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Russland verliert fast 500 Soldaten an einem Tag – Geheimdienst rechnet mit russischer „PR-Kampagne“

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  • Lucas Maier
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Russland hat einen neuen Sprecher für die annektierten ukrainischen Gebiete. Geheimdienstler sehen darin einen Fingerzeig. Alle Infos im News-Ticker.

  • Russische Verluste: Moskau verliert mehr als 500 Soldaten binnen 24 Stunden
  • Woronesch: In der russischen Großstadt kam es womöglich zu einer Explosion
  • Hier lesen Sie aktuelle Entwicklungen aus dem Ukraine-Konflikt. Die verarbeiteten Informationen zu Verlusten der beteiligten Armeen im Ukraine-Krieg stammen teils von den Kriegsparteien aus Russland oder der Ukraine. Sie lassen sich deshalb in Teilen nicht unabhängig überprüfen.

HINWEIS DER REDAKTION: Dieser Ticker ist geschlossen. Dia aktuellen Entwicklungen im Krieg in der Ukraine entnehmen Sie bitte unseren neuen Ticker.

Update vom 9. April, 12.07 Uhr: Auch am Ostersonntag hat der ukrainische Generalstab neue Zahlen zu den russischen Verlusten publiziert – und schon wieder soll Moskau fast 500 Soldaten an nur einem Tag verloren haben. Die folgende Liste ist eine Auswahl der ukrainischen Angaben; unabhängig prüfen lassen sie sich nicht.

  • Russische Verluste (Stand: 9. April 2023)
  • Soldaten: 178.150 (+470)
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge 7024 (+4) Einheiten
  • Artilleriesysteme: 2740 (+13) Einheiten
  • Quelle: Generalstab der Ukraine auf Facebook (nicht unabhängig überprüfbar)
Aufnahme vom 5. April: ein ukrainischer Soldat in Donezk.

Britische Geheimdienste schätzen unterdessen, dass Russland gezielt den Anschein erwecken will, die Lage in den annektierten ukrainischen Gebieten habe sich normalisiert. Bei einer kürzlichen Sitzung des russischen Sicherheitsrats sei Innenminister Wladimir Kolokolzew auserwählt worden, um über Wiederaufbau, Strafverfolgung und öffentliche Ordnung in den annektierten Gebieten zu sprechen, hieß es im jüngsten Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums.

Dass man ihn als Sprecher gewählt habe, sei mutmaßlich ein Zeichen dafür, dass man die Situation in den Provinzen als möglichst normal und alltäglich erscheinen lassen wolle. Tatsächlich seien die Gebiete jedoch immer noch aktiv umkämpft, und viele Bewohnerinnen und Bewohner hätten keinen Zugang zu den grundlegendsten Leistungen.

Nach dem Einmarsch in die Ukraine hatte Moskau nach Scheinreferenden völkerrechtswidrig vier Gebiete in der Süd- und Ostukraine annektiert.

Ukraine-Krieg: Kiew meldet Raketenbeschuss im Stadtgebiet

Update vom 9. April, 8.31 Uhr: Zwei russische Raketen haben in der Nacht zum Ostersonntag ein Privathaus in der Stadt Saporischschja getroffen – zwei Menschen starben. Das berichtet der Kyiv Independent und beruft sich dabei auf eine Telegram-Botschaft des Bürgermeisters Anatoli Kurtiew.

