Nahost-Eskalation droht

Iran könnte „harte Bestrafung“ Israels überdenken – USA bemühen sich um Deeskalation

  • VonLea Winkler
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Nach der Tötung des Hamas-Führers Ismail Hanija in Teheran droht der Iran Israel mit Vergeltung. Durch diplomatische Mittel erhoffen sich die USA Mäßigung.

Teheran – Am 31. Juli haben iranische Medien die Tötung des Hamas-Chefs Ismail Hanija gemeldet. Ajatollah Ali Chamenei, der oberste Führer des Iran, kündigte auf seiner Website eine „harte Bestrafung“ gegen das „kriminelle zionistische Regime (Israel)“ an.

Seitdem befinde sich Israel nach den Worten von Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in höchster Alarmbereitschaft. Die Ängste vor einem möglichen regionalen Krieg sind groß. Mit diplomatischen Bemühungen erhoffen sich die USA eine Vergeltungsaktion Irans abzumildern. Vertreter des Weißen Hauses berichteten der Washington Post, dass diese Bemühungen Erfolg haben könnten.

Iran droht Israel mit Vergeltung: USA verstärkt Militärpräsenz in der Region

Die USA verstärkten in Bezug auf die iranischen Drohungen ihre Militärpräsenz in der Region und warnten Teheran vor schwerwiegenden Folgen für die neue Regierung von Präsident Massud Peseschkian. Mit der Verlegung militärischer Mittel soll laut einem hochrangigen Beamten der Biden-Regierung der Grundsatz unterstrichen werden, dass die Vereinigten Staaten ihre Interessen, Partner und ihr Volk „unerschütterlich verteidigen“, berichtet die Washington Post.

Auslöser für die gestiegenen Spannungen war die Tötung des Hamas-Anführers Hanija.

Beamte der Biden-Regierung deuteten an, dass das iranische Regime insgeheim akzeptiert habe, dass Hanija von einer platzierten Bombe in seinem Zimmer getötet wurde und nicht, wie zunächst behauptet, von einer aus der Nähe abgefeuerten israelischen Rakete. Diese Akzeptanz könnte, laut einem Bericht der Times of Israel, Irans Pläne für eine harte Reaktion ändern.

Trotzdem warnen Beamte des Weißen Hauses, dass die vom Iran unterstützte Hisbollah im Libanon weiterhin ein unberechenbarer Faktor in der Region bleibt. (lw)

Rubriklistenbild: © picture alliance/dpa/AP | Osamah Abdulrahman