Kleinkind unter Todesopfern

Anschlag auf Weihnachtsmarkt Magdeburg: Scholz spricht von „furchtbarer Katastrophe“ - Opferzahl steigt weiter

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Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg steigt die Zahl der Opfer weiter an. Ein Mann war mit einem Auto in die Menschenmenge gerast.

Update vom 21. Dezember, 14.28 Uhr: Alle weiteren Updates zu den Ereignissen im Nachgang des mutmaßlichen Anschlags auf den Weihnachtsmarkt Magdeburg finden Sie in einem separaten neuen Ticker.

Update vom 21. Dezember, 13.49 Uhr: Nach dem mutmaßlichen Anschlag von Magdeburg hat sich der Deutsche Schaustellerbund gegen die Absage von Weihnachtsmärkten in Deutschland ausgesprochen. „Die Weihnachtsmärkte pauschal als Symbol abzusagen, wäre das falsche Zeichen“, sagte Verbandspräsident Albert Ritter am Samstag der Rheinischen Post. „So, wie wir sie feiern, ist das ein Zeichen gelebter Demokratie und des friedlichen Miteinanders.“ Für 19 Uhr kündigte Ritter auf allen Weihnachtsmärkten in Deutschland eine Gedenkminute an. Ritter betonte, die Schausteller seien nach dem mutmaßlichen Anschlag in Magdeburg unmittelbar als Ersthelfer und Augenzeugen vor Ort gewesen. Er sprach von einer großen „Betroffenheit“.

Update vom 21. Dezember, 13 Uhr: Innenministerin Nancy Faeser (SPD) nennt ein weiteres Detail zum Verdächtigen. Der mutmaßliche Täter sei islamophob, das könne man bestätigen, sagt Faeser. Dies sei sichtbar gewesen. Für weitere Informationen sei es noch zu früh. „Wir werden jetzt abwarten müssen, was die nächsten Tage bringen.“

Darüber hinaus betont sie: „Wir müssen jetzt alles dafür tun, dass die Tat nicht missbraucht wird, von keiner Seite.“ Es habe heute Morgen eine Besprechung des Kabinetts gegeben, um Maßnahmen für weitere Sicherheit in Deutschland – und vor allem derzeit auf Weihnachtsmärkten – zu besprechen.

Update vom 21. Dezember, 12.26 Uhr: Nancy Faeser soll ebenfalls in Kürze vor die Presse treten. Dann könnten auch neue Details zum mutmaßlichen Täter Taleb A. bekannt werden.

Update vom 21. Dezember, 12.18 Uhr: Nun sei es notwendig, aufzuklären und das Motiv der Tat zu verstehen. Scholz sei es wichtig, dass das Land zusammenhält und gemeinsam gegen Hass vorgeht. Er habe viele Solidaritätsbekundungen aus aller Welt bekommen. „Es tut gut, dass wir nicht alleine sind, angesichts einer solchen furchtbaren Katastrophe“. Auch seine Gedanken seien bei allen Angehörigen und Opfern.

Update vom 21. Dezember, 12.14 Uhr: Olaf Scholz äußert sich deutlich bewegt. Er spricht von einer „furchtbaren Tat“ und von einer „Brutalität“ des Hergangs. Auch er nennt die Zahlen von fünf Toten und mehr als 200 Verletzten. „Unglaublich viele, fast 40, sind so schwer verletzt, dass man große Sorge um sie haben muss“, so Scholz.

Die schnelle Hilfsbereitschaft nach dem schrecklichen Anschlag habe aber noch Weiteres verhindern können. „Es war ein berührendes Gespräch mit Helferinnen und Helfern, die hier vor Ort waren“.

Kanzler Olaf Scholz äußerte sich schockiert nach den Ereignissen am Freitagabend (20. Dezember).

Opferzahl nach Anschlag auf Weihnachtsmarkt steigt weiter – mehr als 200 Verletzte, fünf Tote

Update vom 21. Dezember, 12.10 Uhr: Reiner Haseloff ergreift als Erstes das Wort. Er spricht von einer Tragödie. „Wir haben inzwischen fünf Menschenleben zu beklagen und über 200 Verletzte.“ Es sei bislang unvorstellbar gewesen, dass ein solcher Vorfall in Deutschland und Europa stattfinden kann. „Ich bin dankbar, dass der Bundeskanzler mit seinen Kolleginnen und Kollegen dazugestoßen ist“, sagte der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt. Darüber hinaus spricht er seinen Dank an alle Rettungskräfte vor Ort aus. Seine Gedanken sei bei allen Opfern und Angehörigen des Anschlags.

