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Chat-Skandal in den USA: Trump spielt Signal-Affäre runter und sieht „Hexenjagd“

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Pentagon-Chef Pete Hegseth teilt brisante Informationen über eine kommerziell betriebene App. Sein Chef nimmt ihn in Schutz.

Update 12.52 Uhr: Pentagon-Chef Pete Hegseth gerät wegen des Chats-Skandals in den USA weiter unter Druck. Erste Mitglieder der Trump-Regierung bemühen sich bereits um Distanz zum Verteidigungsminister. Am zweiten Tag in Folge mussten sich Geheimdienstkoordinatorin Tulsi Gabbard und CIA-Direktor John Ratcliffe bei einer Kongressanhörung den kritischen Fragen der demokratischen Opposition stellen. Dabei ging es unter anderem um die Bedingungen, unter denen Informationen als vertraulich eingestuft werden, und ob die Nachrichten von Hegseth möglicherweise diese Grenze überschritten hätten.

Gabbard erklärte, sie sei an dem nun veröffentlichten Teil der Kommunikation nicht beteiligt gewesen und betonte, dass sie die Geheimhaltungsrichtlinien des Verteidigungsministeriums nicht im Detail kenne. Ratcliffe hatte bereits am vorherigen Tag hervorgehoben, dass er selbst keine vertraulichen Informationen weitergegeben habe, ließ jedoch offen, ob dies auch für andere Mitglieder der Chatgruppe gelte.

Der Druck auf Trumps Verteidigungsminister Pete Hegseth nimmt zu.

Update vom 27. März, 5.45 Uhr: Trotz zunehmenden Drucks hat Donald Trump die Sicherheitspanne im Signal-Chatskandal erneut heruntergespielt und sich hinter seinen Verteidigungsminister Pete Hegseth gestellt. „Hegseth leistet großartige Arbeit, er hat nichts damit zu tun“, antwortete Trump auf die von der Nachrichtenagentur AFP im Weißen Haus gestellte Frage, ob Hegseth seinen Posten wegen des Skandals überdenken sollte. „Wie können Sie Hegseth in diese Sache hineinziehen? Sehen Sie, das ist alles eine Hexenjagd“, sagte Trump.

Update vom 26. März, 22.24 Uhr: Der von der US-Regierung angefeindete Bundesbezirksrichter James Boasberg wird sich mit dem Skandal um über den Messengerdienst Signal ausgetauschte sensible Informationen zu einer US-Militäraktion befassen. Dem Richter in Washington sei die Klage der Organisation American Oversight im Rahmen des üblichen Zufallsverfahrens zugeteilt worden, sagt ein Gerichtssprecher. Darin wird argumentiert, die automatische Löschung der über Signal ausgetauschten Nachrichten von Verteidigungsminister Pete Hegseth, Vize-Präsident JD Vance und anderen Sicherheitsverantwortlichen verstoße gegen die Dokumentationspflichten.

Boasberg lehnte vergangene Woche die von der US-Regierung vollzogene Abschiebung von mutmaßlichen Kriminellen nach El Salvador ab. Präsident Donald Trump forderte daraufhin seine Amtsenthebung.