Bilder des Ukraine-Kriegs: Großes Grauen und kleine Momente des Glücks

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Der Krieg begann Ende Februar mit Angriffen Russlands auf zahlreiche Städte der Ukraine. Die Truppen aus Moskau nahmen frühzeitig auch Kiew, die Haupstadt des Landes, unter Raketenbeschuss. Eine der russischen Raketen wurde als Teil einer Ausstellung vor dem Nationalmuseum für Militärgeschichte platziert. Kurator Pavlo Netesov wollte nach eigener Aussage mit der Ausstellung der zerstörten Ausrüstung die Bewohnerinnen und Bewohner Kiews an die Straßenkämpfe erinnern, die in anderen Städte der Ukraine tobten, von denen die Hauptstadt aber verschont blieb. © Sergei Supinsky/afp
Wolodymyr Selenskyi in Donezk
Eine dieser Städte war Donezk. Im Mai 2022 besuchte der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj die einstige Millionenmetropole und hörte sich dort den Bericht von Frontsoldaten an. In Donezk tobt der Krieg zwischen Russland und der Ukraine bereits seit 2014. Seitdem herrscht dort ein von Moskau installiertes Regime, das sich selbst Volksrepublik Donezk nennt. Nach einigen vorübergehenden Waffenstillstandsabkommen ist die Stadt im Südosten nun wieder Ort erbitterterte Kämpfe. © Uncredited/dpa
Menschen suchen Deckung in Lyssytschansk
Es ist vor allem die Zivilbevölkerung, wie diese beiden Kinder und Seniorinnen in Lyssytschansk, die unter dem Ukraine-Krieg leiden. Die Großstadt liegt mitten im Donbass, die seit Kriegsausbruch am schwersten umkämpfte Region in der Ukraine. Die Bewohnerinnen und Bewohner, die nicht fliehen oder konnten, müssen nun regelmäßig Schutz vor Artilleriebeschuss suchen. © Aris Messinis/afp
Tschassiw Jar, Kleinstadt der Ukraine in der Nähe Lyssytschansk
Unweit von Lyssytschansk liegt die Kleinstadt Tschassiw Jar. Dort räumen Arbeiter die Trümmer eines Hauses von der Straße, das von einer russischen „Hurrikan“-Rakete getroffen wurde. Im Juli 2022 feierte Russland vor allem in der Donbass-Region militärische Erfolge. Zahlreiche Städte und Gemeinden wurden erobert. Die Truppen Wladimir Putins schienen die Ukraine im Sturm zu erobern. © Anatolii Stepanov/afp
brennendes Weizenfeld in der Region Saporischschja
Dieser Mann in Militäruniform ist in einem brennenden Weizenfeld in der Region Saporischschja, während russische Truppen Felder beschießen, um die örtlichen Landwirte an der Getreideernte zu hindern. Die Ukraine auszuhungern und die Ernte zu stehlen, war von Anfang an Teil der russischen Strategie © Uncredited/dpa
Das sechsmonatige Jubiläum im August war ein trauriger Abschnitt im russischen Angriffs-Krieg
Das sechsmonatige Jubiläum des UKraine-Kriegs im August war ein trauriger Abschnitt der russischen Invasion. Doch die ukrainischen Streitkräfte leisteten mit Herz und allen Mitteln weiter Widerstand und feierten ihre Nation, wie hier mit Drohne und ukrainischer Flagge über dem „Monument des Mutterlands“ in Kiew. © Dimitar Dilkoff/afp
Hier wurde im September in der Stadt Kupiansk in der Kharkiv Region eine Brücke bombadiert
Im September begannen die Truppen Wladimir Putins, die Infrastruktur der ukrainischen Städte unter Beschuss zu nehmen. In der Stadt Kupiansk in der Region Kharkiw bombardierte Moskau eine Brücke. An vielen anderen Städten versuchten die russischen Streitkräfte, die Energieversorgung zu stören. © Yasuyoshi Chiba/afp
Statt eines kurzen Angriffskriegs, den der russische Präsident Wladimir Putin geplant hatte, dauert der Krieg immer noch an.
Weil die Erfolge in der Ukraine ausblieben, benötigten die russischen Truppen immer mehr Rekruten für die Front. Präsident Wladimir Putin verkündete deshalb eine Teilmobilisierung im eigenen Land. Tausende junger Männer mussten sich wie dieser Mann in der Stadt Kineschma von ihren Müttern verabschieden und in den Ukraine-Krieg ziehen. © Vladimir Smirnov/imago
Hier sieht man Putin bei einer Ansprache auf einem großen Screen auf dem Roten Platz anlässlich der Annexion von vier Regionen der Ukraine, die von russischen Truppen im September besetzt waren
Im Osten der Ukraine schuf Wladimir Putin Ende September Tatsachen. Vier Regionen des Landes, die zuvor ihre Unabhängigkeit erklärt hatten, wurden annektiert. Anlässlich der Gebietsgewinne richtete sich Putin in einer TV-Ansprache an die Bevölkerung Russlands. Zumindest auf dem Roten Platz in Moskau wurde Putins Rede frenetisch bejubelt. © Alexander Nemenov/afp
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf
Nach der Explosion eines Lastwagens in der Nähe von Kertsch am 8. Oktober 2022 steigt schwarzer Rauch aus einem Feuer auf der Brücke von Kertsch auf. Sie ist die einzige Landverbindung zwischen Russland und der annektierten Krim-Halbinsel. Russland versprach, die Täter zu finden, ohne die Ukraine sofort zu beschuldigen. © Uncredited/afp
Ukrainische Artilleristen feuern eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk Ende Oktober während des russischen Einmarsches in die Ukraine
Ebenfalls im Oktober gelingt es der Ukraine, an vielen Frontabschnitten vorzurücken. Das gelingt den Streitkräften vor allem dank der Unterstützung aus dem Westen, die immer mehr schweres Gerät in den Konflikt liefert. Hier feuern ukrainische Artilleristen eine 152-mm-Schleppgeschütz-Haubitze (D20) auf eine Stellung an der Frontlinie in der Nähe der Stadt Bakhmut in der ostukrainischen Region Donezk ab. © Dimitar Dilkoff/afp