Update vom 21. Dezember, 11.48 Uhr: In fünf bis zehn Minuten wird Kanzler Olaf Scholz vor die Presse in Magdeburg treten.

Kanzler Scholz in Magdeburg eingetroffen – PK startet in Kürze

Update vom 21. Dezember, 11.20 Uhr: Begleitet von zahlreichen Pressevertretern betreten sie den Tatort auf dem Weihnachtsmarkt, vorbei an geschlossenen Buden. Dieser Weg endete am Magdeburger Dom, wo die Politikerinnen und Politiker den Todesopfern und Verletzten des Anschlags gedenken. In Kürze werden sie vor der Presse sprechen.

Update vom 21. Dezember, 11.16 Uhr: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) trifft gerade auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ein. Auch Innenministerin Nancy Faeser (SPD), Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU), CDU-Chef und Kanzlerkandidat Friedrich Merz sowie Verkehrsminister Volker Wissing (FDP) sowie weitere Spitzenpolitiker sind vor Ort.

Kanzler Olaf Scholz läuft neben Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff über den Tatort auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Neben Innenministerin Nancy Faeser sind auch Union-Kanzlerkandidat Friedrich Merz und Verkehrsminister Volker Wissing vor Ort.

Update vom 21. Dezember, 10.48 Uhr: Derweil wird die Sicherheit auf weiteren deutschen Weihnachtsmärkten stark erhöht. Etwa verstärkt die bayerische Polizei nochmals die Sicherheitsvorkehrungen auf den Weihnachts- und Adventsmärkten im Freistaat. „Aufsetzend auf die bereits jetzt schon bestehenden Sicherheitskonzepte verstärken wir nochmals den Schutz der Weihnachtsmärkte und erhöhen lageangepasst die Polizeipräsenz“, sagte Innenminister Joachim Herrmann. Die Sicherheit der Menschen habe oberste Priorität. 

Im Zuge der Ermittlungen bittet die Polizei Magdeburg um weitere Hinweise von Zeugen inklusive Fotos und Videos vom Tathergang.

Update vom 21. Dezember, 10.21 Uhr: Auch die ARD berichtet von vier Toten und beruft sich auf Sicherheitskreise. 205 Menschen seien bei dem Anschlag am Freitagabend verletzt worden.

Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) wird am Vormittag gemeinsam mit Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) den Ort des mutmaßlichen Anschlags auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg besuchen (11 Uhr). Beide wollten sich „über die Arbeit der Hilfskräfte und Ermittlungsbehörden informieren“, teilte die Landesregierung am Samstag in Magdeburg mit. Anschließend wollten sie sich gegenüber der Presse äußern. Zuvor werde eine Sitzung der Landesregierung stattfinden, hieß es weiter. Auch eine Besprechung mit Vertretern der Stadt und der Bundesregierung sei geplant.

Zudem wird der Weihnachtsmarkt in Magdeburg nicht mehr öffnen. „Weihnachten in Magdeburg ist vorbei“, sagte der Stadtbeigeordnete für Ordnung, Ronni Krug (CDU), am Samstag dem MDR.

Update vom 21. Dezember, 9.58 Uhr: Der mutmaßliche Täter Taleb A. sprach 2019 mit der FR. Das Interview lesen Sie hier im Wortlaut.

Die Zahl der Toten und Verletzten nach dem Anschlag in Magdeburg steigt weiter.

Update vom 21. Dezember, 9.47 Uhr: Inzwischen ist die Zahl der Toten offenbar auf vier gestiegen. Darüber informieren Bild und Focus übereinstimmend und berufen sich auf die Polizei. Zur Zahl der Verletzten machen die Portale unterschiedliche Angaben: Bild schreibt von 86 Schwerverletzten und 78 Leichtverletzten, Focus von 41 Schwerstverletzten und 164 weiteren Verletzten. Offizielle Angaben dazu stehen noch aus.

