Hitzewellen, Hochwasser, Waldbrände – der Klimawandel wird die Erde weiter erwärmen und damit auch die Städte in Deutschland. Wie warm es wird, zeigt eine Anwendung.

München - Der Klimawandel wird vor allem in den vergangenen Jahren auch für die breite Masse spürbar. Der Sommer 2023 war der wärmste seit 2000 Jahren und brach alle Rekorde. Wissenschaftliche Daten stehen auf Dunkelrot. Ein Klima-Rekord jagt den nächsten. Bereits als zwölfter Monat in Folge erreichte der Mai 2024 einen Rekordwert bei der globalen Durchschnittstemperatur. Das berichtete der Klimawandeldienst Copernicus der Europäischen Union. Die Auswirkungen zeigen sich auf der ganzen Welt auf drastische Weise.

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Hochwasser im Süden Deutschlands, Waldbrände in den USA und Kanada, eine „besonders ungewöhnliche“ Hitzewelle in Griechenland und der Türkei. All das ist jedoch nur ein Vorgeschmack auf das, was der Erde in den nächsten Jahrzehnten drohen könnte. Denn steigen die Temperaturen weiter – und davon ist nach derzeitigem Stand auszugehen – wird ein wetterbedingter Italien-Urlaub bald nicht mehr nötig sein, da sich die klimatischen Zustände hierzulande jenen des Mittelmeer-Landes angleichen werden. Das zeigt eine interaktive Karte des Umweltforschers Matt Fitzpatrick von der US-Universität Maryland.

Interaktive Karte zeigt, wie warm es in 60 Jahren sein wird

Mit der Anwendung „Future Urban Climates“ lässt sich analysieren, wie sich das Klima in der jeweils ausgewählten Stadt in den nächsten 60 Jahren verändern wird. Als Grundlage für seine Auswertungen zog der Forscher statistische Verfahren der Klimaanalogie sowie Daten des Klimarates IPCC heran. Die Ergebnisse sind erschreckend: „In 50 Jahren werden die Städte der nördlichen Hemisphäre den Städten im Süden sehr viel ähnlicher sein“, so Matt Fitzpatrick. „Wenn Sie beispielsweise in New York City, USA, leben, müssten Sie in den Norden von Mississippi reisen, um zu erleben, wie sich New York im Jahr 2080 anfühlen soll.“

Auch für die klimatischen Veränderungen in Europa sieht es nicht rosig aus. So wird es sich laut Fitzpatricks Anwendung in Oslo in 60 Jahren anfühlen wie derzeit in Kroatien, im irischen Dublin wie in Nordspanien. In Deutschland müssten die Menschen sich an ein mediterranes, italienisches Klima gewöhnen. München ständen beispielsweise in den nächsten 60 Jahren Bedingungen wie aktuell in Solferino in der Lombardei bevor. In Frankfurt müssten sich die Einwohner auf ein Klima wie in der italienischen Provinz Ancona einstellen und selbst in Hamburg wären die Bedingungen vergleichbar mit jenen in der italienischen Provinz Macerata.

Lichtblick zeigt sich in aktueller Studie

Trotz vieler Maßnahmen erhitzt der Mensch die Erde laut einem Report so schnell wie noch nie. Kleiner Lichtblick: „Es gibt Belege, dass sich der Anstieg der CO2-Emissionen im vergangenen Jahrzehnt im Vergleich zu den 2000er-Jahren verlangsamt hat“, so das Autorenteam. Aber: „Unsere Analyse zeigt, dass die vom Menschen verursachte globale Erwärmung im vergangenen Jahr weiter zugenommen hat, obwohl die Klimaschutzmaßnahmen den Anstieg der Treibhausgasemissionen verlangsamt haben. Die globalen Temperaturen bewegen sich immer noch in die falsche Richtung und das schneller als je zuvor.“

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