Ein Einwohner von Cherson hebt seinen Daumen zur Unterstützung der Ukraine auf dem Hauptplatz der Stadt nach der Befreiung von den russischen Besatzern
Mitte November gelingt den ukrainischen Truppen ein großer Erfolg. Sie können die Hafenstadt Cherson im Südosten des Landes zurückerobern. Die Millionenmetropole besitzt neben hohem strategischem auch symbolischen Wert im Kampf gegen Russland. Ein Bewohner feiert die Befreieung mit erhobenem Daumen im Zentrum der Stadt. © Celestino Arce Lavin/dpa
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden
An diesem Tag hielt die Welt den Atem an: Eine Luftaufnahme zeigt den Ort, an dem am 15. November 2022 zwei Männer im ostpolnischen Dorf Przewodow, nahe der Grenze zur kriegszerstörten Ukraine, durch einen Raketeneinschlag getötet wurden. Russland attackierte die Ukraine mit einem massiven Angriff auf die zivile Infrastruktur, wodurch Millionen von Haushalten ohne Strom blieben. Unmittelbar nach dem Vorfall gab es Befürchtungen, dass es sich um eine neue Eskalation des Konflikts handeln könnte, doch am 16. November 2022 gab Polen bekannt, dass das Geschoss wahrscheinlich von der ukrainischen Luftabwehr stammte. Diese Theorie wurde dann auch von Washington bestätigt. © Wojtek Radwanski/Damien Simonart/afp
ein Werk des britischen Straßenkünstlers Banksy auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion
Auch Banksy besuchte die Ukraine inmitten des Krieges. Ein am 17. November 2022 aufgenommenes Foto zeigt ein Werk des britischen Straßenkünstlers auf einer mit Schnee bedeckten Panzerabwehrkonstruktion auf dem Unabhängigkeitsplatz in Kiew. Zu diesem Zeitpunkt war bereits klar, dass die Ukraine sich auf einen Winter des Krieges einstellen wird müssen. © Sergei Supinsky/afp
Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten
Weitere harte Angriffe auf die ukrainische Infrastruktur. Sogar Kernkraftwerke werden zum Ziel russischer Raketen. Dmitri Schewtschenko, Mitarbeiter von Rosenergoatom, inspiziert einen Tank mit destilliertem Wasser, um den Betrieb des vierten Blocks des Kernkraftwerks Saporischschja zu gewährleisten, der durch Beschuss im Zuge der russischen Militäroperation in der Ukraine in Enerhodar beschädigt wurde. © Alexey Kudenko/imago
Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022
Kleine Momente des Glücks im Wahnsinn des Krieges: Eine Frau spielt Gitarre in einer Kneipe während eines Stromausfalls in Lemberg am 2. Dezember 2022, als die Stadt nach den jüngsten massiven russischen Luftangriffen auf die ukrainische Energieinfrastruktur von einem geplanten Stromausfall betroffen ist. © Yuriy Dyachyshyn/afp
Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine
Für einen Augenblick darf dieses Mädchen einfach Kind sein. Hier trifft sie auf den Heiligen Mykola (Heiliger Nikolaus) am 19. Dezember 2022 in Cherson, inmitten der russischen Invasion in der Ukraine © Dimitar Dilkoff/afp
Ukraine-Krieg - Jahrestag Kriegsbeginn- Kiew
Ukrainische Soldaten erinnern am 24. Februar 2023 an der Sophienkathedrale in Kiew an den Beginn des Ukraine-Kriegs ein Jahr zuvor. © Kay Nietfeld/dpa
Ukraine-Krieg - Orthodoxe Ostern in Saporischschja
Die kirchlichen Rituale werden in der Ukraine auch im April 2023 befolgt: Orthodoxe christliche Priester und Gläubige bei der Segnung der traditionellen Osterkörbe am Ostersonntag in der St. Nikolaus-Kirche in Saporischschja. © Andriy Andriyenko/dpa
Ukraine-Krieg - Ukrainische Gegenoffensive im Süden des Landes
Ukrainische Soldaten gestikulieren im September 2023 auf ihrem Bradley Fighting Vehicle (BFV) in der Frontstadt Orichiw. Aus ihrem amerikanischen Schützenpanzer berichten sie von schweren Gefechten. Seit Kriegsbeginn stand Orichiw unter ständigem Beschuss der russischen Armee. © Oliver Weiken/dpa
Ukraine-Krieg - Kupjansk
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj (Mitte) wird am 30. November 2023 während eines Besuchs in einem Gefechtsstand an der Front in Kupjansk über die Kriegssituation informiert. © dpa
Lwiw
Auch im Dezember 2023 feiern die Menschen in der Ukraine Weihnachten. In Lwiw besuchen sie den Gottesdienst an Heiligabend und bereiten sich darauf vor, den ersten Weihnachtsfeiertag am 25. Dezember zu feiern.  © Yuriy Dyachyshyn/AFP
Ukraine-Krieg - Charkiw
Ein großer Haufen Trümmer mit Resten von russischen Raketen liegt in der Stadt Charkiw. In den frühen Morgenstunden des 15. Februar 2024 schlug eine russische Rakete in einem Wohngebiet von Chugugyv ein und tötete eine 67-jährige Frau. © Ximena Borrazas/dpa
Charkiw
Trotz Gesprächen über eine Waffenruhe dauert der Ukraine-Blick auch im Jahr 2025 weiter an. Charkiw steht mehrmals schwer unter russischem Beschuss. Das Kunstwerk „Kreuz des Friedens“ mit einem Kruzifix aus 20.000 Fragmenten russischer Artilleriegeschosse wurde vom amerikanisch-ukrainischen Künstler Sergey Melnikoff (besser bekannt als MFF) und dem ukrainischen Künstler Viktor Belchik geschaffen. © Sergey Bobok/AFP
Ukraine-Krieg - Sumy
Bei einem schweren russischen Luftschlag mit ballistischen Raketen gegen die Stadt Sumy kommen am Palmsonntag 2025 mehr als 30 Menschen ums Leben. Mehr als 100 Zivilpersonen werden verletzt. Unter den Toten sind auch Kinder. © Evgeniy Maloletka/dpa