Donald Trumps Orbit: Einflüsterer, Berater und Vertraute des Präsidenten

Karoline Leavitt, Pressesprecherin des Weißen Hauses unter Donald Trump
Der Posten der Pressesprecherin des Weißen Hauses war in der ersten Amtszeit Donald Trumps ein regelrechter Schleudersitz. Gleich viermal wechselte die Besetzung. Seit 2025 bekleidet Karoline Leavitt das Amt. Zum Zeitpunkt ihrer Ernennung war Leavitt gerade mal 27 Jahre alt und ist damit die jüngste Pressesprecherin, die das Weiße Haus jemals hatte. © CHIP SOMODEVILLA/AFP
Elon Musk, hier mit seiner Mutter (l.), seinem Sohn und First Lady Melania Trump
Elon Musk, hier mit seiner Mutter (l.) und seinem Sohn sowie First Lady Melania Trump (r.), leitete zu Beginn in der neuen Regierung von Donald Trump eine Abteilung für effizientes Regieren: das „Department of Government Efficiency“ (DOGE). Der Milliardär und mutmaßlich reichste Mensch der Welt sollte nach den Vorstellungen Trumps „den Weg ebnen, um die Regierungsbürokratie abzubauen, überflüssige Vorschriften zu streichen, verschwenderische Ausgaben zu kürzen und die Bundesbehörden umzustrukturieren“. Doch die Freundschaft zwischen Musk und Trump hielt nicht lange. Nach Musks Ausscheiden aus DOGE kam es öffentlich zum Streit. © Alex Brandon/dpa
Unterstützung soll Elon Musk von Vivek Ramaswamy erhalten.
Unterstützung sollte Elon Musk dabei von Vivek Ramaswamy erhalten. Der 39 Jahre alte Geschäftsmann hatte sich bei den Vorwahlen in den USA noch als Präsidentschaftskandidat der Republikaner beworben und war damals gegen Donald Trump angetreten. Nun sollen Musk und Ramaswamy zu zweit einen Posten besetzen und die Regierung effizienter gestalten. Trump nannte sie beide „wunderbare Amerikaner“. © IMAGO/MATT MARTON
Jeff Bezos, hier mit seiner Verlobten Lauren Sanchez kurz vor der gemeinsamen Hochzeit in Venedig.
Nach dem öffentlichen Streit zwischen Donald Trump und Elon Musk rückt dessen größter Konkurrent näher an den US-Präsidenten heran: Jeff Bezos, hier mit seiner Verlobten Lauren Sanchez kurz vor der gemeinsamen Hochzeit in Venedig. Der Amazon-Gründer ist auch Chef der Weltraumfirma Blue Origin, die Musks SpaceX im Kampf um Regierungsaufträge gerne den Rang ablaufen möchte. Wohl auch deshalb telefonierte Bezos in den vergangenen Wochen gleich mehrfach mit Trump. © imago
Lara Trump ist die Schwiegertochter Donald Trumps
Lara Trump ist die Schwiegertochter Donald Trumps und seit mehreren Jahren schwer aktiv in Politik und Medien. Die Ehefrau von Eric Trump tritt regelmäßig bei rechten TV-Sendern auf und ist seit 2024 Vorsitzende der Partei der Republikaner. Im Wahlkampf spielte die 42 Jahre alte, zweifache Mutter eine große Rolle und auch im Übergangsteam Donald Trumps soll sie eingebunden sein. Ob sie ein offizielles Amt übernehmen wird, ist bislang unklar. © IMAGO/Robin Rayne
Donald Trumps zweitältester Sohn Eric Trump
Donald Trumps zweitältester Sohn Eric Trump hatte beim Wahlsieg seines Vaters 2016 keine herausragende Rolle im Übergangsteam inne. Das soll laut US-Medien diesmal anders sein. Eric Trump soll wie seine Frau Lara bei Personalentscheidungen eingebunden sein und laut dem Rolling Stone Magazine sogar eine offizielles Amt im Weißen Haus anstreben. © Matt Freed/dpa
Charles Kushner soll unter Donald Trump US-Botschafter in Frankreich werden
Charles Kushner soll unter Donald Trump US-Botschafter in Frankreich werden. Der Vater von Trumps Schwiegersohn Jared Kushner saß zwei Jahre im Gefängnis, ehe Trump ihn am Ende seiner ersten Amtszeit begnadigte. Kushner soll Steuern hinterzogen und Familienmitglieder bedroht und erpresst haben. © CHRIS HONDROS/AFP
Donald Trumps Tochter Tiffany Trump