Update vom 21. Dezember, 8.20 Uhr: In Magdeburg bleiben öffentliche Kultureinrichtungen als Zeichen der Trauer in den nächsten Tage geschlossen, darunter das Theater und die Museen. Das teilte die Stadt am Samstag mit. Derweil wird die Polizeipräsenz auf Berliner Weihnachtsmärkten als Reaktion auf den Anschlag erhöht, wie Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) bekannt gab. Polizei und Feuerwehr hätten den Magdeburger Kolleginnen und Kollegen zudem umgehend ihre Unterstützung angeboten. Die Sicherheitsbehörden stünden im engen Austausch miteinander, um über das weitere Vorgehen zu beraten.

Die Attacke in Sachsen-Anhalt erfolgte fast auf den Tag genau acht Jahre nach dem islamistischen Terroranschlag auf den Weihnachtsmarkt in Berlin.

Anschlag auf Weihnachtsmarkt Magdeburg: Mutmaßlicher Täter soll von „baldiger Rache“ gesprochen haben

Update vom 21. Dezember, 7.05 Uhr: Nach und nach kommen immer mehr Informationen zu dem mutmaßlichen Täter des Anschlags auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ans Licht. Sein Name sei Taleb A. Er soll vor rund einem Jahr laut Informationen der Welt eine „baldige Rache“ auf der Plattform X angekündigt haben. In dem Post habe er zudem Deutschland vorgeworfen, Flüchtlinge aus Saudi-Arabien zu verfolgen. Der Mann gilt als radikaler Islamkritiker. Er selbst floh aus seinem Heimatland und lebt seit 2006 in Deutschland.

Update vom 21. Dezember, 6.40 Uhr: Wie eine Polizeisprecherin dem MDR am frühen Samstagmorgen mitgeteilt hat, werden derzeit mehrere Objekte durchsucht. Darunter Bernburg, wo der mutmaßliche Täter gelebt haben soll.

Im Laufe des Vormittags werden zudem Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) in Magdeburg erwartet, darüber informierte Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU). Am Samstagabend findet schließlich eine Gedenkveranstaltung im Dom statt.

Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren. Der mutmaßliche Täter soll ein radikaler Islamkritiker sein.

Anschlag in Magdeburg: Neue Details zum mutmaßlichen Täter – „Untersuchungen laufen“

Update vom 21. Dezember, 6.00 Uhr: Nach dem schrecklichen Anschlag auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt werden immer mehr Details über den mutmaßlichen Täter bekannt. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff erklärte, dass es sich wohl um einen Einzeltäter saudi-arabischer Herkunft handle, der den Behörden bislang nicht als Islamist bekannt sei. Mehrere Medien wie Spiegel, taz und Tagesspiegel berichten sogar, dass der Mann ein radikaler Islamkritiker sei.

Laut Behördenangaben kam der etwa 50 Jahre alte Mann bereits 2006 nach Deutschland und praktizierte als Arzt. Als Aktivist soll er sich laut den übereinstimmenden Medienangaben für die Rechte von Flüchtlingen aus Saudi-Arabien eingesetzt haben. Bereits vor seiner eigenen Flucht aus dem Land sei er vom Islam abgekehrt, bezeichnete sich selbst als Atheist. In den letzten Jahren habe er demnach dann eine fortschreitende Islamisierung Deutschlands angeprangert und offen mit der AfD sympathisiert.

Von den Ermittlungsbehörden oder seitens der Politik wurden diese Informationen bislang jedoch noch nicht offiziell bestätigt. Ministerpräsident Haseloff betonte allerdings, dass nach der Festnahme des mutmaßlichen Täters keine weitere Gefahr für die Bevölkerung bestehe: „Nach jetzigem Stand ist es ein Einzeltäter, sodass auch für die Stadt nach jetzigem Ermessen keine weitere Gefahr ausgeht, weil wir ihn festnehmen konnten und jetzt alle Untersuchungen laufen“.

Update vom 21. Dezember, 0.28 Uhr: Nach der tödlichen Attacke auf den Magdeburger Weihnachtsmarkt kann die Polizei noch keine Angaben zum Tatmotiv machen. Das Geschehen könne „noch nicht abschließend klassifiziert“ werden, teilte die Polizei mit. „Wir kennen noch keine Hintergründe zur Tat, wir ziehen alles in Betracht“, sagte eine Sprecherin der Polizei auf Nachfrage.

Update vom 21. Dezember, 0.17 Uhr: Zusammengefasst die bisher bekannten Informationen: Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sind bei einem mutmaßlichen Anschlag mindestens zwei Menschen getötet und Dutzende weitere verletzt worden. Ein Erwachsener und ein Kleinkind seien ums Leben gekommen, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) am Freitagabend in Magdeburg.

