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Drohende Oligarchie: Biden warnt vor Trumps Amtseinführung vor Musk
VonTadhg Nagel
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Trump, Musk und Tech-Elite: Bidens Abschiedsrede ist ein Weckruf. Er sieht die Demokratie durch Reichtum und Einfluss in den Händen weniger bedroht.
Washington, D.C – Der scheidende US-Präsident Joe Biden nutzte seine Abschiedsrede an die Nation als letzte Gelegenheit, um sein Vermächtnis zu gestalten. Dabei äußerte er sich kaum zu gegenwärtigen Missständen oder der Vergangenheit. Stattdessen schlug er Alarm für die Zukunft. Unter der Herrschaft des künftigen US-Präsidenten Donald Trump befürchtet Biden ungebremsten Missbrauch von Macht und Reichtum – sowie den schleichenden Übergang zu einer Oligarchie.
Vom Oval Office aus versuchte Biden am Mittwoch (15. Januar) die Aufmerksamkeit der US-Bürger auf „eine gefährliche Machtkonzentration in den Händen einiger weniger, sehr wohlhabender Menschen“ zu lenken, die seiner Meinung nach das Gefüge des US-amerikanischen Lebens untergraben könnte. Trotzdem wünschte er Trump für dessen Amtszeit viel Erfolg.
Biden warnt vor Trumps Amtseinführung: „Oligarchie von Reichtum und Macht bedroht unsere Demokratie“
„Heute entsteht in Amerika eine Oligarchie von extremem Reichtum, Macht und Einfluss, die unsere gesamte Demokratie buchstäblich bedroht. Unsere Grundrechte und Freiheiten. Und eine faire Chance für alle, voranzukommen“, so die eindringliche Warnung des scheidenden US-Präsidenten.
In seiner Abschiedsrede an die Nation warte der scheidende US-Präsident Joe Biden vor Oligarchie und Demokratieverlust unter der künftigen Trump-Regierung.
Das Wort ‚Oligarchie‘ stammt aus dem Griechischen und bedeutet Herrschaft durch wenige. Wie der Guardian schreibt, argumentieren einige, dass die vorherrschende politische Spaltung in den USA nicht mehr zwischen links und rechts verläuft. Stattdessen sei die Trennlinie zwischen Demokratie und Oligarchie zu suchen, da sich die Macht in den Händen einiger weniger konzentriert. Immerhin verfüge das reichste Prozent der US-Amerikaner heute über mehr Vermögen als die unteren 90 Prozent zusammen.
Machtkonzentration in den USA: Biden sieht Reichtum als Gefahr für Demokratie und Freiheit
Zwar habe dieser Trend nicht mit Trump begonnen, so der Bericht, dieser werde ihn aber beschleunigen. Obwohl er sich selbst zum Helden der arbeitenden Bevölkerung ernannt habe, sei sein Kabinett mit 13 Milliardären das reichste der Geschichte. Letztlich umgebe sich der designierte US-Präsident also mit der Elite, die zu bekämpfen er vorgebe.
Die Tech-Unternehmer Elon Musk, Jeff Bezos und Mark Zuckerberg, zusammen eine Billion Dollar schwer, werden am Montag (20. Januar) bei Trumps Amtseinführung dabei sein. Musk, der reichste Mann der Welt, hat einen rasanten Aufstieg zum wichtigen Berater des US-Präsidenten hinter sich. Ihn habe Biden wohl im Sinn gehabt, als er vor einer „gefährlichen Machtkonzentration in den Händen einiger weniger ultrareicher Menschen“ warnte, urteilte die britische BBC.
US-Bürger als „Hüter der Flamme“: Biden mahnt zur Wachsamkeit vor dem Einfluss Trumps und der Eliten
Unter Berufung auf die Abschiedsrede des ehemaligen Präsidenten Dwight Eisenhower im Januar 1961, in der dieser vor dem Aufstieg eines militärisch-industriellen Komplexes warnte, fuhr Biden fort: „Sechs Jahrzehnte später bin ich ebenso besorgt über den möglichen Aufstieg eines technologischen Industriekomplexes. Auch für unser Land könnte dies eine echte Gefahr darstellen. Die Amerikaner werden von einer Lawine von Fehlinformationen und Desinformation überschwemmt, die Machtmissbrauch ermöglichen“.
Elon Musk: Erst US-Schattenpräsident – und jetzt Trump-Gegenspieler?
Biden warnte auch vor dem Schwinden der freien Presse und den besorgniserregenden Entwicklungen hinsichtlich sozialer Netzwerke. Zum Klimawandel sagte er: „Mächtige Kräfte wollen ihren unkontrollierten Einfluss ausüben, um die Schritte, die wir zur Bewältigung der Klimakrise unternommen haben, zu beseitigen und ihren eigenen Interessen nach Macht und Profit zu dienen“. Zum Abschluss seiner Abschiedsrede, rief der scheidende Präsident sein Volk dazu auf, „Wache zu halten“ für ihr Land: „Mögen Sie alle die Hüter der Flamme sein“, lautet Bidens letzter Auftrag. (tpn)