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Streik bei Lufthansa-Tochter: Gewerkschaft zeigt sich überwältigt und zieht Bilanz
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Christoph Sahler
Erik Scharf
Florian Dörr
Sebastian Richter
Die Verhandlungen sind gescheitert, die Piloten der Discover Airlines stimmen für Streik. Die meisten Flüge fanden zwar statt, die Gewerkschaft meldet trotzdem einen Erfolg.
Update vom Samstag, 27. Januar, 9.23 Uhr: Der eintägige Streik des fliegenden Personals der Lufthansa-Tochter Discover Airlines ist beendet. Das teilten die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) und die Kabinengewerkschaft Ufo am frühen Samstagmorgen mit. Die Beteiligung der Belegschaften in Cockpit und Kabine sei überwältigend gewesen; etliche Flüge seien entweder nicht planmäßig oder gar nicht durchgeführt worden, teilte Ufo mit. Die beiden Gewerkschaften hatten den Streik in der Nacht zum Freitag begonnen.
Die vergleichsweise kleine Ferienfluggesellschaft mit 24 Flugzeugen konnte zehn Verbindungen im Auftrag ihrer Konzernmutter Lufthansa in München nicht fliegen und musste in Frankfurt vier von 14 geplanten Starts absagen. Die übrigen Flüge wurden eigenen Angaben zufolge von der Discover selbst oder von Partner-Airlines angeboten.
Flug-Gewerkschaft nach Streik zufrieden: „Ordentlichen Schrecken eingejagt“ und finanzieller Schaden
+++ Update von Freitag, 26. Januar, 16.44 Uhr: Der Streik bei Discover wirkt sich auf den Flugverkehr aus. Allerdings fielen nur vereinzelt Flüge aus, in Frankfurt wurden vier von vierzehn geplanten Starts abgesagt, in München blieben alle zehn Maschinen am Boden. Teilweise organisierte die Lufthansa Alternativen bei ihren Partner-Airlines. Manche Flüge unternahm der Mutterkonzern kurzerhand selbst.
Trotz der nur geringen Auswirkungen auf den Flugverkehr bewertet Ufo-Verhandlungsführer Harry Jaeger den Streik als Erfolg. „Wir haben denen einen ordentlichen Schrecken eingejagt“, sagte Jaeger am Freitag. Discover erklärte derweil, für alle gebuchten Passagiere gute Lösungen gefunden zu haben. Dennoch habe der Streik große Anstrengung vom Unternehmen gefordert und jede Menge Geld gekostet.
Neben Bahnstreik: Jetzt streiken auch Piloten und Crew-Mitarbeiter – Lufthansa reagiert mit Ersatzflugplan
+++ Update von 11.45 Uhr: Die Fluggesellschaft Discover erstellt wegen des geplanten Streiks ihres Flugpersonals für Freitag (26. Januar) einen Ersatzflugplan. Es geht um rund 30 Flüge, die im Streikzeitraum geplant sind, wie eine Sprecherin der Lufthansa-Tochter in Frankfurt berichtete. 20 Flüge sollten demnach ursprünglich vom Flughafen Frankfurt starten, weitere zehn sollte die Discover im Auftrag ihrer Mutter in München absolvieren.
Am Mittwochabend hatte die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit ihre Mitglieder zu einem ganztägigen Streik am Freitag aufgerufen. Dem schloss sich später die Kabinengewerkschaft Ufo mit einem ebenfalls 24 Stunden langen Warnstreik an. Es geht um Erst-Tarifverträge in dem erst vor zweieinhalb Jahren gegründeten Ferienflieger mit derzeit 24 Flugzeugen.
Streik bei Lufthansa-Tochter: Discover Airlines kritisiert Entscheidung
+++ Update vom Donnerstag, 25. Januar, 8.22 Uhr: Bei der Lufthansa-Tochter Discover Airlines streiken an diesem Freitag (26. Januar) Piloten und Flugbegleiter. Geplant sei ein 24 Stunden langer Ausstand, geht aus einem Mitglieder-Rundschreiben der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) vom Mittwoch (24. Januar) hervor, das der dpa vorliegt. Am späten Abend teilte die Kabinengewerkschaft Ufo mit, dass sie für diese Zeit ihre Mitglieder zum Warnstreik aufruft.
