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Zahlreiche bislang unbekannte Vorwürfe: Anklage gegen Trump soll mehr als 30 Punkte umfassen

  • Daniel Dillmann
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  • Stefan Krieger
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Der Republikaner Donald Trump wird wegen einer Schweigegeldaffäre als erster Ex-Präsident der USA angeklagt. Die Anklageverlesung steht unmittelbar bevor. Der Newsticker.

Update vom Freitag, 31. März, 12:00 Uhr: Donald Trump könnte Berichten von Newsweek zufolge im Rahmen seiner historischen Anklageschrift im Zusammenhang mit dem Schweigegeldverfahren gegen Stormy Daniels wegen Dutzenden von Delikten im Zusammenhang mit Geschäftsbetrug angeklagt werden. Nach Angaben von CNN unter Berufung auf ungenannte Quellen sieht sich Trump im Rahmen der Anklageschrift mehr als 30 Anklagepunkten im Zusammenhang mit Geschäftsbetrug konfrontiert.

Robert Costa, Wahl- und Wahlkampfkorrespondent von CBS News, twitterte, dass der Staatsanwalt von Manhattan, Alvin Bragg, „über einige Dokumente verfügt, die während der Untersuchung aufgedeckt wurden, aber der Öffentlichkeit noch nicht bekannt sind bzw. über die noch nicht berichtet wurde“.

Trump bittet Anhänger um Spenden für Schweigegeld-Prozess

Update vom Freitag, 31. März, 11:00 Uhr: Unmittelbar nach der Anklageerhebung gegen ihn haben Ex-US-Präsident Donald Trump und seine Unterstützer Medienberichten zufolge zu Spenden aufgerufen. „Die radikale Linke (…) hat mich in einer widerlichen Hexenjagd angeklagt“, heißt es demnach in E-Mails, die noch am Donnerstagabend (Ortszeit) verschickt wurden. Dies werde jedoch auf den demokratischen Amtsinhaber Joe Biden zurückfallen. Das Land erlebe das dunkelste Kapitel seiner Geschichte.

Donald Trump bittet um Spenden, um gegen die Klage anzugehen.

„Mit Ihrer Unterstützung werden wir das nächste große Kapitel der US-Geschichte schreiben – und 2024 wird für immer als das Jahr in die Geschichte eingehen, in dem wir unsere Republik gerettet haben“, heiße es weiter. Die Adressaten werden um Spenden ab 24 Dollar (rund 22 Euro) gebeten. Einen ähnlichen Aufruf gibt es auf Trumps Wahlkampfseite im Internet. Im konservativen Sender Fox News rief der republikanische US-Senator Lindsey Graham dazu auf, den Ex-Präsidenten mit Geld zu unterstützen, um gegen die Klage anzugehen. „Das ist buchstäblich legales Voodoo“, sagte er.

Verhandlungen mit Trumps Anwaltsteam laufen

Update vom Freitag, 31. März, 10:10 Uhr: Einem Bericht der Newsweek zufolge befindet sich der ehemalige Präsident Donald Trump in Verhandlungen über sein weiteres Vorgehen, nachdem die Anklage gegen ihn bekannt wurde. Unterdessen bereiten sich die Behörden von New York City auf mögliche Proteste vor, die auf die erste strafrechtliche Anklage eines amtierenden oder ehemaligen Präsidenten in der Geschichte der USA folgen könnten.