Ukraine-Krieg: Mine explodiert, ein Zivilist verletzt

Update vom 9. April, 06.09 Uhr: In der Region Kiew ist am Ostersamstag ein Mensch bei einer Minenexplosion verletzt worden. Ein Traktorfahrer habe mit seinem Gefährt versehentlich eine Panzerabwehrmine getroffen, berichtete ukrainische Noteinsatzkräfte laut dem Kyiv Independent.

Ukraine-Krieg: Kiew meldet neue Verlustet für Russland

Update vom 8. April, 21.25 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Generalstabs zufolge haben ukrainische Artillerieeinheiten im Laufe des Tages zwei Versammlungsgebiete russischer Truppen beschossen. Außerdem habe man auch eine Luftverteidigungsposition, ein Munitionsdepot sowie drei Stationen für elektronische Kriegsführung angegriffen. Kampfflugzeuge hätten weitere acht Angriffe gegen Versammlungsgebiete russischer Einheiten durchgeführt.

Blogger stirbt bei Explosion: Wagner-Chef Prigoschin nimmt an Begräbnis teil

Update vom 8. April, 18.45 Uhr: Mehrere hundert Menschen haben in Moskau am Begräbnis des bekannten Militärbloggers Maxim Fomin teilgenommen. Wie AFP-Journalisten vor Ort beobachteten, trugen zahlreiche Teilnehmer bei der Beerdigung auf dem Trojekurowskoje-Friedhof im Westen der Hauptstadt Kleidung mit dem Buchstaben „Z“ oder „V“, die zu Symbolen der Unterstützung der Militäroffensive in der Ukraine geworden sind. Unter den Trauergästen war der Chef der Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin.

Fomin, der unter dem Namen Wladlen Tatarski schrieb, war am vergangenen Sonntag bei einem Bombenanschlag in einem Café in St. Petersburg getötet worden. Zur Absicherung der Trauerfeier waren zahlreiche Polizisten im Einsatz, die Friedhofsbesucher wurden eingehend kontrolliert. Wagner-Chef Prigoschin wurde von der russischen Nachrichtenagentur Ria Nowosti mit der Aussage zitiert: „Wladlen Tatarski wird bei uns bleiben, seine Stimme wird weiter vernehmbar sein.“

Ukraine-Krieg: Russland kann monatlich bis zu 100 Raketen produzieren

Update vom 8. April, 15 Uhr: Nach Angaben des ukrainischen Militärexperten Alexander Kowalenko kann Russland monatlich etwa 60 bis 100 neue Raketen produzieren. Dazu würden Marschflugkörper wie Kh-101, Kh-59 oder Kalibr gehören, sagte er laut der Nachrichtenagentur Unian. Außerdem modifiziere die russische Luftwaffe alte Sowjetgeschosse wie Fab-250 oder Fab-500 in Luftbomben. Dazu installiere man Lenkungs- und Kontrollmodule auf die Bomben, so der Experte. In letzter Zeit würden russische Kampfflugzeuge immer öfter davon Gebrauch machen.