Gerüchten zufolge könnte Tiffany Trump in Zukunft die Rolle Ivankas im Gefolge des gemeinsamen Vaters übernehmen. Die jüngste Tochter Donald Trumps trat im Wahlkampf 2024 deutlich häufiger als noch 2016 oder 2020 auf. Eine Position im Kabinett oder eine prestigeträchtige Funktion als Präsidentenberaterin in Washington DC kommt für die 31-Jährige aber wohl zu früh. © imago
Alina Habba soll Donald Trump als Beraterin des Präsidenten ins Weiße Haus folgen
Alina Habba soll Donald Trump als Beraterin des Präsidenten ins Weiße Haus folgen. Die 40 Jahre alte Anwältin vertrat Donald Trump unter anderem in dessen Prozess wegen Schweigegeldzahlung in New York. Bei den wochenlangen Verhandlungen stellte sich Habba regelmäßig vor dem Gerichtssaal der Presse und verteidigte ihren Mandanten. Den Prozess verlor Trump zwar, seiner Anwältin scheint er aber weiter zu vertrauen. © ANDREW HARNIK/AFP
Stephen Miller (2.v.r.), hier im Jahr 2017 zwischen Jared Kushner und Steve Bannon
Stephen Miller (2.v.r.), hier im Jahr 2017 zwischen Jared Kushner und Steve Bannon, war bereits in der ersten Administration von Donald Trump als Berater und Redenschreiber des Präsidenten tätig. Der 39 Jahre alte Jungpolitiker ist ein absoluter Hardliner in Sachen Migrationspolitik. Er gilt als geistiger Vater des Einreiseverbots für Muslime, das Trump 2017 erlassen hatte und warb im Vorfeld der US-Wahl 2024 für eine „100-prozentige Abschiebungspolitik“. Man werde „all diese kriminellen Migranten, die ins Land geströmt sind, als erstes abschieben“. Im neuen Weißen Haus Donald Trumps könnte Miller stellvertretender Stabschef werden. © Evan Vucci/dpa
Kash Patel ist langjähriger Trump-Vertrauter
Kash Patel ist langjähriger Trump-Vertrauter und gern gesehener Gast in rechten Podcast-Formaten wie dem „War Room“ von Steve Bannon. Trump ernannte den 44 Jahre alten Anwalt mit indischen Wurzeln zum Direktor des FBI. © IMAGO/Brett Johnsen
Thomas Douglas Homan war einst Polizist, wurde dann Beamter einer Einwanderungsbehörde und später politischer Kommentator im rechten Mediensprektrum
Thomas Douglas Homan war einst Polizist, wurde dann Beamter einer Einwanderungsbehörde und später politischer Kommentator im rechten Medienspektrum. Der 62 Jahre alte Politiker gilt als der Architekt hinter der Entscheidung der ersten Administration von Donald Trump, Migrantenfamilien in Käfige zu stecken und Kinder von ihren Eltern zu trennen. Mit Blick auf die neue Regierung Donald Trumps sagte Homan: „Illegalle Einwanderer sollten es jetzt mit der Angst zu tun haben.“ Trump gab bekannt, dass Homan als sogenannter „Grenz-Zar“ die Grenzsicherung und Abschiebepolitik koordinieren soll. © Lev Radin/Imago
Donald Trump wird Mike Huckabee als US-Botschafter nach Israel schicken.
Donald Trump wird Mike Huckabee als US-Botschafter nach Israel schicken. Der 69 Jahre alte Ex-Gouverneur war noch nie als Diplomat tätig, gilt aber als loyaler Verbündeter des künftigen Präsidenten. „Mike ist seit vielen Jahren ein großartiger Staatsdiener, Gouverneur und religiöser Führer“, sagte Trump in einer Erklärung. „Er liebt Israel und das israelische Volk, und ebenso liebt das israelische Volk ihn. Mike wird unermüdlich daran arbeiten, Frieden im Nahen Osten zu schaffen.“ Huckabee war einst Pastor einer baptistischen Kirche und wird der erste US-Botschafter in Israel sein, der nicht jüdischen Glaubens ist. © John Taggart/AFP
Michael George Glen Waltz, genannt Mike Waltz
