Mit 100 Jahren
Früherer US-Präsident Jimmy Carter ist tot
VonNail Akkoyunschließen
Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter ist im Alter von 100 Jahren gestorben. Hinter dem Demokraten liegt eine beeindruckende Karriere.
Update vom 30. Dezember, 7.30 Uhr: Olaf Scholz hat nach dem Tod des ehemaligen US-Präsidenten Jimmy Carter dessen Leistungen als Friedensstifter sowie als Kämpfer für Demokratie und Menschenrechte gewürdigt. „Wir trauern mit unseren amerikanischen Freunden um ihren ehemaligen Präsidenten Jimmy Carter. Die USA verlieren einen engagierten Streiter für die Demokratie“, schrieb der Kanzler auf der Plattform X. Die Welt verliere „einen großen Vermittler, der sich für Frieden im Nahen Osten und für Menschenrechte einsetzte.“
Update vom 30. Dezember, 6.55 Uhr: Nach dem Tod von Jimmy Carter hat Amtsinhaber Joe Biden den früheren Präsidenten gewürdigt. „Sehen Sie sich nur sein Leben, sein Lebenswerk an“, sagte Biden in einer TV-Ansprache. Carters Leben werde „nicht an Worten, sondern an seinen Taten gemessen“, sagte Biden. So habe sich Carter „für die Ausrottung von Krankheiten eingesetzt, nicht nur in seiner Heimat, sondern auf der ganzen Welt“, führte Biden aus. Zudem habe er sich „für Frieden, Bürgerrechte und Menschenrechte“ eingesetzt und „förderte freie und faire Wahlen in der ganzen Welt“. Mit Blick auf Carters Engagement für den Bau bezahlbarer Wohnungen sagte Biden: „Er baute mit seinen eigenen Händen Häuser für Obdachlose.“
Jimmy Carter: Zur Person
| Name | James Earl „Jimmy“ Carter Jr. |
|---|---|
| Geboren | 1. Oktober 1924 |
| Gestorben | 29. Dezember 2024 |
| Partei | Demokraten |
| Ämter | US-Präsident (1977 bis 1981), Gouverneur Georgias (1971 bis 1975) |
| Ehepartnerin | Rosalynn Carter (1946 bis 2023) |
| Kinder | Amy Carter, Donnel Jeffrey Carter, Jack Carter, James Earl Carter III |
Biden erklärt 9. Januar zum nationalen Trauertag für Jimmy Carter
Update vom 30. Dezember, 5.55 Uhr: Nach dem Tod des früheren US-Präsidenten Jimmy Carter hat Amtsinhaber Joe Biden den 9. Januar zu einem nationalen Trauertag zu Ehren von Carter erklärt. Nach Angaben des Weißen Hauses rief er die Menschen in den USA auf, „sich an diesem Tag in ihren jeweiligen Gotteshäusern zu versammeln, um dort das Andenken an Präsident James Earl Carter Jr. zu ehren“.
Update vom 30. Dezember, 5.15 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat die Unterstützung des verstorbenen US-Präsidenten Jimmy Carter für sein Land gewürdigt. Während Carters Amtszeit sei die Ukraine zwar noch nicht unabhängig gewesen, erklärte Selenskyj im Onlinedienst X. Doch „sein Herz stand fest an unserer Seite in unserem andauernden Kampf für die Freiheit“.
„Wir schätzen sein unerschütterliches Engagement für den christlichen Glauben und die demokratischen Werte sowie seine unerschütterliche Unterstützung für die Ukraine angesichts der unprovozierten Aggression Russlands sehr“, schrieb der ukrainische Staatschef mit Blick auf Carter weiter.
Früherer US-Präsident Jimmy Carter im Alter von 100 Jahren gestorben
Erstmeldung: Washington, D.C. – Der ehemalige US-Präsident Jimmy Carter ist tot. Dies berichtet unter anderem die Washington Post unter Berufung auf Carters Sohn. Der Demokrat wurde 100 Jahre alt und gab zuletzt noch seine Stimme bei der US-Wahl ab. Carter starb der Nachrichtenagentur AFP zufolge am Sonntagnachmittag in seinem Haus in Plains im Bundesstaat Georgia.
Carter wurde am 1. Oktober 1924 im US-Südstaat Georgia geboren und wuchs dort in einer tief religiösen Baptistenfamilie auf. Nach einem Marineeinsatz übernahm er Anfang der 50er Jahre die familieneigenen Erdnussplantagen. Er wurde 1970 Gouverneur von Georgia. 77 Jahre lang war er mit Rosalynn Carter verheiratet, die die Rolle der First Lady in den USA bedeutend geprägt hat. Jimmy Carter hinterlässt drei Söhne und eine Tochter.
Rückblick auf Carters Amtszeit: Gewissenhaft, doch nicht stets geschätzt
Carter galt als US-Präsident (1977 bis 1981) zwar als gewissenhaft, doch kam damit wenig an. Die Republikaner stellten ihn als Pessimisten dar, der die Stimmung im Land mit Aufrufen zum Energiesparen drückte. Das Geiseldrama in Teheran, wo 52 seiner Landsleute monatelang in der US-Botschaft gefangen gehalten wurden, begrub die Hoffnung des Demokraten auf eine zweite Amtszeit. Zu Carters außenpolitischen Erfolgen gehört das Abkommen von Camp David zwischen Ägypten und Israel 1978, das ein Jahr später zum Friedensschluss führte. Mit der Sowjetunion brachte er den Abrüstungsvertrag SALT II zum Abschluss.
Die Präsidentschaft war der Höhepunkt einer langen politischen Karriere. In den Ruhestand verabschiedete sich Jimmy Carter aber auch nach dem Ende seiner Amtszeit im Januar 1981 nicht. Mehr als vier Jahrzehnte lang blieb der 39. Präsident der Vereinigten Staaten von Amerika weiter politisch aktiv – im Grunde bis zu seinem Tod im Alter von 100 Jahren. So wurde der Demokrat im Jahr 2002 für sein humanitäres Engagement mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
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