Ukraine-Krieg: Offenbar neue Explosion auf der Krim

Update vom 8. April, 12.50 Uhr: Bewohnerinnen und Bewohner der von Russland besetzten Krim haben von einer Explosion in der Stadt Feodosija berichtet. Nach Angaben von Einheimischen ereignete sich die Explosion am Vormittag. Darüber berichtet auch die Ukrainska Pravda. Der von Moskau als Verwaltungschef eingesetzte Sergei Aksjonow erklärte inzwischen, dass es sich um „eine von der Ukraine abgefeuerte Rakete“ handeln würde. Russische Streitkräfte hätten die Rakete jedoch abschießen können. Bislang ließen sich die Angaben unabhängig nicht überprüfen.

Bereits am Samstagmorgen kam es zu einer Explosion in der russischen Großstadt Woronesch (siehe Update von 6.25 Uhr) – dort soll allerdings nicht die Ukraine dahinterstecken. Eine alternative Erklärung für die Explosion blieb bisher aber aus. Bei den mutmaßlichen Angriffen der Ukraine könnte es sich um den Beginn der erwarteten „Frühjahrsoffensive“ handeln.

Ukraine-Krieg: London sieht ukrainische Energieinfrastruktur als stabil an

Update vom 8. April, 10.15 Uhr: Nach Einschätzung britischer Geheimdienste hält die ukrainische Energie-Infrastruktur russischen Angriffen weitgehend stand. Der Versuch, die Energieversorgung im Land über den Winter erheblich zu verschlechtern, sei mit hoher Wahrscheinlichkeit gescheitert, hieß es am Samstag im Kurzbericht des britischen Verteidigungsministeriums. Die Intensität der Angriffe habe seit Anfang März abgenommen, seitdem habe es nur noch kleinere gegeben.

Zuvor hatte Moskau über den Winter gezielt versucht, mittels Angriffen mit Langstreckenraketen die kritische Infrastruktur in der Ukraine zu zerstören, teilweise mussten Menschen lange ohne Strom und Heizung ausharren. Ersatz zu beschaffen und die Infrastruktur zu reparieren, sei für die verantwortlichen Unternehmen eine große logistische Herausforderung, hieß es in dem Bericht der Briten – so wiege etwa ein Hochspannungstransformator mindestens 100 Tonnen.

Ukraine-Krieg: Russland verliert mehr als 500 Soldaten binnen 24 Stunden

Update vom 8. April, 8.45 Uhr: Russland hat nach Angaben des Generalstabs der Ukraine bisher über 177.000 Soldaten im Ukraine-Krieg verloren. Laut der neusten Meldung des Generalstabs sollen innerhalb der vergangenen 24 Stunden mehr als 500 russische Soldaten getötet worden sein.

  • Russische Verluste (Stand: 8. April 2023)
  • Soldaten: etwa 177.680 (+570), 
  • Panzer: 3.636 (+3) Einheiten,
  • Gepanzerte Kampffahrzeuge 7.020 (+4) Einheiten,
  • Artilleriesysteme: 2.727 (+5) Einheiten,
  • Mehrfachraketenwerfer: 533 (0)
  • Luftverteidigungsausrüstung: ​282 (+1) Einheiten,
  • Flugzeuge: 308 (+1) Einheiten,
  • Hubschrauber: 292 (0) Einheiten,
  • UAVs der operativ-taktischen Ebene: 2.298 (+7) Einheiten,
  • Marschflugkörper: 911 (0),
  • Schiffe/Boote 18 (0) Einheiten,
  • Kfz-Ausrüstung und Tankwagen: 5.599 (+12) Einheiten,
  • Sonderausstattung: 304 (0) Einheiten.
  • Quelle: Generalstab der Ukraine (nicht unabhängig überprüfbar)

Ukraine-Krieg: Berichte über Explosion in russischer Großstadt

Update vom 8. April, 6.25 Uhr: Bewohnerinnen und Bewohner der russischen Stadt Woronesch berichten in den sozialen Medien, dass sie eine laute Explosion in der Nähe der Landebahn eines Militärflugzeugwerks gehört hätten. Neben lokalen Telegram-Kanälen berichtet darüber auch das russisch-lettische Portal Meduza sowie die Ukrainska Pravda.