Michael George Glen Waltz, genannt Mike Waltz, hat beste Chancen darauf, Sicherheitsberater in der neuen Administration von Donald Trump zu werden. Der 50 Jahre alte ehemalige Offizier gilt als ausgewiesener Sicherheitsexperte der Republikaner. 2018 wurde er erstmals in das US-Repräsentantenhaus gewählt. In der Vergangenheit machte sich Waltz für Verhandlungen mit Russland im Ukraine-Krieg stark. Er gilt außerdem als scharfer Kritiker der Chinas und steht für einen konfrontativen Kurs im Umgang mit der Volksrepublik. © Ted Shaffrey/dpa
Laura Loomer ist politische Aktivistin und Sprachrohr der neuen Ultrarechten in den USA
Laura Loomer ist politische Aktivistin und Sprachrohr der neuen Ultrarechten in den USA. Sie warnte nach dem TV-Duell zwischen Donald Trump und Kamala Harris vor „20.000 kannibalistischen Haitianern, die Haustiere in den Straßen von Ohio jagen und töten“. Donald Trump suchte die Nähe zu der 31 Jahre alten Influencerin, musste sich aber nach mehreren Skandalen rund um Loomer distanzieren. US-Medien vermuten, dass sich Trump nach seinem deutlichem Wahlsieg sicher genug fühlen würde, Loomer in seiner Arbeit im Weißen Haus einzubinden - entweder als Beraterin oder sogar ausgestattet mit einem offiziellem Amt. © IMAGO/Gray Adam/ABACA
Tucker Carlson, hier mit Donald Trump und Tulsi Gabbard
Tucker Carlson, hier mit Donald Trump und Tulsi Gabbard, wurde 2023 als erfolgreichster Kommentator des Senders von Fox News gefeuert. Seitdem ist er unabhängiger Moderator. Seine Rolle als wichtiger Einflüsterer des kommenden Präsidenten konnte er aber halten. Laut US-Medien soll der 55 Jahre alte Fernsehstar eine wichtige Rolle im Übergangsteam Trumps einnehmen. © IMAGO/Jen Golbeck
Eine deutlich wenige kontroverse Personalie ist Brendan Carr
Eine deutlich wenige kontroverse Personalie ist Brendan Carr. Er soll nach den Wünschen von Donald Trump Chef der US-Medienaufsichtsbehörde FCC werden. © IMAGO/Stefani Reynolds
Sebastian Gorka beriet Donald Trump bereits während seiner Amtszeit in Sachen Terrorismusbekämpfung
Sebastian Gorka beriet Donald Trump bereits während seiner Amtszeit in Sachen Terrorismusbekämpfung. Nachdem John Kelly aber das Amt des Stabschefs übernahm, wurde Gorka aus der Administration gedrängt. Nun soll der gebürtige Brite mit ungarischen Wurzeln zum leitenden Direktor für Terrorismusbekämpfung aufsteigen. Gorka gilt als enger Vertrauter von Trumps ehemaligen Berater, Steve Bannon. © CHANDAN KHANNA/AFP
Dr. Mehmet Oz ist Kardiologe und Fernsehmoderator
Dr. Mehmet Oz soll Donald Trumps Gesundheitsminister Robert F. Kennedy Jr. unterstützen. Der Kardiologe und Fernsehmoderator erlangte als Gesundheitsexperte in der Oprah Winfrey Show landesweite Berühmtheit. 2009 erhielt er seine eigene Fernsehshow: eine pseudowissenschaftliche Sendung über Gesundheitsthemen mit dem Namen „Dr. Oz Show“. 2022 trat Oz als Kandidat der Republikaner bei den Zwischenwahlen an, doch scheiterte beim Versuch, Senator des Bundesstaates Pennsylvania zu werden. Nun will Donald Trump den Fernsehmoderator doch noch nach Washington DC bringen. Der designierte Präsident nominierte Oz für den Posten des Administrators für das „Center for Medicare and Medicaid Services“. © IMAGO/Diannie Chavez/The Republic
Eine weitere TV-Persönlichkeit, die Donald Trump gerne in seinem Team hätte, ist Dr. Janette Nesheiwat
Eine weitere TV-Persönlichkeit, die Donald Trump gerne in seinem Team hätte, ist Dr. Janette Nesheiwat. Die zweifach approbierte Ärztin tritt regelmäßig bei Fox News auf. Sie soll den Posten des „Surgeon general“ übernehmen und damit eine wichtige Leitungsfunktion im öffentlichen Gesundheitsdienst der Vereinigten Staaten von Amerika.  © TERRY WYATT/AFP
Ebenfalls unter einem möglichen Gesundheitsminister Robert F. Kennedy soll Marty Makary arbeiten