Donald Trumps Skandale, Fehltritte und Eklats in der Übersicht

Donald Trump als Moderator von The Apprentice, einer Reality-TV-Serie in den USA
Seit über 40 Jahren ist Provokation seine Spezialität: Donald Trump erregte die Gemüter, lange bevor er sich entschied, eine politische Karriere anzustreben. Ob als eiskalter Immobilienmakler in seiner Heimatstadt New York City oder wie hier als skrupelloser Chef in seiner eigenen Reality-TV-Serie „The Apprentice“ - Trump sorgte immer für Schlagzeilen. Ein Blick zurück erinnert an die größten Momente, die schließlich im Wahlsieg 2016 und dem Einzug ins Weiße Haus mündeten. © Imago
Donald Trump und Ivana Trump in den späten 1980er Jahren.
Dabei hatte alles so harmonisch begonnen. Donald Trump, reicher Erbe, Liebling der Klatschspalten und ab 1986 auch noch als Retter der New Yorker Eislaufbahn bekannt geworden, heiratete 1977 Ivana Trump. Das ehemalige Model schenkte Donald seine ersten drei Kinder: Donald Jr., Ivanka und Eric. Doch die Ehe sollte das glamouröse Leben der Trumps nicht überstehen und im Jahr 1990 ein Ende in Scheidung finden. © imago stock&people
Donald Trump und Marla Maples bei ihrer Hochzeit im Dezember 1993
Donald Trump ehelichte daraufhin die Frau, mit der er laut der Regenbogenpresse ohnehin schon seit längerem eine Affäre hatte: Marla Maples. Die damals 30 Jahre alte Schauspielerin gab Trump am 20. Dezember 1993 in New York das Ja-Wort. Kurz zuvor war Tiffany Trump, die gemeinsame Tochter der beiden, zur Welt gekommen. Die Ehe hielt respektable sechs Jahre. Marla Maples hätte über diese Zeit gerne ein Buch geschrieben. Das aber verhinderten laut Vanity Fair die Anwälte ihrer Stiefkinder Ivanka Trump und Donald Junior. © imago
Donald Trump und Melania Trump gemeinsam in New York
Es folgte Ehe Nummer Drei für Donald Trump, diesmal mit Melania Knauss. Das Topmodel aus Slowenien wurde als Kampagnengesicht der Zigarettenmarke Camel 1998 in den USA berühmt. Ihren späteren Ehemann lernte Melania im selben Jahr kennen. Im Jahr 2002 heiratete sie den 24 Jahre älteren Donald Trump. 2006 kam der gemeinsame Sohn des Glamour-Paares auf die Welt: Barron Trump. © Imago
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab
Im Jahr 2016 kam Donald Trump wie hier die goldene Rolltreppe seines Hochhauses in New York herab und erklärte seine Kandidatur für die US-Wahl 2016. Kaum jemand nahm die politischen Ambitionen des Fernsehstars zu diesem Zeitpunkt ernst. © Andrea Hanks/imago
Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush
In den Vorwahlen der Republikaner trat Donald Trump gegen Parteigrößen wie Jeb Bush (im Bild) an. Bei den TV-Debatten der Kandidaten machte er erstmals auf sich aufmerksam – indem er die alteingesessenen Politiker derbe attackierte. Trump sicherte sich so die Nominierung der Partei für die US-Wahl 2016. © imago
Donald Trump und Hillary Clinton beim Wahlkampf 2016
Dort traf Donald Trump auf Hillary Clinton. Die Kandidatin der Demokraten galt als Favoritin - vor allem, nachdem ein Tonband aufgetaucht war, in dem Trump damit angab, Frauen ungestraft sexuell belästigen zu können. Doch es geschah, was kaum jemand für möglich hielt: Trump setzte sich durch und wurde zum 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika gewählt. © imago
Barack Obama empfängt nach dessen Amtseinführung seinen Nachfolger Donald Trump im Weißen Haus in Washington DC, USA
Barack Obama hatte sich bei der Wahl für Hillary Clinton, seine langjährige Außenministerin, eingesetzt und vor Trump gewarnt. Genutzt hatte es nichts. Wie üblich besuchte Obama zunächst die feierliche Amtseinführung und empfing anschließend seinen Nachfolger im Weißen Haus – eine Ehre, die Trump vier Jahre später Joe Biden verweigern sollte. © imago
Donald Trump und Emmanuel Macron schütteln Hände
Kaum in Amt und Würden, schlidderte Donald Trump von einer Peinlichkeit zum nächsten Affront. Mit dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron lieferte sich Trump auf Staatsbesuch in Frankreich einen Wettbewerb im Händedrücken, den am Ende Macron gewann. Das zumindest ließen die deutlichen Spuren vermuten, die die Finger des Franzosen auf der Hand des US-Präsidenten hinterlassen hatten. © Peter Dejone/dpa
US-Präsident Donald Trump auf Staatsbesuch in Schanghai, China.
