Einen Tag Skifahren: Im Superski-Dolomiti-Gebiet kosten allein die Pässe in der Hauptsaison für eine vierköpfige Familie 258 Euro – mit Online-Rabatt. (Symbolbild)
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Einen Tag Skifahren: Im Superski-Dolomiti-Gebiet kosten allein die Pässe in der Hauptsaison für eine vierköpfige Familie 258 Euro – mit Online-Rabatt. (Symbolbild)

Tagespässe wieder teurer

„Skifahren wird nie wieder Massensport“: Experte erklärt Preis-Hammer in den Alpen

  • Moritz Bletzinger
    VonMoritz Bletzinger
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Tageskarten für 80 Euro, Saisonkarten für fast 1000. Wer kann sich Skifahren überhaupt noch leisten? Die Preisspirale könnte den einstigen Massensport ausdünnen.

München – Es ist keine gefühlte Wahrheit: Die Preise in Skigebieten steigen jedes Jahr. Erst lag es an der Corona-Pandemie, dann am Ukraine-Krieg und der Energiekrise. Der Winter 2023/24 wird nicht anders.

Um 15 bis 20 Prozent sind die Ski-Preise in den vergangenen zwei Jahren gestiegen. Das gilt von den Alpen bis in die Dolomiten, schreibt La Stampa. Und im Vergleich zu 2022 werden die Tageskarten diese Saison wieder zehn Prozent teurer. Bei Saisonkarten sind es bis zu 6,5 Prozent.

Pisten-Experte rechnet vor: Große Skigebiete werden immer teurer – kleine haben es leichter

„Skifahren wird nie wieder ein Massensport sein“, sagt Giorgio Munari der italienischen Zeitung. Er ist Geschäftsführer von Monterosaski, die Firma betreibt Pisten zwischen dem Aostatal und dem Piemont.

Munari rechnet damit, dass die großen Skigebiete in Probleme geraten. Denn: Je größer die Gebiete, desto größer die Preissteigerung. Kleinere Gebiete mit weniger Liften haben deutlich geringere Kosten für Betrieb und Wartung. Und die haben sich nach dem Krieg vervierfacht, rechnet er vor.

Ski-Preise im Winter 2023/24: Kleine Skigebiete bleiben oft unter 70 Euro

Beispiele geben ihm recht: Der Tagespass für das riesige Superski-Dolomiti-Gebiet (1200 Pistenkilometer) kostet 80 Euro. In Les Trois Vallées (600 Pistenkilometer) in Frankreich sind es 75 Euro und im Zermatt (360 Pistenkilometer) sind es sogar stolze 92 Franken (97 Euro). Der Kosten-Schock in Österreich wird diese Saison teils noch größer.

Im Vergleich schon ein positiver Ausreißer nach unten: Les Portes du Soleil mit 650 Kilometern kostet am Tag 68 Euro und spielt damit in der Preisklasse kleinerer Gebiete. Die Zugspitzsbahn (17 Pistenkilometer) kostet beispielsweise 62 Euro am Tag. Die Almwelt Lofer in Österreich (46 Pistenkilometer) verlangt sogar nur 45 Euro. Auch im Vorjahr waren die günstigsten deutschen Skigebiete auch mit die Kleinsten.

In den Alpen wollen aber auch immer mehr Skigebiete auf ein ganz anderes Modell zurückgreifen: Dynamische Preise, die vom Wetter abhängen. „Verlierer sind tendenziell die Familien“, warnen Verbraucherschützer. (moe)