Mittlerweile wird mehr als die Hälfte des verbrauchten Stroms in Deutschland aus Erneuerbaren Energien erzeugt. Eine wichtige Rolle spielen dabei auch neu installierte Anlagen. Eine Großstadt in Baden-Württemberg gehört zu den Spitzenreitern bundesweit.

Die Energiewende aktiv anpacken - das haben sich schon diverse Regierungen in der Vergangenheit auf die Fahnen geschrieben. Dass dies aber nicht nur leere Floskeln sind, sondern tatsächlich auch etwas nachhaltig umgesetzt wird, zeigt der Blick auf die Statistik zum Anteil erneuerbarer Energien am verbrauchten Strom insgesamt. Erstmals überschritt deren Anteil im vergangenen Jahr die Grenze von 50 Prozent.

Mehr als die Hälfte des Stroms wird aus Erneuerbaren Energien erzeugt

Genauer gesagt konnten laut einer Pressemitteilung des Bundeswirtschaftsministeriums vom 29. April dieses Jahres bis Ende Dezember 2023 fast 52 Prozent des verbrauchten Stroms durch erneuerbare Energieträger gedeckt werden. Und noch besser: mit 56 Prozent wurde im Vorjahr erstmals auch deutlich mehr als die Hälfte des Stroms aus Erneuerbaren Energien erzeugt.

Der größte Teil des erzeugten Stroms wurde 2023 durch Windkraftanlagen (22 Prozent) erzeugt. Damit lag dessen Anteil erstmals höher als jener aus Braunkohle- und Steinkohlekraftwerken. Auch die Solarenergie nimmt einen immer gewichtigeren Rang ein in der Stromerzeugung. Allein im vergangenen Jahr wurden mehr als eine Million neue Anlagen installiert - mit einer Leistung von 14,6 Gigawatt (GW).

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Eine wichtige Stellung beim Energieumbau nehmen auch die Großstädte in Baden-Württemberg ein. Zwar ist bundesweit die Stadt Paderborn mit einer Quote von 15 installierten Solaranlagen pro 100.000 Einwohner unangefochtener Spitzenreiter, doch schon auf Rang 8 kommt mit der Stadt Ulm erstmals ein Vertreter der Großstädte Baden-Württembergs mit einer Quote von 11,1 Anlagen pro 100.000 Einwohner. Damit ist Ulm die Solarhauptstadt im Südwesten, wenn auch die Stadt Reutlingen ihr mit einer Quote von 10,8 dicht auf den Fersen ist. Weitere Großstädte aus Baden-Württemberg tauchen nicht in den Top 20 der untersuchten Städte auf.

Ulm ist die Solar-Hauptstadt Baden-Württembergs

Doch wie kommen die Ergebnisse zustande? Das Solar-Start-up Enpal hatte Anfang Mai die Ergebnisse einer Studie veröffentlicht, in der für alle 82 deutschen Großstädte (Voraussetzung hierfür ist eine Einwohnerzahl von mindestens 100.000) der Anteil der seit 2018 neu installierten Solaranlagen berechnet wurde. Dafür wertete das Start-up mehr als eine Million Datensätze des Marktstammdatenregisters der Bundesnetzagentur aus, die alle Einträge neuer Anlagen für Sonnenenergie der Jahre 2018 bis 2023 enthalten. Auf dieser Grundlage ist das Solarhauptstadt-Ranking entstanden, wodurch Ulm zumindest den Spitzenplatz unter den Großstädten Baden-Württembergs einnimmt.

Übrigens: Ulm ist nicht nur die Solar-Hauptstadt Baden-Württembergs, sondern hat darüber hinaus auch so etwas wie ihren eigenen Nationalfeiertag.