Bundestagswahlkampf

Habeck sagt endgültig ab: ARD und ZDF kippen TV-Duell mit Weidel

  • Jekaterina Jalunina
    VonJekaterina Jalunina
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Scholz gegen Merz und Habeck gegen Weidel - so stellen sich ARD und ZDF die TV-Duelle der Kanzlerkandidaten im Wahlkampf vor. Doch zumindest einer macht da nicht mit.

Update vom 20. Dezember, 13.08 Uhr: ARD und ZDF haben das umstrittene TV-Duell zwischen Robert Habeck (Die Grünen) und Alice Weidel (AfD) abgesagt. Auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur teilten die Sender mit, dass Habeck am späten Donnerstag seine Absage schriftlich übermittelt habe. „Daher wird die Produktion des zweiten angedachten Duells von ARD und ZDF in dieser Form nicht stattfinden“, so die ARD. Damit ist nur noch ein TV-Duell zwischen dem Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz (CDU) und dem amtierenden Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) geplant.

Update 19. Dezember, 15.25 Uhr: Nach großer Kritik an ARD und ZDF lenken die Öffentlich-Rechtlichen nun ein. Zumindest kündigte das ZDF neben dem TV-Duell zwischen Olaf Scholz und Friedrich Merz ein weiteres Format an. Am 13. Februar, 10 Tage vor der Bundestagswahl, soll es eine 140-Minuten lange Sendung geben, in denen Bürgerinnen und Bürger Fragen an die Kanzlerkandidaten stellen können. In der Sendung „Klartext“ sollen dann auch alle dabei sein – Robert Habeck und Alice Weidel ebenso.

Robert Habeck hat das TV-Duell gegen Alice Weidel endgültig platzen lassen.

Zuvor waren zwei TV-Duelle von ARD und ZDF am 9. Februar sowie von RTL und ntv am 16. Februar nur mit Scholz und Merz angekündigt worden. Dies führte zu Unmut bei Grünen und AfD, die den Ausschluss ihrer Spitzenleute kritisierten.

Grüne sehen sich beim TV-Duell benachteiligt – AfD wollte Triell zwischen Weidel, Merz und Scholz

Die Grünen sprachen von Verletzungen der Chancengleichheit und wiesen darauf hin, dass Habeck teils höhere Zustimmungswerte erzielt als Scholz und Merz. Daher solle es eine Dreierrunde von Scholz, Merz und Habeck geben. Einen Vorschlag von ARD und ZDF für ein separates Duell von Habeck und Weidel lehnte der Grünen-Kanzlerkandidat ab. Die AfD drang auf ein Triell von Merz, Scholz und Weidel. Sie wies darauf hin, dass die Partei in Umfragen konstant hinter der Union auf Platz zwei liegt.

ARD und ZDF planen außerdem eine sogenannte „Schlussrunde“ mit den Spitzenkandidierenden aller im Bundestag vertretenen Parteien, wie in der ZDF-Mitteilung bekräftigt wurde. Diese soll am 20. Februar stattfinden. Am 28. Januar soll es laut ZDF zudem eine weitere Runde mit Spitzenpolitikerinnen und -politikern aller Parteien über drängende Probleme im Land geben. Dabei sollen auch Zuschauerinnen und Zuschauer Fragen stellen können.

Erstmeldung: Berlin – Der Kanzlerkandidat der Grünen, Robert Habeck, will nach Angaben seines Wahlkampfsprechers nicht an einem TV-Duell mit AfD-Kanzlerkandidatin Alice Weidel teilnehmen. „Wir hatten ein solches Duell im Vorfeld klar ausgeschlossen und auch mitgeteilt, dass wir eine Einladung nicht akzeptieren werden“, sagte der Sprecher dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND)

Nachdem Habeck sich gegen das TV-Duell mit Weidel ausgesprochen hat, sagte Weidels Sprecher Daniel Trapp zu Bild: „Nach der offiziellen Absage Robert Habecks für ein Duell mit Alice Weidel, bietet sich aus unserer Sicht für den öffentlich-rechtlichen Rundfunk doch wieder die Chance zum beliebten Triell-Format zurückzukehren. Es werden die Vertreter der drei Parteien mit den besten Umfragewerten eingeladen und die Sache wäre wieder rund.“

ARD und ZDF hätten dennoch eine Einladung ausgesprochen und dann mit einer Pressemitteilung Fakten geschaffen. „Warum das zwei Monate vor der Wahl verkündet werden musste, ist unverständlich. Damit greifen ARD und ZDF in einen extrem kurzen, intensiven und vor allem offenen Wahlkampf ein“, so der Sprecher. 

ARD und ZDF laden Scholz und Merz, sowie Habeck und Weidel zum TV-Duell ein

ARD und ZDF wollen Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) und Unions-Kandidat Friedrich Merz (CDU) am 9. Februar in einem Duell gegeneinander antreten lassen. Daneben sei ein weiteres Duell gemeinsam von ARD und ZDF geplant, dazu seien Habeck und Weidel angefragt, teilten die öffentlich-rechtlichen Sender mit.

RTL hat Scholz und Merz am 16. Februar zu einem Schlagabtausch eingeladen und will nach eigenen Angaben mit den Spitzenkandidaten der anderen Parteien über weitere Duell-Kombinationen sprechen. 

Bundestagswahlkampf: Habeck und Weidel kritisieren Pläne der TV-Sender

Der Wahlkampfsprecher Habecks rief ARD und ZDF dazu auf, ihre Pläne noch einmal zu überdenken. Die Umfragewerte für Habeck seien so gut, dass niemand voraussagen könne, wie das Ergebnis am Wahltag aussehen werde. „Zur Erinnerung: Zum gleichen Zeitpunkt vor der Wahl 2021 lag die SPD in den Umfragen weit zurück - und dennoch planten ARD und ZDF von Anfang an ein Triell.“ 

Auch AfD-Chefin Alice Weidel hat die Pläne der Fernsehsender kritisiert. Ein Sprecher Weidels sagte der Bild: „Dass die AfD als Partei mit den aktuell zweitbesten Umfragewerten wieder in Ameisen-Runden verschwinden soll, werden wir juristisch prüfen.“ (dpa/afp/jal)

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