Ebenfalls unter Gesundheitsminister Robert F. Kennedy soll Marty Makary arbeiten. Donald Trump will, dass der Chirurg die Bundesarzneimittelbehörde der USA leitet. Wie Kennedy vertrat auch Makary, aktuell als Arzt an der Johns-Hopkins-Universität tätig, konträre Ansichten zur Corona-Pandemie. © NOAM GALAI/AFP
der wahre Erfinder der politischen Karriere Donald Trumps: Steve Bannon
Er gilt vielen als der wahre Erfinder der politischen Karriere Donald Trumps: Steve Bannon. Der heute 71 Jahre alte Kommentator und Stratege folgte Trump nach dessen Wahlsieg 2016 als Chefberater kurzzeitig ins Weiße Haus. Die Beziehung der beiden, die bereits 2011 begann, kühlte ab. Im Umfeld Trumps blieb Bannon eine einflussreiche Stimme, wie sein Auftritt auf der rechtskonservativen Konferenz CPAC im Jahr 2025 beweist, auf der unter anderem J.D. Vance eine Rede hielt. © STEVEN HIRSCH/AFP
Paula Michelle White-Cain fungiert als spirituelle Wegweiserin Donald Trumps.
Paula Michelle White-Cain fungiert als spirituelle Wegweiserin Donald Trumps. Die 58 Jahre alte, zweimal geschiedene und dreimal verheiratete TV-Predigerin vertritt die Lehre des sogenannten Wohlstandsevangeliums, nach dem finanzieller Erfolg als sichtbarer Beweis für die Gunst Gottes gilt. Im Klartext: Wer reich ist, muss sich dafür nicht schämen oder gar fürchten, deshalb nicht ins Himmelreich eingehen zu können – egal, was Jesus Christius laut Bibel im Gleichnis vom Nadelöhr erzählt. © IMAGO/CNP / MediaPunch
Paula White ist „Chefberaterin des Glaubensbüros im Weißen Haus“
Seit dem 7. Februar 2025 ist White, hier ganz in weiß gekleidet, „Chefberaterin des Glaubensbüros im Weißen Haus“. Trump selbst hatte dieses Büro kurz zuvor ins Leben gerufen. Seine Aufgaben sind laut Bekanntmachung des Weißen Hauses „religiöse Einrichtungen, Gemeindeorganisationen und Gotteshäuser in ihren Bemühungen zu unterstützen, amerikanische Familien zu stärken, Arbeit und Selbstversorgung zu fördern und die Religionsfreiheit zu schützen“. Über ihre persönliche Verbindung zu Gott lässt White, die hier den Segen des Allvaters für Trump einholt, keine Zweifel aufkommen. „Wenn ich über den Rasen vor dem Weißen Haus laufe, dann wird der Boden unter meinen Füßen zu heiligem Boden“, so White in einer ihrer TV-Predigen. © IMAGO/White House Handout/White House
Peter Thiel ist seit langem Unterstützer Donald Trumps
Peter Thiel, hier in Begleitung der Publizistin Amy Chua, ist seit langem Unterstützer Donald Trumps. Thiel wurde 1967 in Frankfurt am Main geboren, wuchs aber in den USA und Südafrika auf. Seine Karriere als Tech-Unternehmer begann mit der Gründung des Bezahldienstes Paypal. Der Multimilliardär unterstützte Trump bereits bei seinem ersten Wahlkampf 2016 mit großzügigen Spenden und gilt außerdem als enger Vertrauter von Vizepräsident J.D. Vance. © LEIGH VOGEL
Dana White, Präsident der MMA-Kampfsportorganisation UFC,
Dana White, Präsident der MMA-Kampfsportorganisation UFC, ist seit Jahrzehnten ein enger Vertrauter Donald Trumps. Der hatte sich das Vertrauen Whites verdient, als er zu Beginn der UFC deren Veranstaltungen in seinen Casinos in Atlantic City genehmigte. White unterstützte Trump Jahre später bei dessen Wahlkampf 2016 und war geladener Gast bei der Amtseinfühung 2025. © IAN MAULE/AFP
David Sacks ist Multimillionär und guter Freund von Elon Musk.
David Sacks ist Multimillionär und guter Freund von Elon Musk. Sacks wird als Donald Trumps „KI- und Krypto-Zar“ fungieren. Vor der US-Wahl trieb Sacks im Silicon Valley Spendengelder für Trumps Kampagne ein und gabin seinem Podcast „All In“ mehrfach Wahlempfehlungen für Trump ab. Die Wahlnacht verbrachte Sacks an der Seite Trumps in dessen Wohnsitz Mar-a-Lago. © KAYLA BARTKOWSKI

