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El-Niño ist wieder da: Weltwetterorganisation warnt vor „dramatischen Folgen“
VonKilian Bäuml
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Der Frühling ließ in diesem Jahr lange auf sich warten, die zweite Jahreshälfte verläuft wohl deutlich anders, denn sie wird durch das Wetter-Phänomen El Niño geprägt – mit dramatischen Folgen.
Frankfurt – In den vergangenen Jahren wurden regelmäßig Hitzerekorde gebrochen, auch in diesem Jahr könnte wieder ein Hitze-Sommer anstehen. Auch in Europa sind Hitze und Dürren inzwischen Teil der Realität geworden – vielen sind die Bilder des nahezu ausgetrockneten Rheins sicher im Gedächtnis geblieben. Viele Menschen denken vermutlich direkt an den menschengemachten Klimawandel, doch der ist nicht die einzige Ursache für Extrem-Wetter. Was seit Monaten befürchtet wurde, scheint jetzt sicher zu sein: Wir befinden uns wohl in einem El-Niño-Jahr – und das hat drastische Auswirkungen auf das Wetter in der zweiten Jahreshälfte.
Wetter-Phänomen
El-Niño
Folgen
Wärmender Effekt
Auftreten
Alle paar Jahre in unregelmäßigen Abständen
letztes El-Niño
2015/2016
El-Niño mit dramatischen Folgen: „in vielen Teilen der Welt und im Ozean extreme Hitze“
Am Dienstag teilte die Weltwetterorganisation (WMO) mit, dass im tropischen Pazifik erstmals seit mehreren Jahren wieder El-Niño-Bedingungen herrschen. Das könnte zu weltweit steigenden Temperaturen führen und das Wetter in zahlreichen Regionen der Erde stark beeinflussen. Laut der WMO wird die zweite Jahreshälfte mit einer 90-prozentigen Wahrscheinlichkeit vom El Niño bestimmt. Unsicher ist hingegen, wie stark das Wetterphänomen ausfällt.
„Der Start eines El Niño erhöht deutlich die Wahrscheinlichkeit, dass Temperaturrekorde gebrochen werden, dass sich in vielen Teilen der Welt und im Ozean extreme Hitze entwickeln“, sagte WMO-Chef Petteri Taalas. Weiter rief er Regierungen dazu auf, sich auf Extremwetter-Ereignisse vorzubereiten, um Menschenleben zu schützen.
Wetter-Phänomen mit dramatischen Folgen: Was ist ein El Niño?
Das El Niño ist unabhängig vom menschengemachten Klimawandel, kann diesen jedoch noch verschärfen. Das liegt daran, dass El Niño einen zusätzlich wärmenden Effekt hat, dadurch werden globale Hitzerekorde wahrscheinlicher. Normalerweise wehen die Passatwinde das warme Wasser der oberen Wasserschichten des Pazifiks in Richtung Westen. Doch bei einem El Niño sind die Winde schwächer, sodass sich die Richtung mehr in den Süden verschiebt – mit drastischen Folgen. Je nach Region erhöht sich laut dem ZDF das Waldbrandrisiko, beispielsweise in Afrika und Australien. Doch ein El Niño kann auch Auslöser für andere Wetterextreme sein, so steigt etwa im Gold von Mexiko die Gefahr für Hurrikans.
Tornados, Wüstenstürme, Zyklone: Wetterphänomene, die Sie kennen sollten
Das Gegenstück zum El Niño ist La Niña beide Wetter-Phänomene finden in unterschiedlichen Abständen statt und wechseln sich ab. Laut dem ZDF ist in diesem Jahr eine dreijährige La Niña-Phase zu Ende gegangen, was eine ungewöhnliche lange Dauer für das Phänomen ist.
Dramatische Folgen des El Niño: Experte rechnen mit 40-Grad-Welle im Sommer
In diesem Jahr sei die monatliche Durchschnittstemperatur im zentral-östlichen äquatorialen Pazifik von 0,44 Grad unter dem langjährigen Mittel im Februar innerhalb von wenigen Monaten auf 0,9 Grad im Juni über dem langjährigen Mittel gestiegen, berichtet die WMO. Im Juni wurde auch erstmals die Schwelle der globalen Oberflächentemperatur von 1,5 Grad gebrochen. Die Befürchtung eines El Niños bestehen bereits seit Wochen. Vor allem Asien ächzt unter einer Hitzewelle, die Fachleute als „unheilvolles Zeichen“ betrachten. Die US-Klimabehörde NOAA hatte nach ihrer eigenen Definition bereits im Juni einen El Niño erklärt, durch das Unwetter drohen können.
Zuletzt hatte es einen starken El Niño in den Jahren 2015/2016 gegeben. Es besteht auch eine Debatte darüber, ob es 2018/2019 einen El Niño gab, da es in beiden Jahren ungewöhnlich heiß war. In Deutschland wurde sogar erstmals die 40 Grad Marke geknackt. Auch für dieses Jahr befürchtet ein Wetter-Experte eine 40-Grad-Welle im Sommer. (kiba/dpa)