„Mindestens 30 tote Soldaten“
Ukraine meldet schmerzhafte Verluste für Russland: Geheimer Kommandoposten auf der Krim getroffen
VonNadja Orthschließen
Die Ukraine soll auf der Krim mehrere Anschläge verübt haben. Dabei sei jeweils ein Militärflugplatz sowie ein Kommandoposten schwer beschädigt worden.
Kiew – Die Ukraine soll in ihrer laufenden Offensive gegen Russland nach eigenen Angaben eine militärische Mission auf der russisch besetzten Halbinsel Krim durchgeführt haben. Auf einem Militärflugplatz seien in der Nacht auf Donnerstag mehrere russische Soldaten getötet, Ausrüstung beschädigt sowie Flugzeuge zerstört worden. Russland kommentierte den Angriff zunächst nicht offiziell.
Ukraine meldet schweren Schlag gegen Russland: Militärflugplatz auf der Krim getroffen
Über den Anschlag hatten mehrere ukrainische Medien unter Berufung auf den ukrainischen Geheimdienst (SBU) berichtet. Gemeinsam mit der ukrainischen Armee habe man einen „kombinierten Angriff“ auf einen Flugplatz in der Nähe der Stadt Saki gestartet, auf dem sich mindestens ein Dutzend Kriegsflugzeuge und ein Panzir-Raketenabwehrsystem befanden. Ukrainische Drohnen hätten zunächst die feindliche Flugabwehr geschwächt. Die dadurch entstandenen Lücken habe man anschließend genutzt, um den Flugplatz mit Neptun-Raketen anzugreifen.
Welcher Schaden konkret bei dem Angriff auf der Halbinsel Krim verursacht wurde, ist nicht bekannt. Informationen der Kyiev Post zufolge befanden sich mindestens zwölf Kampfflugzeuge der Typen Su-24 und Su-30 auf dem Flugplatz, außerdem Pantsir-Flugabwehrraketen und -Geschützsysteme sowie eine Ausbildungsbasis für Betreiber der iranischen Mohajer-6-Drohne.
„Russische Telegrammkanäle bestätigen schwere Zerstörungen und Verluste – sie schreiben von mindestens 30 toten Soldaten“, zitiert die Zeitung eine interne SBU-Quelle. Auf dem Gelände soll sich nach ukrainischen Angaben ebenfalls ein Trainingszentrum für Drohnenpiloten befinden, dessen Ausrüstung durch den Angriff beschädigt wurde. Die Informationen können bislang nicht unabhängig bestätigt werden.
Ukrainische Offensive: Geheimer Kommandoposten an der Krim getroffen
Neben des Angriffs auf einen russischen Militärflugplatz berichten SBU-Quellen von einem weiteren Raketenangriff auf einen geheimen Kommandoposten der russischen Schwarzmeerflotte, der sich ebenfalls auf der Halbinsel Krim befindet. „Der Angriff wurde durchgeführt, nachdem der SBU die Daten verifiziert hatte, dass die Kommandeure der feindlichen Flotte tatsächlich in der Militäreinheit anwesend waren“, sagte die Quelle gegenüber der Kyiv Post.
Russland hatte die Krim im Jahr 2014 annektiert. Seit Beginn des Ukraine-Kriegs nahm die ukrainische Armee die Halbinsel immer wieder ins Visier. Die ukrainische Führung hat wiederholt erklärt, die Krim zurückerobern zu wollen. „Die Besatzer können sich auf der besetzten Halbinsel nicht sicher fühlen“, hieß es am Donnerstag weiter aus SBU-Kreisen. Unterdessen wurden in der Nacht mehrere ukrainische Städte und Regionen das Ziel massiver russischer Luftangriffe. (nz/afp)
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