Reaktionen auf Wahlausgang
„Drakonische Zeiten“ nach Trump-Sieg bei US-Wahl: US-Star zittert – Russland jubelt
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Andreas Schmid
Jens Kiffmeier- Tadhg Nagel
Felix Busjaeger
Bei der US-Wahl 2024 läuft es auf einen Wahlsieg von Donald Trump hinaus. Die internationalen Reaktionen erfolgen. Zahlreiche Politiker gratulieren dem Republikaner.
Update vom 6. November, 18.11 Uhr: Die Reaktionen auf den Ausgang der US-Wahl 2024 sind durchaus unterschiedlich. Während der ehemalige Präsident Georg W. Bush dem Republikaner Donald Trump zu seinem Triumph gratulierte, äußerte die Hollywood-Ikone Jamie Lee Curtis (65) tiefe Besorgnis. „Das bedeutet eine sichere Rückkehr zu einer restriktiveren, manche fürchten drakonischen Zeit“, postete die Darstellerin auf Instagram.
Sie fügte hinzu: „Viele befürchten, dass ihre Rechte eingeschränkt und verweigert werden. Minderheiten und junge Menschen haben Angst, Schwule und Trans-Menschen werden mehr Angst haben“. Curtis, die Mutter eines Kindes ist, das sich 2020 als Transgender identifizierte, äußerte diese Bedenken.
Reaktion auf US-Wahl 2024: Nato sieht Trump-Sieg mit Gelassenheit
Update vom 6. November, 16.40 Uhr: Rückzug aus der Nato? Der Trump-Sieg bei der US-Wahl 2024 löst in Europa teilweise Sorge über die militärische Treue der USA aus. Doch Nato-Generalsekretär Mark Rutte warnt vor Panikmache. „Durch die Nato haben die USA 31 Freunde und Verbündete, die dazu beitragen, die Interessen der USA zu fördern, die amerikanische Macht zu vervielfachen und die Sicherheit der Amerikaner zu gewährleisten“, ließ der frühere niederländische Regierungschef nach dem Wahlsieg des Republikaners mitteilen. Trump finde mittlerweile eine stärkere Allianz vor als zu seiner ersten Amtszeit. Während seiner ersten Präsidentschaft von 2016 bis 2020 hatte Trump wiederholt mit einem Nato-Ausstieg der USA gedroht.
Nach US-Wahl 2024 fürchtet die deutsche Wirtschaft die Auswirkungen des Trump-Sieges
Update vom 6. November, 15.51 Uhr: Die deutsche Wirtschaft könnte nach dem Wahlsieg von Donald Trump in den USA vor harten Zeiten stehen, warnen Wirtschaftsexperten und Verbände. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) äußerte am Mittwoch Bedenken, dass der Handel mit den USA erheblich erschwert werden könnte. Ebenso blickt der Außenhandelsverband BGA „mit Anspannung“ auf die ersten Amtshandlungen Trumps. Der Deutsche Aktienindex (Dax) reagierte mit einem Rückgang.
Clemens Fuest, Präsident des Ifo-Instituts, erklärte, dass „Trump verfolgt eine ausgeprägt protektionistische Agenda, die auf höhere Importzölle und stärkere Beschränkungen des internationalen Handels setzt, insbesondere gegenüber China und potenziell auch gegenüber Europa“. Es sei daher notwendig, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. Deutsche Exporteure, die die USA als ihren größten Absatzmarkt außerhalb der EU betrachten, könnten „empfindlichen Einbußen rechnen“, warnte Fuest. Sollte Trump seine Drohung umsetzen und Basiszölle von 20 Prozent auf Importe aus der EU und 60 Prozent auf Importe aus China erheben, könnten die deutschen Exporte in die USA nach Schätzungen des Ifo-Instituts um etwa 15 Prozent sinken.
Hoffnung auf bessere Beziehungen zu den USA: Manche afrikanischen Regierungschefs gratulieren Trump
Update vom 6. November, 15.27 Uhr: Nach der Wahl von Donald Trump zum Präsidenten der Vereinigten Staaten, haben mehrere afrikanische Staatsoberhäupter ihre Absicht bekundet, die bilateralen Beziehungen zu den USA zu intensivieren. Bola Tinubu, der Präsident Nigerias, übermittelte Glückwünsche und sagte: „Ich vertraue darauf, dass Präsident Trump die Welt näher an Frieden und Wohlstand bringen wird“. Der südafrikanische Präsident Cyril Ramaphosa äußerte sich in den sozialen Netzwerken und betonte seine Vorfreude auf die Fortsetzung der engen und beidseitig vorteilhaften Partnerschaft zwischen den beiden Ländern. Er freue sich „darauf, die enge und für beide Seiten vorteilhafte Partnerschaft zwischen unseren beiden Nationen in allen Bereichen unserer Zusammenarbeit fortzusetzen“.
