Dauerregen in Europa

„Sehr große Hochwasserwelle“ kommt nach Deutschland: Wo es noch „richtig gefährlich“ werden kann

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Anhaltender Regen sorgt für eine angespannte Wetter-Lage in Deutschland. Die Gefahr möglicher Hochwasser ist noch nicht gebannt.

Dieser News-Ticker ist beendet. Alle weiteren Entwicklungen in Sachsen, Polen und Tschechien lesen Sie in unserem neuen Hochwasser-Ticker.

Update vom 17. September, 7.21 Uhr: Wegen anhaltender Regenfälle stieg in den frühen Morgenstunden der Fluss Sempt in Oberbayern wieder an. Um 3 Uhr wurde am Pegel Berg nahe der Gemeinde Wörth ein Wasserstand von 1,57 Metern erreicht. Laut Hochwassernachrichtendienst Bayern wurde damit der Richtwert für die Warnstufe 3 überschritten, der an diesem Pegel bei 1,50 Metern liegt.

Zudem warnte das Wasserwirtschaftsamt München für den Landkreis Erding vor einem weiteren Anstieg der Pegelstände. Die Scheitelwerte sollten voraussichtlich am frühen Morgen erreicht werden. Für Stadt und Landkreis Passau gilt derweil weiter Überschwemmungsgefahr. Laut Hochwassernachrichtendienst hätten die Donaupegel wieder Meldestufe 3 erreicht. Es wird noch bis Mittag mit steigenden Pegelständen gerechnet.

Hochwasser der Elbe in Dresden.

Auch an der Elbe in Schöna (Sachsen) gilt laut Landeshochwasserzentrum noch Alarmstufe Rot. Der Pegelstand lag gegen 7 Uhr bei 6,3 Metern, der Normalwert beträgt 1,58 Meter. Auch an der Elbe in Dresden nähert sich der Pegelstand in langsamen Schritten der Sechs-Meter-Marke. Dann würde ebenfalls Alarmstufe drei gelten. Nach Prognosen des Deutschen Wetterdienstes (DWD) soll der Dauerregen im Süden des Landes noch bis Mittag anhalten. Die amtliche Warnung vor ergiebigem Dauerregen dauert bis etwa 12 Uhr.

Update vom 16. September, 20.23 Uhr: Wie kam es zu dem Hochwasser in Deutschland und anderen Ländern? „Es war ja eigentlich gut vorhergesagt, wie viel Regen runterkommen wird“, äußerte Wetterexperte Özden Terli im „ZDF Spezial“. Weiter sagte er: „Das waren gewaltige Mengen, die vorher schon in den Daten erkennbar waren. Das Ungewöhnliche war, dass dieses Tief festgesetzt war von zwei Hochs im Osten und im Westen. Es lag genau dazwischen und hat diese feucht-warme Luft aus dem Mittelmeerraum nach Norden transportiert und dann dort abgeladen.“

Für die Nacht gibt es laut dem Experten durchaus gute Nachrichten: „Ein Hoch setzt sich durch und dann wird es deutlich ruhiger werden.“ Aber, weil auch die Temperaturen steigen sollen, könne schmelzender Schnee zu einem zusätzlichen Problem werden.

Update vom 16. September, 17.54 Uhr: In der Sächsischen Schweiz gibt es vorsichtige Entwarnung in der Hochwasserlage. Das gab das Landratsamt Pirna bekannt, das eine leichte Entspannung an der Elbe sieht. Es gebe Grund zu „vorsichtigem Optimismus“ angesichts des langsameren Anstiegs des Wasserstandes. 6,20 Meter misst der Pegel am sächsischen Grenzort Schöna, der Normalwert beträgt 1,58 Meter. Am Mittwochvormittag wird der Scheitel erwartet.

Update vom 16. September, 15 Uhr: Mit dem im Tagesverlauf erwarteten Ende des Dauerregens in Sachsen gehen die Hydrologen zunächst von einer Entspannung der Lage in den ostsächsischen Flussgebieten aus. „In der Lausitzer Neiße in Görlitz ist der Scheitel durch, dort geht das Wasser leicht zurück“, sagte ein Sprecher des Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie. Auf Bildern sind überschwemmte Gebiete zu sehen. In der Spree, der Schwarzen Elster und den Nebenflüssen der Oberen Elbe setze sich der Anstieg leicht und moderater fort.

Der Wasserpegel der Elbe steigt indes weiterhin an. Einschätzungen der Hydrologen zufolge wird der Richtwert der Alarmstufe vier am Pegel Dresden aber nicht erreicht. Sie gehen davon aus, dass die Elbe dort auf gut sechs Meter anschwillt und damit noch knapp in die nächste Alarmstufe drei kommt. Am Montagvormittag wurden 5,62 Meter gemessen. Normal sind hier 1,42 Meter, bei der Jahrhundertflut 2002 waren es 9,40 Meter. 