Doch Donald Trump polarisiert nicht nur mit seinen Taten, auch Spekulationen rund um sein Aussehen sorgen immer wieder für Schlagzeilen. Warum ist seine Haut orange, was schmiert er sich ins Gesicht, kann sich ein Milliardär kein besseres Toupet leisten? Das verweigert nämlich regelmäßig, ordentlich auf dem Kopf liegen zu blieben – wie hier zum Beispiel auf dem Flughafen in Schanghai zu sehen. © Jim Watson/imago
Angela Merkel, Emannuel Macron, Shinzo Abe und Donald Trump auf dem G7-Gipfel in Kanada
Vor allem die Verbündeten brachte Donald Trump mit seinem Wankelmut auf die Palme. Die schwierige Beziehung zwischen den USA unter seiner Regentschaft und dem Rest der westlichen Welt wird durch dieses Foto zusammengefasst, das auf dem G7-Gipfel in Kanada im Jahr 2018 entstand. Angela Merkel, damals noch Bundeskanzlerin, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Japans Premierminister Shinzo Abe reden auf Trump ein. Der sitzt da, mit trotzigem Gesichtsausdruck und verschränkten Armen. Vor allem Merkel ist die Frustration über einen derartigen Verhandlungspartner deutlich anzusehen. © Jesco Denzel/dpa
US-Präsident Donald Trump und Erotikdarstellerin Stormy Daniels
Wer glaubte, dass Donald Trump als Präsident zumindest nur noch politische Skandale produziert, wurde bald eines Besseren belehrt. Erotikdarstellerin Stormy Daniels machte ihre Affäre mit dem US-Präsidenten öffentlich. Beide trafen sich, während Trump schon mit Melania verheiratet war. Pikant: Melania war wohl damals gerade mit dem gemeinsamen Kind schwanger. Trump befahl seinem damaligen Anwalt Michael Cohen, Stormy Daniels Schweigegeld zu zahlen, damit alles geheim bleibe. Doch weil das Geld angeblich nie bei ihr ankam, schrieb Daniels ein Buch. Nun wissen wir alle, ob wir wollen oder nicht, wie Trumps Penis aussieht. © Mandel Ngan/afp
Donald Trumps legendärer Tweet mit Covfefe in einer Kunstausstellung in New York
Doch weder mit Bettgeschichten noch mit politischen Skandalen erzeugte Donald Trump derart viel Aufmerksamkeit wie mit seinem Twitter-Kanal. Als @realdonaldtrump twitterte Donald, bis sich die Balken bogen: mitten in der Nacht, voll Rechtschreibfehler und am liebsten in Großbuchstaben. Legendär ist sein „Covfefe“-Tweet vom 31. Mai 2017 (im Bild). Zeitweise folgten ihm fast 89 Millionen Accounts. Doch im Januar 2021 war auf einmal Schluss. Im Zuge der Attacke auf das Kapitol sperrte Twitter den Account des damals noch amtierenden US-Präsidenten. Grund: Er habe den Mob zur Gewalt ermutigt. © Christina Horsten/dpa
Neonazis marschieren durch Charlottesville (USA)
In welche Richtung Donald Trump innenpolitisch steuerte, wurde spätestens 2017 klar. Eine Horde Neonazis marschierte damals mit Fackeln durch die Stadt Charlottesville. Uniformierte Männer brüllten im Chor: „Juden werden uns nicht ersetzen.“ Ein Mann raste mit seinem Auto in eine Gruppe Gegendemonstranten, eine 30 Jahre alte Frau starb infolgedessen. Die ganzen USA waren schockiert. Doch das Staatsoberhaupt weigerte sich, den Neonazi-Aufmarsch zu verurteilen. Stattdessen sprach Donald Trump von „sehr guten Leuten auf beiden Seiten“. © Zach D Roberts/imago
Donald Trump besucht Puerto Rico
Als der Hurrikan „Florence“ im September 2018 die Insel Puerto Rico verwüstete, interessierte das Donald Trump zunächst wenig. Nach politischem Druck schickte er jedoch Hilfe und reiste sogar selbst auf die Insel, die zu den USA gehört, aber kein offizieller Bundesstaat ist. Dort angekommen bewarf Trump die Menschen mit Klopapierrollen. Die Tragweite der Katastrophe schien ihm zu keinem Zeitpunkt bewusst. Star-Koch José Andrés, selbst aus Puerto Rico und bei besagter Situation anwesend, sagte einige Zeit später zur Washington Post: „Es war ein Beweis für seine Unfähigkeit zur Empathie.“ © Evan Vucci/dpa
Donald Trump und das Sharpie Gate
Was nicht passt, wird manipuliert. Kein Moment charakterisiert dieses Credo von Donald Trump so eindrücklich wie das „Sharpie-Gate“. Als der Hurrikan Dorian die USA bedrohte, twitterte Trump, man müsse sich in den Bundesstaaten Florida, Georgia und Alabama in Acht nehmen. Das Problem: laut der offiziellen Karte des nationalen Wetterdienstes war Alabama nicht betroffen. Statt zuzugeben, dass er sich geirrt hatte, schmierte Trump mit einem Sharpie-Filzstift (das amerikanische Pendant zum Edding) einfach auf der Karte rum, erweiterte so das Gefahrengebiet und schwupps: schon war auch Alabama betroffen - zumindest in der Welt von Donald Trump, in der Fakten beliebig austauschbar sind. © JIM WATSON/afp