Ebenso gratulierte der simbabwische Präsident Emmerson Dambudzo Mnangagwa Trump und betonte die Notwendigkeit von mehr Führungspersönlichkeiten, die im Interesse des Volkes handeln. „Die Welt braucht mehr Führungspersönlichkeiten, die für das Volk sprechen. Simbabwe ist bereit, mit Ihnen und dem amerikanischen Volk zusammenzuarbeiten, um eine bessere, wohlhabendere und friedlichere Welt aufzubauen.“, so Dambudzo Mnangagwa. George Weah, der liberianische Präsident, sieht in Trumps Wahl einen Neuanfang für die Amerikaner. Er bezeichnete die Wahl als „Beginn eines neuen Anfangs für das amerikanische Volk und als Chance für neue Hoffnung“.
Nach Trumps Sieg der US-Wahl 2024: China will friedliche Zusammenarbeit
Update vom 6. November, 15.03 Uhr: Unmittelbar vor der Wiederwahl von Donald Trump zum US-Präsidenten äußerte China den Wunsch nach einer „friedlichen Koexistenz“ mit den USA. Mao Ning, Sprecher des Außenministeriums in China, betonte am Mittwochmorgen: „Chinas US-Politik ist konsequent und klar. Wir betrachten und gestalten unsere Beziehungen zu den USA nach den Grundsätzen des gegenseitigen Respekts, der friedlichen Koexistenz und der Zusammenarbeit, von der beide Seiten profitieren“. Offiziell hielt sich die chinesische Regierung aus der US-Wahl 2024 heraus und stellte klar, dass sie diese als „eine interne Angelegenheit der Vereinigten Staaten“ ansieht.
Özdemir besorgt über US-Wahl 2024: „massive Auswirkungen“ auf die Zukunft
Update vom 6. November, 14.15 Uhr: Cem Özdemir (Grüne) hat seine Besorgnis über das Ergebnis der US-Wahl 2024 geäußert. Er interpretiert es als eine globale Warnung. Während seiner Afrika-Reise, die von IPPEN.MEDIA begleitet wird, gab er zu: „Der Schlag sitzt tief“. Er unterstrich die Bedeutung des Wahlausgangs und dessen „massive Auswirkungen auf die Frage der Zukunft des Westens“. In Sambia fügte er hinzu: „Man weiß gar nicht, wem man zuerst gratulieren soll: Herrn Trump oder Herrn Putin“ und deutete das Wahlergebnis als eine „Mischung aus Wut und Enttäuschung“. Er bemerkte weiter, dass viele US-Bürger das Gefühl hätten, dass „ein Millionär wie Trump“ tatsächlich „näher an den einfachen Leuten“ sei als die demokratischen Kräfte.
„Das sollte für uns alle ein Warnhinweis sein“, so Özdemir. Er forderte, dass auch in Deutschland gesellschaftliche Probleme angegangen werden müssen, „damit die Leute nicht zu den radikalen Rändern gehen“. Er wies darauf hin, dass man angesichts der Ergebnisse der letzten drei Landtagswahlen „auch gar nicht mit erhobenem Zeigefinger auf die USA schauen“ sollte. Abschließend appellierte er an die Bundesregierung, Maßnahmen zu ergreifen, anstatt sich gegenseitig zu bekämpfen.
Trump erhält Zuspruch aus Saudi-Arabien: Glückwünsche für die US-Wahl 2024 von der Königsfamilie
Update vom 6. November, 13.37 Uhr: Die Herrscher von Saudi-Arabien, König Salman und sein Sohn, der De-Facto Herrscher Prinz Mohammed bin Salman, haben ihre Glückwünsche an Donald Trump für seinen Sieg bei der US-Wahl 2024 ausgesprochen. Laut Berichten der saudischen Staatsmedien am Mittwoch, wurden Telegramme an den US-Republikaner gesendet. König Salman betonte die „engen Beziehungen zwischen den beiden befreundeten Ländern und Völkern, die jeder in allen Bereichen stärken und entwickeln“ möchte.
