Knallhart ehrlich
15 Einzelkinder teilen, welche Vorteile Kinder mit Geschwistern ihnen gegenüber haben
VonAranza Maierschließen
„Da ich mich an niemanden wenden konnte, der mich wirklich verstanden hat, habe ich vieles verinnerlicht, was mich oft ängstlich und depressiv gemacht hat.“
Ich bin in einer Großfamilie mit drei Geschwistern aufgewachsen – ich kenne also den Kampf um das letzte Stück Pizza, den Streit um das coolere Weihnachtsgeschenk, aber auch den Rat meiner älteren Geschwister während meiner Teenager-Jahre. Geschwister zu haben ist für mich ein riesiges Geschenk, gerade weil es in einer Großfamilie einfach nie langweilig wird.
Doch wie sieht es bei Einzelkindern aus, die ohne Geschwister aufwachsen? Was sind die größten Hürden, die sie in ihrer Kindheit zu meistern hatten? Redditor u/BroccoliniCarrot hat kürzlich bei AskReddit Leute nach den Schattenseiten des Einzelkind-Daseins gefragt – und ehrlich gesagt haben mich manche Antworten echt bewegt und nachdenklich gemacht.
Hinweis: In den Beiträgen werden Depressionen erwähnt.
1. „Als ich klein war, haben mir die Leute Brettspiele wie Monopoly geschenkt, und ich hatte niemanden, mit dem ich spielen konnte … Solitaire habe ich allerdings auch allein gemeistert!“
-Jesikabelcher
2. „Wenn meine Eltern sterben, ist es aus. Ich bin ganz allein.“
-undertheraindrops
„Ich spüre das sehr oft. Ich fühle, dass es schwer sein wird, jetzt, wo meine Eltern und ich älter werden.“
-Larricus
3. „Du bist die einzige Person, die sich später mal um deine Eltern kümmern wird, wenn sie älter werden.“
-Fantastic_Leg_3534
4. „Ich glaube, weil ich ein Einzelkind bin, habe ich mich daran gewöhnt, meine Zeit allein zu verbringen.“
-OstneyPiz
5. „Du hast niemanden, der mal die Stimme der Vernunft übernimmt.“
„Meine Frau und ihr engster Freund haben Geschwister und sie sprechen von einer engen Bindung zu ihren jeweiligen Geschwistern, bei der sie sich ansehen und sagen konnten: ‚Mama/Papa sind durchgeknallt, oder?‘ Ich als Einzelkind habe immer gedacht, dass einiges von dem, was ihre Eltern in ihrer Kindheit getan haben, total normal ist. Geschwister zu haben, hätte geholfen, das Gaslighting der Eltern aufzudecken.
-RennSport5280
6. „Da ich mich an niemanden wenden konnte, der mich wirklich verstanden hat, habe ich vieles verinnerlicht, was mich oft ängstlich und depressiv gemacht hat.“
„Als ich älter geworden bin und vor allem, nachdem ich mein eigenes Kind bekommen hatte, ist mir klar geworden, wie falsch meine Eltern gehandelt hatten. Es wäre so schön gewesen, wenn ich damals einen Gesprächspartner gehabt hätte. Freund:innen sind nicht ganz dasselbe, vor allem weil ich das Ausmaß der Probleme meiner Eltern verbergen wollte.
Selbst die Geschwister, die ich kenne und die sich nicht so nahe stehen, haben bei manchen Streitigkeiten ihrer Eltern zusammengehalten oder hatten zumindest jemanden, mit dem sie darüber reden konnten. Ich hatte niemanden, und ich glaube, das hat sich negativ auf mich ausgewirkt. Ich bin dankbar, dass ich meine eigene wunderbare Familie gegründet habe und jetzt am anderen Ende des Landes lebe – ich liebe sie, aber sie haben mich in vielerlei Hinsicht enttäuscht.“
-Jingle_Cat
7. „Man gewöhnt sich zu sehr an das ständige Alleinsein.“
„Irgendwann wird das Alleinsein zum Standard und man empfindet die Interaktion mit anderen als lästig. Und das funktioniert in der realen Welt nicht besonders gut.“
-DeathSpiral321
8. „Als Erwachsener fällt es mir manchmal schwer, Selbstgespräche zu unterdrücken, denn als Kind habe ich diese super oft geführt.“
-GreenDolphin86
9. „Ich bin absolut nicht gut im Teilen.“
„Ein Plus und ein Minus war, dass ich die ganze Aufmerksamkeit meiner Eltern bekam, also hatte ich viel Liebe und Unterstützung, aber wurden auch viele Erwartungen an mich gestellt. Es gab nicht viel Platz, um Mist zu bauen. Ich konnte mich nirgendwo verstecken, niemandem die Schuld geben und keine Unterstützung bekommen, wenn meine Eltern mal Mist gebaut haben. Aber dafür ich musste auch nicht meine Zeit, meine Zuneigung oder meine persönlichen Besitztümer mit jemand anderem teilen.“
-Justheretolurkyall
10. „Kein Realitätscheck.“
„Niemand, der dir bestätigt, dass es nicht du bist, der sich daneben verhält. Später niemanden, mit dem man Ideen und Verhaltensweisen austauschen kann, niemanden, der einem sagt: ‚Hey, X findet dich süß‘ oder ‚So fragt man ein Mädchen nicht nach einem Date, du Dummkopf, sag stattdessen das.‘
-ElderPoet
11. „Ich bin der einzige Sohn einer alleinerziehenden Mutter. Ich hasse diesen Begriff, aber man nennt es emotionalen Inzest.“
„Im Grunde war meine Mutter sehr jung, als sie mich bekommen hat, und es gab keine Männer in ihrem oder meinem Leben. Infolgedessen hat sie mir all die emotionalen Bedürfnisse einer erwachsenen Frau auferlegt. Meine Mutter hat mich nie wirklich wie einen Sohn erzogen. Bestenfalls wie einen kleinen Bruder, der nach dem Tod unserer Eltern bei ihr hängen geblieben ist. Im schlimmsten Fall hat sie mich wie einen toxischen Freund behandelt.“
-ANerdCalledMike
12. „Ein Freund von mir hat sowas erlebt. Seine Mutter war nicht alleinerziehend, aber sein Vater hatte eine Krankheit, die ihn kränklich und geistig/seelisch abwesend gemacht hat.“
„In seiner Kindheit musste mein Freund die Rolle des Mannes im Haus übernehmen. Seine Mutter war so besessen von ihm, dass es schon unheimlich war. Sie hat absichtlich jede seiner romantischen Beziehungen zerstört. Sie hat so viel Drama gemacht, fast wie aus Eifersucht.
-Who_Knows886
13. „Alle Augen sind auf dich gerichtet – du kommst mit nichts davon!“
-Available_Honey_2951
14. „Wenn du von einem Elternteil gefragt wirst, was passiert ist, kannst du deinem Geschwisterkind nicht die Schuld geben.“
-nanodecay
15. „Diese lähmende Einsamkeit in den ersten Lebensjahren.“
-poolie1986
Falls du auch ein Einzelkind bist – kannst du dich mit den Antworten identifizieren oder hast du noch etwas dazu beizutragen? Schreib es uns gerne in die Kommentare!
Hinweis: Die Antworten wurden übersetzt und teilweise aufgrund von Länge und/oder Klarheit bearbeitet.
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