Trump-Anhänger stürmern das Kapitol in Washington DC
Wie sie begann, so endete Donald Trumps Zeit als Präsident: mit einem Skandal. Wochenlang schürte Trump mit seinen Behauptungen vom Wahlbetrug („The Big Lie“) die Aggressionen seiner Anhänger. Am 6. Januar 2021, der Tag, an dem Joe Biden offiziell zum Präsidenten ernannt werden sollte, entlud sich die Wut. Nachdem Trump seine Anhänger aufforderte, zum Kapitol zu marschieren, eskaliert dort die Situation. Der Mob überwindet die Absperrungen der völlig überforderten und unterbesetzten Polizei und dringt in das Parlamentsgebäude ein. Fünf Menschen sterben infolge des Aufruhrs. Für Donald Trump ändert das kaum etwas. Bis heute hat er seine Niederlage öffentlich nicht eingestanden. © Lev Radin/imago
2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) ein Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann.
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl nicht 2020 eingestanden. Skandale produzierte er aber auch nach seiner Amtszeit weiter. So im Jahr 2024, als die Kolumnistin und Autorin E. Jean Carroll (Mitte) einen Prozess gegen den Ex-Präsidenten wegen sexuellem Missbrauch und Verleumdung gewann. Ein New Yorker Gericht sprach Caroll Schadensersatz in Höhe von 84 Millionen Dollar zu.  © IMAGO/Mary Crane
Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba
Noch heftiger fiel das Urteil in einem anderen Prozess gegen Donald Trump, hier mit seiner Anwältin Alina Habba aus. Ebenfalls in New York wurde der Ex-Präsident wegen Verschleierung von Schweigegeldzahlungen an die Erotikdarstellerin Stormy Daniels schuldig gesprochen - in insgesamt 34 Fällen.  © imago
Bis heute hat Donald Trump seine Niederlage bei der US-Wahl 2020 nicht eingestanden.
Trotz aller Skandale tritt Donald Trump auch 2024 erneut zur US-Wahl an. Seine Kandidatur verkündete er in seinem neuen Wohnsitz, dem Luxus-Ressort Mar-a-Lago. © IMAGO/C-Span
Donald Trump und Kamala Harris
Nach dem Rückzug der Kandidatur Joe Bidens hatte Donald Trump im Wahlkampf für die US-Wahl 2024 eine neue Gegnerin: Vizepräsidentin Kamala Harris. Im ersten und einzigen TV-Duell produzierte Trump dann auch den nächsten Eklat. „Sie essen Katzen und Hunde“, sagte der Kandidat der Republikaner über Einwanderer aus Haiti, die sich im Bundesstaat Ohio angeblich über Haustiere der US-Bürgerinnen und Bürger hermachen würden. © SAUL LOEB/AFP
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024
Donald Trump gewann die US-Wahl 2024 und zog mit seinem neuen Vizepräsident JD Vance ins Weiße Haus ein. Am Tag der Amtseinführung unterzeichnete Trump in der Mehrzweckhalle Capital One Arena in Washington DC unter dem Applaus seiner Anhängerschaft dutzende präsidentielle Dekrete. © JIM WATSON/AFP
Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um
Kaum angekommen im Oval Office sorgte Donald Trump für den nächsten Eklat. Per Dekret benannte der neue US-Präsident den Golf von Mexiko in Golf von Amerika um. Weil die Nachrichtenagentur AP diese Umbenennung nicht mitmachen wollte, verbannte die Trump-Administration ihre Vertreterinnen und Vertreter von den Pressekonferenzen des Weißen Hauses. © imago
Donald Trump beim Interview im Oval Office
Ebenfalls im Oval Office kam es zu einem weiteren Eklat, an dem Donald Trump maßgeblich beteiligt war. Während eines Fernsehinterviews behauptete der US-Präsident, man habe die Tättowierung „MS13“ auf den Knöcheln eines abgeschobenen Südamerikaners gefunden, was wiederum dessen Mitgliedschaft in der gleichnamigen Kriminellen-Gang beweisen würde. Mehrfach wies der Reporter Trump daraufhin, dass es sich bei seinem angeblichen Beweisfoto um eine mit Photoshop bearbeitete Aufnahme handle. Trump wiederum ließ sich davon aber nicht stören. © IMAGO/White House
Trump auf der Beerdigung des Papstes in Rom
Doch nicht nur in Washington DC sorgte Donald Trump nach Amtsübernahme für Eklats und Kopfschütteln. Das gelang dem neuen Präsidenten auch in Rom. Bei der Beerdigung von Papst Franziskus im Vatikan brach Trump mit seiner Anzugfarbe das Protokoll. Statt in Schwarz erschien der US-Präsident in Begleitung von First Lady Melania Trump in blauem Anzug. © ISABELLA BONOTTO/AFP