Update vom 6. November, 13.20 Uhr: Der Erfolg Donald Trumps bei der US-Wahl 2024 wird nach Ansicht von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) erhebliche Veränderungen in den transatlantischen Beziehungen mit sich bringen. Scholz äußerte am Mittwoch in Berlin: „Sicher wird vieles unter einer von Donald Trump geführten Regierung anders“. Er fügte hinzu: Das habe Donald Trump auch immer öffentlich klargemacht. „Die Priorität der Bundesregierung“ liege nun darin, „dass wir schnell Arbeitsbeziehungen mit der künftigen US-Regierung aufbauen und unsere Standpunkte angleichen“. Scholz unterstrich die globale Bedeutung der US-Wahlen und betonte, dass „eine Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten immer Auswirkungen über Amerika hinaus“ hat.
Er wies darauf hin, dass Trump seine Präsidentschaft in einer Phase zahlreicher Herausforderungen und Krisen beginnen wird. „Präsident Trump wird sein Amt in einer Zeit großer Herausforderungen und Krisen antreten. Bei ihrer Bewältigung kommt den Vereinigten Staaten und ihrem Präsidenten eine zentrale Rolle zu.“, so Scholz.
Japanischer Premier gratuliert Trump zum Sieg der US-Wahl 2024
Update vom 6. November, 12.20 Uhr: Der japanische Premierminister Shigeru Ishiba hat Donald Trump zu seinem Erfolg bei den amerikanischen Präsidentschaftswahlen beglückwünscht und gleichzeitig „die demokratische Wahl der Menschen in den Vereinigten Staaten“ gelobt. Ishiba äußerte am Mittwoch gegenüber Reportern seine Hoffnung auf eine „enge Zusammenarbeit“ mit Trump, um das „japanisch-amerikanische Bündnis und die japanisch-amerikanischen Beziehungen auf neue Höhen zu heben“. Er betonte zudem, dass er „so bald wie möglich“ ein Gespräch mit Trump führen möchte.
Teheran ist die US-Wahl 2024 egal: Ein Sieg Trumps mache keinen Unterschied
Update vom 6. November, 11.50 Uhr: Die iranische Regierung sieht „keinen signifikanten Unterschied“ darin, wer Präsident in den USA wird. In einem Beitrag von Tasnim News, der staatlichen iranischen Medienagentur, bestätigte die Sprecherin der iranischen Regierung, Fatemeh Mohajerani, dass „die allgemeine Politik des Iran und der Vereinigten Staaten übereinstimmt.“ Erforderliche Maßnahmen seien im Voraus geplant worden. Mohajerani sagte demnach auch, dass ein Sieg Trumps bei der US-Wahl 2024 „in keiner Verbindung“ zum Iran stehe und dass die „allgemeine Politik der USA und des Iran unverändert“ bleibe. Trump wurde in der Meldung nicht namentlich genannt.
Putin verweigert Trump Glückwünsche: Er sieht die USA auch nach der US-Wahl 2024 als „feindliches Land“
Update vom 6. November, 11.31 Uhr: Laut Aussagen des Kremls plant der russische Präsident Wladimir Putin nicht, Donald Trump zu seinem sich anbahnenden Sieg der US-Wahl 2024 zu beglückwünschen. Kreml-Sprecher Dmitri Peskow teilte am Mittwoch in Moskau mit, dass er keine Kenntnis davon habe, dass Putins Trump gratulieren wolle. Er begründete dies damit, dass die USA aus russischer Sicht ein „feindliches Land“ darstellen. Der Kreml werde den zukünftigen US-Präsidenten anhand seiner „konkreten Taten“ beurteilen. Putin selbst hatte vor der US-Wahl einst gesagt, dass er Joe Biden als Präsidenten bevorzugen würde, als der Demokrat noch im Rennen um das Weiße Haus war.
