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Nach Midterms: Trump wünscht sich mehr „Glückwünsche und Lob“

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Die Republikaner machen für ihre Niederlage bei den Midterms Donald Trump verantwortlich. Der schimpft wieder über Wahlbetrug. Der News-Ticker.

  • Wahlen in den USA: Donald Trump spricht nach den Midterms von Wahlbetrug in Nevada
  • Trumps größter Konkurrent: Ron DeSantis bringt sich gegen Donald Trump in Stellung
  • Was macht Donald Trump? Alle Reaktionen rund um den ehemaligen Präsidenten während der Midterms in unserem News-Ticker.

Dieser Ticker zu den Midterms in den USA wird nicht weiter aktualisiert. Die weiteren Entwicklungen entnehmen Sie bitte dem aktuellen News-Ticker.

Update vom Sonntag, 13. November, 7.00 Uhr: Donald Trump hat Klage gegen eine Vorladung durch den Untersuchungsausschuss zur Erstürmung des US-Kapitols eingereicht. Seine Anwälte bezeichneten die Vorladung als „ungültig, rechtswidrig und nicht durchsetzbar“. Sie argumentierten, der Ex-Präsident genieße auch fast 22 Monate nach seinem Ausscheiden aus dem Amt noch das Exekutivprivileg und könne vom Kongress nicht zu einer Aussage gezwungen werden.

Der Ausschuss hatte Trump aufgefordert, ab Montag persönlich vor Gericht unter Eid auszusagen. Zudem sollte er eine umfangreiche Liste von Dokumenten und Mitteilungen im Zusammenhang mit dem Sturm auf das Kapitol vorlegen.

Nach Midterms: Trump wünscht sich mehr „Glückwünsche und Lob“

+++ 18.20 Uhr: Wichtige Kandidierende Donald Trumps sind bei den Midterms in den USA entweder gescheitert oder befinden sich noch in Kopf-an-Kopf-Rennen mit demokratischen Kandidierenden. Die von Fachleuten erwartete „rote Welle“ – ein deutlicher Sieg der republikanischen Partei bei den Midterms – ist nicht eingetreten. Von zahlreichen Republikanern wird Trump deshalb kritisiert. Doch Trump selbst denkt offenbar, er hätte „Glückwünsche und Lob“ für seinen „großen Erfolg“ verdient.

Donald Trump zu Gast bei Fox and Friends. (Archivbild)

Das schrieb er am Freitag (11. November) zumindest in seinem sozialen Netzwerk Truth Social. „Ich hatte einen so großen Erfolg bei den Unterstützungen, vielleicht einen Erfolg, wie ihn noch niemand zuvor hatte, sowohl bei den republikanischen Nominierungen als auch bei den allgemeinen Wahlen. Und ich bekomme weiterhin Fake News, RINO („Republicans in Name Only“, Anm. d. Red.) und linksradikale Kritik, aber nur selten Glückwünsche oder Lob“, schrieb Trump. „So ist es und so wird es immer sein!“

Zuvor hatte Trump damit angegeben, dass die meisten der mehr als 200 von ihm unterstützten Kandidatinnen und Kandidaten ihre Wahlen gewonnen hätten. Was er vergaß, zu erwähnen: Trump unterstützte größtenteils Kandidatinnen und Kandidaten, bei denen ein Wahlsieg relativ sicher war, da sie in republikanischen Gebieten antraten.

Nach den Midterms: Donald Trump spricht von USA als „scheiterndem Staat“

+++ 11.35 Uhr: Für Donald Trump ist die Sache klar. Die USA sind aus seiner Sicht nach den Midterms endgültig auf dem absteigenden Ast. „Manipulierte Wahlen, offene Grenzen = Länder der Dritten Welt. Die USA sind ein scheiternder Staat!“, schrieb er in der Nacht in einem seiner zahlreichen Beiträge auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. Die Niederlage des von ihm unterstützen Republikaners Blake Masters in Arizona konnte er sich tatsächlich nur mit Wahlbetrug erklären: „Sie haben das Elektron [sic] von Blake Masters gestohlen“, so Trump, der sicherlich nicht „Electron“, sondern „Election“ schreiben wollte.