Auf den Telegram-Kanälen werden Aufnahmen von einem Feuer geteilt, das angeblich in der Nähe des Werks ausgebrochen ist. Die Verwaltung der Großstadt streitet indes alles ab – es habe keinen Notfall gegeben. Der Pressedienst des Ministeriums für Notfallsituationen im Gebiet Woronesch erklärte den Berichten zufolge ebenfalls, dass keine Feuerwehr- und Rettungskräfte angefordert wurden.

Ukraine-Krieg: Russland fliegt 18 Luftangriffe innerhalb eines Tages

Update vom 7. April, 19.50 Uhr: Wie die Nachrichtenagentur AP unter Berufung auf das ukrainische Militär berichtet, haben die russischen Streitkräfte zwischen Donnerstag und Freitagmorgen 18 Luftangriffe, fünf Raketenangriffe und 53 Angriffe mit Mehrfachraketenwerfern durchgeführt. Laut einer Erklärung des Generalstabs konzentrierte Russland den Großteil seiner Offensivoperationen auf den industriellen Osten der Ukraine, insbesondere auf die Städte und Ortschaften Lyman, Bachmut, Avdiivka und Marinka in der Provinz Donezk.

Bei den jüngsten Kämpfen schoss das ukrainische Militär nach eigenen Angaben ein russisches Su-25-Bodenkampfflugzeug in der Nähe von Marinka ab. Auf einem Video war eine große Explosion zu sehen, als das Flugzeug auf den Boden aufschlug und der Pilot an einem Fallschirm absprang. Das russische Militär bestätigte den Abschuss des Kampfflugzeugs nicht, wie es auch sonst über Verluste schweigt, berichtet die AP.

Ukraine-Krieg: Kreml sieht Rolle Washingtons bestätigt

Update vom 7. April, 17.40 Uhr: Moskau sieht nach einem Medienbericht über angebliche Dokumente zur US-Militärhilfe im Krieg in der Ukraine einmal mehr die Rolle Washingtons in dem Konflikt bestätigt. „Wir haben nicht die leisesten Zweifel an einer direkten oder indirekten Verwicklung der USA und der Nato in den Konflikt zwischen Russland und der Ukraine“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow dem US-Fernsehsender CNN am Freitag. Zuvor hatte die „New York Times“ über US- und Nato-Pläne zur Stärkung des ukrainischen Militärs im Vorfeld einer geplanten Offensive gegen die russischen Besatzer berichtet. Ob die Dokumente echt sind, ist unklar. Die Ukraine bezeichnete sie als Fälschung.

Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte bei CNN weiter, dass die Verwicklung der USA und der Nato in den Konflikt weiter zunehme. „Wir behalten den Prozess im Blick. Ja, und natürlich macht es alles komplizierter, aber es kann keinen Einfluss haben auf das endgültige Ergebnis der Spezialoperation“, sagte er. Der Kreml nennt den Krieg gegen die Ukraine offiziell Spezialoperation.

Ukraine-Krieg: Ukraine beschuldigt Russland der Fälschung

Update vom 7. April, 15.50 Uhr: Die Ukraine hat angebliche US-Geheimdokumente über Vorbereitungen für eine Gegenoffensive im Krieg gegen Russland als russische Fälschung bezeichnet. „Seit dem Zusammenbruch der UdSSR sind die Geheimdienste so weit heruntergekommen, dass sie sich nur mit Photoshop und „gefälschten Informationsabflüssen“ rehabilitieren können“, schrieb Präsidentenberater Mychajlo Podoljak am Freitag im Kurznachrichtendienst Twitter. Moskau ziele darauf ab, die ukrainische Gegenoffensive zu stören. Die tatsächlichen ukrainischen Pläne würden bald vor Ort zu sehen sein.

Ukraine-Krieg: Russischer Kampfbomber abgeschossen

Update vom 7. April, 13.45 Uhr: In Donezk im Osten der Ukraine wurde ein russischer Kampfbomber vom Typ Su-25 abgeschossen. Das teilte der Generalstab der Ukraine mit. Wie das Flugzeug vom Himmel geholt wurde, ist bisher nicht bekannt. Der Abschuss konnte bisher auch nicht unabhängig überprüft werden. Einer der Kampfbomber kostet rund 11 Millionen US-Dollar, wie die Experten-Seite Aerocorner.com schreibt. Die Nato bezeichnet das Flugzeug als „Frogfoot“.

