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Winterprognose 2024/25 – Wettermodell verblüfft selbst Meteorologen: „Das ist heftig“

  • VonDominik Jung
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Die Winterprognose für 2024/25 deutet auf ungewöhnlich warme Monate hin. Experten warnen vor voreiligen Schlüssen.

Kassel – „Wird es ein kalter Winter? Gibt es im kommenden Winter endlich mal wieder Schnee?“ Es sind die Fragen aller Fragen – direkt nach „Gibt es weiße Weihnachten?“ Im Rückblick ist das alles leicht zu beantworten: „Sämtliche Winter der vergangenen zehn Jahre waren allesamt Mildwinter. Schnee und Eis waren selten“, erklärt Wetter-Experte Dominik Jung vom Wetterdienst wetter.net.

Winterprognose 2024/25: Langfristprognose ist nicht mit einer klassischen Wettervorhersage zu vergleichen

Das hat „vermeintliche Experten“ allerdings nur selten davon abgehalten, jedes Jahr aufs Neue über einen eisigen und schneereichen Winter zu spekulieren, so Jung. „Leider gibt es unseriöse schwarze Schafe in der Branche, die jedes Jahr einen kalten Winter ankündigen. So etwas klingt nun mal gut. Ist aber jedes Jahr aufs neue kompletter Unsinn“, so der studierte Diplom-Meteorologe in seinem neuen Wettervideo. Seriöse Modelle täuschen selten. Bereits im letzten Herbst stand geradezu fest, dass sich der Wunsch nach Weißen Weihnachten nicht erfüllen wird.

Wintereinbruch in Deutschland: Das kommt nur noch selten vor. Was erwartet uns im Winter 2024/25?

So ist es denn auch nicht verwunderlich, wenn man sich die aktuellen Ergebnisse der neusten Winterprognose des CFS-Modells vom US-Wetterdienst NOAA anschaut. Das ist ein Klimamodell, welches versucht abzuschätzen, ob eine Jahreszeit wärmer oder kälter oder eben nasser oder trockener als im langjährigen Mittel werden könnte. „Es ist ein rein experimentelles Modell, keine klassische sichere Wetterprognose, wie wir sie für die nächsten drei bis fünf Tage kennen“, meint Jung.

Neue Winterprognose der Wettermodelle verblüfft sogar Experten

Die Daten vom CFS (Climate Forecast System) der NOAA zeigen für Deutschland: Hierzulande rechnet man mit einem deutlich zu warmen Winter 2024/25, was keine allzu große Überraschung ist. Aber die Abweichung ist ordentlich. Flächendeckend in Deutschland bis zu zwei Grad mehr als das neue Klimamittel der Jahre 1991 bis 2020. „Da sind wir nicht nur beim Mildwinter, sondern schon wieder im Bereich der Rekordwinter, der wärmsten Winter seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Das ist heftig“, deutet Diplom-Meteorologe Jung die aktuelle Abschätzung.

Für Jung, der sich von der Prognose des Modells aus dem August noch verblüfft gab, ist das keine Überraschung. Die Zeit der eisigen und schneereichen Winter ist vorbei. Natürlich kann es in den kommenden 10 bis 20 Jahren auch vorkommen, dass es einen sehr kalten Winter gibt, dieses Extrem wird aber wohl eher die Ausnahme bleiben.

Rubriklistenbild: © IMAGO

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