„Der Höhepunkt in Deutschland ist noch zu erwarten, wenn die Regenmassen zu uns abfließen“, sagte indes Christof Johnen im Gespräch mit IPPEN.MEDIA. Er ist Bereichsleiter für Internationale Zusammenarbeit beim Deutschen Roten Kreuz (DRK) und somit zuständig für humanitäre Hilfe im Ausland. „Besonders die DRK-Landesverbände in Sachsen und Bayern leisteten und leisten bereits Vorbereitungen“, fuhr er fort. „Überall werden die Schutzmaßnahmen intensiviert, Sandsäcke und Notunterkünfte werden vorbereitet.“ Darüber hinaus helfe das DRK in den von den Wassermengen betroffenen Ländern wie Österreich, Polen und Tschechien.

Update vom 16. September, 11.30 Uhr: „Es kommt eine sehr große, sehr langgestreckte Hochwasserwelle auf Deutschland zu“, sagt Wetterexperte Jan Schenk von The Weather Channel bei Focus.de. In Sachsen liegt ein besonderer Fokus auf dem Ort Schöna. Hier gilt aktuell Warnstufe 3. In Dresden gilt derzeit Warnstufe 2, wie das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie in einer Grafik informiert. Laut Schenk spitzt sich die Hochwasserlage an diesen beiden Orten am Mittwoch und/oder Donnerstag zu. Vom Elbehochwasser 2002 sei man jedoch noch sehr weit entfernt.

Mit Blick auf Brandenburg äußert Schenk: „Hier haben wir vielleicht die gefährlichste Lage zu erwarten.“ Es gebe noch keine validen Daten, räumt er ein, „aber wir können davon ausgehen, dass mindestens Alarmstufe drei erreicht wird und höchstwahrscheinlich auch Alarmstufe vier“. So könnte es beispielsweise in Frankfurt a.d. Oder „richtig gefährlich werden“. Aktuell gibt es dort noch kein Hochwasser – die Pegelstände zeigen aber eine steigende Tendenz, wie einer Grafik des Bundeslandes zu entnehmen ist. Schenks Prognose bezieht sich auf den Zeitraum nach Mittwoch.

Ein Überblick über die Wasserstände aktuell:

OrtWarnstufe
Schöna (Sachsen; Elbe)Warnstufe 3
Dresden (Sachsen; Elbe)Warnstufe 2
Görlitz (Sachsen; Lausitzer Neiße) Warnstufe 3
Frankfurt a.d. Oder (Brandenburg; Oder)Keine Warnstufe

Hochwasser-Lage in Deutschland weiter angespannt: „Ich rate den Menschen, sich vom Wasser fernzuhalten“

Update vom 16. September, 9.29 Uhr: Aufgrund der anhaltenden Unwetter bereitet sich das Technische Hilfswerk (THW) auf mögliche Hochwasser im Osten Deutschlands vor. „Wir stellen uns halt darauf ein, dass wir größere Kräfte dann auch an die Elbe und an die Oder verlegen können“, sagte THW-Abteilungsleiter Fritz-Helge Voss am Montag im ZDF-„Morgenmagazin“. Den Menschen in den betroffenen Gebieten riet Voss, sich einen „kleinen Notvorrat“ anzulegen.

Voss sagte, Deutschland warte noch auf die entsprechende Extremwetterlage und habe bisher „Glück“ gehabt. Die Flüsse Elbe, Neiße und Oder würden aber im Laufe der Woche Hochwasser führen. Übers Wochenende habe das THW bereits rund 140 Einsatzkräfte in Bayern und in Sachsen im Einsatz gehabt, unter anderem an der eingestürzten Carolabrücke in Dresden.

In den THW-Ortsverbänden liefen die Vorbereitungen auf eventuelle Einsätze, erläuterte Voss, die Ausrüstung werde entsprechend geprüft. Den Menschen in den Hochwassergebieten riet Voss, sich zu informieren.

„Ich rate den Menschen, sich tatsächlich von dem Wasser fernzuhalten“, betonte Voss. So sollten Menschen bei Hochwassersituationen besser nicht mehr in den Keller gehen, weil sie sonst womöglich nicht mehr rauskommen würden. „Halten Sie Abstand. Wasser ist gefährlich“, appellierte er.

Update vom 16. September, 6.25 Uhr: Die Wetterlage in Deutschland bleibt angespannt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) prognostiziert auch am Montag in Teilen Sachsens und in Südostbayerns länger anhaltenden Regen: In Sachsen soll der Regen bis mittags anhalten, an den Alpen bis Dienstagvormittag. Erst am Dienstagmittag sei insgesamt mit einem Ende der Dauerregenlage zu rechnen.

Der Elbe-Pegel Schöna an der Grenze zu Tschechien überstieg am frühen Montagmorgen den Richtwert der Alarmstufe 3. Wie das Landeshochwasserzentrum berichtet, erreichte der Pegelstand im Landkreis Sächsische Schweiz/Osterzgebirge 6,03 Meter und überschritt damit knapp den Richtwert von 6 Metern. Ab Stufe 3 drohen Überschwemmungen auch von bebauten Gebieten.

Der Pegel der Lausitzer Neiße steigt ebenfalls weiter an. Am Morgen wurde in Görlitz an der polnischen Grenze ein Wasserstand von 4,98 Metern gemessen. Die Bundesstraße 99 musste aus Sicherheitsgründen vorerst gesperrt werden, erklärte ein Polizeisprecher.

