Europäischen Union mit unserem Quiz zur Europawahl 2024. (red mit Agenturen)

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