Rubio bezeichnet Chat-Skandal als „schweren Fehler“

Update vom 26. März, 21.22 Uhr: US-Außenminister Marco Rubio hat das Hinzufügen von US-Journalist Jeffrey Goldberg in eine Chatgruppe mit hochrangigen Regierungsmitgliedern über einen Angriff auf die jemenitische Huthi-Miliz als „schweren Fehler“ bezeichnet.

„Offensichtlich hat jemand einen Fehler gemacht - jemand hat einen schweren Fehler gemacht - und einen Journalisten hinzugefügt“, sagte Rubio laut afp am Mittwoch bei einem Besuch in Jamaika vor Journalisten mit Blick auf die Chatgruppe. „Nichts gegen Journalisten, aber Sie sollten nicht in diesem Ding sein.“

Erste Republikaner äußern sich kritisch zum Chat-Skandal

Update vom 26. März, 20.22 Uhr: Nachdem das Pentagon und Donald Trumps Sicherheitsberater Michael Waltz den veröffentlichten Huthi-Chat der US-Regierung bisher heruntergespielt haben, äußern sich heute bereits einige Republikaner vorsichtig kritisch zu dem Signal-Skandal.

Tulsi Gabbard, Direktorin des Nationalen Geheimdienstes, räumte ein, dass der Austausch sensibler Information im Beisein eines Journalisten ein „Fehler“ gewesen sei. Der Direktor des militärischen Nachrichtendienstes Jeffrey Kruse sagte, zumindest gäbe es sicherere Möglichkeiten, über sensible Angelegenheiten zu kommunizieren als Signal.

Auch Mike Johnson bestätigte das ungeschickte Vorgehen, relativierte allerdings den Skandalcharakter. „Ich glaube, die Medien haben es übertrieben. Ich halte das für einen Fehler. Es wurde als solcher anerkannt. Ich bin sicher, dass so etwas nicht wieder passieren wird. Wir machen weiter“, sagte Sprecher des Repräsentantenhauses vor Reportern im US-Kapitol.

Update vom 26. März, 19.31 Uhr: Elon Musk ist nach Angaben des Weißen Hauses in die interne Untersuchung zur Geheimchat-Affäre eingebunden. Bei der Klärung der Frage, wie die Telefonnummer eines Journalisten im Gruppenchat der US-Regierung landen konnte, habe der Tech-Milliardär „angeboten, seine technischen Experten darauf anzusetzen“, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt laut dpa. Die Untersuchung werde zudem vom Nationalen Sicherheitsrat sowie dem Büro des Rechtsberaters im Weißen Haus geführt. Ziel sei es „sicherzustellen, dass sich so etwas nicht wiederholt“.

Der Nationale Sicherheitsberater Michael Waltz - nach eigenen Angaben Initiator des Gruppenchats - hatte zuvor bereits beim Sender Fox News erklärt, mit Musk über den Vorfall gesprochen zu haben. Wie die Nummer von Atlantic-Chefredakteur Jeffrey Goldberg in sein Handy - und damit in den Gruppenchat - gelangt sei, wisse er jedoch nicht. Möglicherweise sei ein Kontakt in seinem Adressbuch falsch hinterlegt gewesen, so Waltz.

Sicherheitsberater Waltz spielt Chat-Skandal in den USA herunter

Update vom 26. März, 19.01 Uhr: Das Magazin The Atlantic verteidigt die Veröffentlichung sensibler militärischer Daten, nachdem die US-Regierung das Medium mehrfach der Falschinformationen bezichtigt hatte. „Es besteht ein eindeutiges öffentliches Interesse daran, die Art von Informationen offenzulegen, die Trump-Berater in unsicheren Kommunikationskanälen ausgetauscht haben“, schrieb das Magazin zur Begründung.

Aus den Screenshots des Chatverlaufes geht hervor, dass Hegseth am 15. März kurz vor dem Beginn des US-Militärschlages im Jemen Einzelheiten zum geplanten Ablauf in dem Signal-Chat postete - inklusive Wetter, Startzeiten von F-18-Kampfjets und Drohnen und Reihenfolge der Angriffe. Wörtlich heißt es unter anderem: „Zielterrorist befindet sich an seinem bekannten Aufenthaltsort.“ Genaue Orte der Militäraktionen nannte er in seiner Nachricht nicht. 

Trumps Sicherheitsberater Waltz spielte dies einmal mehr herunter und schrieb auf der Plattform X über die neue Enthüllung: „Keine Standorte. Keine Quellen und Methoden. Keine Kriegspläne.“ Außerdem seien ausländische Partner bereits vorab über die bevorstehenden Angriffe informiert worden. 

