Luftverkehr
Wegen Streik: Zahlreiche Flüge am Flughafen Frankfurt fallen aus
VonFlorian Dörrschließen
Einmal mehr bestreikt Verdi Flughäfen in Deutschland. Frankfurt ist indirekt ebenfalls betroffen.
Update vom Donnerstag, 20. April, 20.02 Uhr: Die Gewerkschaft Verdi hat mit ihrem Streik an mehreren Flughäfen in Deutschland am Freitag auch den Airport in Frankfurt getroffen. Zwar wurde er nicht direkt bestreikt. Dennoch fielen, weil an den Flughäfen in Hamburg, Köln/Bonn und Düsseldorf die Arbeit niedergelegt wurde, zahlreiche Verbindungen aus. Ähnliches ist für Freitag zu erwarten, wenn der Flughafen-Streik an den genannten Standorten in den zweiten Tag geht.
Wegen Streik: Auswirkungen am Flughafen Frankfurt erwartet
Erstmeldung vom Mittwoch, 19. April, 14.21 Uhr: Die Gewerkschaft Verdi hat für Donnerstag (20. April) und Freitag (21. April) zum Streik an mehreren Flughäfen in Deutschland aufgerufen. Direkt betroffen sind die Airports in Hamburg, Köln/Bonn und Düsseldorf. Am Flughafen Frankfurt werden die Beschäftigten im Luftsicherheitsbereich, in der Fluggastkontrolle, der Personal- und Warenkontrolle sowie in Servicebereichen also - anders als im März diesen Jahres - nicht die Arbeit niederlegen. Dennoch sind auch am Main Auswirkungen des Streiks zu erwarten.
Generell zu den Streiks heißt es bei Verdi: „Es ist im Zusammenhang mit dem Streik mit längeren Wartezeiten bis hin zu Flugausfällen oder -streichungen zu rechnen.“ Der Hamburger Flughafen etwa kündigte bereits an, dass wegen des Warnstreiks am Donnerstag und Freitag alle Abflüge gestrichen würden. Nach aktuellem Stand müssten 152 Abflüge am Donnerstag und 156 am Freitag ausfallen oder ohne Passagiere stattfinden. Und hier kommt der Flughafen Frankfurt ins Spiel.
Streik trifft Flughafen Frankfurt Donnerstag und Freitag indirekt
Denn: Will man an einem der Streiktage von Hamburg, Köln/Bonn oder Düsseldorf mit dem Flugzeug nach Frankfurt reisen, so sieht es düster aus. Dazu kommt, dass der Flugverkehr ein komplexes System ist: Flieger sind in der Regel nicht nur für einen einzelnen Flug, sondern auch für Folgeverbindungen eingeplant. Entsprechend können sie, wenn ihre Ankunft aus einem der bestreikten Airports verhindert wird, am Flughafen Frankfurt nicht zum nächsten Ziel starten.
Hintergrund der Warnstreiks sind die Verhandlungen zwischen Verdi und dem Bundesverband der Luftsicherheitsunternehmen (BDLS) um die Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit sowie eine bessere tarifliche Regelung zur Entlohnung von Überstunden für die Sicherheits- und Servicekräfte an Verkehrsflughäfen. Ein schriftliches Angebot des BDLS sei unzureichend und nicht einigungsfähig, betonte die Gewerkschaft. Die Verhandlungen sollen am 27. und 28. April fortgesetzt werden.
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Flughafen Frankfurt: Fraport rät wegen Bahn-Streik zu Vorsicht bei Anreisezeiten
Allein in den ersten drei Monaten dieses Jahres wurde nach Angaben des Bundesverbands der Deutschen Luftverkehrswirtschaft (BDL) an etwa jedem elften Tag an einem Flughafen gestreikt. Wegen des großflächigen Streiks am 26. und 27. März 2023 hätten an diesen beiden Tagen rund 3500 Flüge gecancelt werden müssen. Viele davon auch am Flughafen Frankfurt. Damit überschreite die Zahl der gestrichenen Flüge aufgrund von Streiks in diesem Jahr bundesweit bereits deutlich die Zahl der gestrichenen Flüge im gesamten Jahr 2019. Damals waren es im gesamten Jahr 3300 Flüge, die laut dem BDL wegen Streiks nicht stattfinden konnten.
Beim Flughafen Frankfurt selbst wird noch auf ein weiteres Streik-Problem für Passagiere hingewiesen. Dort heißt es: „Aufgrund eines Streiks der Gewerkschaft EVG wird der Fernverkehr der Deutschen Bahn am 21. April 2023 von 3 Uhr bis 13 Uhr eingestellt. Auch der DB-Regionalverkehr fällt vormittags weitestgehend aus.“ Flugreisende sowie deren Bringer und Abholer sollten sich entsprechend frühzeitig über die Auswirkungen des Streiks informieren und gegebenenfalls mehr Zeit für die Fahrt zum Flughafen einplanen. (fd)
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