Update vom 15. September, 21.50 Uhr: Die Hochwasser-Situation in Deutschland ist längst nicht so dramatisch wie in den Nachbarländern Österreich, Tschechien und Polen. Dennoch befürchten Experten, dass sich die Lage in den kommenden Tagen auch hierzulande verschärfen könnte. Erste Anzeichen dafür gab es bereits in Sachsen, wo die Wasserstände merklich anstiegen. In Dresden wurde am Sonntagabend die zweite von vier Alarmstufen ausgelöst, da der Wasserstand der Elbe über fünf Meter gestiegen war.

Die dritte Alarmstufe wird ausgerufen, wenn der Wasserstand sechs Meter erreicht. Bei einem Pegel von sieben Metern wird die höchste Alarmstufe ausgelöst, da dann eine Gefahr für Leib und Leben besteht. Für den kommenden Dienstag wird ein Wasserstand von 7,50 Metern erwartet. Wie schnell die Wasserstände von Donau und Elbe ansteigen, kann man auf der Informationsseite Pegel Online nachvollziehen.

Ein weiteres Problem könnte die eingestürzte Carolabrücke darstellen. Zwar konnten die Arbeiten daran am Samstag noch abgeschlossen werden, bevor der steigende Wasserstand weitere Maßnahmen verhindert hätte. Doch die im Wasser verbliebenen Teile der Brücke könnten das Wasser aufstauen.

Unwetter-Lage bleibt angespannt: Meteorologen sagen starken Dauerregen bis Dienstag voraus

Update vom 15. September, 19.50 Uhr: Nachdem sich die Unwetter-Lage im Laufe des Samstagabends etwas beruhigt hatte, setzten sonntags der angekündigte neue Starkregen ein – und hält wohl noch etwas an. Wie der Meteorologen-Dienst Kachelmann-Wetter auf X schreibt, muss zumindest noch bis Montagabend mit ordentlich Niederschlag gerechnet werden.

Die Unwetter konzentrieren sich auch weiterhin auf die bayerische Alpen- und Grenzregion zu Österreich und Tschechien sowie auf Sachsen. Problematisch könnten außerdem Schneeschmelze werden. In einigen Tagen könnten das Hochwasser in den Nachbarländern dann auch in weiteren Teilen Deutschlands Auswirkungen haben. Experten warnen vor steigenden Pegelständen vieler Flüsse.

Unwetter-Warnstufe Rot in etlichen Landkreisen Bayerns ausgerufen

Update vom 15. September, 18.37 Uhr: Die Unwetter-Karte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) färbt sich im Südosten Deutschlands zunehmend rot. Für 15 bayerische Landreise gilt nun die zweithöchste Warnstufe:

  • Altötting
  • Bad Tölz-Wolfratshausen
  • Berchtesgadener Land
  • Cham
  • Ebersberg
  • Freyung-Grafenau
  • Garmisch-Partenkirchen
  • Miesbach
  • Mühldorf a. Inn
  • München
  • Passau
  • Regen
  • Rosenheim
  • Rottal-Inn
  • Traunstein

In einem Streifen von München bis Passau sowie rund um die österreichischen und tschechischen Landesgrenzen müssen sich die Menschen wohl auf einen zweitägigen Dauerregen einstellen. Vor Dienstag sei keine Entspannung der Lage zu erwarten.

Heikle Unwetter-Lage steuert auf Sachsen zu – Bürger sollen sich gefasst machen

Update vom 15. September, 17.18 Uhr: In Dresden bereitet man sich auf eine drohende Katastrophen-Situation vor. Zwar werden in der Landeshauptstadt Sachsens erst zu Mittwoch und Donnerstag die Höchstpegel erwartet, dennoch sollen bis Montag erste Schutzwände in der Altstadt aufgebaut werden, schreibt die Leipziger Volkszeitung.

Südöstlich von Dresden und nahe der Grenze zu Polen solle man sich auf eine mögliche Evakuierung gefasst machen, heißt es. Schon jetzt sollten erste Maßnahmen getroffen werden, wie etwa Fahrzeuge aus Tiefgaragen zu holen oder wichtige und wertvolle Gegenstände zu sichern.

Panik solle damit nicht gesät werden, zitiert die Volkszeitung die Behörden-Appelle. „Aber wenn unser aller Vorbereitungen unnötig gewesen sein werden, dann betrachten wir das gern als gemeinsam Übung für den Ernstfall“, so Thomas Zenker (parteilos), Oberbürgermeister der sächsischen Kreisstadt Zittau, ernst.

Unwetter in Sachsen: Zweiter Regenschub lässt Flüsse rasch ansteigen

Update vom 15. September, 15.46 Uhr: Für die Lausitzer Neiße, ein Nebenfluss der Oder in Sachsen, wird ein neuer Höchststand erwartet. Wie das Sächsische Landeshochwasserzentrum bekannt gab, rechnet es am Montag mit 2,5 Metern. Das bedeutet Alarmstufe 2. „Wir hatten in den letzten Stunden sehr schwankende Niederschläge. Nach dem ersten Regen hatten wir eine größere Regenlücke von Samstag- auf Sonntagmittag“, erklärt Hydrologe Andy Philipp vom Landeshochwasserzentrum laut MDR. „Jetzt nehmen die Niederschläge im tschechischen Isergebirge wieder zu, weswegen wir dann wieder ein Hochwasser bekommen. Vor allem in Görlitz erwarten wir daher nochmal einen deutlich höheren Hochwasserscheitel.“

Update vom 15. September, 14.05 Uhr: Für den Elbepegel im ostsächsischen Schöna an der Grenze zu Tschechien wird laut aktuellen Prognosen für Dienstag das Erreichen der höchsten Alarmstufe 4 erwartet. Der entsprechende Pegelstand von 7,50 Metern soll dort gegen Dienstagmittag überschritten werden, wie aus Daten des Landeshochwasserzentrums (Stand: 12.45 Uhr) hervorgeht.

