„Kann richtig turbulent werden“

Orkantief steuert auf Deutschland zu – Wetterexperte erklärt „sehr brisante Entwicklung“

  • VonDominik Jung
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Das bekannte GFS-Modell der US-Wetterbehörde NOAA rechnet in Deutschland schon bald mit einem recht chaotischen Wetter. Ein Wetterexperte ordnet ein.

Kassel – Kommt nun der Winter oder lässt er sich noch Zeit? Bei einem Blick auf die Wetterkarten kommt für nächste Woche offenbar keine Langeweile mehr auf. Wie Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net erklärt, könnte das ruhige Herbst-Wetter schlagartig vorbei sein, es könnten sogar turbulente Zeiten auf Deutschland zukommen.

„Aktuell dreht das GFS-Modell in seinen Berechnungen so richtig auf. Für die Woche ab dem 18. November wird in Deutschland jetzt sogar eine Sturm- und Orkanlage berechnet. Mit dem starken Wind würde im weiteren Verlauf Polarluft zu uns strömen und die wiederum brächte unserem Land besonders in mittleren und höheren Lagen Schneefälle“, so der Wetterexperte. Da wäre die nahezu eingeschlafene Wetterlage der vergangenen Wochen rasch verschwunden.

Am Mittwoch (20. November) rechnet das GFS-Modell der Wetterbehörde NOAA mit den ersten Schneefällen (blaue Symbole) in Deutschland.

Wetter-Aussichten für die kommende Woche: Deutsche Großwetterlage im radikalen Umbruch

Die aktuelle ruhige Herbstwetterlage scheint langsam aber sicher ihr Ende zu erreichen. Seit einigen Wochen passiert beim Wetter in Deutschland kaum noch etwas. Sonne, Nebel, Dunst und Hochnebel - mehr tut sich nicht. In der nächsten Woche, ab dem 18. November, könnte sich das nun aber ändern.

Dennoch ist die Umstellung noch nicht sicher, denn es ist noch eine gute Woche bis zum möglichen Umstellungstermin der Wetterlage. Allerdings bekommt das GFS aktuell Unterstützung vom europäischen Wettermodell ECMWF. Auch dieses Modell rechnet aktuell mit einer deutlichen Abkühlung in der nächsten Woche und ebenso mit den ersten Schneefällen der neuen Wintersaison“, so Wetterexperte Jung.

Wetter in Deutschland bald stürmisch? GFS rechnet nächste Woche mit einem Orkan

Mit Stand der Berechnungen vom 12. November rechne das US-Wettermodell GFS außerdem mit einer sehr brisanten Sturmentwicklung. Demnach könne am nächsten Donnerstag, 21. November, ein Sturm- oder sogar ein Orkantief über Deutschland hinwegziehen. Dabei werden Spitzenböen um 100 km/h und mehr berechnet. Auf der Rückseite des Windfeldes wäre dann der Weg frei für polare Luftmassen. Diese wiederum würden Schnee bringen.

Wie Wetterexperte Jung weiter erklärt, seien es aktuell sehr spannende Berechnungen in den Wettermodellen. Noch sind es allerdings auch nur Berechnungen und Prognosen. „Die genaue Entwicklung sollte gut im Auge behalten werden. Das ruhige Herbstwetter scheint in Deutschland bald vorbei zu sein. Dann kann es richtig turbulent werden“, so der Experte.

Rubriklistenbild: © Vladimir Fedorenko/Imago/Q.met GmbH/www.wetterdata.de

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