Die Bundestags-Neuwahl bringt neue Gesichter auch in Hessen. Alte Bekannte weichen – etwa CDU- und SPD-Promis aus Gießen und Hersfeld-Rotenburg.

Der Bundestag wird sich nach der Neuwahl im Februar verändern. Aufgrund der Wahlrechtsreform werden die Mandate auf 630 reduziert. Aber auch innerhalb der Parteien gibt es naturgemäß eine gewisse Fluktuation. So treten mehr als 100 Abgeordnete nicht mehr in ihren Wahlkreisen an – darunter auch neun aus Hessen.

Bundestags-Neuwahl: Neues Tableau in Hessen – Merkel-Vertrauter Helge Braun hört auf

Der wohl bekannteste ist der CDU-Politiker Helge Braun aus Gießen. Er gilt als enger Vertrauter von Angela Merkel und war unter ihr Kanzleramtschef. „Politik lebt von der Veränderung“, erklärte Braun Anfang November auf seiner Website. „Jetzt ist die Zeit dafür.“ Braun wird ab 2025 Präsident der Uni Lübeck sein.

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Auch CDU-Parteifreundin Katja Leikert (Hanau) wird 2025 nicht mehr antreten. Sie möchte eine „Pause von der Berufspolitik“ einlegen, hieß es in einem Brief an die örtliche CDU. Es gehe darum, „einen Moment innezuhalten und meine volle Aufmerksamkeit meiner Familie zu widmen“. Ob sie in Zukunft noch einmal antreten wird, ließ Leikert offen.

Bundestags-Rochaden in Hessen bei der Neuwahl: Auch SPD-Außenpolitiker Roth hört auf

Auch in der Hessen-SPD werden neue Gesichter antreten. Der Außenpolitiker Michael Roth (Werra-Meißner – Hersfeld-Rotenburg) zieht sich aus gesundheitlichen Gründen zurück. Schon 2022 hatte Roth wegen eines Burnouts eine Pause eingelegt. Mittlerweile geht es ihm besser, doch: „Man kann nicht sagen, ich bin jetzt gesund“, erklärte er zuletzt im Interview mit IPPEN.MEDIA. Er wird nicht mehr für den Bundestag antreten.

„Ich spüre inzwischen eine gewisse Entfremdung vom Politikbetrieb“, sagte Roth. „Die harten Auseinandersetzungen der vergangenen Jahre – wir haben ja schließlich um Krieg und Frieden gestritten – sind nicht einfach nur in den Kleidern hängen geblieben. Und ich habe immer gesagt: Ich will nicht als Berufspolitiker in Rente gehen.“

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Edgar Franke (Schwalm-Eder/Frankenberg) will Platz für Jüngere machen. Das erklärte der langjährige SPD-Bundestagsabgeordnete und derzeitige Staatssekretär im Gesundheitsministerium in einem Brief an seine Parteifreunde. Auch Bettina Müller (Main-Kinzig – Wetterau II – Schotten) will kürzertreten. Denkbar scheint, dass sie sich fernab des politischen Berlin in ihrer Heimat engagiert. „Ich war – und bin bis heute – eine eingefleischte Kommunalpolitikerin“, sagte die Sozialdemokratin dazu im Interview mit der Frankfurter Neuen Presse.

Offenbacher Grüner hört im Bundestag auf – Al-Wazir übernimmt

Die hessischen Grünen verabschieden sich von zwei Abgeordneten. Kordula Schulz-Asche (Main-Taunus) wird nicht mehr antreten. Sie war seit 2013 im Parlament. Wolfgang Strengmann-Kuhn (Offenbach) saß bereits seit 2008 im Bundestag. Nun will er „den Staffelstab weitergeben“ und hat dafür bereits einen prominenten Nachfolger für seinen Wahlkreis: den früheren hessischen Wirtschaftsminister und Vize-Ministerpräsident, Tarek Al-Wazir. Seit die Grünen nicht mehr an der Landesregierung beteiligt sind, ist es ruhig um Al-Wazir geworden. Nun will der gebürtige Offenbacher nach Berlin.

Raus aus der Hauptstadt zieht es den FDP-Politiker Jürgen Lenders (Fulda). Nach nur einer Legislatur will der langjährige Landtagsabgeordnete „neue Wege gehen“, wie er mitteilte. Ebenso wie der AfD-Politiker Albrecht Glaser (Schwalm-Eder). Der derzeit zweitälteste Abgeordnete im Bundestag (82) wird „aus Gründen des Alters“ kürzertreten.

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