Update vom 7. April, 12.50 Uhr: Das Militär der Ukraine hat in den vergangenen 24 Stunden mehr als 40 Angriffe von Russland abgewehrt. Das geht aus der morgendlichen Zusammenfassung des Generalstabs hervor. Im Frontabschnitt rund um Bachmut sollen alleine 16 Angriffe abgewehrt worden sein. Weitere Offensivversuche soll es in Richtung Lyman, Avdiiv und Marin gegeben haben. Die Ukraine zerstörte aus der Luft sechs Militärlager. Außerdem sollen drei russische Drohnen zerstört worden sein. Die Angaben waren nicht unabhängig überprüfbar.

Aufnahme vom 5. April: ein ukrainischer Soldat in Donezk

Ukraine-Krieg: Versuchter Angriff im Verteidigungsministerium in Russland

Update vom 7. April, 11.30 Uhr: In Moskau versuchte ein bewaffneter Mann in das Verteidigungsministerium im Zentrum von Moskau einzudringen. Das berichtet die russische Staatsagentur Tass. Den Angaben zufolge ist der Mann an einem Checkpoint festgenommen worden. Er wurde zur Untersuchung in eine psychiatrische Klink verbracht, heißt es. Den Angaben zufolge handelte es sich bei der Waffe um eine Luftpistole. Zuvor schrieb der russische Telegram-Kanal „Aufgepasst Moskau“, dass es sich bei dem 40-Jährigen um den Vorsitzenden einer Wohnungsbaugesellschaft handelt soll. Er soll demnach schreiend versucht haben, durch das Tor in das Hauptgebäude zu gelangen. Die Tass schrieb, dass das Motiv des Mannes bisher noch unklar sei. Die Angaben ließen sich zuletzt nicht unabhängig bestätigen. Erst vor wenigen Tagen hatte es in dem Verteidigungsministerium in Moskau gebrannt.

Update vom 7. April, 9.50 Uhr: Nachdem Russland in Bachmut zuletzt ins Stocken geraten war, sollen die kremltreuen Truppen dort wieder an Stärke gewonnen haben. Das geht aus einem Bericht des britischen Geheimdienstes hervor, der am Freitag (7. April) veröffentlicht wurde. Russland soll mittlerweile in die Innenstadt vorgedrungen sein. Es scheint sehr wahrscheinlich, dass die regulären Truppen aus Russland ihren Streit mit den Wagner-Söldnern pausiert haben und wieder stärker zusammen arbeiten, heißt es in dem Bericht. Es sollen weitere russische Truppen in das Gebiet verlegt worden sein.

Ukraine-Krieg: Geheimdokumente im Netz aufgetaucht

Update vom 7. April, 6.25 Uhr: Geheime Dokumente über US- und Nato-Pläne zur Unterstützung des ukrainischen Militärs im Vorfeld einer geplanten Offensive gegen Russland sind im Netz aufgetaucht. Das berichtete die New York Times unter Berufung auf US-Regierungsmitarbeiter. Das US-Verteidigungsministerium untersuche demnach, wer hinter der Veröffentlichung stecke, hieß es. Analysten zufolge scheint der Inhalt der Unterlagen jedoch auf eine Art und Weise verändert worden zu sein, die auf eine Desinformationskampagne aus Russland hindeuten könnte, heißt es in dem Bericht.

Ukraine-Krieg: Wagner-Chef Prigoschin nimmt Verluste seiner Soldaten gelassen: „Friedhof wächst“

Update vom 6. April, 22.51 Uhr: Nach Aussagen des Wagner-Chefs Jewgeni Prigoschin könnte die umkämpfte Stadt Bachmut im Osten der Ukraine „in drei bis vier Wochen“ erobert werden. Das schrieb er am Donnerstag auf seinem Telegram-Kanal. Nur wenige Tage zuvor hatte er behauptet, die Stadt eingenommen zu haben. Aus russischer Sicht gelte weiterhin, die Versorgungslinien der ukrainischen Verteidiger zu durchtrennen. Erst danach könne aus mehreren Richtungen zur Eroberung und „Zerstörung von militärischen Schlüsselobjekten“ im Stadtinneren übergegangen werden.