Trumps Anwältin Susan R. Necheles sagte, dass ihr Mandant voraussichtlich am Dienstag (4. April) in New York zur Anklageverlesung erscheinen werde, so die New York Times. Das Datum der Anklageverlesung könnte sich jedoch noch ändern. Das Büro des Bezirksstaatsanwalts von Manhattan, Alvin Bragg, gab bekannt, dass die Verhandlungen mit Trumps Team noch andauern. Die genauen Vorwürfe, die Trump gemacht werden, sollen erst bei der Anklageverlesung bekannt gegeben werden.

„Angriff auf unser Land“ - Trump reagiert wütend auf Anklage

Update vom Freitag, 31. März, 08:30 Uhr: Noch am Mittwoch (29. März) hatte Donald Trump das lange Schweigen der Grand Jury in den letzten Tagen gefeiert. Trump sagte, er habe „großen Respekt“ vor dem Gremium, das eine „Hexenjagd“ des Bezirksstaatsanwalts von Manhattan, Alvin Bragg, nur einen Tag vor der Entscheidung der Geschworenen, ihn anzuklagen, „auf Eis gelegt“ habe.

Jetzt sieht Trump in der Anklageerhebung gegen ihn einen „Angriff auf unser Land“. Es sei auch ein Angriff auf die „einst“ freien Wahlen, die USA seien jetzt ein „Dritte-Welt-Land“ und eine Nation im Niedergang, schrieb der Republikaner am Donnerstag auf dem von ihm mitbegründeten Netzwerk und Twitter-Ersatz Truth Social. In seinem Post waren etliche Wörter in Großbuchstaben, das Wort „angeklagt“ war falsch geschrieben. Trump hat mehrere juristische Baustellen – er weist immer wieder alle Vorwürfe als politische Verfolgung zurück.

Anklageverlesung gegen Trump für Dienstag geplant

Update vom Freitag, 31. März, 07:50 Uhr: Laut Donald Trumps Anwältin soll die Anklageverlesung gegen den Ex-Präsidenten in der kommenden Woche erfolgen. Gegenüber der Nachrichtenagentur AFP erklärte Susan Necheles via E-Mail: „Wir erwarten, dass sie am Dienstag stattfindet“. Gemeint ist Dienstag, der vierte April 2023.