Donald Trump klagt nach den Midterms wieder über Wahlbetrug

Update vom Samstag, 12. November, 08.00 Uhr: Donald Trump kann es nicht lassen. Nach den Midterms 2022 wiederholt er eine alte Leier vom Wahlbetrug. „Die Demokraten finden alle möglichen Stimmen in Nevada und Arizona“, schrieb Trump auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. „Was für eine Schande, dass dies zugelassen werden kann!“ Zu dem Zeitpunkt, als Trump dies schrieb, war das Ergebnis von Arizona noch offen. Inzwischen wurde der Demokrat Mark Kelly dort zum Sieger ausgerufen. In Nevada verkürzte derweil die demokratische Kandidatin Catherine Cortez Masto weiter ihren Rckstand.

Die Trump-Dynastie: Alle Mitglieder und ihre Rollen in der „First Family“

Drei Ehefrauen, vier Geschwister, fünf Kinder, zehn Enkelkinder: Donald Trumps Familie wächst und wächst. Wir stellen Donalds Lieblingskinder, die Ex-Frauen und den Rest des Trump-Clans vor.
Drei Ehefrauen, vier Geschwister, fünf Kinder, elf Enkelkinder … © Imago
Von links: Donald Trump Jr., Tiffany Trump, Donald Trump, Melania Trump und Barron Trump im Weißen Haus im August 2020
… Donald Trumps Familie wächst und wächst. Wir stellen Donalds Lieblingskinder, die Ex-Frauen und den Rest des Trump-Clans vor. © Imago
Donald Trump, ehemaliger Präsident der Vereinigten Staaten.
Er ist wohl der kontroverseste Amtsinhaber der Vereinigten Staaten: Donald Trump. Von 2017 bis 2021 residierte der Multimilliardär aus New York das erste Mal im Weißen Haus in Washington, DC. Bei der US-Wahl 2024 wurde er dann erneut zum US-Präsidenten gewählt. © Angela Piazza/Imago
Ivana Trump, ehemalige Ehefrau von Donald Trump und Mutter von Ivanka, Eric und Don, starb in diesem Jahr.
Von 1977 bis 1990 war Donald Trump mit seiner ersten Ehefrau Ivana Trump verheiratet. Die Scheidung von Ivana und Donald Trump zählt bis heute zu den berühmtesten Trennungen der USA. © Kristin Callahan/Imago
Ivana Trump auf dem roten Teppich zu einer Feier der Grammy-Gala im Januar 2018 in New York
Ivana behauptete, Donald Trump habe sie während ihrer Ehe 1989 vergewaltigt. Später gab sie zu, diese Anschuldigungen auf Anraten ihrer Anwälte erfunden zu haben. © John Angelillo/Imago
Ivana Trump bei der Vorstellung ihres Buches „Raising Trump“ in einem Hotel in Zagreb in Kroatien im April 2018.
Ivana Trump starb am 14. Juli 2022 im Alter von 73 Jahren in ihrer Wohnung in New York an den Folgen eines Treppensturzes. © Marko Lukunic/Imago
Donald Trump Jr. bei einer Pressekonferenz zum Gerichtsverfahren gegen seinen Vater im Mai 2024 in New York
Donald Trump Jr. ist das älteste der drei Kinder von Donald Trump und dessen erster Ehefrau Ivana. Er ist als lautstarker Unterstützer der Politik seines Vaters bekannt und nimmt teilweise noch extremere Positionen als dieser ein. © Carlos Chiossone/Imago
Donald Trump Jr. und seine Ex-Ehefrau Vanessa Trump.
Im Jahr 2003 lernte Trump Jr. Vanessa Haydon kennen. Sie heirateten 2005. Zusammen haben sie fünf Kinder, die zwischen 2007 und 2014 geboren wurden.  © John Angelillo/dpa
Parteitag der Republikaner in Milwaukee: Donald Trump Jr. und seine Tochter Kai Madison Trump
Das älteste Kind von Vanessa Haydon und Donald Trump Jr. ist Kai Madison Trump (im Bild), die im Mai 2007 geboren wurde. Haydon und Trump ließen sich Ende 2018 scheiden. © Jasper Colt/Imago
Donald Trump Jr. und seine neue Freundin Kimberly Guilfoyle.
Von 2018 bis 2024 stand diese Frau an der Seite von Donald Trump Jr.: Kimberly Guilfoyle, Juristin und ehemalige Moderatorin des US-Nachrichtensender Fox News. Sie ist neun Jahre älter als er und war vor der Beziehung zu Trump Jr. bereits zweimal verheiratet.  © Peter Foley/Imago
Ivanka Trump und Jared Kushner mit ihren drei Kindern.
Auch Donald Trumps älteste Tochter Ivanka Trump hat ihre eigene Familie gegründet: Verheiratet ist sie mit dem Unternehmer Jared Kushner.  © Imago
Ivanka Trump bei einem Spiel der New York Mets im August 2023 in New York