Anschlag auf Weihnachtsmarkt Magdeburg: Zwei Tote, zahlreiche Verletzte – mutmaßlicher Täter (50) Arzt aus Saudi-Arabien

Der mutmaßliche Täter ist demnach ein seit 2006 in Deutschland lebender Arzt aus Saudi-Arabien. Nach aktuellem Stand handele es sich um einen Einzeltäter. Der Mann arbeitet demnach als Arzt bei einem Unternehmen. Laut Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) ist der Verdächtige 50 Jahre alt und lebte in Bernburg. Er habe einen unbefristeten Aufenthaltstitel.

Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg – Bilder zeigen die fürchterlichen Momente danach

Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Autofahrer in eine Menschengruppe gerast. Erste Bilder zeigen Rettungskräfte im Einsatz.
Auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist am Freitagabend (20. Dezember) ein Autofahrer in eine Menschengruppe gerast. Erste Bilder zeigen Rettungskräfte im Einsatz. © Heiko Rebsch/dpa
Das Standbild aus einem Video zeigt Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Das Standbild aus einem Video zeigt Rettungsdienste, Feuerwehr und Polizei im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.  © Thomas Schulz/dpa
Zunächst war die Rede von einem Toten auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Wenig später wurde die Zahl bereits von Medien korrigiert. Sowohl die Volksstimme als auch die Bild berichten mittlerweile von elf Todesopfern. Offiziell bestätigt wurde diese Zahl noch nicht. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sprach gegen 22 Uhr von zwei Todesfällen.
Zunächst war die Rede von einem Toten auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt. Wenig später wurde die Zahl bereits von Medien korrigiert. Sowohl die Volksstimme als auch die Bild berichten mittlerweile von elf Todesopfern. Offiziell bestätigt wurde diese Zahl noch nicht. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff sprach gegen 22 Uhr von zwei Todesfällen. © Heiko Rebsch/dpa
Rettungskräfte kümmern sich um die rund 80 Verletzten auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Rettungskräfte kümmern sich um die rund 80 Verletzten auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. © Thomas Schulz/dpa
Der festgenommene Verdächtige in Magdeburg ist den deutschen Behörden nach Informationen aus Sicherheitskreisen bislang nicht als Islamist bekannt gewesen. Der Mann soll nach ersten Erkenntnissen etwa 50 Jahre alt sein und aus Saudi-Arabien stammen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff bestätigte: „Wir haben den Täter gefasst. Es ist ein aus Saudi-Arabien stammender, in Sachsen-Anhalt arbeitender Arzt, der seit 2006 in Deutschland ist.“ Nach jetzigem Stand sei es ein Einzeltäter, das Verhör werde vorbereitet.
Der festgenommene Verdächtige in Magdeburg ist den deutschen Behörden nach Informationen aus Sicherheitskreisen bislang nicht als Islamist bekannt gewesen. Der Mann soll nach ersten Erkenntnissen etwa 50 Jahre alt sein und aus Saudi-Arabien stammen. Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff bestätigte: „Wir haben den Täter gefasst. Es ist ein aus Saudi-Arabien stammender, in Sachsen-Anhalt arbeitender Arzt, der seit 2006 in Deutschland ist.“ Nach jetzigem Stand sei es ein Einzeltäter, das Verhör werde vorbereitet.  © Dörthe Hein/dpa-Zentralbild/dpa
Lauf Haseloff sei der Mann mit einem „Leihwagen mit Münchner Kennzeichen“ in die Menge am Magdeburger Weihnachtsmarkt gefahren.
Lauf Haseloff sei der Mann mit einem „Leihwagen mit Münchner Kennzeichen“ in die Menge am Magdeburger Weihnachtsmarkt gefahren. © Dörthe Hein/dpa-Zentralbild/dpa
Hier fuhr der Mann in die friedliche Menschenmenge: Die Karte zeigt den Ort des Weihnachtsmarktes in Magdeburg.
Hier fuhr der Mann in die friedliche Menschenmenge: Die Karte zeigt den Ort des Weihnachtsmarktes in Magdeburg. © dpa
Abgesichert und bewacht: Die Gegend um den Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist nach dem Anschlag Hochsicherheitszone.
Abgesichert und bewacht: Die Gegend um den Weihnachtsmarkt in Magdeburg ist nach dem Anschlag Hochsicherheitszone. © Heiko Rebsch/dpa
Verbandsmaterial liegt auf dem Boden auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.
Verbandsmaterial liegt auf dem Boden auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg.  © Dörthe Hein/dpa-Zentralbild/dpa
Einsatzkräfte versorgen die Opfer des Anschlags in Magdeburg.
Einsatzkräfte versorgen die Opfer des Anschlags in Magdeburg. © Heiko Rebsch/dpa
Der Bereich um den Magdeburger Weihnachtsmarkt ist nach dem Anschlag weiträumig abgesperrt.
Der Bereich um den Magdeburger Weihnachtsmarkt ist nach dem Anschlag weiträumig abgesperrt. © Foto: Heiko Rebsch/dpa
Der Weihnachtsmarkt in Magdeburg nach dem Anschlag. Trümmer und Papiere liegen auf dem Boden.
Der Weihnachtsmarkt in Magdeburg nach dem Anschlag. Trümmer und Papiere liegen auf dem Boden. © Heiko Rebsch/dpa
Polizisten sichern am Freitagabend (20. Dezember) den Bereich auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ab. Derzeit wird der mutmaßliche Täter verhört. Er soll ein radikaler Islamkritiker sein, der aus Saudi-Arabien floh und seit 2006 in Deutschland lebte.
Polizisten sichern am Freitagabend (20. Dezember) den Bereich auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt ab. Derzeit wird der mutmaßliche Täter verhört. Er soll ein radikaler Islamkritiker sein, der aus Saudi-Arabien floh und seit 2006 in Deutschland lebte. © Hendrik Schmidt/dpa
Mehrere Objekte werden in Sachsen-Anhalt durchsucht, die mit dem Anschlag auf in Magdeburg in Verbindung stehen könnten. Darunter auch Häuser in Bernburg (Saale), wo der mutmaßliche Täter gelebt habe.
Mehrere Objekte werden in Sachsen-Anhalt durchsucht, die mit dem Anschlag auf in Magdeburg in Verbindung stehen könnten. Darunter auch Häuser in Bernburg (Saale), wo der mutmaßliche Täter gelebt habe. © Sebastian Willnow/dpa
Kanzler Olaf Scholz, Ministerpräsident Reiner Haseloff, Innenministerin Nancy Faeser und Verkehrsminister Volker Wissing äußern sich schockiert nach den Ereignissen am Freitagabend (20. Dezember).
Kanzler Olaf Scholz, Ministerpräsident Reiner Haseloff, Innenministerin Nancy Faeser und Verkehrsminister Volker Wissing äußern sich schockiert nach den Ereignissen am Freitagabend (20. Dezember).  © Christoph Soeder/dpa
Scholz und Haseloff nach Todesfahrt auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg
Bundeskanzler Olaf Scholz und Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff besuchen den Ort der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. © Jan Woitas/dpa

