Israel-Gaza-Krieg
USA „werden nicht verschont“: Iran droht Pentagon mit Eskalation des Israel-Krieges
VonAndreas Apetzschließen
Die Spannungen zwischen den USA und dem Iran nehmen weiter zu. Die islamische Republik droht nun mit einer Ausweitung des Israel-Krieges.
Teheran/New York – Der Außenminister des Iran hat die USA vor einem direkten Eingriff in den Krieg in Israel gedroht und vor eine Eskalation des Krieges gewarnt. Sollte der „Völkermord in Gaza weitergehen, werden sie von diesem Feuer nicht verschont bleiben“, sagte Hussein Amirabdollahian am Donnerstag (27. Oktober) laut einem Transkript seiner Rede bei einer Sondersitzung der UN-Vollversammlung in New York. „Ich sage den amerikanischen Staatsmännern und Streitkräften, die jetzt den Völkermord in Palästina handhaben, ganz offen, dass wir die Ausweitung und das Ausmaß des Krieges in der Region nicht begrüßen“, sagte er.
Iran vermittelt Hamas-Geiseln im Austausch gegen palästinensische Gefängnisinsassen
Laut Amirabdollahian, sei die Hamas nach iranischen Bemühungen dazu bereit, weitere Geiseln im Austausch gegen palästinensische Gefängnisinsassen in Israel freizulassen. „Gleichzeitig sollte die Welt die Freilassung von 6000 Palästinensern unterstützen, die in israelischen Gefängnissen festgehalten werden“, sagte der Außenminister laut einem Auszug der Rede.
Die islamistische Hamas hält im Gazastreifen nach israelischen Angaben mehr als 220 Menschen fest, darunter auch Babys, Frauen und ältere Menschen. Sie wurden bei dem verheerenden Angriff auf Israel mit mehr als 1400 Toten am 7. Oktober in den Gazastreifen verschleppt. Unter den Geiseln der Hamas befinden sich mehrere Dutzend ausländische Staatsbürgerinnen und Staatsbürger, auch Deutsche. Die Terrororganisation ließ bereits vier Geiseln frei, zwei Israelinnen und zwei US-Bürgerinnen.
USA-Iran-Konflikt spitzt sich zu: Pentagon greift Milizen-Stützpunkte an
Die US-Streitkräfte im Nahen Osten sehen sich im Zusammenhang mit dem jüngsten Krieg zwischen Israel und der Hamas mit einer Zunahme von Anschlägen konfrontiert. Das Pentagon machte am Donnerstag „vom Iran unterstütze Miliztruppen“ für mindestens 16 Angriffe im Oktober auf Stellungen von US-Streitkräften und der internationalen Anti-IS-Koalition in Syrien und im Irak verantwortlich. Dem Pentagon zufolge greifen die Milizen seit dem 17. Oktober mit Drohnen und Raketen unter anderem vom US-Militär genutzte Stützpunkte an.
Die USA haben im Osten Syriens als Reaktion auf die Angriffe der proiranischen Milizen am frühen Freitag (27. Oktober) Luftangriffe geflogen. Ziele seien zwei Einrichtungen gewesen, die von Irans Revolutionsgarden sowie deren Verbündeten genutzt würden, teilte das US-Verteidigungsministerium in Washington am späten Donnerstagabend (Ortszeit) mit. Die Angriffe seien ein Akt der Selbstverteidigung zum Schutz von US-Personal und hätten nichts mit dem derzeitigen Konflikt zwischen Israel und der islamistischen Hamas zu tun.
Bilder zeigen, wie der Krieg in Israel das Land verändert




Die US-Regierung hatte Anfang des Monats im Zuge des zu Israel-Konfliktes angekündigt, weitere Truppen im Nahen Osten zu schicken. Der Iran drohte daraufhin mehrfach direkt in den Krieg in Israel einzugreifen, sollten die USA einen „strategischen Fehler“ machen. (aa/dpa)