Schwere Hochwasserlage in Deutschland: An der Elbe drohen Überschwemmungen

Bei Alarmstufe 4 besteht dem Landeshochwasserzentrum zufolge Gefahr für Leib und Leben. Es gibt Überschwemmungen größerer bebauter Gebiete, Deiche können überströmt werden oder brechen. Bereits am Samstag hatte das Landeshochwasserzentrum mitgeteilt, dass auch für Dresden das Erreichen von Alarmstufe 4 in der kommenden Woche nicht ausgeschlossen sei.

Unterdessen ist im Südwesten Polens nahe der tschechischen Grenze ein Staudamm gebrochen. Nachdem das Bauwerk im niederschlesischen Stronie Slaskie nachgegeben habe, ströme das Wasser jetzt den Fluss Biala Ladecka herunter und nehme Kurs auf das Gebiet der Glatzer Neiße, teilte das Meteorologische Institut auf X mit. In Österreich schwellen Nebenflüsse der Donau weiter an und bedrohen Straßen und Menschen in ihren Häusern.

Bilder zeigen dramatisches Hochwasser in Österreich – Wassermassen fluten Wien

Ein Flusskreuzfahrtschiff hat in Wien am Anleger festgemacht. Die Passagiere das Schiff jedoch nicht verlassen, weil der Anleger im Hochwasser nicht zugänglich ist.
Ein Flusskreuzfahrtschiff hat in Wien am Anleger festgemacht. Die Passagiere das Schiff jedoch nicht verlassen, weil der Anleger im Hochwasser nicht zugänglich ist. Laut Berichten harren 140 Passagiere aus.  © Christoph Reichwein/dpa
Wassermassen rauschen durch den Wienfluss. In Wien hat sich die Hochwassersituation am Montag (16. September) leicht entspannt.
dpa_5FB2600029BB2BA0.jpg © Tobias Steinmaurer/dpa
Der Donaukanal ist am Sonntag (15. September) in der Innenstadt über die Ufer getreten.
Der Donaukanal ist am Sonntag (15. September) in der Innenstadt über die Ufer getreten. © Heinz-Peter Bader/dpa
Aufnahmen in den sozialen Netzwerken verdeutlichen den krassen Pegelanstieg des Wienflusses nach dem Starkregen in Österreich.
Normalerweise führt der Wienfluss nur wenig Wasser. Besonders im Sommer gleicht er eher einem Rinnsal. Nach den anhaltenden Regenfällen entwickelte er sich zu einem reißenden Fluss. (Collage) © X
Blick auf den Hochwasser führenden Wienfluss, ein Nebenfluss der Donau. Einzelne Wege sind bereits überflutet.
Blick auf den Hochwasser führenden Wienfluss, ein Nebenfluss der Donau. Einzelne Wege sind bereits überflutet. © Georg Hochmuth/dpa
Bereits in der Nacht auf Sonntag (15. September) stiegen in mehreren Bächen und Nebenflüssen in Wien die Wasserpegel rapide an. Sie verwandelten sich in reißende Fluten.
Bereits in der Nacht auf Sonntag (15. September) stiegen in mehreren Bächen und Nebenflüssen in Wien die Wasserpegel rapide an. Sie verwandelten sich in reißende Fluten. © @WienerPirat
Kanäle und Nebenflüsse der Donau in Wien schwellen binnen weniger Stunden stark an. Menschen sind nahe der Gewässer in ihren Wohnungen eingeschlossen.
Kanäle und Nebenflüsse der Donau in Wien schwellen binnen weniger Stunden stark an. Menschen sind nahe der Gewässer in ihren Wohnungen eingeschlossen. © X/@raphaelniedy
Vor allem der Wienfluss führt zu dem Hochwasser in der Stadt. Meterhohe Wellen schwappen dicht an Straßen entlang. An einigen Stellen ist der Wienfluss bereits über die Ufer getreten.
Vor allem der Wienfluss führt zu dem Hochwasser in der Stadt. Meterhohe Wellen schwappen dicht an Straßen entlang. An einigen Stellen ist der Wienfluss bereits über die Ufer getreten. © X/@krampuspopo
Brücken über dem Wienfluss sind unpassierbar. Zu gefährlich sind die strömenden Fluten. Gebiete wurden teils weiträumig gesperrt.
Brücken über dem Wienfluss sind unpassierbar. Zu gefährlich sind die strömenden Fluten. Gebiete wurden teils weiträumig gesperrt. © X/@MatthiasMarkel
Einsatzkräfte bei der Durchführung von Schutzmaßnahmen auf der U4 bei der Pilgramgasse in Wien. Die Männer bauen auf den Gleisen eine Hochwasserschutzmauer auf.
Einsatzkräfte bei der Durchführung von Schutzmaßnahmen auf der U4 bei der Pilgramgasse in Wien. Die Männer bauen auf den Gleisen eine Hochwasserschutzmauer auf. © Unbekannt/dpa
Der Pegel des Donaukanals in der österreichischen Hauptstadt steigt immer weiter. Die Promenade inklusive Bäume steht bereits unter Wasser.
Der Pegel des Donaukanals in der österreichischen Hauptstadt steigt immer weiter. Die Promenade inklusive Bäume steht bereits unter Wasser. © Montage: X/@kaufroli
Dramatische Situation am Schwedenplatz in Wien. Noch fließt auf diesem Bild am Ufer des Donaukanals noch der Verkehr. Erste Bäume wurden bereits mit den Wassermassen mitgerissen.
Dramatische Situation am Schwedenplatz in Wien. Noch fließt auf diesem Bild am Ufer des Donaukanals der Verkehr. Erste Bäume wurden bereits mit den Wassermassen mitgerissen. © X/@christianshaku5
Die Westautobahn bei Wien ist inzwischen aufgrund von Überschwemmungen gesperrt. Autofahrer sollen das Gebiet möglichst weiträumig umfahren und von Fahrten in die Hauptstadt absehen.
Die Westautobahn bei Wien ist inzwischen aufgrund von Überschwemmungen gesperrt. Autofahrer sollen das Gebiet möglichst weiträumig umfahren und von nicht nötigen Fahrten in die Hauptstadt absehen. © X/@vomWaldinsDorf

