Um Ihnen ein besseres Nutzererlebnis zu bieten, verwenden wir Cookies.
Durch Nutzung unserer Dienste stimmen Sie unserer Verwendung von Cookies zu.
Weitere Informationen
Donald Trump bedient sich erneut bei Adolf Hitlers Wortschatz
VonDaniel Dillmann
schließen
Donald Trumps Rhetorik erinnert immer wieder an Adolf Hitler. Einen möglichen Grund dafür nannte seine Ex-Frau Ivana - nicht die einzige Parallele.
Update vom 20. Dezember 2023, 11.51 Uhr: Eine Sache, die wohl nur Donald Trump beherrscht: Dementieren und nachlegen zugleich. Auf einer Wahlkampfveranstaltung im US-Bundesstaat Iowa hat der Ex-Präsident zunächst bestritten, Adolf Hitlers „Mein Kampf“ je gelesen zu haben. Gleichzeitig wiederholte er seinen Satz, dass Einwanderer „das Blut unseres Landes vergiften“ würden - eine Formulierung, wie sie der Führer des Dritten Reichs ebenfalls verwendet hatte.
Erstmeldung vom 19. Dezember 2023: Washington DC - Ein wieder aufgetauchtes Interview von Ivana Trump beschäftigt die US-Politik. Die erste Ehefrau des ehemaligen Präsidenten Donald Trump hatte in einem Gespräch mit dem Magazin Vanity Fair im Jahr 1990 behauptet, Donald habe eine Sammlung von Reden Adolf Hitlers im Nachtisch neben dem Bett im gemeinsamen Schlafzimmer gehabt. Regelmäßig soll er in dem Buch „My New Order“, eine Sammlung von Reden des Diktators, gelesen haben. Donald Trump selbst hat die Behauptungen seiner verstorbenen Ehefrau bislang immer bestritten.
Doch Ivanas Behauptungen kehren aus einem bestimmten Grund zurück in den politischen Diskurs. Donald Trump hat in jüngster Zeit seine abfällige Rhetorik über Einwanderer verstärkt und dabei Formulierungen verwendet, die an Adolf Hitlers Reden erinnern. Bei zwei Wahlkampfauftritten behauptete Trump, dass Einwanderer „das Blut unseres Landes vergiften“ würden, eine Formulierung, die in Hitlers Manifest „Mein Kampf“ vorkommt. Das berichtete unter anderem der Nachrichtensender NBC.
Ivana Trump war politische Unterstützerin ihres Mannes Donald
Ivana Trump, geborene Zelníčková, ist eine ehemalige tschechoslowakische Skifahrerin und Model, die vor allem durch ihre Ehe mit dem ehemaligen US-Präsidenten Donald Trump bekannt wurde. Sie waren von 1977 bis 1992 verheiratet. Aus der Ehe waren drei Kinder hervorgegangen: der 45 Jahre alte und damit älteste Sohn Donald Trump Jr., die 42 Jahre alte, älteste Tochter Ivanka Trump und Eric Trump, 39 Jahre alt. Ivana Trump starb am 14. Juli 2022 im Alter von 72 Jahren.
Die Trump-Dynastie: Alle Mitglieder und ihre Rollen in der „First Family“
Obwohl selbst Einwanderin in die USA, war Ivana Trump zeit ihres Lebens eine überraschende Verbündete Donalds. In den vier Jahren seiner Amtszeit unterstütze seine Ex-Frau den harten Einwanderungskurs ihres Ex-Mannes. Ebenfalls gegenüber der Vanity Fair erzählte Ivana die Geschichte, wie ein Mitarbeiter in der Trump Organization seinen damaligen Chef Donald Trump regelmäßig begrüßte. Wohl zum Scherz soll der Angestellte „mit den Absätzen geklickt und Heil Hitler“ gerufen haben.
Trump kokettiert mit Hitler-Sprüchen und Vergleichen
Ivanas Aussagen aus den 1990er Jahren verleihen der aktuellen Kontroverse um Donald Trumps politische Positionen erneut Aufschwung. Trump hatte erst vor kurzem im Interview mit Fox News gesagt, er würde im Falle eines Wahlsiegs bei der US-Wahl 2024 „nur für einen Tag“ ein Diktator sein und seine politischen Gegner verfolgen lassen. Diesen Kommentaren folgten dann die Analogien an Reden Adolf Hitlers. Gegenüber dem ABC-Korrespondenten Jonathan Karl soll Trump zugegeben haben, dass er im Besitz einer Ausgabe von Hitlers „Mein Kampf“ sei. Das schrieb Karl in seinem Buch „Tired of Winning: Donald Trump and the End of the Grand Old Party“.
Ebenfalls dort berichtete Karl auch von einer weiteren Situation, in der der ehemalige US-Präsident offenbar kein Problem mit einem Hitler-Vergleich gehabt haben soll. Trump soll gegenüber einem befreundeten Kongressmitglied damit gesagt haben, die ehemalige Bundeskanzlerin Angela Merkel habe ihm mitgeteilt, wie „erstaunt“ sie über die große Zahl an Menschen sei, die zu Trumps Reden erscheine. „Sie hat mir gesagt, dass es nur einen anderen politischen Führer gibt, der jemals eine so große Menschenmenge hatte wie ich“, soll Trump voller Stolz berichtet haben.
Donald Trumps Worte erinnern immer wieder an Hitler
Im November 2023 erinnerte ein weiteres Statement Donald Trumps an die Sprache von faschistischen Machthabern wie Adolf Hitler oder Benito Mussolini. „Wir versprechen Ihnen, dass wir die Kommunisten, Marxisten, Faschisten und die linksradikalen Schläger ausrotten werden, die wie Ungeziefer in den Grenzen unseres Landes leben, die lügen, stehlen und Wahlen betrügen“, so Trump auf einer Wahlkampfrede. Historiker zeigten sich entsetzt.
Im Sommer 2020 nannte Trump auf einer Rede in Michigan den Unternehmer und Autobauer Henry Ford einen Mann „mit gutem Blut“ und betonte die Bedeutung von „guten Blutlinien“. Ford war bekannt für seinen glühenden Antisemtismus und seine Begeisterung für Adolf Hitler.
Donald Trump tritt 2024 wieder an - mit guten Chancen
Ob und welchen Einfluss die Kontroversen auf die politische Zukunft Donald Trumps haben wird, bleibt unklar. Der 77 Jahre alte gebürtige New Yorker bewirbt sich um die Nominierung der Republikaner für die Präsidentschaftswahl 2024. Umfragen zu den Vorwahlen in den USA sehen Trump deutlich vor seinen innerparteilichen Konkurrenten wie Nikki Haley oder Ron DeSantis.
Weg frei für Trump: Haley steigt aus US-Vorwahlkampf aus
Sollte er die Nominierung der „Grand Old Party“ erhalten, würde Trump aller Voraussicht nach erneut gegen Joe Biden antreten. Der amtierende US-Präsident hatte die Wahl 2020 gegen Trump gewonnen. Laut aktuellen Umfragen müssten sich die USA bei einer Neuauflage des Duells auf ein extrem knappes Ergebnis und entsprechend wochenlange Auszählungen einstellen. (dil)
Für diesen von der Redaktion geschriebenen Artikel wurde maschinelle Unterstützung genutzt. Der Artikel wurde vor Veröffentlichung von Redakteur Daniel Dillmann sorgfältig überprüft.