Discover Airlines kritisierte die Entscheidung und teilte am Abend mit, man gehe „aktuell von weitreichenden Auswirkungen“ des Streiks auf den Flugbetrieb und für die Passagiere aus. Es werde ein Ersatzflugplan erarbeitet. Priorität sei, so «viele Reisende wie möglich an ihr Ziel zu bringen».
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In einer Urabstimmung hatten knapp 96 Prozent der VC-Mitglieder für einen Arbeitskampf gestimmt. Die VC will bei dem vor zweieinhalb Jahren gegründeten Ferienflieger erste Tarifverträge zu Gehalt und Rahmenbedingungen durchsetzen und hat Verhandlungen mit dem Unternehmen für gescheitert erklärt. Auch für die Kabinen-Crews gibt es bisher keinen Tarifvertrag. Dort verhandelt die Gewerkschaft Ufo, die bislang noch keine Urabstimmung durchgeführt hat.
„Weitreichende Auswirkungen“ durch Piloten-Streik erwartet
Der Leiter der Ufo-Tarifpolitik, Harry Jaeger, kritisierte, dass sich Discover als „hippes Start-up“ geriere, dessen Mitarbeiter allein wegen eines tollen Spirits weit unterdurchschnittliche Arbeitsbedingungen akzeptierten. „Fakt ist, die Discover-Kabine macht einen fantastischen Job, kann davon aber kaum die Miete zahlen“, sagte Jaeger. Damit müsse Schluss sein.
Discover Airlines warf der VC vor, die Verhandlungen Anfang des Jahres einseitig für gescheitert erklärt zu haben. Ein Angebot von diesem Mittwoch habe VC kategorisch abgelehnt und als Antwort den Streik ausgerufen. Ungeachtet dieser Entwicklungen werde das Unternehmen die Vergütung und Arbeitsbedingungen der Cockpit-Mitarbeitenden „zeitnah anheben“.
Turbulenzen bei Discover Airlines: Piloten stimmen für Lufthansa Streik
Erstmeldung vom Mittwoch, 24. Januar, 10.17 Uhr: Die Piloten der Lufthansa-Tochter Discover Airlines könnten bald streiken. Nach Abschluss der Urabstimmung am Dienstag, stimmten fast 96 Prozent der Mitglieder für einen Arbeitskampf, wie die Gewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) bekannt gab. Ein genaues Datum für den Streik wurde noch nicht festgelegt. Stattdessen wurde der Arbeitgeber dazu aufgefordert, ein verhandlungsfähiges Angebot ohne Vorbedingungen vorzulegen, um die Verhandlungen wieder aufzunehmen.
Die Lufthansa-Tochter, ein Ferienflieger, startete im Corona-Sommer 2021 zunächst unter dem Namen «Eurowings Discover» und wurde später in «Discover Airlines» umbenannt. Die Flotte besteht derzeit aus 24 Flugzeugen, die an den Drehkreuzen Frankfurt und München für Lang- und Mittelstreckenflüge eingesetzt werden.
Kein Tarifvertrag für Flugpersonal: Flugausfälle bei Lufthansa-Tochter Discover drohen
Die VC hat die Verhandlungen über einen ersten Tarifvertrag für die Piloten als gescheitert bezeichnet und dem Unternehmen vorgeworfen, eine Hinhaltetaktik zu betreiben. Auch für die Kabinenbesatzungen gibt es bisher keinen Tarifvertrag.
Ein erster Warnstreik der Piloten am Tag vor Heiligabend verlief für die meisten Passagiere ohne größere Probleme. Discover konnte die Flüge außerhalb des fünfstündigen Streikfensters verlegen. Bei einem längeren Streik könnten jedoch schnell Flugausfälle auftreten. (spr/dpa)
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