Update vom 15. September, 9.09 Uhr: Auch in Sachsen könnte sich die Hochwasser-Lage nochmals zuspitzen. Darüber berichtet The Weather Channel. Am Sonntag soll neuer Starkregen einsetzen, auch mit Gewittern. Am Montag sei dann Alarmstufe 3, möglicherweise sogar Alarmstufe 4 möglich. Doch nicht nur Dresden ist von drohendem Hochwasser betroffen, die Welle könnte auch Magdeburg und damit Regionen in Sachsen-Anhalt erreichen.

Trotz der prekären Situation im Osten und Süden Deutschlands, sagt Meteorologe Jan Schenk: „Die Tschechen haben wohl das Schlimmste verhindert.“ „Durch die Regelung des Durchflusses an der Moldau konnte bisher das Hochwasser etwas gesteuert werden.“

Hochwasser-Alarm in Deutschland: Unwetter setzen sich auch am Sonntag in Bayern fort

Update vom 15. September, 7.16 Uhr: Unwetter mit starken Regenfällen haben am Samstag (14. September) in Teilen Bayerns Überschwemmungen verursacht, auch in Sachsen war die Hochwasser-Lage angespannt. Laut Mitteilung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) vom Morgen steht auch am Sonntag beiden Bundesländern Dauerregen bevor.

Hochwasser in Österreich, Polen, Tschechien und Bayern: Ausnahmezustand vor Ort – Die Bilder

