Münchner Urgestein

Drei Rollen machten ihn legendär: Kult-Schauspieler Fritz Wepper ist tot

  • Jonas Erbas
    VonJonas Erbas
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Nach langer wie schwerer Krankheit hat Fritz Wepper seine letzte Reise angetreten. Damit geht eine deutsche Schauspiel-Legende für immer.

Seine letzten Tage verbrachte Fritz Wepper (†82) in einem Hospiz in Oberbayern, wo er am 25. März aus dem Leben schied. „Fritz ist friedlich eingeschlafen“, sagte seine Ehefrau Susanne Kellermann der Bild. Bis zuletzt hatte der Kult-Schauspieler täglich Besuch von seiner Frau Susanne Kellermann (49) und ihrer gemeinsamen Tochter Filippa (12) empfangen. In den vergangenen Jahren hatte der gebürtige Münchner immer wieder mit gesundheitlichen Rückschlägen zu kämpfen gehabt, darunter eine Blutvergiftung (2011), von deren Folgen er sich nie vollständig erholen konnte, sowie eine Krebserkrankung (2021).

Fritz Wepper spielte über Jahrzehnte in beliebten Fernsehrollen, sammelte im Laufe seiner beachtlichen Karriere aber auch reichlich Theater- und Kinoerfahrung.

Fritz Wepper ist tot: Münchner Kult-Schauspieler begann seine Karriere in jungen Jahren

Der in München geborene Fritz Wepper besuchte, wie sein am 31. Oktober 2023 verstorbenen Bruder Elmar (†79), das Wittelsbacher-Gymnasium im Stadtteil Maxvorstadt. Erste Fernseh- und Bühnenerfahrung durfte er bereits im Alter von neun Jahren sammeln, als er in verschiedenen Kindersendungen des Bayerischen Rundfunks (BR) mitwirkte. Zudem wirkte er in Produktion am Münchner Staatstheater und am Münchner Jugendtheater mit.