Bisher sind noch keine Details aus der Anklage bekannt. Bei der Verlesung werden die erhobenen Vorwürfe dargelegt, auf die der Angeklagte in der Regel eine Erklärung abgibt. Anschließend entscheidet ein Richter darüber, ob der Angeklagte in Untersuchungshaft geht, oder auf Kaution freigelassen wird.

Grand Jury stimmt für Anklage gegen Donald Trump

Update vom Freitag, 31. März, 4.10 Uhr: Die Entscheidung ist gefallen: Die zuständige Grand Jury in New York stimmte für eine Anklageerhebung gegen Trump wegen einer Schweigegeldzahlung an die Pornodarstellerin Stormy Daniels vor der Präsidentschaftswahl 2016, wie am Donnerstag (30. März) bekannt wurde. Trump, der „politische Verfolgung und Wahlbeeinflussung“ anprangerte, könnte sich kommende Woche der Justiz stellen.

Zunächst hatten zahlreiche US-Medien über die Anklage gegen den 76-jährigen Rechtspopulisten berichtet, der bei der Präsidentschaftswahl 2024 das Weiße Haus zurückerobern will. Dann bestätigte die Staatsanwaltschaft die Anklage. Das Büro von Manhattans leitendem Oberstaatsanwalt Alvin Bragg erklärte, Trumps Anwalt kontaktiert zu haben, um zu koordinieren, wie der Ex-Präsident sich für eine Anklageverlesung stellen könne.

Angaben zum Inhalt der Anklage machte die Staatsanwaltschaft keine. Das Dokument sei nach wie vor „versiegelt“.

Trumps Anwalt Joe Tacopina sagte dem Sender NBC News, der Ex-Präsident werde sich voraussichtlich Anfang kommender Woche stellen und in Braggs Büro erscheinen. Der Nachrichtensender CNN sprach von Dienstag. Der Republikaner müsste dann - zumindest gemäß der normalen Prozedur – erkennungsdienstlich behandelt werden. Dann würde ein Richter in seiner Anwesenheit die Anklage verlesen.

Anklage gegen Donald Trump: Entscheidung noch in dieser Woche?

Update vom Mittwoch, 29. März, 14.42 Uhr: Donald Trumps Social-Media-Post von diesem Mittwochmorgen (US-Ortszeit) ist komplett in Großbuchstaben. In dem Beitrag schreibt er unter anderem, dass er inzwischen „so viel Respekt“ für die Grand Jury gewonnen habe. Die Tirade ist mutmaßlich ironisch gemeint. Den Original-Post bei Truth Social finden Sie hier.

Die aus 23 Mitgliedern bestehende sogenannte Grand Jury entscheidet nach Vorlage von Beweismitteln durch die Staatsanwaltschaft, ob Anklage gegen den Ex-Präsidenten erhoben wird. Laut übereinstimmenden Medienberichten soll dies aber nicht mehr in dieser Woche geschehen.

Anklage gegen Trump? „Es sieht so aus, als ob der Fall tot ist“

Update vom Mittwoch, 29. März, 11.45 Uhr: Lindsey Halligan, einer der Anwälte Donald Trumps, erklärte gegenüber dem Nachrichtenportal Newsmax, die Ermittlungen gegen den ehemaligen US-Präsidenten wegen Schweigegeldzahlungen seien „tot“. Halligan ist der Überzeugung, dass der „schwache“ Fall gegen Trump ohne eine Anklage gegen den Republikaner endet.

