Einbestellung in Berlin

Cyber-Angriff auf SPD-Zentrale – Auswärtiges Amt bestellt Geschäftsträger der russischen Botschaft ein

Die Bundesregierung macht den russischen Militärgeheimdienst für eine SPD-Attacke verantwortlich – nun greift sie zu einem scharfen diplomatischen Mittel.

Berlin – Das Auswärtige Amt hat den Geschäftsträger der russischen Botschaft einbestellt. Dies sei eine Reaktion auf einen russischen Cyber-Angriff auf die SPD-Parteizentrale im vergangenen Jahr, teilte ein Sprecher des Außenministeriums in Berlin mit. Der Angriff zeige, „dass die russische Bedrohung für Sicherheit und Frieden in Europa real ist und sie enorm ist“, zitiert die Nachrichtenagentur AFP den Sprecher.

Vizeregierungssprecher Wolfgang Büchner nannte die Attacken „eine Bedrohung für unsere Demokratie“ und verurteilte die Aktion „auf das Schärfste“. Der Angriff könne „auf Grundlage belastbarer Informationen unserer Nachrichtendienste der Russischen Föderation und konkret dem russischen Militärgeheimdienst GRU zugeordnet werden“.

Verurteilt den Cyberangriff auf die SPD: Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne)

Baerbock nennt Cyberangriff Russlands „völlig inakzeptabel“

Bei ihrem Besuch in Australien hatte Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) Russland als Urheber des Angriffs benannt. Baerbock sagte, russische Hacker hätten „Deutschland im Cyberraum angegriffen“. Die sei völlig inakzeptabel und „wird nicht ohne Konsequenzen bleiben“.

Im Juni 2023 hatte die SPD bekannt gegeben, dass bereits im Januar E-Mail-Konten des Parteivorstandes Ziel eines Cyberangriffs geworden seien. Nach Ermittlungen der deutschen Geheimmdienste, könne Deutschland den Angriff „eindeutig der Gruppe APT28 zuordnen, die vom russischen Geheimdienst GRU gesteuert wird“, so Baerbock in Australien. (dpa/AFP)

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