Ivanka gilt als heimliches Lieblingskind Trumps. Der nahm seine Tochter und ihren Ehemann mit nach Washington, DC. Im Weißen Haus waren beide in Trumps erster Amtszeit als Beraterin und Berater des US-Präsidenten tätig. Das Ehepaar nahm so Schlüsselrollen im Stab des US-Präsidenten ein.  © Imago
Ivanka Trump und ihr Ehemann Jared Kushner bei einer Zeremomnie in Prag am 28. Oktober 2022
Ivanka Trump und Jared Kushner haben zusammen drei Kinder: Arabella Rose, Joseph Frederick und Theodore James. © Imago
Mittlerer Sohn von Donald Trump: Eric Trump mit seiner Frau Lara.
Und dann wäre da noch Eric Trump: Seit 2014 ist der zweite Sohn von Donald Trump mit seiner Frau Lara verheiratet. Das Paar hat zwei Kinder. © Mark Hertzberg/Imago
Eric Trump und Donald Trump beim Parteitag der Republikaner im Juli 2024 in Milwaukee, Wisconsin
Wie seine älteren Geschwister stieg auch Eric in die Familienfirma ein. Im Februar 2024 wurde er – ebenso wie sein Bruder Donald Jr. – in einem Betrugsprozess in New York dazu verurteilt, rund vier Millionen Dollar Strafe zu zahlen. Zudem darf er zwei Jahre lang kein Unternehmen im Bundesstaat New York leiten. © Imago
CPAC-Konferenz in Washington: Lara Trump
Eric Trumps Ehefrau Lara Trump wiederum soll Gerüchten zufolge den Fußstapfen ihres Schwiegervaters folgen wollen und eine politische Karriere anstreben. © Niyi Fote/dpa
Donald Trump und Marla Maples im Jahr 1991
Auf Ivana folgte an der Seite Donald Trumps Marla Maples. Die US-amerikanische Schauspielerin war von 1993 bis 1999 mit Trump verheiratet.  © Adam Scull/Imago
Marla Maples, Tiffany Trump und Donald Trump (v.l.) am 29. März 1994 in New York
1993 kam Tiffany, die Tochter von Marla Maples und Donald Trump, zur Welt.  © Imago
Ex-Frau von Donald Trump und Mutter von Tiffany Trump Marla Maples.
Berichten zufolge könnte die Trennung von Trump im Zusammenhang mit einer Affäre von Maples stehen. Ein Polizist griff Maples und einen Bodyguard Trumps im April 1996 auf. Nachdem Trump den Bodyguard gefeuert hatte, plauderte dieser von einer Liaison. © Vincenzo Landi/Imago
Tiffany Trump, Tochter von Donald Trump und Marla Maples.
Tiffany Trump wurde nach dem Unternehmen Tiffany & Co. benannt, dessen Hauptgeschäft neben dem Trump Tower in New York lag. Nach der Scheidung der Eltern 1999 wurde Tiffany von ihrer Mutter in Kalifornien großgezogen, wo sie bis zu ihrem Highschool-Abschluss lebte. Sie galt lange als schwarzes Schaf der Dynastie.  © Andrew Dolph/Imago
Tiffany Trump (l.) streichelt an Thanksgiving 2017 im Rosengarten des Weißen Hauses einen Truthahn, nehmen ihr Ivanka Trump mit ihrer Tochter Arabella
Anders als Ivanka, Eric und Don Jr. erhielt sie bisher keine wichtige Funktion im millionenschweren Familienunternehmen. Auch im Wahlkampf war sie selten zu sehen. Im November heiratete sie in Mar-a-Lago den libanesisch-amerikanischen Geschäftsmann Michael Boulos. © Imago
Tiffany Trump Boulos
Am 15. Mai 2025 gab Tiffany Trump (hier mit ihrem Ehemann bei der Amtseinführung ihres Vaters) auf Instagram die Geburt ihres ersten Kindes bekannt, eines Sohnes namens Alexander Trump Boulos. © Jack Gruber/Imago
Donald Trump mit seiner aktuellen Ehefrau Melania Trump.
Melania Trump ist die aktuelle Ehefrau Donald Trumps. Das Model ist seit 2005 mit dem ehemaligen Präsidenten verheiratet. Die beliebteste First Lady ist Melania Trump nicht.  © Imago
Melania Trump am Rednerpult einer Wahlkampfveranstaltung der Republikaner im Oktober 2024 in New York
Die First Lady wurde als Melanija Knavs in Slowenien geboren. Damiot ist sie nach Louisa Adams in den Jahren 1825 bis 1829 erst die zweite Präsidentengattin, die nicht in den USA zur Welt kam. © Imago
Trump and Vance Swearing-In at the US Capitol
2006 bekamen Melanie und Donald Trump einen Sohn. Barron Trumps öffentliche Auftritte sind allerdings rar. Hier ist er während der Amtseinführung seines Vaters am 20. Januar 2025 zu sehen. Zum Erstaunen der Öffentlichkeit: Der jüngste Sohn von Donald Trump ist mittlerweile über zwei Meter groß. © Kevin Lamarque/Imago