Wassermassen rauschen durch den Wienfluss. In Wien hat sich die Hochwassersituation am Montag (16. September) leicht entspannt.
Wassermassen rauschen durch den Wienfluss. In Wien hat sich die Hochwassersituation am Montag (16. September) leicht entspannt. © Tobias Steinmaurer/dpa
Ein Flusskreuzfahrtschiff hat in Wien am Anleger festgemacht. Die Passagiere das Schiff jedoch nicht verlassen, weil der Anleger im Hochwasser nicht zugänglich ist.
Ein Flusskreuzfahrtschiff hat in Wien am Anleger festgemacht. Die Passagiere können das Schiff jedoch nicht verlassen, weil der Anleger im Hochwasser nicht zugänglich ist. Laut Berichten harren 140 Passagiere aus.  © Christoph Reichwein/dpa
In Österreich befestigen Feuerwehrleute mit Sand gefüllte Transportsäcke an einem Black-Hawk-Hubschrauber vom österreichischen Bundesheer.
In Österreich befestigen Feuerwehrleute mit Sand gefüllte Transportsäcke an einem Black-Hawk-Hubschrauber vom österreichischen Bundesheer. Sie sollen zu einem gebrochenen Deich transportiert und im Hochwassergebiet abgesetzt werden. © Christoph Reichwein/dpa
In Jesenik hinterließen die Wassermassen Verwüstung.
In Jesenik (Tschechien) hinterließen die Wassermassen Verwüstung.  © Petr David Josek/dpa
Andernorts zog sich das Wasser nach den Überschwemmungen zurück. Anwohner gehen durch die Trümmer. Das Ausmaß der Schäden ist noch nicht abzusehen.
Andernorts zog sich das Wasser nach den Überschwemmungen zurück. Anwohner gehen durch die Trümmer. Das Ausmaß der Schäden ist noch nicht abzusehen.  © Petr David Josek/dpa
In Tschechien stehen ganze Regionen unter Wasser.
dpa_5FB2600033C2BEB2.jpg © Sznapka Petr/CTK/dpa
So hoch wird das Wasser erwartet: In der tschechischen Hauptstadt Prag laufen die Vorbereitungen auf das Hochwasser (Foto vom 13. September 2024).
So hoch wird das Wasser erwartet: In der tschechischen Hauptstadt Prag laufen die Vorbereitungen auf das Hochwasser (Foto vom 13. September 2024). © Dana Kesnerova / dpa
In Tschechien rüsten sich Gemeinden mit Sandsäcken gegen die Hochwasser.
In Tschechien wappnen sich etliche Gemeinden gegen die Hochwasser. Auch in Deutschland sind erste Flüsse über die Ufer getreten, vorrangig im Süden. Experten befürchten hierzulande späte Folgen der Unwetter in den Nachbarländern. © Patrik Uhlir/Imago
Hochwasser in Tschechien
Starker Dauerregen hat an vielen Flüssen und Bächen in Tschechien zu Hochwasser-Alarm geführt. © Petrášek Radek/CTK/dpa
Hochwasser in Tschechien
Eine überflutete Brücke und eine Messskala am Fluss Bela. © Svoboda Jaroslav/CTK/dpa
Hochwasser in Tschechien
Der Fluss Petruvka hat Teile eines Ortes in der Nähe der polnischen Grenze unter Wasser gesetzt. © Sznapka Petr/CTK/dpa
Der hohe Wasserstand des Flusses Biala Ladecka im Kurort Ladek-Zdroj im Südwesten Polens (Foto vom 14. September 2024).
Der hohe Wasserstand des Flusses Biala Ladecka im Kurort Ladek-Zdroj im Südwesten Polens (Foto vom 14. September 2024). © Maciej Kulczynski / dpa
Hochwasser in Polen
An mehreren Orten in Polen sei bereits mehr Regen niedergegangen als bei der sogenannten Jahrtausendflut im Jahr 1997, sagt Regierungschef Tusk. © Tomasz Golla/PAP/dpa
Überschwemmungen drohen im Süden und Südosten Bayerns nach stundenlangem Regen. Sandsäcke werden gefüllt, Bahnverbindungen fallen aus und Felder sind überflutet.
Überschwemmungen drohen im Süden und Südosten Bayerns nach stundenlangem Regen. Sandsäcke werden gefüllt, Bahnverbindungen fallen aus und Felder sind überflutet. © picture alliance/dpa | Lennart Preiss
Hochwasser in Passau
Ein Ufer der Inn in Passau ist überschwemmt. © Armin Weigel/dpa
Katastrophenalarm in Österreich
In vielen Ortschaften in Österreich steht den Menschen das Wasser sprichwörtlich zum Hals. Mit besonderer Sorge beobachten die Behörden den Pegel des Kamps, der auf das Ausmaß eines 100-jährlichen Hochwassers zusteuert.  © Bernd März/Imago
Hochwasser in Österreich
Viele Gewässer - wie hier an einer Inn-Staustufe - haben einen gefährlichen Pegelstand erreicht. © Manfred Fesl/APA/dpa
Hochwasser in Österreich
Ganz Niederösterreich wurde zum Katastrophengebiet erklärt. © Doku-Nö/APA/dpa

Ab dem Nachmittag sei von den Alpen über das Vorland bis nach Niederbayern mit aufkommendem und unwetterartigem Dauerregen zu rechnen. Bis in den Dienstag hinein können dort gebietsweise 40 bis 60 Liter pro Quadratmeter innerhalb von knapp 48 Stunden fallen. Am östlichen Alpenrand 60 bis 90 Liter pro Quadratmeter im selben Zeitraum.

In Sachsen ist laut DWD ab Sonntagmittag bis zum Montagnachmittag wieder mit Dauerregen zu rechnen. Vom Erzgebirge bis in die Oberlausitz können demnach Regenmengen zwischen 30 und 50 Liter pro Quadratmeter in 24 Stunden fallen. In Staulagen im Osterzgebirge seien eng begrenzt auch Mengen von bis zu 60 Liter pro Quadratmeter möglich.

Update vom 14. September, 19.32 Uhr: Aktuell konzentriert sich der Regen in Deutschland auf den Süden Bayerns entlang der österreichischen und tschechischen Grenze. Eine amtliche Warnung für Dauerregen spricht der Deutsche Wetterdienst (DWD) derzeit aber auch für die Region rund um Dresden aus.

Das Schlimmste scheint aber noch bevorzustehen: bis Dienstag könnte der Regen gebietsweise wohl anhalten. Noch deutlich später könnten sich Folgen an der Elbe und anderen Flüsse zeigen. Wie Carsten Lippe vom Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) dem NDR sagt, müsse damit gerechnet werden, dass spätestens in einer Woche auch hierzulande die Wasserpegel ansteigen.

Dann könnten auch Flüsse in Norddeutschland anschwellen. So lange brauche demnach eine Hochwasser-Welle von der tschechischen Landesgrenze bis nach Niedersachsen. „Ein Überschreiten der Richtwasserstände der Alarmstufen im Oberlauf in Sachsen ist abzusehen“, so der Sprecher.

