Treffpunkt Bar Celona
Zugriff in der Frankfurter Innenstadt: Polizisten nehmen mutmaßliche russische Spione fest
- VonNora Kraftschließen
Der Kriminalpolizei gelingt in der Frankfurter Innenstadt die Festnahme von drei möglichen russischen Spione. Mittlerweile sitzen die Männer in Untersuchungshaft.
Frankfurt – Kriminalbeamte haben bereits Ende vergangener Woche drei Männer in der Frankfurter Innenstadt festgenommen. Sie stehen unter dem Verdacht, „geheimdienstliche Agententätigkeiten“ ausgeführt zu haben. Das schreibt der Generalbundesanwalt in einer Pressemitteilung. Die Festnahmen fanden demnach am Mittwoch, 19. Juni, mitten in der Frankfurter Innenstadt statt.
Festnahme in der Innenstadt von Frankfurt – Polizei stellt drei mögliche russische Spione
Die Bundesanwaltschaft hatte beim Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofes Anträge auf den Erlass von Haftbefehlen gestellt. Die Beschuldigten seien am Donnerstag, 20. Juni, dem Ermittlungsrichter vorgeführt worden, der die Haftbefehle erlassen und in Vollzug gesetzt habe, heißt es weiter. Die Beschuldigten seien dringend verdächtig, für einen ausländischen Geheimdienst tätig gewesen zu sein.
Die drei Beschuldigten sollen im Auftrag eines ausländischen Geheimdienstes in Deutschland unterwegs gewesen sein, um Informationen zu einer hier lebenden Person aus der Ukraine zu sammeln, teilte die oberste deutsche Anklagebehörde weiter mit. „Dazu kundschafteten sie am 19. Juni ein Café in Frankfurt am Main aus, in dem sich die Zielperson aufhalten sollte“, heißt es in der Mitteilung.
Kriminalpolizisten nehmen drei Männer in Frankfurt fest – Verdacht auf Spionage
Am Donnerstag berichtet der Spiegel über die Hintergründe zu dem Fall. Demnach soll ein Mann aus der Ukraine um sein Leben gebangt haben, als er sich bei der deutschen Polizei meldete. Er sei unter „mysteriösen Umständen“ von einem Unbekannten kontaktiert worden, man müsse sich unbedingt treffen. Doch wahrscheinlich sei der Vorwand eine Falle, wird weiter beschrieben. Der Ukrainer stehe auf einer Fahndungsliste der Russen, womöglich wolle man ihn entführen oder gar töten. So schildern es dem Spiegel zufolge Personen, die mit dem Fall vertraut seien.
In Absprache mit den Ermittlern habe sich der Ukrainer dann auf ein Treffen mit den drei Unbekannten eingelassen. Treffpunkt soll die Bar Celona in der Frankfurter Innenstadt gewesen sein. Allerdings sei nicht die Zielperson zur Bar gegangen. Stattdessen hätten Zivilfahnder den Ort observiert.
Die drei Männer machten sich laut Spiegel-Informationen durch hektisches Telefonieren verdächtig, als sie bemerkten, dass ihre Zielperson nicht erschien. Nach einer Verfolgung konnten Beamte den Wagen der Männer stoppen, heißt es weiter.
Für welchen Geheimdienst die drei Männer arbeiten, ist noch unklar. Laut Spiegel bestehe ein Verdacht in Richtung Russland, sicher sei dies aber nicht. Der Ukrainer habe der Poilzei gesagt, dass die Russen ihm „Kriegsverbrechen“ vorwürfen und deshalb nach ihm fahndeten. (nok)
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