Schwere Unwetterlage befürchtet

Schnee, Dauerregen und Hochwasser: Wetter-Experte warnt vor „Naturkatastrophe ungeahnten Ausmaßes“

  • VonDominik Jung
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Die Wettermodelle berechnen gigantische Regensummen: Die neuesten Prognosedaten gehen von Summen um 200 bis 400 Liter aus. Und das bis Sonntag.

München – Der erste Schnee ist bereits gefallen, zudem rechnen viele Regionen mit Dauerregen. Nun sorgen die neuesten Daten der Wettermodelle bei den Wetterexperten für Beunruhigung. Das erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung von wetter.net. Die Regensummen wurden demnach nochmal nach oben gesetzt. Von Polen bis nach Österreich sollen 200 bis 400 Liter Niederschlag fallen und das binnen nur 72 Stunden.

„Nun sind auch Sachsen und Bayern wieder voll im Fokus der Unwetterlage. Der Deutsche Wetterdienst hat Unwetterwarnungen ausgegeben. Dort werden bis zu 150 Liter Niederschlag erwartet“ erklärt der Experte. „Das sind extreme Regensummen, wie man sie so eigentlich nur aus einem Hurrikan oder Taifun kennt“ so Jung in seinem aktuellen Wettervideo.

Bayern und Österreich betroffen: Fotos zeigen Winter-Einbruch in zahlreichen Regionen

Österreich, Kals am Grosglockner: Die verschneite Landschaft rund um einen Bergbauernhof in Osttirol auf 1.735 Metern Höhe. Die Lage in Tirol ist weiterhin ruhig. Schnee ist bis in tiefere Lagen möglich. Oberhalb von 1.500 Metern Seehöhe kann es bis zu einem Meter Neuschnee geben.
Österreich, Kals am Grosglockner: Die verschneite Landschaft rund um einen Bergbauernhof in Osttirol auf 1.735 Metern Höhe. Die Lage in Tirol ist weiterhin ruhig. Schnee ist bis in tiefere Lagen möglich. Oberhalb von 1.500 Metern Seehöhe kann es bis zu einem Meter Neuschnee geben.  © Expa/Johann Groder/APA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Wetter in Bayern
Das ist er - September-Neuschnee auf der Zugspitze. © Peter Kneffel/dpa
Wetter in Bayern
Während auf der Zugspitze mehrere Zentimeter zustande kamen, droht anderswo im Süden derweil Gefahr durch anhaltenden Regen. © Peter Kneffel/dpa
Wetter in Bayern
In den kommenden Tagen kann es auf über 1.500 Metern Höhe bis zu 50 Zentimeter Neuschnee geben. © Peter Kneffel/dpa
Am Arber in Bayern haben Menschen das Datum in den ersten liegengebliebenen Schnee geschrieben.
Am Arber in Bayern haben Menschen das Datum in den ersten liegengebliebenen Schnee geschrieben. © Du Land Der Bayern/X
In den bayerischen Alpen Am Nebelhorn bei Oberstdorf steht sogar schon der erste Schneemann.
In den bayerischen Alpen Am Nebelhorn bei Oberstdorf steht sogar schon der erste Schneemann. © Jan Eifert/imago
Auch in Österreich schneit es – sogar bis in Tallagen, wie hier im Gasteinertal.
Auch in Österreich schneit es – sogar bis in Tallagen, wie hier im Gasteinertal. © Matthias Markel/X
Eine zugeschneite Straße in Bad Gastein.
Eine zugeschneite Straße in Bad Gastein. © Alexander Haselmayer/X
Auch in der österreichischen Gemeinde Gargellen ist der erste Schnee gefallen.
Auch in der österreichischen Gemeinde Gargellen ist der erste Schnee gefallen. © Gargellen/X
Baden-Württemberg, Feldberg: Das Bismarckdenkmal ist im dichten Nebel zu sehen während noch Schnee auf dem Gras liegt. Auf dem Feldberg im Schwarzwald hat es in der Nacht geschneit.
Baden-Württemberg, Feldberg: Das Bismarckdenkmal ist im dichten Nebel zu sehen während noch Schnee auf dem Gras liegt. Auf dem Feldberg im Schwarzwald hat es in der Nacht geschneit. © Philipp von Ditfurth/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Einen Wintereinbruch gibt es auch auf dem Grimselpass in der Schweiz.
Einen Wintereinbruch gibt es auch auf dem Grimselpass in der Schweiz. © IMAGO/Anton Geisser
Wintereinbruch auf dem Grimselpass in der Schweiz.
Wintereinbruch auf dem Grimselpass in der Schweiz.  © IMAGO/Anton Geisser
Österreich, Kals am Grosglockner: Wanderer im verschneiten Kalser Ködnitztal. Die Lage in Tirol ist weiterhin ruhig. Schnee ist bis in tiefere Lagen möglich. Oberhalb von 1.500 Metern Seehöhe kann es bis zu einem Meter Neuschnee geben.
Österreich, Kals am Grosglockner: Wanderer im verschneiten Kalser Ködnitztal. Die Lage in Tirol ist weiterhin ruhig. Schnee ist bis in tiefere Lagen möglich. Oberhalb von 1.500 Metern Seehöhe kann es bis zu einem Meter Neuschnee geben.  © Expa/Johann Groder/APA/dpa +++ dpa-Bildfunk +++

Schwere Unwetterlage befürchtet: Auch für Wien droht Hochwasser

Der Wetter-Experte spricht sogar von „beängstigenden Regensummen“, die derzeit für Wien ausgegeben werden. In der Spitze seien demnach bis Sonntag rund 370 Liter Niederschlag zu erwarten. Teile der Stadt dürften damit unter Wasser gesetzt werden. Von Westösterreich bis nach Bayern sollen laut Jung 100 bis 250 Liter Niederschlag fallen. Erdrutsche und Schlammlawinen dürften laut Jung die Folge sein. „Das Schadenpotenzial wird enorm sein. Das wird eine Naturkatastrophe ungeahnten Ausmaßes werden“ warnt der Wetterexperte.

Achtung vor Unwettern auch in Sachsen: Flutwellen aus Polen und Tschechien

Neben Hochwasser in Bayern müsse auch in Sachsen mit Überschwemmungen gerechnet werden. Dort werde viel Wasser von den Nachbarländern herantransportiert. Elbe und Oder sowie deren Nebenflüsse dürften stark und bedrohlich anstiegen, erklärt der Meteorologe. Ob dort auch mit einem Extremereignis zu rechnen ist, müsse allerdings noch abgewartet werden.

Die Niederschlagskarte zeigt die Summen bis Montag (16. September).

Schneetreiben in den Alpen legt Verkehr lahm

In den Alpen kommt noch starker Schneefall dazu. Im gesamten Alpenhauptkamm von Deutschland bis nach Österreich haben bereits starke Schneefälle eingesetzt. Die Schneefallgrenze liegt um 1000 Meter, sagt Jung. Darüber könnten ein bis zwei Meter Neuschnee fallen. Da der Schnee nass und schwer ist, drohen großflächig Schneebruch und blockierte Straßen- und Bahnverbindungen.

Nach dem Schnee- und Hochwasserchaos soll nächste Woche (ab 17. September) aber der Sommer wieder zurückkommen, prognostiziert Jung. Die Höchstwerte erreichen demnach 25°C und mehr.

Rubriklistenbild: © IMAGO/Anton Geisser

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