Zuvor hatte schon Meteorologe Jörg Kachelmann in einem Beitrag auf X angedeutet, dass die momentanen Unwetter in den Nachbarländern Spätfolgen für Deutschland haben könnten. Auf seinem Account schrieb er zu dem Thema: „Wir reden in einer Woche wieder?“

„Bleibt angespannt“: DWD kündigt weitere Schauer für die nächsten Tage an

Update vom 14. September, 17.15 Uhr: Im Osten Deutschlands hat der Regen etwas nachgelassen – vorerst. Denn wie Marco Manitta vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in einem Video-Update auf YouTube sagt, handelt es sich wohl nur um eine kurze Unwetter-Pause. Neuer Regen werde bereits aus Polen und Tschechen erwartet.

„Heftige Niederschläge greifen im Laufe des Sonntags auf Deutschland über“, so der Wetter-Experte im Zwischenfazit von Samstagnachmittag. Die Regenfront erstrecke sich dann am Sonntag ebenfalls wohl wieder von Sachsen bis Bayern, wo die Lage noch immer angespannt ist. Hier gilt nach wie vor in zahlreichen Landkreisen erhöhte Unwetter-Warnung, warnt der DWD.

Mit dem zweiten Niederschlagsschub steige am Alpenrand auch die Schneefallgrenze an und könnte die Hochwasserlage verschärfen. Die Prognose sagt bis Dienstag Niederschlag voraus. „Das Ganze also bleibt angespannt“, so der Experte vom DWD.

Unwetter in Deutschland: Wetter-Experte befürchtet Ausmaße wie in Nachbarländer

Update vom 14. September, 16.22 Uhr: Die Lage in den Nachbarländern Österreich und Tschechien verschärft sich immer mehr. Doch Experten befürchten auch in Deutschland schlimme Folgen von Unwettern. Meteorologe Jörg Kachelmann kann gar nicht deutlich genug mahnen, dass es auch hierzulande bedrohlich werden könnte.

Auf seinem X Account zitiert er aus einem Artikel, den der Spiegel mit ihm über deutsche Flüsse gemacht hat. „Ich weiß, dass Sie denken, dass da sowieso nichts mehr kommt, weil es in deutschen Medien wahnsinnig still ist zum Thema“, schreibt er dazu und schließt mit folgenden Worten vielsagend ab: „Wir reden in einer Woche wieder?“

Doch erste Vorboten für schlimme Unwetter gibt es längst in Deutschland. Vor allem Bayern und der Osten rund um Dresden, Berlin und Magdeburg sind betroffen, wie auch die Warnkarte des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zeigt. Für den Freistaat hat die Behörde in 20 Landkreisen die zweithöchste Warnstufe ausgerufen. Schlimmeres muss auch die Dreiflüssestadt Passau befürchten und hat vorsorglich die Altstadt sperren lassen und weitere Maßnahmen ergriffen.

Deutschland muss „angespannte Dauerregenlage“ befürchten

Erstmeldung vom 14. September, 14.53 Uhr: München – Die Wetterlage in Deutschland bleibt angespannt – aufgrund des anhaltenden Regens. Obwohl die Hochwassergefahr im Vergleich zu Ländern wie Tschechien, Polen und Österreich noch moderat ist, könnte sich die Situation in Bayern, wo der Regen ununterbrochen fällt, bis Sonntag verschlimmern. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) bezeichnet die Situation im Hinblick auf die Hochwasser-Gefahr und Überschwemmungen in Deutschland als eine „angespannten Dauerregenlage“.

Unwetter und Hochwasser-Alarm in Bayern: Bilder zeigen Ausmaß der ersten Überschwemmungen

Der Regen erreicht am Samstagabend vorerst seinen Scheitelpunkt in Cham in der Oberpfalz.
Der Regen erreicht am Samstagabend vorerst seinen Scheitelpunkt in Cham in der Oberpfalz. © NEWS5 / Eric Deyerler
In Cham in der Oberpfalz hat der Regen seinen Scheitelpunkt erreicht. Bewohnte bereiche sind betroffen.
Bewohnte Bereiche sind in Orstteilen von Cham betroffen. © Eric Deyerler/News5
Neben der extremen Unwetterlage in Österreich und Tschechien sind am Samstagmittag (14. September) auch Teile Oberbayerns von intensiven Niederschlägen betroffen.
Neben der extremen Unwetterlage in Österreich und Tschechien sind am Samstagmittag (14. September) auch Teile Oberbayerns von intensiven Niederschlägen betroffen. © NEWS5
Die Staatsstraße 2096 ist besonders Stark von den Regenmassen betroffen: Zwischen Grabenstätt und Übersee (Lkr. Traunstein) steht die Straße komplett unter Wasser und ist nicht befahrbar.
Die Staatsstraße 2096 ist besonders Stark von den Regenmassen betroffen: Zwischen Grabenstätt und Übersee (Lkr. Traunstein) steht die Straße komplett unter Wasser und ist nicht befahrbar. © NEWS5
Der anliegende Rothgraben trat über Ufer und überflutete die Staatsstraße.
Der anliegende Rothgraben trat über Ufer und überflutete die Staatsstraße.  © NEWS5
Auf der A9 Richtung München, Höhe Ingolstadt, regnete es ordentliche Mengen an Niederschlag herab.
Auf der A9 Richtung München, Höhe Ingolstadt, regnete es ordentliche Mengen an Niederschlag herab. © NEWS5
Autos wirbeln Massen an Wasser von der Fahrbahn auf. Wegen möglichen Aquaplaning-Situationen ist Vorsicht geboten.
Autos wirbeln Massen an Wasser von der Fahrbahn auf. Wegen möglichen Aquaplaning-Situationen ist Vorsicht geboten. © NEWS5
Bei Essenbach im Landkreis Landshut kam es zu Überflutungen: die Abfahrt der A92 auf die B15n wurde gesperrt, da diese von Wassermassen überspült worden ist. Der Verkehr wurde massiv beeinträchtigt.
Bei Essenbach im Landkreis Landshut kam es zu Überflutungen: die Abfahrt der A92 auf die B15n wurde gesperrt, da diese von Wassermassen überspült worden ist. Der Verkehr wurde massiv beeinträchtigt. © NEWS5