Glückwünsche an Trump aus Großbritannien: Starmer gratuliert zur US-Wahl 2024
Update vom 6. November, 11.15 Uhr: Der britische Premierminister Keir Starmer hat betont, dass Großbritannien weiter an der Seite der USA stehen wird. „Als engste Verbündete stehen wir bei der Verteidigung unserer gemeinsamen Werte Freiheit, Demokratie und Unternehmertum Schulter an Schulter“, so Starmer laut der britischen Zeitung The Independent. Obwohl er Trump in der Vergangenheit scharf kritisiert hatte, gratulierte der britische Premier ihm zum möglichen Sieg der US-Wahl 2024. „Herzlichen Glückwunsch, Herr Präsident Trump, zu Ihrem historischen Wahlsieg. Ich freue mich darauf, in den kommenden Jahren mit Ihnen zusammenzuarbeiten“, so Starmer.
Update vom 6. November, 10.50 Uhr: Nachdem Donald Trump den Sieg bei der US-Wahl 2024 für sich beansprucht hat, hat Recep Tayyip Erdoğan, der Präsident der Türkei, seinem „Freund Donald Trump“ Glückwünsche ausgesprochen. Er äußerte am Mittwoch auf X seinen Wunsch, dass die bilateralen Beziehungen zwischen den USA und der Türkei weiter gestärkt werden. „Ich hoffe, dass die Beziehungen zwischen der Türkei und den USA gestärkt werden“, so Erdoğan dort. Er hoffe zudem, dass „insbesondere die Palästinenser-Frage und der Krieg zwischen Russland und der Ukraine, ein Ende haben werden“.
Olaf Scholz beglückwünscht Donald Trump: transatlantische Zusammenarbeit soll fortgesetzt werden
Update vom 6. November, 10.40 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat dem US-Republikaner Donald Trump Glückwünsche zu seinem sich anbahnenden Sieg der US-Wahl 2024 ausgesprochen – und eine weitere transatlantische Zusammenarbeit angeboten. „Gemeinsam arbeiten Deutschland und die USA seit langem erfolgreich zusammen, um Wohlstand und Freiheit auf beiden Seiten des Atlantiks zu fördern“, schrieb Scholz am Mittwoch auf X. „Das werden wir zum Wohle unserer Bürgerinnen und Bürger fortsetzen.“
Sieg Donald Trumps bei US-Wahl 2024 zeichnet sich ab: erste Reaktionen
Erstmeldung: Berlin/Washington – Angesichts des sich abzeichnenden Siegs von Donald Trump bei der US-Wahl 2024 haben sich Bundeskanzler Olaf Scholz und der französische Präsident Emmanuel Macron am Morgen telefonisch abgestimmt. „Man hat vereinbart, sich dazu eng miteinander zu koordinieren“, teilte ein Regierungssprecher in Berlin mit. Macron betonte nach dem Gespräch die Notwendigkeit eines souveräneren Europas in diesem neuen Kontext. „Wir werden uns in diesem neuen Kontext für ein geeinteres, stärkeres, souveräneres Europa einsetzen“, schrieb Macron auf X.
In Moskau herrscht derweil Freude über das mögliche Ergebnis der US-Wahl 2024 und über den möglichen Wahlsieg Trumps bei der US-Wahl 2024. Maria Sacharowa, die Sprecherin des russischen Außenministeriums, kommentierte den Ausgang mit einem enthusiastischen „Halleluja“, in ihrem Telegram-Kanal. Ex-Kremlchef Dmitri Medwedew lobte Trumps geschäftsmännische Eigenschaften und hob hervor, dass Trump es nicht mag, Geld für „idiotische Verbündete“ und „dumme Wohltätigkeitsprojekte“ auszugeben. In Russland sieht man in Trump offenbar einen potenziellen Partner, der die Beziehungen zwischen den beiden Ländern verbessern könnte.
Reaktion auf Trump-Sieg bei US-Wahl 2024 aus Italien – Meloni gratuliert herzlich
Auch aus Italien kommen positive Signale: Ministerpräsidentin Giorgia Meloni gratulierte Trump herzlich zu seinem möglichen Wahlsieg. „Italien und die USA sind Schwester-Nationen, die durch ein unerschütterliches Bündnis, gemeinsame Werte und eine historische Freundschaft verbunden sind“, schrieb Meloni auf X. Sie betonte die strategische Verbindung zwischen Italien und den USA und wünschte Trump „frohes Schaffen“.
Die unterschiedlichen Reaktionen europäischer und russischer Führungspersönlichkeiten auf Trumps möglichen Wahlsieg verdeutlichen die variierenden Interessen und politischen Prioritäten in Europa und Russland. (afp/dpa)
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