„Ich glaube, sie versuchen nur, den Fall am Leben zu erhalten, aber es sieht so aus, als ob der Fall tot ist“, so Halligan. „Wenn nicht, sollte er es sein. [Staatsanwalt] Bragg muss diesen Fall abschließen, aufhören, sich auf jemanden zu konzentrieren, der nicht einmal in New York City lebt, und sich darauf fokussieren, die Einwohner von New York City vor den Gewaltverbrechen zu schützen, die dort geschehen.“

Anklage gegen Donald Trump? Hängepartie in New York

Update vom Mittwoch, 29. März, 4.00 Uhr: Noch immer keine Entscheidung in New York. Eine mögliche Anklage des ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump wegen Schweigegeldzahlungen lässt laut Medienberichten weiter auf sich warten. Die sogenannte Grand Jury werde am Mittwoch (29. März) nicht zusammentreten und diese Woche auch nicht über eine Anklage abstimmen, berichteten unter anderem der TV-Sender NBC und der Finanzdienst Bloomberg.

Die aus 23 Mitgliedern bestehende Grand Jury entscheidet nach Vorlage von Beweismitteln durch die Staatsanwaltschaft, ob Anklage erhoben wird. Trump hatte schon vor anderthalb Wochen behauptet, er solle am Dienstag vergangener Woche festgenommen werden – und rief seine Anhänger zu Protesten auf.

Update, 16.40 Uhr: Am frühen Morgen, genauer, um 3.30 Uhr Ortszeit, hat sich Donald Trump zu Wort gemeldet. Doch statt der möglichen Anklage thematisierte der Ex-Präsident seinen innerparteilichen Rivalen Ron DeSantis. In einem Post auf seiner eigenen Plattform namens „Truth Social“ veröffentlichte Trump einen neuen Spitznamen: Ron Dukakis. Den übernahm Trump von Steve Hilton, Moderator bei Fox News. Am Wochenende hatte Trump mehrfach über DeSantis geschimpft.

Anklage gegen Trump? Verbündeter fürchtet weitaus Schlimmeres

Update, 15.30 Uhr: Donald Trump glaubt schon nicht mehr an eine Anklage. Ein Verbündeter befürchtet dagegen viel Schlimmeres. Der rechtsextreme Verschwörungstheoretiker und Moderator Alex Jones spekulierte darüber, dass der „Deep State“ bereits die Hinrichtung des Ex-Präsidenten plane. Man werde ihn entweder erschießen oder sein Flugzeug zum Absturz bringen, sagte Jones in seinem Online-Format „Info Wars“ am Sonntag (26. März).

Donald Trump könnte mit Drohungen erneut Gesetze gebrochen haben

Update, 13.20 Uhr: Mit seinen Drohungen gegen Staatsanwalt Alvin Bragg könnte Donald Trump erneut das Gesetz gebrochen haben. Das zumindest sagte Glenn Kirschner, ehemaliger Staatsanwalt und Rechtsexperte der TV-Sender NBC und MSNBC.

In einem Youtube-Video erläuterte Kirschner, Trump habe „mit der Absicht, Alvin Bragg bei der Ausübung seiner offiziellen Pflichten einzuschüchtern“ gegen ein New Yorker Gesetz verstoßen und sich der „Behinderung der Regierungsverwaltung im zweiten Grad“ schuldig gemacht. Es scheint also zu sein, wie die Daily Show am Wochenende feststellte: „Trumps Verbrechen haben nun ihre eigenen Baby-Verbrechen bekommen“.

Update, 11.50 Uhr: Doch nicht nur aus den Reihen der Republikaner kommt Kritik an Alvin Bragg. Der Staatsanwalt wird auch von einzelnen Vertretern der Demokraten attackiert. Der ehemalige Gouverneur des Bundesstaates New York, Andrew Cuomo, bezeichnete die Ermittlungen gegen Donald Trump als „politisch“ und warnte davor, sie würden den „Zynismus und die Spaltung“ in der amerikanischen Politik vorantreiben.

Kritik am Staatsanwalt: Republikaner attackieren Bragg wegen Trump

Update, 10.30 Uhr: Vor allem aus dem Lager der Republikaner muss sich Staatsanwalt Alvin Bragg derzeit vieles gefallen lassen. In einem gemeinsamen Brief forderten die Abgeordneten Jim Jordan, James Comer und Bryan Steil Informationen zu den andauernden Ermittlungen gegen Donald Trump. Bragg aber verneinte diese Forderung.