Hochwasser-Alarm in Deutschland: Dauerregen in Bayern soll bis Sonntag anhalten

Der Dauerregen sorgt für die angespannte Lage beim Hochwasser für das Wetter in Deutschland. Innerhalb von 24 Stunden seit Freitag wurden im Süden und Osten Sachsens 30 bis 50 Liter Wasser pro Quadratmeter gemessen. In Regionen wie dem Erzgebirge und der Oberlausitz waren es sogar zwischen 70 und knapp 100 Liter. In der südöstlichen Hälfte Bayerns fielen durchschnittlich 40 bis 50 Liter, während im Bayerischen Wald und im östlichen Alpenvorland 70 Liter gemessen wurden. An den östlichen Alpen wurden sogar 80 bis 130 Liter registriert, sodass die Gefahr für Hochwasser vorerst bleibt.

Der Dauerregen in Bayern ist noch nicht vorbei, wie DWD-Meteorologe Marco Manitta in Bezug auf die angespannte Hochwasser-Situation in Deutschland betont: „In Bayern ist es aber noch nicht vorbei mit dem Dauerregen“. Er fügt zu seiner Wetterprognose hinzu: „Dort werden nochmals Niederschlagsmengen bis in die Nacht zum Sonntag von 30 bis 50 Litern pro Quadratmeter, an den östlichen Alpen bis zu 70 Liter pro Quadratmeter erwartet.“ Im Gegensatz dazu sollen die Niederschläge laut der Wettervorhersage für Deutschland in Sachsen und Brandenburg im Laufe des Samstags nachlassen.

Gefahr von Hochwasser in Deutschland: Pegelstände könnten weiter ansteigen

Im Vergleich zu anderen Ländern wie Tschechien ist die Gefahr für Hochwasser trotz der starken Regenfälle noch gering. „Noch halten sich die Auswirkungen der Regenfälle an den Flüssen in Grenzen. Die Pegelstände in den betroffenen Gebieten werden jedoch in den kommenden Stunden und Tagen weiter ansteigen.“, so laut die DWD-Wettervorhersage über die Hochwasser-Gefahr in Deutschland.

Die niedrige Schneefallgrenze an den Alpen hat bisher den schnellen Anstieg der Flüsse, zumindest in Südostbayern, verhindert. Manitta erklärt: „Was bis jetzt, zumindest in Südostbayern, den schnellen Anstieg der Flüsse gebremst hat, ist die niedrige Schneefallgrenze an den Alpen“. Diese liegt laut der Wetterprognose für Deutschland derzeit zwischen 1.000 und 1.300 Metern. „Dies hat dazu geführt, dass vieles an Wasser gebunden wurde.“ Allerdings bringt der viele Schnee auch andere Probleme mit sich, wie Schneebruch, gesperrte Alpenpässe und eine hohe Lawinengefahr.

Hochwasser-Alarm in Deutschland: Durch anhaltenden Regen in den Nachbarländern steigt die Gefahr

Laut DWD-Wetterprognose für Deutschland wird es weiterhin regnen. Ein Niederschlagsgebiet wird am Sonntag den Osten der Bundesrepublik erreichen. Während der Regen in Sachsen und Brandenburg im Laufe des Montags nachlassen soll, wird er in Bayern und im südlichen Baden-Württemberg nach der aktuellen Wettervorhersage bis Dienstag anhalten.

Es werden Regenmengen von 30 bis 50 Liter pro Quadratmeter und in Südostbayern 50 bis 70 Liter pro Quadratmeter in 24 bis 48 Stunden erwartet. „Bei steigender Schneefallgrenze und hohen Pegelstände könnte der zweite Regenschub die Hochwasserlage verschärfen“, warnt der Meteorologe in Bezug auf die Hochwasser-Gefahr in Deutschland. Dies könnte insbesondere durch den anhaltenden Regen in den Nachbarländern problematisch werden, da die Wassermassen die Flüsse Elbe, Oder und Neiße anschwellen lassen.

Für die Menschen im Westen und Norden Deutschlands sieht das Wochenende hingegen ruhiger aus. Ab Montag wird es laut DWD in ganz Deutschland deutlich wärmer. Am Dienstag könnte im Osten sogar die 25-Grad-Marke erreicht werden. (tt/dpa)

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