Midterms: Trump-Mitarbeiter verlangt Unterstützung von McCarthy

+++ 18.15 Uhr: Donald Trump hat nie aufgehört, falsche Behauptungen über die US-Wahlen 2020 zu verbreiten. Jetzt postet er auch falsche Behauptungen über die Midterm-Wahl 2022 auf seiner Online-Plattform Truth Social. Auch wenn er die Midterms als „großen Sieg“ ausgibt, behauptet Trump ohne jegliche Beweise, dass verschiedene Midterm-Rennen manipuliert oder gestohlen wurden. So etwa die Senatswahl in Pennsylvania, die der Demokrat John Fetterman gewonnen hat. Sein Kandidat, der Republikaner Mehmet Oz, hatte Fetterman bereits zu seinem Wahlsieg gratuliert.

Midterms: Trump versucht DeSantis kleinzureden

+++ 15.15 Uhr: Aufgrund seiner Äußerungen kurz nach den Midterms ist klar, dass Donald Trump noch große Karriereziele hat. Doch seine Tochter und sein Schwiegersohn stehen dafür nicht mehr zur Verfügung. Ivanka Trump und Jared Kushner gehen offenbar auf Distanz zu Donald Trump.

+++ 14.25 Uhr: Donald Trump war mal wieder in Bestform. Auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social rückte er sich in beste Licht und versuchte, den wiedergewählten Gouverneur von Florida, Ron DeSantis, kleinzureden (s. auch Update v. 12.43 Uhr). Unter anderem ließ Trump mal wieder seine Lieblingsmär vom Wahlbetrug vom Stapel. Diesmal ging es aber nicht um die Präsidentschaftswahl 2020, sondern um die Zwischenwahlen 2018.

Midterms: Trump attackiert DeSantis

+++ 12.43 Uhr: Nach den Midterms tobt bei den Republikanern der erbitterte Machtkampf zwischen Donald Trump und Ron DeSantis. Der ehemalige Präsident attackierte den Gouverneur Floridas mit mehreren Posts auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social. DeSantis sei „ein durchschnittlicher Gouverneur“, ihm fehle die „Klasse“ und es sei Trump gewesen, der den „politisch toten“ DeSantis 2017 wiederbelebt hätte. Ein Berater Trumps sagte gegenüber Daily Beast, der Ex-Präsident sei bereit, „gegen DeSantis in den Krieg zu ziehen“.

+++ 11.46 Uhr: Kommenden Dienstag will Donald Trump sich an die Öffentlichkeit wenden. Der US-Präsident hatte bereits vor den Midterms diesen Termin als Tag „einer sehr großen Verkündung“ bezeichnet. Nun stehen offenbar Ort und Uhrzeit der Verkündung fest. Laut Alex Leary vom Wall Street Journal wird Trump am Dienstag um 21 Uhr Ortszeit in seinem Wohnsitz Mar-a-Lago vor die Kameras treten. Es wird erwartet, dass er dann seine Kandidatur für die Präsidentschaftswahl 2024 bekannt geben wird.