„Ja, er (der Friedhof) wächst“, sagte Prigoschin am Donnerstag vor dem Hintergrund Dutzender Gräber seiner Söldner. „Aus diesem Friedhof soll eines Tages eine Gedenkstätte für künftige Generationen werden“, sagte er. Seine Truppen haben in den vergangenen Wochen bei Bachmut schwere Verluste erlitten. Der Großteil von Bachmut und Teile des Zentrums stehen bereits unter russischer Kontrolle. Im Westteil der Stadt haben sich die ukrainischen Einheiten jedoch verschanzt.

Update vom 06. April, 21.00 Uhr: Die Europäer drängen Chinas Staatschef Xi Jinping, vielmehr seinen Einfluss auf Russland zu nutzen. Frankreichs Präsident Emmanuel Macron sagte zu Xi, er wisse, er könne auf ihn zählen, wenn es darum gehe, Russland zur Vernunft zu bringen. Bislang hat China den völkerrechtswidrigen Krieg in der Ukraine noch nicht einmal verurteilt.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte am Abend auf einer Pressekonferenz, sie habe China vor Waffenlieferungen an Russland gewarnt. Dies sei gegen internationales Recht und würde die Beziehungen zwischen der EU und China erheblich schädigen. Am Mittwoch (05. April) empfing Xi Jinping Macron in Peking mit von der Leyen.

Ukraine-Krieg: Neue Details über Putins Spezialeinheit bekannt

Update vom 06. April, 18.45 Uhr: Ein offengelegtes russisches Dokument gibt Einblicke von Wladimir Putins „Sturm Z“-Einheit. Ein ukrainischer Militäroffizier hat unter dem Pseudonym „Tatarigami_UA“ ein russisches Dokument auf Twitter analysiert. Die Einheit soll in der Lage sein, Kampfhandlungen in Städten oder Siedlungen sowie in Gebieten mit schwierigen geografischen Bedingungen durchzuführen, heißt es. Im Rahmen ihrer Aufgaben könne es auch notwendig sein, Artilleriefeuer und Luftunterstützung einzusetzen, so Tatarigami.

Ukraine-Krieg: Kiew plant die große Gegenoffensive: „Nur drei bis fünf Personen“ wissen Bescheid

Erstmeldung vom 06. April, 17.00 Uhr: Moskau/Kiew – Seit geraumer Zeit wird über eine „Frühjahrsoffensive“ der ukrainischen Armee spekuliert. Kiew hält sich bislang bedeckt – zumindest größtenteils. „Nicht mehr als drei bis fünf Personen auf der Welt“ würden die Pläne der Ukraine kennen, sagte Oleksij Danilow, Sekretär des Nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrats.

Dies erklärte Danilow im Gespräch mit dem Sender Radio Swoboda (Radio Liberty). Wann und wo die Gegenoffensive starten wird, könne er keineswegs preisgeben. Gleichzeitig warnte er davor, dass „wenn Menschen bestimmte Aussagen machen“, des Öfteren „Unwahrheiten“ dahinter stecken. Danilow versicherte jedoch, dass die Ukrainerinnen und Ukrainer merken werden, sobald „alles beginnt“.

News zum Ukraine-Krieg: Krim-Offensive könnte Atomwaffeneinsatz zur Folge haben

Wie Andrij Sybiha, stellvertretender Chef des ukrainischen Präsidentenbüros, gegenüber der Financial Times erklärte, sei man im Falle einer geglückten Gegenoffensive sogar zu neuen Verhandlungen bereit. „Wenn wir auf dem Schlachtfeld unsere strategischen Ziele erreichen und an die Verwaltungsgrenzen der Krim gelangen, so sind wir bereit, die diplomatische Seite zu öffnen und die Sache zu bereden“, sagte Andrij Sybiha, der am Donnerstag (6. April).

Der Berater des Präsidentenbüros, Mychajlo Podoljak, stellte hingegen klar, dass es nicht um territoriale Zugeständnisse bei den Gesprächen gehe. „Echte Verhandlungen“ mit Moskau könne es erst nach dem kompletten Rückzug der russischen Truppen von ukrainischem Gebiet einschließlich der Krim geben, beharrte er auf der bekannten Position Kiews.

Westliche Militärexperten befürchten aber, dass Eroberungsversuche der Krim zu einer erheblichen Eskalation des Krieges führen und Kremlchef Wladimir Putin gar zum Einsatz von Atomwaffen provozieren könnten, da Moskau die strategisch wichtige Halbinsel als eigenes Staatsgebiet betrachtet. Die Atommacht hatte stets betont, die Krim mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mitteln zu verteidigen. (red mit Agenturen)

Rubriklistenbild: © Genya Savilov/AFP