Chat-Skandal in den USA: Verbreitung sensibler Informationen eine „massive Sicherheitslücke“

Update vom 26. März, 15.36 Uhr: Die Textnachrichten aus dem Signal-Gruppenchat hochrangiger nationaler Sicherheitsbeamter von Trump unterstreichen eine massive Sicherheitslücke, da im Chat vor der Durchführung spezifische, sensible Informationen über den Houthi-Angriff ausgetauscht wurden, wie CNN berichtet. Die Nachrichten widerlegen auch die Behauptung von Verteidigungsminister Pete Hegseth und anderen Beamten der Trump-Administration, Kriegspläne seien nicht in dem Chat besprochen worden. In einer um 11:44 Uhr ET gesendeten und von Jeffrey Goldberg und Shane Harris von The Atlantic veröffentlichten Nachricht teilt Hegseth operative Details zu den Angriffen mit: „Das Wetter ist GÜNSTIG. Gerade von CENTCOM BESTÄTIGT, dass der Missionsstart möglich ist“, schrieb Hegseth.

Hochrangige US-Beamte erklärten, die in den Textnachrichten übermittelten Informationen seien nicht geheim. Laut The Atlantic erläutert Hegseth die Pläne anschließend aber außerordentlich detailliert.

Diese Informationen gingen laut The Atlantic „zwei Stunden vor dem geplanten Beginn der Bombardierung der Huthi-Stellungen“ ein. „Wären diese Informationen – insbesondere die genauen Startzeiten amerikanischer Flugzeuge in Richtung Jemen – in diesen entscheidenden zwei Stunden in die falschen Hände geraten, wären amerikanische Piloten und anderes amerikanisches Personal einer noch größeren Gefahr ausgesetzt gewesen als normalerweise“, schrieben Goldberg und Harris. Später am selben Tag bestätigte Hegseth der Gruppe, dass weitere Angriffe geplant seien.

Kurz nachdem The Atlantic die Textnachrichten veröffentlicht hatte, wehrte sich das Weiße Haus weiterhin und versuchte, Goldbergs Berichterstattung zu diskreditieren, obwohl der Nationale Sicherheitsrat die Echtheit des Textverlaufs bestätigt hat.

Chat-Skandal in den USA: Journalist will neue Details veröffentlichen

Update vom 26. März, 12.19 Uhr: In dem Podcast The Bulwark’s äußerte sich am Dienstag Jeffrey Goldberg, Chefredakteur von The Atlantic, zur Sicherheitspanne der US-Regierung. Wie aus dem Gespräch hervorgeht, erwägt er wohl, weitere Inhalte zu veröffentlichen. Zum aktuellen Zeitpunkt steht das aber demnach noch nicht fest.

„Nur weil sie unverantwortlich mit dem Material umgehen, heißt das nicht, dass ich auch unverantwortlich mit diesem Material umgehen werde“, sagte er. „Ich fühle mich dem Gedanken verpflichtet, dass wir Informationen zur nationalen Sicherheit ernst nehmen.“ Goldberg hatte Teile geschwärzt, wie berichtet wird. Der The-Atlantic-Chefredakteur hatte Zugang zu einer Chatgruppe rund um einen militärischen Schlag der USA gegen die Huthi-Miliz im Jemen erhalten. Dort konnte er Pläne über die US-Militäraktion live mitlesen. In der Gruppe befanden sich mehrere Minister und ranghohe Regierungsmitglieder, etwa Verteidigungsminister Pete Hegseth und Vizepräsident J.D. Vance.

„Vielleicht kann ich Ihnen in den nächsten Tagen mitteilen: ‚Okay, ich habe einen Plan, dieses Material öffentlich zu machen‘, aber ich werde das jetzt nicht sagen, weil es eine Menge Gespräche gibt, die darüber stattfinden müssen, damit es Sinn macht“, sagte Goldberg.

Update vom 26. März, 9.20 Uhr: Nach der Sicherheitspanne der US-Regierung mit einem brisanten Geheimchat ging US-Präsident Donald Trump zum Gegenangriff über. Er bezeichnete Europäer nicht nur als „Schmarotzer“. Trump attackierte auch den Journalisten des US-Magazins The Atlantic, der das Sicherheitsversagen offengelegt hatte.