+++ 09.10 Uhr: Nun auch noch seine Freunde bei Fox and Friends: Brian Klimeade, Moderator der Morgen-Show, forderte von Donald Trump, sich zurückzuhalten. Zumindest bis zur Stichwahl der Midterms in Georgia solle Trump sich mit Ansagen über eigene politische Ambitionen zurückhalten. Die Attacken Trumps gegen Ron DeSantis nannte Kilmeade „verrückt“.

Midterms: Murdoch-Medien gehen auf Distanz zu Donald Trump

Update vom Freitag, 11. November, 07.20 Uhr: Während der frühere US-Präsident Donald Trump von Unregelmäßigkeiten und Wahlmanipulation bei den Midterms spricht, geht das einflussreiche Medienimperium von Robert Murdoch in den USA auf deutliche Distanz. Das „Wall Street Journal“ bezeichnete Trump in seinem Leitartikel als den „größten Verlierer der Republikanischen Partei“. Trump sei bei den Wahlen 2018, 2020, 2021 und 2022 „gefloppt“. Die Boulevard-Zeitung „New York Post“ bezeichnete Trump in einer Karikatur als „Trumpty Dumpty“, der einen „tiefen Fall“ erlitten habe. Die Zeitung zitierte einen Experten, der erklärte, zwei Wörter könnten erklären, warum die Republikaner bei den Midterms enttäuscht hätten: „Donald Trump“.

Midterms: Fox News geht hart mit Donald Trump ins Gericht

Und auch Fox News – lange Zeit Donald Trumps Lieblingssender – fand harsche Worte für Trump und lobte dessen Rivalen Ron DeSantis in höchsten Tönen.„Der größte Gewinner der Midterms war ohne Zweifel Gouverneur DeSantis, dessen Erdrutschsieg im Bundesstaat Florida atemberaubend war“, schrieb Fox-News-Kolumnistin Liz Peek. „Der größte Verlierer? Donald Trump.“

Midterms: Donald Trump wirft Nevada Wahlmanipulation vor

+++ 22.35 Uhr: Während Clark County, Nevada, am Donnerstag mit der Auszählung der Stimmen fortfuhr, wies der Standesbeamte des Bezirks den jüngsten Versuch von Donald Trump zurück, dem Staat Wahlmanipulation vorzuwerfen. Trump sei offensichtlich „falsch informiert“, hieß es laut CNN.

Trump behauptete am Donnerstag auf seiner Social-Media-Plattform fälschlicherweise, Clark County habe „ein korruptes Wahlsystem“ und warnte den republikanischen Senatskandidaten Adam Laxalt, „vorsichtig zu sein“. Eine Grundlage für die Behauptung des Ex-Präsidenten gab es nicht.

Midterms: Nächster Republikaner stellt sich gegen Donald Trump

+++ 18.25 Uhr: Mitch McConnell, Minderheitenführer im Senat, wollte nicht direkt antworten, als er von CNN gefragt wurde, ob er Donald Trump die Schuld für das überraschend schwache Ergebnis der Republikaner am Wahltag gebe. Stattdessen sagte er: „Nun, ich bin genau wie Sie alle, ich beobachte und warte darauf, dass die Auszählung der Stimmen beendet wird.“

+++ 16.05 Uhr: Mit Michael Lawler stellt sich der nächste Republikaner gegen Donald Trump. Seine Partei solle sich nach den Midterms „nach vorne bewegen“. Das gelte sowohl für das Programm als auch für die Personalien der „Grand Old Party“.

Update vom Donnerstag, 10. November, 14.55 Uhr: Mit Blick auf Georgia und eine wahrscheinliche Stichwahl bemühen sich die dortigen Republikaner um eine Abgrenzung von Donald Trump. Geoff Duncan ging mit seinem Parteifreund hart ins Gericht. „Es gibt keine Möglichkeit zu leugnen, dass Donald Trump am Dienstagabend gefeuert wurde“, so der Vizegouverneur des Bundesstaates. Die Zukunft der Partei sehe er in Personen wie Ron DeSantis.