Vergangene Woche hatten die Republikaner Bragg bereits aufgefordert, vor einem Ausschuss des US-Repräsentantenhauses zu erscheinen und dort eine Aussage zu machen. Der Staatsanwalt hatte auch das abgelehnt. Die Republikaner besitzen im Repräsentantenhaus seit ihrem Sieg bei den Midterms 2022 eine hauchdünne Mehrheit.

Mögliche Klage gegen Donald Trump: die Hauptrollen

Donald TrumpEx-Präsident und möglicherweise bald Angeklagter in New York
Stormy DanielsPornodarstellerin und Ex-Geliebte von Donald Trump
Karen McDougalNacktmodel und Ex-Geliebte von Donald Trump
Michael CohenEx-Anwalt Trumps
Alvin BraggStaatsanwalt im New Yorker Bezirk Manhattan

Klage gegen Donald Trump? Finale in New York

Erstmeldung vom 27. März: New York – Auch dieses Mal wartet man in den USA gespannt auf eine mögliche Entscheidung in New York: Wird Alvin Bragg, zuständiger Staatsanwalt im Stadtteil Manhattan, Klage gegen Donald Trump erheben oder nicht? Gegen den Ex-Präsidenten wird in seiner Heimatstadt seit mehreren Jahren wegen Schweigegeldzahlungen an die Pornodarstellerin Stormy Daniels und das Model Karen McDougal ermittelt.

Mit den Zahlungen, die Trumps damaliger Anwalt Michael Cohen abgewickelt hatte, könnte der ehemalige Präsident gegen Gesetze zur Wahlkampffinanzierung verstoßen haben. Ob das für eine Anklage reicht, darüber soll eine Grand Jury entscheiden. Die Geschworenen werden heute (27. März) erneut zusammenkommen und über eine mögliche Klage entscheiden.

Donald Trump bedroht Staatsanwalt in New York

Trump hatte vergangenen Dienstag seine bevorstehende Festnahme bereits verkündet, nur um dann auf einer Wahlkampfveranstaltung am Sonntag in Waco (Texas) zu behaupten, Bragg habe die Anklage gegen ihn längst wieder abgeblasen. Dazwischen drohte Trump dem Staatsanwalt ganz offen mit Gewalt. „Wir werden zu Ende bringen, was wir begonnen haben. Mit euch an meiner Seite werden wir den tiefen Staat völlig auslöschen“, schrieb Trump auf seiner Social-Media-Plattform Truth Social.

Das ganze untermalte er mit einem Bild, das ihn selbst mit Baseballschläger in der Hand und neben ihm ein Foto von Staatsanwalt Bragg zeigte. „Tod und Zerstörung“ würden auf falsche Anschuldigungen folgen, so Trump. Bragg und seine Mitarbeiter nannte Trump „menschlichen Abfall“.

Selbst Donald Trumps Anwälte hielten das laut eigenen Aussagen bei den Fernsehsenders Fox News und NBC für keine gute Idee. Das Foto wurde kurz nach Veröffentlichung wieder gelöscht. Die Boulevardzeitung New York Post brachte es dennoch auf ihre Titelseite.

Der 76 Jahre alte Ex-Präsident hatte vergangene Woche mehrfach zu Protesten gegen seine mutmaßliche Verhaftung aufgerufen. Dieser Aufruf hatte auch die Sicherheitsbehörden alarmiert. Bislang sei die Lage aber ruhig, meldeten sowohl das FBI als auch die New Yorker Polizei. Konkrete Bedrohungen seien nicht bekannt.

Klage gegen Donald Trump wäre historisch

Ob aber heute die Entscheidung fällt über eine mögliche Anklage gegen Donald Trump, das ist alles andere als sicher. Mehrere US-Medien berichten, dass weitere Zeugen in New York vernommen werden sollen. Sollte das wirklich der Fall sein, würde die Entscheidung über eine mögliche Anklage ganz sicher verschoben werden. Sollte es aber dazu kommen, hätte Trump erneut etwas Historisches erreicht: Er wäre der erste ehemalige Präsident der USA, gegen den eine Staatsanwaltschaft Anklage erhebt. (mit Agenturmaterial)

Rubriklistenbild: © Evan Vucci/dpa

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