Ein Auto war am Abend in die Menschenmenge auf dem Weihnachtsmarkt gerast. Laut Polizei fuhr der Täter „mindestens 400 Meter über den Weihnachtsmarkt“. Haseloff zufolge handelte es sich bei dem Tatfahrzeug um einen Leihwagen mit Münchner Kennzeichen. Nach Haseloffs Worten wurden mindestens 60 Menschen verletzt. Angesichts der Schwere der Verletzungen sei nicht auszuschließen, „dass wir noch weitere Menschenleben zu beklagen haben könnten“, sagte der Ministerpräsident. Die Stadtverwaltung Magdeburg hatte zuvor von 15 Schwerstverletzten, 37 mittelschwer Verletzten und 16 Leichtverletzte gesprochen.

Weil ein Sprengsatz im Fahrzeug des mutmaßlichen Täters vermutet wurde, war der Bereich weiträumig abgesperrt worden. Dieser Verdacht hat sich aber nicht bestätigt. Es sei kein Sprengsatz gefunden worden, erklärte Tracy Hering von der Polizei Magdeburg laut MDR. Nach Angaben der Polizei gegenüber dem MDR werde das Bürgertelefon nicht mehr bedient. Für Angehörige wurde stattdessen eine Personenauskunftsstelle im Landeskriminalamt unter der Rufnummer 0391-244740 eingerichtet.

Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg: „Zeitliche Synchronisation“ mit Berliner Breitscheidtplatz

Update vom 20. Dezember, 23.07 Uhr: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat sich soeben auf einer Pressekonferenz erneut geäußert. „Nach jetzigem Stand, der uns übermittelt wurde, sind zwei Tote zu beklagen“, so Haseloff. Er berichtet von einem Anruf von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), der sein tiefstes Bedauern, sein Mitleid und seine Betroffenheit zum Ausdruck gebracht habe. Scholz und Innenministerin Nancy Faeser (SPD) werden am Samstag (21. Dezember) nach Magdeburg kommen.

Haseloff verwies zudem auf die „zeitliche Synchronisation“ mit dem Anschlag auf den Berliner Breitscheidtplatz am 19. Dezember 2016. Er versprach, dass den Bürgerinnen und Bürgern von Magdeburg am Samstag eine „Möglichkeit des gemeinsamen Trauerns“ gegeben werden soll.

Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magdeburg mit zwei Toten – mutmaßlicher Täter (50) war Arzt und seit 2006 in Deutschland

Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang (CDU) ergänzte: „Das ist einer der schwärzesten Tage für Sachsen-Anhalt und auch für die Landeshauptstadt Magdeburg.“ Zum mutmaßlichen Täter sagte sie: „Es handelt sich um einen 50-jährigen Menschen aus Saudi-Arabien, der 2006 erstmalig in die Bundesrepublik Deutschland eingereist ist. Er verfügte über eine Niederlassungserlaubnis und damit einen unbefristeten Aufenthaltstitel. Er war zuletzt als Arzt in Bernburg tätig. Nach jetzigem Stand war er als Einzeltäter aktiv, Erkenntnisse zu weiteren Tätern gibt es nicht. Alles weitere ist den weiteren Ermittlungen vorbehalten.“

Magdeburgs Oberbürgermeisterin Simone Borris (parteilos) spricht sehr emotional von einer „Gewalttat, die ihresgleichen sucht. Ich bin zutiefst erschüttert.“ Sie zollt den Einsatzkräften viel Respekt und erklärt, dass weitere, frische Kräfte bald unterstützen können. „Ich hätte mir nie vorstellen können, dass die Stadt Magdeburg von so einem Ereignis betroffen ist, wie nah der Terror an uns Menschen dran ist.“ Sie hoffe, dass es nach einer Trauerphase wieder möglich sei, Freude am Leben zu haben.

Anschlag auf Weihnachtsmarkt: Bundeskanzler Scholz reist am Samstag nach Magdeburg

Update vom 20. Dezember, 22.58 Uhr: Nach dem tödlichen Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg wird Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) am Samstag in die Stadt reisen, wie Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) mitteilte. Scholz werde „hier mit uns die Lage bewerten und auch sicherlich mit uns gemeinsam nicht nur trauern, sondern auch entsprechend Maßnahmen besprechen, die notwendig sind“, sagte Haseloff am Abend in Magdeburg. „Und ich kann mir vorstellen, dass aufgrund der Schwere dieses Anschlages auch der Generalbundesanwalt tätig werden wird.“

Laut Ministerpräsident Haseloff sind mindestens zwei Menschen ums Leben gekommen – darunter ein Kleinkind.

Update vom 20. Dezember, 22.32 Uhr: Nach dem Anschlag in Magdeburg mit mindestens zwei Toten hat die Polizei den Weihnachtsmarkt in Erfurt geräumt. Das sei eine reine Vorsichtsmaßnahme gewesen, hieß es auf Anfrage bei der Landespolizeiinspektion Erfurt. Eine konkrete Bedrohungslage habe es nicht gegeben. Wie viele Menschen am Freitagabend auf dem Domplatz waren, konnte die Polizei nicht sagen. Nach Angaben des Innenministeriums hatte die Stadt als Veranstalter diesen Schritt angeregt. 

Update vom 20. Dezember, 22.23 Uhr: Inzwischen hat die Polizei Magdeburg ein Bürgertelefon eingerichtet. Das ist ausdrücklich nur für betroffene Angehörige gedacht, diese können unter der Rufnummer 0391 – 546 1690 Informationen erhalten. Zeugen schilderten indes dramatische Szenen.