Wahl in Georgia
Raphael Warnock (Demokrat)49,2 %
Herschel Walker (Republikaner)48,7 %
Chase Oliver (Libertarian)2,1 %

Midterms werden zum Fiasko für Donald Trump

Erstmeldung vom Donnerstag, 10. November: Washington, D.C. - Das Wall Street Journal hielt mit seiner Kritik nicht hinterm Berg. Donald Trump sei der größte Verlierer der Republikaner bei den Midterms schrieb das konservative Blatt in einem Kommentar. Der frühere Präsident habe „die Wahlen 2022 verpfuscht“ und könnte den Demokraten „weitere zwei Jahre Kontrolle über den Senat“ geben: „Vielleicht werden jetzt die Republikaner das Verlieren satthaben.“

Der Kommentar steht sinnbildlich für die schlechte Meinung, die auch viele andere Medien des rechten Spektrums in den USA teilen. Dass seine Lieblingszeitung New York Post am Tag nach den Wahlen mit einem Bild des erfolgreichen Gouverneurs von Florida aufmachte und Ron DeSantis als Mann der Zukunft bezeichnete („DeFuture“) dürfte Trump das Frühstück endgültig verdorben haben. Auch die rechte Nachrichten- und Meinungsseite Daily Caller, einst von Tucker Carlson aus der Taufe gehoben, schloss sich den Lobeshymnen auf DeSantis an und sprach von einem „Hoffnungsschimmer inmitten der Trümmer“.

Midterms 2022: Rechte Medien schieben Donald Trump Schuld in die Schuhe

Das Bild auf Fox News war auch nicht anders. Die vor den Zwischenwahlen groß dort angekündigte „rote Welle“, die sich in den Tagen vor den Wahlen sogar zu einem „roten Tsunami“ entwickelte, blieb nämlich aus. Stattdessen beklagte man auf Fox News und in anderen Medien des TV-Tycoons Rupert Murdoch die „absolute Katastrophe“ der Midterms.

Doch nach wie vor ist alles drin - für beide Parteien. Vor allem die zweite Kammer des US-Kongresses bleibt hart umkämpft. In drei Bundesstaaten sind die Ergebnisse der Midterms nicht bekannt. In Georgia liegt der Demokrat Raphael Warnock knapp vor dem Republikaner Herschel Walker. Keiner der beiden Kandidaten wird aber über die im Staat vorgeschriebene Marke von 50 Prozent der Stimmanteile kommen. Das wiederum bedeutet, dass eine Stichwahl am 6. Dezember den Sieger ermitteln wird. (Quelle: CNN)

Midterms in den USA: Der Schuldige war schnell ausgemacht

Der Schuldige an den an der Misere war schnell ausgemacht. Jacqui Heinrich, die für Fox News als Korrespondentin aus dem Weißen Hauses berichtet, zitierte eine anonyme republikanische Quelle, die Klartext redete: „Wenn es vorher noch nicht klar war, sollte es jetzt klar sein: Wir haben ein Trump-Problem.“

Dass die zahlreichen Niederlagen der von Trump unterstützten Kandidatinnen und Kandidaten bei den Abstimmungen den früheren Präsidenten mächtig unter Druck setzen, liegt jedenfalls klar auf der Hand. Tatsächlich könnte die offene Kritik an Trump, der die verhältnismäßig schlechten Ergebnisse herunterspielt, seine Pläne über den Haufen werfen, noch im November seine lang erwartete Präsidentschaftskampagne zu starten.

Schlechte Ergebnisse bei Midterms: Frühere Pressesprecherin vertraut nicht auf Donald Trump

So forderte ihn ausgerechnet seine frühere Pressesprecherin Kayleigh McEnany auf, die geplante Ankündigung der Präsidentschaftskandidatur erst mal auf Eis zu legen. Wichtiger sei jetzt, alle Energien in die möglicherweise entscheidende Stichwahl am 6. Dezember in Georgia zu stecken. „2022 ist noch nicht vorbei“, so McEnany. „Wir müssen die Biden-Agenda zum Erliegen bringen. Und das kann direkt über Georgia gehen.“

Der Frage, ob Trump in Georgia für Herschel Walker Wahlkampf machen sollte, wich McEnahy aus, indem sie einen anderen Namen ins Spiel brachte: Ihrer Meinung nach sollte eher Ron DeSantis nach Georgia reisen, um Walker zu unterstützen. „Wir müssen den Senat gewinnen“, so McEnanhy. Und das geht aus ihrer Sicht mit dem Hoffnungsträger Ron DeSantis wohl besser als mit Donald Trump. (Christian Stör/afp)

Rubriklistenbild: © SLAVEN VLASIC/AFP

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