„Derrick“, „Um Himmels Willen“ und Co. – Fritz Weppers (†82) Karriere in Bildern

Fritz Wepper in „Die Brücke“
Nach Theater-Auftritten und kleineren Filmrollen gelang Fritz Wepper (r.) 1958 mit dem Anti-Kriegsfilm „Die Brücke“ direkt sogar schon der internationale Durchbruch. © IMAGO / United Archives
Fritz Wepper in „Die Brücke“
In „Die Brücke“ verkörperte Fritz Wepper (r.) den 16-jährigen Albert Mutz, der kurz vor Kriegsende im April 1945 zur Wehrmacht einberufen wird – ebenso wie sechs seiner Freunde. Der Film erhielt fünfmal den Deutschen Fernsehpreis, den Golden Globe als bester ausländischer Film sowie eine Oscar-Nominierung in der gleichen Kategorie. © IMAGO / United Archives
Fritz Wepper in „Hinter diesen Mauern“
In dem Krimi „Hinter diesen Mauern“ spielt der damals 25-jährige Fritz Wepper (r.) 1966 die Hauptrolle. Als Paul Burgess versucht er die Unschuld seines inhaftierten Vateres zu beweisen. © IMAGO / United Archives
Uschi Glas mit Fritz Wepper in „Wir hau’n die Pauker in die Pfanne“
Gleich mehrmals im Laufe seiner Karriere stand Fritz Wepper mit Uschi Glas vor der Kamera. Unter anderem hier in „Wir hau’n die Pauker in die Pfanne“ (1970) © IMAGO / United Archives
Fritz Wepper in „Der Kommissar“
Mit der ZDF-Krimiserie „Der Kommissar“ gelang dem gebürtigen Münchner schließlich der endgültige Durchbruch. Von 1969 bis 1974 war er als Harry Klein – Kriminalhauptmeister und als Assistent von Kommissar Keller (Erik Ode) – zu sehen. © United Archives/Impress
Fritz Wepper und Horst Tappert in „Derrick“
In seiner altbekannten „Der Kommissar“-Rolle wechselte Fritz Wepper 1975 die Serie. Als Assistent von Oberinspektor Derrick (Horst Tappert, r.) spielte er dann in der gleichnamigen Krimiserie mit. © IMAGO/United Archives / Kindermann
Fritz Wepper und Horst Tappert in „Derrick“
Als Harry Klein begleitete Fritz Wepper „Derrick“ von 1974 bis 1998. Der Satz „Harry, fahr schon mal den Wagen vor!“ entwickelte sich zu einem geflügelten Wort – obwohl er in der Serie selbst nie so gefallen ist. © IMAGO / United Archives
Liza Minnelli und Fritz Wepper in „Cabaret“
1972 war Fritz Wepper sogar an der Seite von Liza Minelli in „Cabaret“ zu sehen. Die Musical-Verfilmung gewann bei der Oscar-Verleihung 1973 insgesamt acht Oscars. © IMAGO / Allstar
Fritz und Elmar Wepper in „Zwei Brüder“
Nach seinem letzten Kinofilm im Jahr 1983 widmete sich Fritz Wepper (l.) der TV-Landschaft. Mit seinem Bruder Elmar Wepper (r.) ging er von 1994 bis 2000 in der Serie „Zwei Brüder“ auf Verbrecherjagd. © IMAGO / United Archives
Fritz Wepper und Janina Hartig für „Um Himmels Willen“
Von 2002 bis zur Einstellung der ARD-Serie im Juni 2021 mimte Fritz Wepper in „Um Himmels Willen“ den Kaltenthaler Bürgermeister Wolfgang Wöller. Zunächst spielte er an der Seite von Jutta Speidel (bis 2007), dann zusammen mit Janina Hartwig (l.). © picture-alliance/ dpa | Stephan Görlich
Fritz Wepper 2003 mit dem Detuschen Fernsehpreis
Für seine Darbietung in „Um Himmels Willen“ holte sich der TV-Star 2003 sogar den Deutschen Fernsehpreis. © IMAGO / United Archives
Sophie und Fritz Wepper in „Mord in bester Gesellschaft“
In der ARD-Krimiserie „Mord in bester Gesellschaft“ war Fritz Wepper zusammen mit seiner Tochter Sophie Wepper zu sehen. Von Februar 2007 bis April 2017 verkörperte er den Psychiater Dr. Wendelin Winter. © picture alliance / Kerstin Stelter/ARD Degeto /dpa | Kerstin Stelter
Fritz Wepper mit Bruder Elmar Wepper Bayerischer Fernsehpreis 2019
2019 wurden Elmar und Fritz Wepper in München mit dem Bayerischen Fernsehpreis für ihr Lebenswerk ausgezeichnet. Vier Jahre später verstarb Elmar an plötzlichem Herzversagen. © IMAGO / Spöttel Picture
Fritz Wepper winkt
Nach einigen weiteren TV-Rollen verkündete der inzwischen 82-jährige Fritz Wepper im Oktober 2023, sich als Schauspieler zur Ruhe setzen zu wollen. Am 25. März 2024 verstarb der Münchner friedlich im Hospiz. © IMAGO/Frank Hoermann/SVEN SIMON

1955 feierte er in Hermann Kugelstadts Schwarzweiß-Zirkusfilm „Der dunkle Stern“ in einer Nebenrolle sein Filmdebüt. Vier Jahre später, im Jahre 1959, folgte dann Fritz Weppers großer Durchbruch: In dem Antikriegsfilm „Die Brücke“ verkörperte er den 16-jährigen Wehrmacht-Soldaten Albert Mutz. Es folgten Rollen in weiteren Kino- und Fernsehproduktionen, darunter dem Edgar-Wallace-Film „Der Mann mit dem Glasauge“ (1969) und dem Oscar-prämierte Musicalfilm „Cabaret“ (1972).

Fritz Wepper bleibt unvergessen: Legendär dank „Derrick“ und „Um Himmels Willen“

Besonders populär war Fritz Wepper allerdings in seiner Rolle als Harry Klein in der ZDF-Krimireihe „Der Kommissar“ (von 1969 bis 1974) und „Derrick“ (von 1974 bis 1998). Von 2002 bis 2021 spielte der mit sechs Bambis ausgezeichnete Spieler in der ARD-Serie „Um Himmels Willen“ den Bürgermeister Wolfgang Wöller. Im Oktober 2023 hatte er schließlich verkündet, sich aufgrund seiner schweren Erkrankungen aus dem Schauspielgeschäft zurückzuziehen.

Ende 2023 musste er aufgrund einer Blutvergiftung über fünf Wochen palliativ behandelt werden, konnte die Weihnachtsfeiertage nicht zu Hause verbringen. Zuvor hatte ihm der plötzliche Tod seines Bruders Elmar schwer zugesetzt. Der Schauspieler hinterlässt seine zweite Ehefrau Susanne Kellermann, die gemeinsame Tochter Filippa sowie Tochter Sophie Wepper (42), die aus seiner ersten Ehe mit Angela von Morgen (1942–2019) stammt. Verwendete Quellen: br.de, bild.de

Rubriklistenbild: © Sven Simon/Imago

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