Anschlag auf Weihnachtsmarkt Magdeburg: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Haseloff bestätigt zwei Tote

Update vom 20. Dezember, 22.17 Uhr: Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff hat sich zu dem Anschlag am Weihnachtsmarkt geäußert. „Wir haben bisher zwei Tote zu beklagen, ein Erwachsener und ein Kleinkind“, sagte der CDU-Politiker. „Das ist tragisch und furchtbar“, meinte der sichtlich betroffene Landesvater. Es gebe mindestens 60 Verletzte. Vor dem Hintergrund, wofür ein Weihnachtsmarkt gedacht sei, sei es „eines der schlimmsten Dinge, die man sich nur vorstellen kann“.
Auch zum mutmaßlichen Fahrer des Autos, welches in eine Menschenmenge gerast war, nannte Haseloff Details. Er bestätigt: „Wir haben den Täter gefasst. Es ist ein aus Saudi-Arabien stammender, in Sachsen-Anhalt arbeitender Arzt, der seit 2006 in Deutschland ist.“ Nach jetzigem Stand sei es ein Einzeltäter, das Verhör werde vorbereitet.

Sachsen-Anhalts Innenministerin Tamara Zieschang äußerte sich ebenfalls: Der mutmaßliche Täter sei 50 Jahre alt und stamme aus Saudi-Arabien, er war 2006 erstmals nach Deutschland eingereist. Es handle sich um einen Arzt aus Bernburg. Lauf Ministerpräsident Haseloff sei er mit einem „Leihwagen mit Münchner Kennzeichen“ in die Menge gefahren.

Weihnachtsmarkt-Anschlag in Magedeburg: Universitätsklinikum behandelt Verletzte und „rüstet auf“

Update vom 20. Dezember, 22.03 Uhr: Nach dem Anschlag auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt werden die ersten Verletzten im Universitätsklinikum Magdeburg behandelt. Die ersten zehn bis 20 Patienten würden aktuell versorgt, sagte ein Sprecher der Deutschen Presse-Agentur. Man stelle sich jedoch auf deutlich mehr Verletzte ein. „Wir rüsten gerade auf. Intensivbetten stehen bereit.“ Die Uniklinik steht mit anderen Krankenhäusern aus Sachsen-Anhalt in Kontakt, um sich bei der Versorgung der Verletzten abzustimmen. Außerdem wurde im Haus 8 ein psychologischer Dienst für Angehörige eingerichtet.

Der Weihnachtsmarkt in Magdeburg wurde nach dem Anschlag gesperrt. Rettungskräfte kümmerten sich um Verletzte.

Anschlag auf Weihnachtsmarkt Magdeburg: Erste Details zum Täter bekannt

Update vom 20. Dezember, 21.50 Uhr: Der festgenommene Verdächtige in Magdeburg ist den deutschen Behörden nach Informationen aus Sicherheitskreisen bislang nicht als Islamist bekannt gewesen. Der Mann soll nach ersten Erkenntnissen etwa 50 Jahre alt sein und aus Saudi-Arabien stammen.

Anschlag auf Weihnachtsmarkt Magdeburg: Stadt bestätigt einen Toten und 70 Verletzte – davon 15 schwer

Update vom 20. Dezember, 21.45 Uhr: Die Stadt Magdeburg hat nach dem Anschlag auf den dortigen Weihnachtsmarkt erste offizielle Zahlen zu den Opfern genannt. Es gab einen Toten sowie etwa 70 Verletzte – davon 15 Schwerverletzte.

Update vom 20. Dezember, 21.23 Uhr: Die Volksstimme berichtet nach ersten Informationen von elf Todesopfern. Auch die Bild berichtet auf Basis eigener Informationen von mindestens elf Toten.

Anschlag in Magdeburg: Sanitäter bauen auf Weihnachtsmarkt Zelte auf und versorgen Verletzte

Update vom 20. Dezember, 21.03 Uhr: In diesen Minuten sind auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt zahlreiche Sanitäter im Einsatz. Sie versorgen die Verletzten des Anschlags, die vor den Marktbuden auf dem Boden liegen, wie eine dpa-Reporterin berichtete. Zur Versorgung der Verletzten wurden am Einsatzort Zelte aufgebaut. Überall ist Blaulicht zu sehen. Der Weihnachtsmarkt war unmittelbar nach der Tat geschlossen worden. Außerdem wurde der Straßenbahnverkehr vorerst eingestellt.

