Ende der Herbstferien in Hessen
Schule in zweiter Corona-Welle: Eltern und Lehrer besorgt nach Schulstart
VonSophia Lotherschließen
In Hessen sind die Herbstferien zu Ende und die Schule ist wieder gestartet - und das mitten in der zweiten Corona-Welle. Angst macht sich unter Eltern und Lehrern breit.
- Hessen befindet sich mitten in der zweiten Corona-Welle.
- Zeitgleich gehen die Herbst-Ferien zu Ende und die Schule startet wieder.
- Inmitten der Corona-Krise* sind Eltern und Lehrer tief besorgt.
Frankfurt - In Hessen geht die Schule nach den Ferien im Herbst am Montag (19.10.2020) wieder los. Und das mitten in der zweiten Corona-Welle. Derzeit tobt das Coronavirus in Hessen wieder in ungeahnten Ausmaßen. Allein am Wochenende (17. und 18.10.2020) kamen fast 1300 neue Infektionen des Virus dazu, dass die Lungenkrankheit Covid-19 auslöst. Eltern, Schüler, Lehrer und Politik schauen mit Sorge auf den Schulstart.
Corona: Schulstart in Hessen in der zweiten Coronavirus-Welle – Lüften soll Ausbreitung bekämpfen
In den Schulen in Hessen, wie beispielsweise in Frankfurt* und Wiesbaden wird angesichts der enorm hohen Corona-Infektionszahlen auf das Prinzip Lüften gesetzt. Doch das stößt auf Kritik. „Wir sehen das kritisch - vor allem mit Blick auf die kalte Jahreszeit“, sagte die Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Birgit Koch. In Der Gewerkschaft gehören neben Wissenschaftlern auch viele Lehrer und Erzieher an. Stoßlüften ist laut Corona-Hygieneplan alle 20 Minuten für die Klassenzimmer vorgeschrieben.
„Schüler frieren ja eh schon grundsätzlich“, sagte Koch. Jedes Öffnen der Fenster werde für Unruhe sorgen. „Wir werden es dennoch machen, aber das ist nicht lustig“, betont sie. Auch Eltern machen sich zunehmend Sorgen. Beispielsweise auf Twitter werden immer mehr Stimmen laut, die befürchten ihr Kind könnte sich in der Schule mit dem Coronavirus anstecken. So schrieb ein Vater auf Twitter unter anderem: „Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich sie guten Gewissens unter diesen Umständen gehen lassen kann (1. & 2. Klasse).“ Andere überlegen sich ebenfalls, ob es gefährlich ist, die Kinder in die Schule zu schicken. Denn das Virus, das die Lungenkrankheit Covid-19 auslöst, verbreitet sich derzeit schneller denn je.
Gibt es hier Jemanden der seine Kinder nä. Woche trotz Präsenzpflicht nicht in die Schule schickt? Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ich sie guten Gewissens unter diesen Umständen gehen lassen kann (1. & 2. Klasse). #COVID #hessen
— Marc Dix (@marcdix) October 15, 2020
Corona: Schulstart in Hessen – Kultusminister Lorz appelliert an die Eltern
Der Kultusminister von Hessen, Alexander Lorz, ist sich derweil sicher, dass regelmäßiges Lüften an den Schulen eine wirksame Methode im Kampf gegen die Verbreitung des Coronavirus sei. Dieser Ansicht seien auch Experten, so Lorz. Was der Kultusminister von Hessen aber angesichts des Schulstarts kritisch sieht, ist, dass Eltern ihre Kinder trotz Corona-Symptomen in die Schule schicken könnten. Er appelliert ausdrücklich daran, auf die entsprechenden Symptome genau zu achten. Hier gehe es ausdrücklich nicht um die normale Schnupfen-Nase, die kein Problem sei. Aber bei den typischen Symptomen wie Fieber, trockenem Husten oder einem Verlust des Geschmackssinns sei Vorsicht geboten. Das RKI hat die typisch auftretenden Symptome in Deutschland ebenfalls zusammengefasst, sie lauten:
| Typische Corona-Symptome | Auftreten in Deutschland (Quelle: RKI) |
| Husten | 45 Prozent |
| Fieber | 38 Prozent |
| Schnupfen | 20 Prozent |
| Störung des Geruchs- und/oder Geschmackssinns | 15 Prozent |
| Pneumonie | 3 Prozent |
Seit Beginn des Schuljahres in Hessen, hätten sich die Schulen nicht als Treiber der Corona-Pandemie gezeigt, so Lorz weiter. „Unsere Schulen haben sich nicht zu Hotspots entwickelt. An jedem Tag konnten über 99 Prozent der Schüler zur Schule gehen“, betont der hessische Kultusminister. Trotzdem sei die Corona-Pandemie natürlich eine Belastung für alle in der Schulgemeinde. Trotzdem werde die Corona-Lage in Hessen Eltern, wie Lehrern und Schülern noch einen langen Atem abverlangen. Aber der Minister ist zuversichtlich, dass sich eine gewisse Routine an den Schulen in Hessen einstellen würde, was das Handling der Corona-Krise betreffe. (slo mit dpa) *fnp.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
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