Das Magazin sei ein gescheitertes Medium und der betreffende Journalist ein „Widerling“, der „schlecht für das Land“ sei. Signal wiederum sei eine App, „die viele Leute benutzen“ und die Vorwürfe gegen Mike Waltz, den Nationalen Sicherheitsberater, seien ungerecht. „Er ist ein sehr guter Mann, und er wird weiterhin gute Arbeit leisten.“

Auch Waltz selbst versuchte, den schweren Fehltritt abzutun. „Es gibt viele Journalisten in dieser Stadt, die sich einen großen Namen gemacht haben, indem sie Lügen über diesen Präsidenten erfunden haben“, sagte er. Den Journalisten, der diese Geschichte verbreitet habe, habe er noch nie getroffen. „Ich kenne ihn nicht, habe nie mit ihm kommuniziert.“ Es werde derzeit untersucht, „wie zum Teufel“ er in den Gruppenchat gekommen sei.

Erstmeldung von Dienstag, 25. März, 18.45 Uhr: Washington – Donald Trump ist Geschäftsmann. Die Allianz mit Europa unter den Werten der Demokratie und Menschenrechten hat den US-Präsidenten per se als Idee nie interessiert. Er führt die USA wie ein Unternehmen: Ein Partner, der keinen Gewinn bringt, ist für Trump nutzlos. „Der Westen“, die Nato, die Vereinten Nationen – für Trump verzichtbar. Was zählt: „America First“.

Wie sehr die Verachtung für Europa auch unter Trumps Ministern verbreitet ist, zeigt der öffentlich gewordene Signal-Chat von Trumps Ministern. Neben den sensiblen Militärplänen haben Vize JD Vance, Verteidigungsminister Pete Hegseth und Trumps Topberater Stephen Miller ihre Sicht auf die Beziehung zwischen USA und Europa deutlich gemacht.

US-Vize Vance hetzt im Signal-Chat: „Hasse es, Europa aus der Patsche zu helfen“ 

Vance bedauert in dem Signal-Chat etwa, dass der Kampf des US-Militärs gegen die Huthi-Rebellen im Suezkanal auch der EU helfen würde. „Ich glaube, wir machen einen großen Fehler“, schreibt der US-Vize, der bisher öffentlich konsequent als Befürworter aller Trump-Pläne aufgetreten war.

Er warnt davor, dass die Öffentlichkeit der Vereinigten Staaten eventuell kein Verständnis für den weit entlegenen Einsatz haben würde, der für die USA gar nicht so wichtig sei. „Drei Prozent des US-Handels läuft durch den Suezkanal, bei den Europäern sind es 40 Prozent.“ 

Vance macht seinen Frust gegenüber dem ehemaligen Partner deutlich. „Wenn du meinst, wir sollten es tun, dann lass es uns machen“, schreibt er an Verteidigungsminister Hegseth. Aber: „Ich hasse es einfach, Europa wieder aus der Patsche zu helfen.“ 

„Teile deine Abscheu für Europas Schmarotzen“ – Hegseth zu Vance im US-Chat

Auch Hegseth verdeutlicht in seiner Chat-Antwort an Vance seine Verachtung darüber, dass Europa sich sicherheitspolitisch von den USA mitziehen lasse: „Ich teile deine Abscheu für Europas Schmarotzen. Es ist erbärmlich.“ 

Donald Trump und Mitglieder der US-Regierung hatten in der Vergangenheit schon mehrfach deutlich gemacht, wie sehr die EU ihrer Meinung nach wirtschaftlich vom Schutz der internationalen Seewege durch die US-Marine profitiert. Vor allem Deutschland stand auch im Fokus, weil die Bundesrepublik lange die Finanzierungsvorgaben der Nato nicht erfüllte.

„Ökonomischen Vorteil daraus schlagen“ – Trump Berater gegen Europa

Trumps Topberater Stephen Miller schlug im Verlauf des Signal-Chats deshalb vor, den Europäern die Luftschläge zur Wiederherstellung sicherer Schifffahrtsrouten im Suezkanal in Rechnung zu stellen.  

Er forderte eine Klarheit darüber, was im Gegenzug von Ägypten und Europa zu erwarten sei. Außerdem müsse eruiert werden, wie die USA Forderungen durchsetzen könnten. Miller will vor allem wissen, was passiert, wenn Europa nicht zahlt. „Wenn die Vereinigten Staaten unter großen Kosten erfolgreich die Freiheit der Handelsrouten wiederherstellen, dann müssen wir im Gegenzug einen ökonomischen Vorteil daraus schlagen“, findet der Rechtsaußenkonservative. (lm) 

Rubriklistenbild: © White House/imago-images