Update vom 20. Dezember, 21 Uhr: Nach Angaben von Stadtsprecher Marcel Reif hat der Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg „zahlreiche Verletzte“ gefordert: „Die Feuerwehr, die Polizei ist im Einsatz und versorgt die Verletzten“, sagte er. Mehr lasse sich zum jetzigen Zeitpunkt nicht sagen. „Die Bilder sind schrecklich. Nach meinem Kenntnisstand ist ein Pkw in die Weihnachtsmarktbesucherinnen und -besucher gefahren – aber aus welcher Richtung und wie weit, kann ich noch nicht sagen“, so Reif weiter. Eine Sprecherin des Innenministeriums von Sachsen-Anhalt sagte indes am Freitagabend der Nachrichtenagentur afp, die Behörden gingen „davon aus, dass es ein Anschlag“ gewesen sei.

Anschlag auf Weihnachtsmarkt in Magdeburg: Todesopfer und „60 bis 80 Verletzte“

Update vom 20. Dezember, 20.48 Uhr: Nachdem auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ein Auto in eine Menschengruppe gefahren ist, sind viele Hintergründe noch unklar. Die Leitstelle des Rettungsdiensts in Magdeburg teilte auf Anfrage der Nachrichtenagentur afp mit, dass es bei dem Anschlag „60 bis 80 Verletzte“ gegeben hat. Wie schwer die Verletzungen im Einzelnen sind, ist noch nicht bekannt. Zudem hatte es ein Todesopfer gegeben, wie die Polizei bestätigt hatte.

Rettungskräfte kümmerten sich um die vielen Verletzten.

Update vom 20. Dezember, 20.40 Uhr: Auch Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff (CDU) hat sich mit Entsetzen zum Geschehen auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt geäußert. „Das ist ein furchtbares Ereignis, gerade jetzt in den Tagen vor Weihnachten“, sagte Haseloff der dpa. Er wolle sich jetzt selbst ein Bild von der Lage vor Ort machen und sei im Auto auf dem Weg nach Magdeburg. Zu Opfern und Hintergründen des Geschehens konnte Haseloff zunächst keine Angaben machen.

Update vom 20. Dezember, 20.37 Uhr: Inzwischen gab es weitere Stimmen von offizieller Seite. Bei dem Vorfall auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg handelt es sich nach Angaben von Sachsen-Anhalts Regierungssprecher Matthias Schuppe „vermutlich um einen Anschlag“. Auch Stadtsprecher Michael Reif geht nach erstem Stand von einem „Anschlag auf den Weihnachtsmarkt“ aus.

Update vom 20. Dezember, 20.24 Uhr: Bei dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg hat es laut Polizei mindestens ein Todesopfer gegeben. Das wurde dem MDR durch die Polizei Magdeburg bestätigt. Landesregierungssprecher Matthias Schuppe sagte dem Sender, dass der mutmaßliche Fahrer des Wagens festgenommen worden ist. Zudem berichtet die Bild von mindestens 20 Verletzte gegeben haben. Offiziell bestätigt ist dies noch nicht.

Einsatzkräfte von Rettungsdiensten und Feuerwehr sind im Einsatz auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg. Dort war ein Autofahrer in eine Menschengruppe gefahren.

Update vom 20. Dezember, 20.06 Uhr: Dass es auf dem Magdeburger Weihnachtsmarkt einen Anschlag gegeben hat, bestätigte der Landesregierungssprecher Matthias Schuppe gegenüber MDR Sachsen-Anhalt. Die Polizei bestätigte dies zunächst nicht. Ein Autofahrer war laut dpa in eine Menschengruppe gefahren. Er sei festgenommen worden, erfuhr die dpa am Abend aus Regierungskreisen in Sachsen-Anhalt. Zu Toten oder Verletzten gab es zunächst keine Informationen.

Erstmeldung vom 20. Dezember, 20.04 Uhr: Magdeburg – Laut übereinstimmenden Medienberichten ist auf einem Weihnachtsmarkt in Magdeburg ein Auto in eine Menschenmenge gefahren. Das berichten unter anderem t-online.de und Bild. Die Deutsche Presse-Agentur hat am Abend aus Regierungskreisen in Sachsen-Anhalt erfahren, dass der Fahrer des Autos festgenommen wurde. Angaben über mögliche Tote und Verletzte gab es zunächst nicht von offizieller Seite. (kh mit dpa/afp)

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