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Trump schießt sich auf „Vogelhirn“ Haley ein: „Am meisten überschätzte Person, die ich kenne“
VonNail Akkoyun
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Nikki Haley, die einzige Präsidentschaftskandidatin der Republikaner, gerät ins Visier von Donald Trump. Der interne Machtkampf nimmt an Fahrt auf.
West Palm Beach – Rund 13 Monate vor der US-Wahl im November 2024 holt Donald Trump mal wieder zum Schlag aus. Dieses Mal trifft es allerdings nicht die Demokraten oder die Justiz, sondern seine frühere Mitstreiterin Nikki Haley. Die 51-Jährige wagte es im Februar ihre Präsidentschaftskandidatur bekannt zu geben und somit Trump parteiintern herauszufordern.
Die ehemalige Gouverneurin von South Carolina, die ihre Amtszeit abbrach, um Trumps Botschafterin bei den Vereinten Nationen zu werden, sah zunächst davon ab, den Ex-Präsidenten herauszufordern, entschloss sich später aber doch dazu. Überraschenderweise entwickelte sich Haley – und nicht Floridas Gouverneur Ron DeSantis – laut Umfragen zur stärksten Konkurrentin Trumps. Das scheint auch das frühere Staatsoberhaupt zu überraschen – und zu provozieren.
Kampf um Präsidentschaftskandidatur der Republikaner: Nach DeSantis will Trump Haley „ausschalten“
In typischer Trump-Manier hat sich der 77-Jährige bereits einen herabsetzenden Spitznamen für die Präsidentschaftskandidatin ausgedacht: Fox News würde nach Ron DeSantis jetzt „Nikki ‚Birdbrain‘ Haley pushen“. Dabei habe das „Vogelhirn“ doch laut und oft erklärt, dass „Präsident TRUMP ein GROßARTIGER Präsident war und ich NIEMALS gegen ihn kandidieren würde“ (sic). „Nun, so viel dazu“ fügte er in einem Beitrag auf seinem sozialen Netzwerk Truth Social hinzu.
Bei der von ihm einst so geschätzten Nikki Haley handelt es sich in den Augen Trumps plötzlich um „eine weit weniger talentierte Person“ als Widersacher Ron DeSantis – den man bereits „ausgeschaltet“ habe. Da man in Umfragen elf Punkte vor US-Präsident Joe Biden liege, müsse man sich nun auf die „am meisten überschätzte Person konzentrieren, die ich kenne“: Nikki Haley.
Offensive gegen Trump: Haleys Vita könnte ihr einen Vorteil verschaffen
Neben den anderen elf Präsidentschaftskandidaten der Republikaner war Haley bis auf Chris Christie, Gouverneur von New Jersey, die Einzige, die Trump auf ihrer Wahlkampftour anging. Ihre männlichen Konkurrenten – Haley ist die einzige Frau, die zur Wahl antreten will – hielten sich bislang größtenteils zurück. Lediglich DeSantis attackierte Trump heftiger, wodurch er sich allerdings Feinde unter der Wählerschaft des Ex-Präsidenten machte. Damit dürfte DeSantis den anderen als Mahnbeispiel dienen: ohne Trumps Segen und dessen Anhängerschaft scheint eine Präsidentschaftskandidatur zum Scheitern verurteilt.
Weg frei für Trump: Haley steigt aus US-Vorwahlkampf aus
„Das hat jemandem wie Nikki Haley viel Raum gegeben, um in diese Lücke zu stoßen“, sagte der Politikwissenschaftler Kirk Randazzo im Gespräch mit Newsweek. Die Zeiten, in denen DeSantis als Trumps größter Herausforderer galt, seien vorbei. Ihr Aufstieg innerhalb der Grand Old Party sei aufgrund ihrer „klugen und versierten“ Politik keine Überraschung. Die Tatsache, dass Haley die einzige Frau ist, sowie ihre indisch-amerikanische Abstammung würden ihr zudem mehr Autorität bei Themen geben, „über die weiße männliche Kandidaten versuchen zu sprechen“.
In den vergangenen Jahren hatte Haley stets versucht, einen schmalen Grat zwischen der Anhängerschaft von Trump und einer gewissen Distanzierung herzustellen, um gemäßigtere Konservative anzusprechen. Doch Haley muss laut Randazzo weiter in die Offensive gehen. Nun sei es sinnvoll, die konservative Wählerschaft über die Gefahren Trumps, die derzeitige Uneinigkeit und das Chaos im Repräsentantenhaus aufzuklären. (nak)